Die Rolle der Übersetzung im Althochdeutschen Inhaltsverzeichnis die Informationen über althochdeutsche Sprache Ein Vergleich althochdeutsch mit Lateinisch


Deklination der schwachen Substantive



Yüklə 27,95 Kb.
səhifə2/2
tarix20.04.2023
ölçüsü27,95 Kb.
#106468
1   2
2 5307970083342000915

Deklination der schwachen Substantive




Numerus

Kasus

maskulin

feminin

neutral




Singular

Nom.

hano

zunga

hërza




Akk.

hanon, -un

zungūn

hërza




Dat.

hanen, -in

zungūn

hërzen, -in




Gen.




Plural

Nom.

hanon, -un

zungūn

hërzun, -on




Akk.




Dat.

hanōm, -ōn

zungōm, -ōn

hërzōm, -ōn



Das althochdeutsche Verb sīn ‚sein‘ wird als Verbum substantivum bezeichnet, weil es für sich allein stehen kann und ein Das ein von etwas beschreibt. Es zählt zu den Wurzelverben, welche zwischen Stamm- und Flexionsmorphem keinen Bindevokal aufweisen. Diese Verben werden auch als athematisch (ohne Binde- oder Themavokal) bezeichnet. Das Besondere an sīn ist, dass sein Paradigma suppletiv ist, also aus verschiedenen Verbstämmen gebildet wird (idg. *h₁es- ‚existieren‘, *bʰueh₂- ‚wachsen, gedeihen‘ und *h₂ues- ‚verweilen, wohnen, übernachten‘). Im Konjunktiv Präsens besteht weiterhin das auf *h₁es- zurückgehende sīn (die mit b-anlautenden Indikativformen gehen hingegen auf *bʰueh₂- zurück), im Präteritum jedoch wird es durch das starke Verb wesan (nhd. war, wäre; vgl. auch nhd. Wesen) ersetzt, welches nach der fünften Ablautreihe gebildet wird.
Präsensformen des verbum substantivumsīn ‚sein‘

Numerus

Person

Pronomen

Indikativ

Konjunktiv

Singular

1.

ih

bim, bin



2.



bist

sīs, sīst

3.

er, siu, ez

ist



Plural

1.

wir

birum, birun

sīn

2.

ir

birut

sīt

3.

sie, sio, siu

sint

sīn

Die Interlinearversionen wollen diese Texte nicht übersetzend in der


Volkssprache erschließen, um sie etwa an die illitterati weiterzugeben, wie das bei Vaterunser, Glaube und Beichte der Fall ist. Vielmehr wollen die Interlinearversionen zum genauen Wortverständnis des normativen lateinischen Textes beitragen. Der jeweilige lateinische Text bildet dabei ein syntaktischkohärentes und inhaltlich intaktes Sinngefüge sprachlicher Aussage. Anders die Interlinearversion. Ihre Bestandteile bilden nicht eine in horizontaler syntaktischer Verknüpfung kohärente Sinneinheit, stellen also keinen „Text" dar, sondern sind von Interpretament zu Interpretament vertikal an das jeweilige Lemma anzubinden, dem sie in unterschiedlicher Weise funktional zugeordnet sind und das sie erschließen. Vom Standpunkt sprachlicher wie literarischer Pragmatik stellen die Interlinearversionen nur den schriftlich fixierten Teil eines Aneignungsprozesses dar, der die mündliche buVermittlung mit umfaßte.
Die althochdeutschen Schriften waren vor allem für die Menschen des Mittelalters bestimmt, die des Lateinischen nicht mächtig waren. Literatur wurde damals in erster Linie mündlich überliefert und konnte durch Vorlesen auch den Analphabeten mitgeteilt werden. So beruht der niedersächsische, zur Christianisierung der Sachsen eingesetzte „Heliand“ sowohl auf alten germanischen Heldenvorstellungen als auch auf der Geschichte des Heilands im Neuen Testament.

Wichtigste Textzeugnisse in der althochdeutschen Sprache: Abrogans (um 750) Merseburger Zaubersprüche (um 750) Hildebrandslied (1. Hälfte 9. Jahrhundert) Wessobrunner Gebet (um 790) Kasseler Gespräche (um 810) Althochdeutscher Tatian (um 830) Straßburger Eide (842) Petruslied (um 850) Otfrid von Weißenburg (um 863 oder 871)


Auf dem Weg zu einer neuen Buchkultur
Hauptsächliche kulturgeschichtliche Voraussetzung für das Althochdeutsche im Hinblick auf dessen Verschriftung bis hin zur Buchkultur ist die Christianisierung der süd- oder westgermanischen Stämme und ihrer sie beeinflussenden Nachbarn (Goten, Burgunder, Langobarden 4.-5. Jh., Franken um 500 und 6. Jh.,Iren um 500 und Jh.,Angelsachsenum 600 und 7. Jh., Alemannen und Baiern 7. Jh., Friesen, Hessen und Thüringer 7./8. Jh., Sachsen vor und nach 800). Die Christianisierung hat die frühmittelalterliche Klosterkultur vor allem vom galloromanischen Westen und irisch-angelsächsischen Nordwesten her begründet, diese schuf die neue christliche Schreib- und Schriftkultur, die sich als bald auch der aus dem römisch-griechischen Altertum überlieferten antiken Literatur und Gelehrsamkeit zu öffnen begann. Der Schlüssel zur umfassenden wie langanhaltenden Wirkung des Christentums auf die europäische wie frühdeutsche Sprachge.
Althochdeutsch als Anfang deutscher Sprachkultur schon kannte: die Buchformen von Bibelhandschriften, unter ihnen auch bilinguale griechisch-lateinische, wie zum Beispiel ;Codex Sangallensis 48 um 850; die frühmittelalterlichen Memorial- oder Verbriiderungsbücher (Libri confraternitatum, auch Libri vitae genannt) und die Necrologien mit ihrer mehr und mehr rein volkssprachlichen Namensfülle; die ein- oder zweisprachigen lateinischen oder griechisch-lateinischen Glossare oder Hermeneumata; die lateinischen Buchhandschriften der artes-Literatur und die vielen Legeshandschriften oder lateinischen Volksrechtsbücher der frühmittelalterlichen Stammesrechte. Dabei blieb der Weg zur ersten volkssprachlichen Schriftlichkeit noch während der gesamten althochdeutschen Sprachperiode nach Voraussetzung wie als Herausforderung in folgender Weise an die lateinische Schrifttradition geknüpft, um alsbald und in der relativ kurzen Zeit von einem bis vier Jahrhunderten.
Erster geschlossener deutscher Sprachraum
Mit der seit dem 8. Jahrhundert einsetzenden schriftlichen Überlieferung des Althochdeutschen wird, dank den literarisch wie durch die Namenlisten zumal der Verbrüderungsbücher sowie durch die Zeugenlisten von Urkunden faßbaren klösterlichen und teilweise städtischen Orten, erstmals ein einigermaßen geschlossener Sprachraum des Deutschen im Frühmittelalter sichtbar, wie er von Echternach im Luxemburgischen bis in den Raum Salzburg, von Köln am Mittelrhein und von Fulda im ostfränkischen Hessen bis zur Reichenau im Bodenseegebiet und nach St. Gallen, vom Elsaß bis in den Donauraum über Regensburg und Passau hinaus reicht (vgl. dazu Abbildungen 3 und 4 in Kap. 2, S. 57,58). Insgesamt darf man dabei von einem noch während der althochdeutschen Sprachperiode nach Osten, Südosten und Süden ausgreifenden Siedlungsvorgang besonders im zentralen und östli- chen Alpenraum wie von einer zunehmenden Siedlungsdurchdringung in galloromanischen Relikträumen etwa des Moseltales und im Schwarzwald sowie in Teilen der nördlichen deutschen Schweiz und östlich davon im benachbarten Österreich - hier auch auf rätoromanischer Grundlage - sprechen. So treten zum althochdeutschen Altland seit der Merowingerzeit des 5. und 6. Jahrhunderts neue Siedlungsgebiete als althochdeutsches Neuland seit dem 7. und 8. Jahrhundert, dazu weitere Rodungslandschaften und Siedlungsgebiete vom 9. bis zum 11. Jahrhundert, die freilich erst in nachalthochdeutscher Zeit literarisch von Bedeutung werden. Südgrenze des Althochdeutschen im engeren Sinn bleibt, wenn man vom nah verwandten, jedoch absterbenden und keineswegs landschaftsdichten Langobardischen in Oberitalien absieht, der Alpenraum, mögen althochdeutsch sprechen.
Kommentareinschüben auf Grund herangezogener Kommentarwerke) und Notkers althochdeutscher Übersetzung zu unterscheiden, wobei die Notker-Handschriften Satz für Satz je den lateinischen Schulprosatext und die entsprechende althochdeutsche Übersetzung vermitteln. Schon der erste Satz des in Glykoneen verfaßten Gedichtes zeigt in Notkers Übersetzung eine besondere Herausstellung einzelner Begriffe in Anlehnung an die kommentierende Schulprosa (wir übersetzen dabei lediglich den althochdeutschen Text ins Neuhochdeutsche; Texte nach Boethius, Trost der Philosophie, Lat. u. Deutsch, hrsg. von E. Gegenschatz und O. Gigon, Zürich-Stuttgart 2 .1969, 158 ff. bzw.
Notkers althochdeutsche Übersetzung
"Sâligo dér den lûteren Urspring pescóuuot hábet álles kûotes.únde úberuuínt ketân hábet tero irdiskûn búrdi."
„Glücklich, wer den klaren Ursprung alles Guten erspäht hat und die irdische Bürde überwinden konnte."
Auffällig in Notkers althochdeutschem Text ist die Profilierung auf die vokalischen Stabreimbindungen úrspringlálles kûotes/úberuuínt/írdiskün búrdi, welche mit Rücksicht auf den kommentierten Schultext so gestaltet sind, denn úrspring alles kûotes bezieht sich sai fontem boni. i. summum bonum (mit Betonung auf summum bzw. álles), während úberuuínt tero írdiskün búrdi die Verdeutlichung der Kommentierung sarcinam carnis aufnimmt.Noch einen Schritt weiter in der Reimstilisierung geht Notker bei der Übersetzung des zweiten Satzes, in dessen ersten Teil neben Stabreimverbindungen auch ein Endreim vorkommt.
Anfänge einer deutschen Bildungssprache
Schon die älteste Sprachstufe des Deutschen, das Althochdeutsche, hat Anteil am Aufbau einer Bildungssprache im Bereich der sieben freien Künste, also über die theologische Erörterung und Bibelverdeutschung hinaus. Die Bemühungen um eine volkssprachliche Schulbuchliteratur sind dabei allein dem großen Magister oder Klosterlehrer und Übersetzer Notker III. Labeo oder Teutonicus von St. Gallen (um 950-1022) und seiner Nachwirkung zuschreiben.Wahrend die für das Althochdeutsche insgesamt konstitutiven Übersetzungen aus dem Lateinischen sich sonst fast ausschließlich auf Bibel, Katechetik, Theologie und Rechtsdenkmäler beschränkten, hat Notker den Kreis des Übersetzens tief in die Septem artes liberales hinein, vor allem des Triviums, erweitert. Hintergrund dafür sind, wie insbesondere aus Notkers Brief an Bischof Hugo von Sitten um 1015 hervorgeht.Als deutsche Literatur werden dabei alle Texte in althochdeutscher Schriftsprache verstanden, also auch die zunächst überlieferten deutschen Übersetzungen lateinischer Texte in Form von Glossen, Interlinearversionen, Wörterbüchern sowie kirchlichen Gebrauchstexten (Tauf-, Beicht-, Gebetsformeln, Benediktinerregel, Psalmen, Bibeltexten).Den meisten aus dem lateinischen übersetzten stücken sind die originale beigegeben worden. Nur die rücksicht atf raumersparnis hinderte mich dies überall zu tun. Aber dem anfänger, der die biblischen stücke aus Tatian, den psalmen ti. a. durchzuarbeiten wünscht, wird doch eine vulgata, oder wenigstens eine deutsche bibel leicht erreichbar sein: wer feinere Untersuchungen anstellen will, mufs notwendig auf die ausgaben der betr. denkmäler zurückgreifen. Ein gröfseres stück aus dem He Hand aufzunehmen schien mir nicht geboten, da zu den Vorlesungen über denselben handliche ausgaben zur Verfügung stehen. Wenn ich destnoch im anhang eine probe daraus auffiahm, so geschah das in der erwägtcng, dafs bei der lektüre der althochdeutschen alliterierenden gedickte die vergleichung der altsächsischen dichtung erzvünscht seist könnte. Das gleiche gilt von den kleineren altniederdeutschen stücken, vosi denen besosiders das taufgelöbnis und die beichtformel neben den entsprechenden hochdeutschen denkmälern nicht gern entbehrt werden.



Yüklə 27,95 Kb.

Dostları ilə paylaş:
1   2




Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©genderi.org 2024
rəhbərliyinə müraciət

    Ana səhifə
Psixologiya