2.4.2 Äquivalenzdosierung der Nicht-Opioide
Auch für die Nichtopioide können Äquivalenzdosierungen in Bezug auf Morphin
ausgerechnet werden. Die Werte der in der Arbeit berücksichtigten Medikamente sind in
Tabelle 3 zusammengestellt (Freye, 1995; Larsen, 1994; Fendrich, 2000 ):
Morphin mg
1 L-Acetysalicylsäure g0,01
Metamizol mg
0,01
Ketamin mg
0,7
Tab.3: Äqivalenzdosierung von Nichtopioiden
2.5 Physikalische Maßnahmen
Neben der Schmerztherapie wurden in den Notarztprotokollen auch physikalische
Maßnahmen erfasst. Für die Lagerung gelten zwei Therapieprinzipien: die
Aufrechterhaltung der Vitalfunktionen hat oberste Priorität, Atmung und Kreislauf dürfen
durch Lagerung oder sonstige physikalische Maßnahmen nicht beeinträchtigt werden,
zweitens sollte gewährleistet sein, dass die Schonhaltung vom Patienten gewählt und
nicht vom Arzt gewollt ist (Adams, 2001).
Hofmann-Kiefer und Mitarbeiter gaben 1998 die Zahl der durch Lagerungs- oder
Repositionsmaßnahmen behandelten traumatologischen Fälle in ihrer Untersuchung mit
54,4 % an. In der Untersuchung zeigt sich, dass physikalische Maßnahmen zwar
sinnvoll, aber oftmals wenig effektiv sind.
30
3 Ergebnisse
3.1 Demografische Daten
Es wurden 4045 Notarzteinsätze des Zeitraumes vom 01.01.2001 bis zum 31.12.2001
untersucht. Dies entspricht 99,6 % der in diesem Zeitraum geleisteten Notarzteinsätze.
3780 Notarztprotokolle wurden nach Berücksichtigung des Ausschlusskriteriums ’Tod’
(NACA VII) weiter ausgewertet.
Das Alter der Patienten liegt zwischen 0 und 99 Jahren mit einem Durchschnittsalter
von 46 Jahren. 2191 Männer (54,2 %) und 1854 Frauen (45,8 %) wurden im angegeben
Zeitraum notärztlich versorgt.
Die geleisteten Einsätze sind in Abbildung 5 in Bezug auf die Bevölkerungsstruktur im
Landkreis Neuwied am 31.12.2001 dargestellt (Landkreis Neuwied, 2002). Besonders
auffallend ist dabei ein überdurchschnittlich starker Anstieg der Anzahl der
Notarzteinsätze bezogen auf die Bevölkerung in der Altersgruppe der 16-20 jährigen,
sowie bei den über 60 jährigen.
0
500
1000
1500
2000
2500
3000
3500
1899
1909
1919
1929
1939
1949
1959
1969
1979
1989
1999
Jahrgang
E
in
w
o
h
n
e
r
0
10
20
30
40
50
60
70
80
90
100
E
in
s
ä
tz
e
Einw ohner
Einsätze
Abb.5:
Darstellung der Bevölkerungsstruktur im Jahr 2001 und der erfolgten Einsätze in
Abhängigkeit vom Geburtsjahr
Teilnehmende Ärzte am Notarztsystem sind im Stadtbereich Neuwied, in Linz und
Asbach Krankenhausärzte, in Dierdorf werden die Einsätze überwiegend von
niedergelassenen Allgemeinmedizinern durchgeführt. 54,7 % der am Notarztwesen
31
teilnehmenden Ärzte sind Assistenzärzte, 45,3 % Fachärzte. In Abbildung 6 wird das
Verhältnis der Ärztegruppen in Bezug auf die absolvierten Einsätze detailliert
dargestellt.
0
500
1000
1500
A
nz
ah
l
(n
)
d
er
N
A
W
-E
ins
ät
ze
Weiterbildungsassistent
11
141
6
590
1173
273
Facharzt
311
630
139
336
310
93
Allgemeinmedizin
Anästhesie
andere
Chirurgie
Innere
Neurologie
Abb.6: Anzahl der Ärzte unterteilt nach Fachgruppen und Ausbildungsstand in Bezug auf die
jeweils durchgeführten NAW-Einsätze
Besonders viele Weiterbildungsassistenten sind in den klinischen Fächern Chirurgie,
Innere Medizin und Neurologie ins Notarztsystem eingebunden, während
Allgemeinmediziner und Anästhesisten zum überwiegenden Teil durch Fachärzte
vertreten sind. In der Rubrik “andere“ handelt es sich um freiberuflich tätige Notärzte,
die entweder keiner oder keiner sonst angegebenen Fachgruppe angehören.
Ärzte im Praktikum nehmen am Notarztwesen nicht teil, was sich durch die notwendigen
Voraussetzungen zur Fachkunde „Arzt im Rettungsdienst“ ergibt.
Der größte Teil der Notarzteinsätze wird von Internisten (37,0 %), gefolgt von Chirurgen
(23,1 %) und Anästhesisten (19,2 %) geleistet.
Weiterhin wurde die Verteilung der Einsätze der gewählten Standorte auf die
Fachrichtungen untersucht. Dabei fällt die hohe Anzahl von Neurologen am Standort
Asbach auf, was durch eine große neurologische Abteilung im dortigen Krankenhaus
bedingt ist.
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