Der vasodilatatorische Effekt der Aminosäure l-arginin Stereospezifität und Insulinabhängigkeit



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Konzentrationen an zirkulierendem NO und Nitraten im 24h Sammelurin. Folglich 

scheinen diese Zustände ebenfalls mit einer erhöhten Produktion an NOs 

einherzugehen (Moncada et al., 1993; Vallance et al., 1992). Einmal aktiviert, 

produzieren sie große Mengen an NO, was im Zusammenhang mit dem septischen 

Schock von großem pathogenetischen Interesse ist. Dennoch konnte die iNOS nicht 

direkt als Quelle dieser NO-Produktion identifiziert werden, da NO-Inhibitoren nicht-

selektiv alle NO-Synthetasen blockieren. Ein Dilemma, das hinreichend auch aus 

anderen Bereiche bekannt ist – eine selektive Forschung und/ oder Behandlung mit 

einzelnen NOS ist nur möglich, wenn man in der Lage wäre, selektive NO-Inhibitor für 

die einzelnen Unterklassen der NOS zu entwickeln. 

Es wird ersichtlich, wie vielfältig und komplex das L-Arginin/NO-System aufgebaut ist. 

Es bedarf noch weiterergehender Forschung, die einzelnen biochemischen Abläufe 

hinreichend zu verstehen und sich diese pharmako-therapeutisch zu nutze zu machen. 

Die folgende Tabelle fasst noch einmal kurz die wichtigsten Eckpunkte der 

verschiedenen NO-Synthetasen zusammen. 



I.4.7 Nebenwirkungen 

In höheren Dosierungen kann L-Arginin bei intravenöser Gabe zu lokalen Irritationen 

und Phlebitis führen auf Grund der hohen Osmolarität der Lösung. Versehentliche 

Extravasion kann zu lokalem Gewebeschaden und Nekrose führen (Baker et al., 1991). 

Ein einerseits therapeutisch wünschenswerter vasodilatatorischer Effekt, kann auf der 

anderen Seite zu Hypotension führen (Nakaki et al., 1990; Paton et al., 1990). Auf 

Grund möglicher anaphylaktischer Reaktionen sollte L-Arginin nicht bei Personen mit 

Neigung zur Atopie verabreicht werden (Tiwary et al., 1973). Ebenfalls beschrieben 

sind in der Literatur Änderungen im Säure-Base- und Elektrolythaushalt wie 

Hyperkaliämie (Bushinsky et al., 1978), Hyperphosphatämie (Massara et al., 1981), 

metabolische Azidose (Orchard et al., 1994) und die damit verbundenen Änderungen 

der Natrium-Clearance (Alberta et al., 1967).  




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ecNOS (Typ III) 

iNOS (Typ II) 

bNOS (Typ I) 

Vorkommen 

Endothelzellen 

Makrophagen, viele andere 

Gewebe 

Cerebrum, Cerebellum, 



PNS 

Ca2+/ Calmodulin-Abhängigkeit 

Ja 

Nein 


Ja 

Stimulatoren „Scherkräfte“, 

Bradykinin, Thrombin, 

Acetylcholin 

IL-1β, IF-

γ, γ-Strahlen, TNF α 

L-Glutamat, Lithium 

Inhibitoren 

L-NMMA, L-NAME 

L-NMMA, L-NAME, L-NIL 

L-NMMA, L-NAME, 7-

Nitroindazol 

Enzymlokalisation Membrangebunden/ 

Zytosolisch 

Zytosolisch Zytosolisch 

NO-Produktionsgeschwindigkeit 

pmol (Sekunden) 

nmol (h bis d) 

pmol (Sekunden) 

Funktionen: Vasodilatation 

Thrombozyten- 

Aggregationshemmun

g  

 

Zytotoxizität: 



- Mikroorganismen (Fungi,   

  Helminthen, Mykobakterien,   

  Parasiten u.a.)  

- Auto-Immunprozesse 

- Tumorzellen 

Inhibition: Leukopedese 

Induktion: Apoptose 

Antiproliferativ 

Prostaglandinsynthese 

↑ 

Autoimmunprozesse 



Neurotransmission  

PNS & ZNS: 

- Hippokampus 

- Gastrointestinaltrackt

- Penile Erektion 

Abbildung 3 - Die Charakteristika der verschiedenen konstitutiven und induzierbaren NOS (*PNS = 

peripheres Nervensystem) 



I.5  Ziel der Studie 

In der Diskussion um L-Arginin stehen im Mittelpunkt Fragen zur direkten oder 

indirekten Aktivierung des Stickstoffmonoxid-Systems, Freisetzung vasoaktiven Insulins 

und unspezifischen Effekten. Unklar bleibt bislang wie L-Arginin an Gefäßen 

vasodilatatorisch wirkt. Möglicherweise ist die L-Arginin-vermittelte Vasodilatation teils 

abhängig von der Aktivierung des NO-Systems und gesteigerter Insulinsekretion. Ziel 

dieser Studie war es, diese weitergehend zu erforschen. Bei der Eruierung des 

Mechanismus der L-Arginin-induzierten Vasodilatation und dessen Effekte auf NO-

abhängige und NO-unabhängige Abläufe,

 

wurden folgende Möglichkeiten der Inter-



aktion gewählt und untersucht: direkte Stimulation der NO-Synthese und Insulin-

vermittelte Vasodilatation. 




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Um die Beteiligung des Insulins am vasodilatatorischen Effekt des L-Arginins zu 

beleuchten, wurde die Vasodilatation des L-Arginins mit und ohne euglykämische 

Hyperinsulinämie studiert. Wir induzierten eine Hyperinsulinämie, um eine mögliche 

Vasodilatation via Insulinstimulation auszuschließen. 

In Studie II wurde geklärt, ob Insulin dosisabhängig die L-Arginin-verursachte 

Vasodilatation triggert. 

Ein zusätzlicher vasodilatatorischer Effekt wird unter Umständen durch Stimulation des 

L-Arginin/ NO-Wegs oder anderer Mechanismen induziert. 

Um die unspezifisch induzierte Vasodilatation zu analysieren, applizierten wir D-Arginin 

in der Abwesenheit einer Hyperinsulinämie. Abhängig von den Ergebnissen am 

Studientag IC führten wir einen zusätzlichen Studientag durch. Wir applizierten hierbei 

D-Arginin unter hyperinsulinämischen Bedingungen.  

Wir führten die Untersuchungen an den Gefäßbetten des Auges und der Niere durch, 

weil diese besonders sensibel sind für die Effekte des L-Arginins und direkten 

Untersuchungen frei zugänglich sind. 




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