Analgetische Therapie durch Notärzte im Rettungsdienst Eine retrospektive Analyse von 4045 Einsätzen unter besonderer Berücksichtigung der Facharztgruppen und patientenbezogener Parameter



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Asbach

16%


Dierdorf

25%


Linz

22%


Neuw ied

37%


Abb.3: Verteilung der Notarzteinsätze im Rettungsdienstbereich

Die   Einwohnerzahl   beträgt   184.797   Einwohner   im   gesamten   Landkreis   Neuwied   auf

einer  Fläche von 446  km

2

.  Im  Stadtbereich  Neuwied wohnen  66.852  Einwohner  auf



einer Fläche von 446 Quadratkilometern (Landkreis Neuwied, 2002).

Die Standorte Linz, Dierdorf und Asbach decken

im Rettungsdienstbereich (RDB) Montabaur, zu

dem,   wie   in   Abbildung   4   ersichtlich,   der

Landkreis Neuwied gehört, eine eher ländliche

Struktur   ab.   In   den   Standorten   Linz,   Dierdorf

und   Asbach   nehmen   jeweils   Notärzte   am

Rettungswesen   teil.   Zusätzlich   gibt   es   im

Landkreis   Neuwied   noch   die   Rettungswache

Waldbreitbach, die aber nicht mit einem Notarzt

besetzt   ist   und   folglich   nicht   in   die   Studie

miteinbezogen   werden   konnte.   Von   der

Rettungswache   in   Neuwied   Stadt   werden

überwiegend  Rettungseinsätze im

 

Stadtbereich



Neuwied   und   den   umliegenden   Stadtteilen

gefahren. Durch diese Konstellation lassen sich

möglicherweise   Unterschiede   in   der   Quantität

der Analgesie in Abhängigkeit von der längeren

bzw.   kürzeren   Behandlungszeit   im   ländlichen

bzw. städtischen Bereich erkennen. Unter Behandlungszeit ist dabei die dokumentierte

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Abb 4: 


Rettungsdienstbereich

Montabaur   mit   Landkreis

Neuwied 

Abb.4:


Rettungsdienstbereich

Montabaur   mit   Landkreis

Neuwied



Zeit   von   Eintreffen   des   Notarztes   bis   zur   Übergabe   im   jeweiligen   Krankenhaus   zu

werten.


Im  Landkreis   Neuwied  existiert  ein  bodengestütztes  Notarztsystem,  das   als Rendez-

vous-System organisiert ist. Die Notfallmeldungen werden durch den Disponenten in der

Rettungsleitstelle   Montabaur   bearbeitet.   Der   Fahrer   des   Notarzteinsatzfahrzeuges

(NEF) wird zeitgleich mit dem Notarzt über Funk informiert.

Der   landgestützte   Notarzt   kann   durch   den   Rettungshubschrauber   (RTH)   unterstützt

werden. Im Regelfall handelt es sich dabei um den im Nachbarkreis stationierten RTH in

Koblenz. 

50   Patienten   (1,2   %)   des   Kollektives,   wurden   neben   dem   landgestützten   Notarzt

zusätzlich   durch   den   Notarzt   des   Rettungshubschraubers   versorgt.   Teilweise   wurde

bereits vor dem Eintreffen des RTH eine Analgesie durchgeführt, teilweise jedoch erst

durch die RTH-Besatzung. Da es wegen der unterschiedlichen Einsatzprotokolle nicht

nachzuvollziehen   war,   inwieweit   durch   die   Notärzte   der   Luftrettung   zusätzlich

schmerztherapeutische   Maßnahmen   durchgeführt   wurden,   konnte   nur   die

Schmerzmitteldosis   des   verabreichenden   landgestützten   Notarztes   Berücksichtigung

finden.   Tatsächlich   ist   aber   davon   auszugehen,   dass   bei   den   50   lufttransportierten

Patienten durchaus höhere Analgetikadosen gegeben wurden.  Maßnahmen, die durch

den   im   Rettungshubschrauber   stationierten   Notarzt   veranlasst   wurden,   fließen

allerdings nicht in die Untersuchungen mit ein, da die notwendigen Notarztprotokolle

nicht vorlagen.

So   kann   es   in   dem   ein   oder   anderen   Fall   vorkommen,   dass   keine   analgetischen

Maßnahmen   dokumentiert   sind,  durch   den   angeforderten  luftgestützten   Notarzt  aber

eine Analgesie bis hin zur Narkose durchgeführt wurde. Aus diesem Grund wird die

dokumentierte Zahl der Einsätze des RTH erwähnt werden  und auch in der Diskussion

Beachtung finden müssen.

Das Personal des Rettungsdienstes wird ausschließlich von Mitarbeitern des Deutschen

Roten Kreuzes gestellt, gelegentlich kommt es bei Überschreitungen der Landesgrenze

zu   Nordrhein-Westfalen   im   nördlichen   Teil   des   Kreises   zur   Zusammenarbeit   mit

Personal   der   Feuerwehr.   Da   es   im   Landkreis   Neuwied   so   geregelt   ist,   dass   das

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Notarztprotokoll auch tatsächlich vom Notarzt ausgefüllt wird, sind diesbezüglich keine

Abweichungen zu erwarten.



2.3 Analgetika

In der Notfallmedizin werden Schmerzmittel eingesetzt, um das Befinden der Patienten

zu verbessern und eine zusätzliche Verschlechterung des Zustandes zu verhindern. 

Das ideale Analgetikum im Rettungsdienst sollte dabei

-eine hohe analgetische Potenz besitzen, 

-einen schnellen Wirkungseintritt und keine zu lange Wirkdauer haben,

-es sollte nicht kumulieren und gut steuerbar sein und 

-es sollte keine Nebenwirkungen auf  Herz-Kreislauf  und Atmung zeigen (Dick, 1992;

Freye, 1995).

Dabei   sprechen   neurophysiologische   und   pharmakologische   Gründe   dafür,   in   erster

Linie ein starkes Opioid einzusetzen (Sittl et al.,1994).

Eine   weitere   Möglichkeit   besteht   im   Einsatz   von   Nichtopioidanalgetika   sowie   von

Ketamin,   welches   als   Anästhetikum   unter   den   Schmerzmitteln   eine   Sonderstellung

einnimmt (Adams, 2001; Sefrin, 1997).

Im  Kreis  Neuwied  sind  die  Medikamentenbestände  der  Notarzt- und  Rettungswagen

einheitlich   festgelegt.   Diese   werden   in   regelmäßigen   Abständen   von   den   Leitenden

Notärzten und der Arzneimittelkommission aktualisiert.

Zum   Einsatz   sind   die   Opioide   Fentanyl,   Piritramid   (Dipidolor

),   Tramadol   und

Morphinsulfat (MST) vorgesehen. An Nichtopioiden sind Metamizol, Paracetamol und

Acetylsalicylsäure vorhanden. Ketamin wird in Form des linksdrehenden Enantiomers

KetanestS

 eingesetzt.

2.3.1 Opiate

Von   den   vier   verwendeten   Opiaten   handelt   es   sich   bei   Fentanyl,   Morphinsulfat   und

Piritramid   um   reine   Agonisten,   die   ohne   Probleme   miteinander   kombiniert   werden

können, so dass es zu keiner Verdrängung am  

-Liganden kommen kann. Tramadol

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