leo ˇs Janá ˇcek
Premiere: 13. 4. 2008
Aufführungen: 15. / 17. / 0. / . & . . 008
KatJa
KaBanova
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KatJa
KaBanova
Oper in drei Akten (191)
MUSIK UND LIBRETTO VON LEOˇS JANÁ ˇCEK
NACH DEM SCHAUSPIEL GROSA (DAS GEWITTER)
VON ALExANDER NIKOLAJEWITSCH OSTROWSKI
IN DER ÜBERSETZUNG VON VINCENC ˇCERVINKA
In tschechischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Kirill Petrenko
Inszenierung
Keith Warner
Ausstattung
Kaspar Glarner
Licht
Wolfgang Göbbel
Dikoj
Anatoli Kotscherga
Boris
Robert Brubaker
Kabanicha
Anja Silja
Tichon
Raymond Very
Katja
Melanie Diener
Kudrjaš
Johannes Chum
Varvara
Stella Grigorian
Kuligin
Gabriele Nani
Radio-Symphonieorchester Wien
Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)
Premiere: 1. April 008, 19.0 Uhr
Aufführungen: 15., 17., 0., . & . April 008
Einführungsmatinee: Sonntag, 0. März 008, 11.00 Uhr
eoš Janáˇcek schrieb Katja Kabanova kurz nach dem Ende des Ersten
Weltkriegs, als er, 66-jährig und verliebt in eine weitaus jüngere Frau, in
die produktivste Phase seines Lebens eintrat. Auf der Suche nach einem
geeigneten Opernstoff war Janáˇcek auf das Drama Das Gewitter des rus-
sischen Autors Alexander Ostrowski gestoßen. Die traumwandlerische
Gestalt der Katja, die ihrer Vision von Glück bewusst ihr Leben opfert,
beeindruckte den tschechischen Komponisten so sehr, dass er sich ent-
schloss, Ostrowskis Tragödie über Schuld, Selbstanklage und Sühne in
Musik zu setzen.
Die junge Katja lebt unter einem Dach mit ihrer despotischen Schwiegermut-
ter Kabanicha. Tichon, Katjas Ehemann, ist zu schwach, um sich gegen die
im Hause herrschende Tyrannei zur Wehr zu setzen. In Boris, der unter den
Launen seines Onkels Dikoj zu leiden hat, glaubt Katja die große Liebe gefun-
den zu haben. Sie lässt sich auf eine Affäre mit ihm ein und versucht so der
Zwangssituation aus bigotter Religiosität und erstarrter Tradition zu entkom-
men. Die Naturgewalt eines hereinbrechenden Gewitters entfacht in Katja
jedoch heftige Gewissensbisse. Sie gesteht öffentlich den Ehebruch und trifft
sich ein letztes Mal mit Boris. Wenig später birgt man ihren leblosen Körper aus
der Wolga.
In nur fünfzehn Monaten schuf Janáˇcek aus dem fünfaktigen Schauspiel
eine dreiaktige Oper. Das Libretto verfasste der Komponist selbst, wobei
er Ostrowskis Drama drastisch kürzte, ohne den realistischen und prä-
gnanten Sprachstil des Dramas zu verlieren. Bei seinen musikalischen
Portraits ging Janáˇcek, wie in allen seinen Opern, vom individuellen Ton-
fall der gesprochenen Sprache aus. Dabei ist die einmal kommentieren-
de, einmal klagende oder glückerfüllte und sich auflehnende Musik nicht
einfach nur Untermalung der Handlung, sondern Ausdruck dessen, was
die Personen denken und fühlen. Dies sei „Musik aus der Tiefe des Her-
zens“ sagte der Janáˇcek-Kenner und Übersetzer Max Brod treffend. Mit
Katja Kabanova ist Janáˇcek eine moderne sozialpsychologische Ballade
gelungen. – Eine Oper über unerfüllte Lebensträume, die die Frage auf-
wirft, wie weit man sein Leben wirklich selbst gestalten kann.
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Federico moreno torroba
Premiere: 7. 7. 2008
Aufführungen: 10. / 1. / 16. & 18. 7. 008
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Zarzuela in drei Akten (19)
MUSIK VON FEDERICO MORENO TORROBA
LIBRETTO VON FEDERICO ROMERO
UND GUILLERMO FERNÁNDEZ-SHAW
In spanischer Sprache mit deutschen Übertiteln
Musikalische Leitung
Josep Caballé-Domenech
Inszenierung & Bühne
Emilio Sagi
Kostüme
Pepa Ojanguren
Choreografie
Nuria Castejon
Licht
Eduardo Bravo
Luisa Fernanda
Maria José Montiel
Vidal Hernando
Plácido Domingo
La duquesa Carolina
Patricia Petibon
Javier Moreno
Israel Lozano
Mariana
Raquel Pierotti
Rosita
Maria José Suarez
Don Luis Nogales
Federico Gallar
Radio-Symphonieorchester Wien
Arnold Schoenberg Chor (Ltg. Erwin Ortner)
Koproduktion mit dem Teatro Real Madrid,
der Washington Opera und der Los Angeles Opera
Premiere: 7. Juli 008, 0.00 Uhr
Aufführungen: 10., 1., 16. & 18. Juli 008
Einführungsmatinee: Sonntag, 9. Juni 008, 10.0 Uhr
panische Klänge, herbsüße Liebesgeschichten, heiteres Musiktheater
und der Charme einer nostalgischen Musikgattung – dies alles vereint die
Zarzuela, das spanische Pendant zur französischen Opéra comique und
zum deutschen Singspiel. Ihre Blütezeit erlebte die Zarzuela ab Mitte des
19. Jahrhunderts, noch bevor der Spanische Bürgerkrieg sowie der auf-
kommende Film der Zarzuelabegeisterung ein vorläufiges Ende setzten.
In diese Zeit fällt auch Federico Moreno Torrobas Sittenkomödie Luisa
Fernanda, eine der erfolgreichsten Zarzuelas überhaupt, die 19 in Ma-
drid uraufgeführt wurde und seither in Spanien und Südamerika weit über
zehntausend Vorstellungen erlebt hat.
Die Liebeswirren von Luisa, Javier und Vidal entfalten sich in Madrid um
1868, in den Jahren der Kämpfe der Monarchisten und Republikaner. Der rei-
che Gutsbesitzer Vidal möchte Luisa zur Frau nehmen, ihr Herz ist jedoch be-
reits an den jungen Soldaten Javier vergeben. Die Situation zwischen den beiden
Verehrern spitzt sich zu. Der zuerst abgewiesene Vidal versucht alles, um Luisa
für sich zu gewinnen, was ihm auch beinahe gelingt. Doch vor der geplanten
Hochzeit spricht Luisa nochmals mit Javier. Nun begreift Vidal, dass er gegen
die Macht der Liebe nicht ankommen kann, und überlässt Luisa Javier.
Moreno Torrobas Musik besitzt außerordentlich großen melodischen Ein-
fallsreichtum. Die Melodien der strahlenden Tenorromanzen, der schwung-
vollen Sonnenschirm-Mazurka sowie Vidals trauriger Abschiedsgesang
„morena clara“ sind weltberühmt. Plácido Domingo hat in seiner Karrie-
re unzählige Male den Part des feurigen Liebhabers Javier gesungen. Nun
wechselt er das Vokalfach und steht im Theater an der Wien als Vidal auf
der Bühne. Für den Ausnahmesänger hat Moreno Torrobas Musik denn
auch seit je her eine ganz besondere Bedeutung: „Ich bin damit aufgewach-
sen. Meine Mutter hörte ich hundertmal die Luisa singen.“
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