Abb. 1:
Darstellung der Vorderseite des Notarztprotokolls der Firma DIVIDOK
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Abb.2:
Darstellung der Rückseite des Notarztprotokolls der Firma DIVODOK
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2.2.1 Glasgow-Koma-Skala
Bei der Glasgow-Koma-Skala werden Augenöffnen, verbale und motorische Reaktion
jeweils getrennt überprüft und eingeschätzt und auf einfache, für jeden Untersucher
reproduzierbare Weise benotet (Larsen, 1994).
In Tabelle 1 ist die Codierung und Skalierung des GCS dargestellt.
Augen öffnen
spontan
auf Aufforderung
auf Schmerzreiz
kein
4
3
2
1
Beste verbale Reaktion
konversationsfähig orientiert
konversationsfähig desorientiert
inadäquate Äußerung (Wortsalat)
unverständliche Laute
keine
5
4
3
2
1
Beste motorische Reaktion
auf Aufforderung
auf Schmerzreiz gezielt
auf Schmerzreiz normale Beugeabwehr
auf Schmerzreiz abnorme Abwehr
auf Schmerzreiz Strecksynergismen
keine
6
5
4
3
2
1
Summe
maximal
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Tab.1: Darstellung der Glasgow-Coma-Scale
2.2.2 Schockindex
Die Vitalparameter wurden mit Hilfe des Schockindexes (SI) nach Allgöwer ermittelt.
Dabei handelt es sich um den Quotienten aus Herzfrequenz und dem systolischem
Blutdruck. Bei einem Schockindex über 1,0 liegt bereits ein Blutverlust von 20 – 30 %
vor, bei einem Anstieg auf 1,5 eine Volumenmangel von 40 – 50 %. Die Ergebnisse des
Quotienten wurden in Gruppen aufgeteilt:
Gruppe 1:
SI von 0
Gruppe 2:
SI von 0,1 bis 0,50
Gruppe 3:
SI von 0.51 bis 1,0
Gruppe 4:
SI von 1,01 bis 1,50
15
Gruppe 5:
SI von 1,51 bis 2,0
Gruppe 6:
SI von 2,01 bis 2,50
Gruppe 7:
SI über 2,51
2.2.3 Schmerzskala
Eine 4-punktige Schmerzskala, die vom Notarzt ausgefüllt werden kann, steht auf dem
Notarztprotokoll zur Verfügung. Dabei ist allerdings nicht definiert, ob der angegebene
Wert tatsächlich auf Aussagen des Patienten beruht oder auf der subjektiven
Einschätzung des Notarztes. Bei der Skala handelt es sich um eine Verbale Rating
Scale (VRS IV) mit 4 Möglichkeiten den Schmerz zu klassifizieren.
Die Schmerzskala unterteilt sich in die Bereiche
- kein Schmerz
- leichter Schmerz
- mittelstarker Schmerz
- starker Schmerz
- Schmerzangabe entfällt
Wurde in der Schmerzskala „Schmerzangabe entfällt“ angekreuzt, erscheint diese
Angabe in der Auswertung als „kein Schmerz“.
2.2.4 NACA-Score
Um den Schweregrad der Verletzung oder der Erkrankung zu beurteilen, haben die
Notärzte die Möglichkeit eine Bewertungsskala zu erstellen, aus der hervorgeht, ob und
welche Notwendigkeit zur Hospitalisation des Patienten besteht.
Die Beurteilung richtet sich nach dem NACA-Score (National Advisory Comitee for
Aeronautics), der hauptsächlich im deutschsprachigen Raum angewendet wird
(Adamset al., 1999).
Dabei wird unterteilt in:
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I
Geringfügige Erkrankung und Verletzung, die keiner ärztlicher Therapie bedarf.
II
Ambulante Behandlung: Verletzungen und Erkrankungen, die zwar einer weiteren
Abklärung bedürfen, aber in der Regel keine notärztliche Maßnahmen erfordern.
III
Stationäre Behandlung: Verletzungen oder Erkrankungen, die in der Regel einer
stationären Therapie/Abklärung bedürfen, bei denen aber akut keine
Vitalgefährdung zu erwarten ist.
IV
Akute Lebensgefahr nicht auszuschließen: Verletzungen und Erkrankungen,
ohne Lebensgefahr, die aber eine kurzfristige Entwicklung einer Vitalgefährdung
nicht ausschließen.
V
Akute Lebensgefahr: Verletzung oder Erkrankung mit akuter Vitalgefährdung, die
ohne baldige Therapie wahrscheinlich letal endet, Transport in
Reanimationsbereitschaft.
VI
Reanimation, Verletzungen oder Erkrankungen, bei denen nach
Wiederherstellung der Vitalfunktionen oder nach erfolgreicher Reanimation die
Patienten ins Krankenhaus gebracht werden können.
VII
Tod, tödliche Verletzung oder Erkrankung mit und ohne Reanimationsversuch,
auch wenn die Reanimation auf dem Transport erfolglos weitergeführt wurde.
Diese 7-punktige Scala definiert, wie die Prognose eines Patienten durch den Notarzt zu
sehen ist. Vorausgesetzt der Score ist richtig ausgefüllt und beschrieben worden, gibt es
eine hohe Korrelation für die Mortalität und Morbidität des Patienten (Weiss et al.,
2001).
Ausgeschlossen aus der Untersuchung waren Patienten mit einem NACA-Score von
VII.
2.2.5 Infrastruktur des Notarztsystems
Im Rettungsdienstbereich des Landkreises Neuwied mit drei Notarztstandorten im
ländlichen Bereich und der Rettungswache Neuwied im städtischen Bereich entfallen
37 % der Einsätze auf den Stadtbereich Neuwied, 22 % auf den Standort Linz, 16 % auf
den Standort Asbach und 25 % auf den Standort Dierdorf (Abbildung 3).
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