Frauen der antiken Gesellschaft. Geschlechtergeschichte im griechisch-römischen Altertum (M. Frass)



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Historizität des Giftmordes?

    • Zweifel an Giftmordversionen generell
    • Bei Claudius bevorzugte Version
      • Ausführung fraglich – Varianten
      • Schon in Antike umstritten
    • Natürl. Tod – sieht Ende kommen
      • Beschwerden
  • Ausführung bei Claudius

    • Durch Agrippina in Panik (wegen Britannicus)
      • Durch Giftmischerin und Halotus (Vorkoster9
      • durch Pilzgericht Agrippinas
        • Vollendet durch eingeweihten Arzt
        • Oder bei erstem Versuch gelungen
          • Suet.Claud.44; Tac.ann.12,66-67


    Claudius krank wegen drückender Sorgenlast, kraftlos fährt zur Kur nach Sinuessa … „Jetzt musste Agrippina, die zum Giftmord schon längst entschlossen war, die gebotene Gelegenheit ergreifen wollte und an Helfern keinen Mangel hatte, über die Art des Giftes Überlegungen anstellen: es durfte nicht durch eine plötzliche und unmittelbare Wirkung das Verbrechen verraten werden; falls sie ein langsam wirkenden, zehrendes Gift wählte, so war zu befürchten, dass sich Claudius, wenn er sich dem Tod nahe fühlte und die Heimtücke durchschaute, in Liebe seines Sohnes erinnerte. Sie entschloss sich zu einem ganz ausgesuchten Mittel, das den Verstand verwirren und den Tod noch hinauszögern sollte. Ausersehene wurde eine Meisterin in diesem Fach namens Locusta (deligitur artifex talium vocabulo Locusta, nuper veneficii damnata et diu inter instrumenta regni habita. Eius mulieris ingenio paratum virus, cuius minister e spadonibus fuit Halotus …), die erst kürzlich wegen Giftmischerei verurteilt worden war, andererseits lane als Werkzeug des Herrscherhauses diente. Durch dieses Weibes Erfindungsreichtum wurde das Gift hergestellt, und darzureichen hatte es einer der Eunuchen, Halotus, der gewöhnlich die Speisen auftrug und sie kostend prüfte.

    • Claudius krank wegen drückender Sorgenlast, kraftlos fährt zur Kur nach Sinuessa … „Jetzt musste Agrippina, die zum Giftmord schon längst entschlossen war, die gebotene Gelegenheit ergreifen wollte und an Helfern keinen Mangel hatte, über die Art des Giftes Überlegungen anstellen: es durfte nicht durch eine plötzliche und unmittelbare Wirkung das Verbrechen verraten werden; falls sie ein langsam wirkenden, zehrendes Gift wählte, so war zu befürchten, dass sich Claudius, wenn er sich dem Tod nahe fühlte und die Heimtücke durchschaute, in Liebe seines Sohnes erinnerte. Sie entschloss sich zu einem ganz ausgesuchten Mittel, das den Verstand verwirren und den Tod noch hinauszögern sollte. Ausersehene wurde eine Meisterin in diesem Fach namens Locusta (deligitur artifex talium vocabulo Locusta, nuper veneficii damnata et diu inter instrumenta regni habita. Eius mulieris ingenio paratum virus, cuius minister e spadonibus fuit Halotus …), die erst kürzlich wegen Giftmischerei verurteilt worden war, andererseits lane als Werkzeug des Herrscherhauses diente. Durch dieses Weibes Erfindungsreichtum wurde das Gift hergestellt, und darzureichen hatte es einer der Eunuchen, Halotus, der gewöhnlich die Speisen auftrug und sie kostend prüfte.

    • Und so sehr wurden alle diese Vorgänge in der Folge bekannt, dass Geschichtsschreiber jener Zeit berichten konnten, in ein schmackhaftes Pilzgericht sei das Gift eingeträufelt worden, aber man habe eine Wirkung des Mittels nicht sofort bemerkt, aus Unachtsamkeit oder infolge der Trunkenheit des Claudius; zugleich schien ihm ein Durchfall geholfen zu haben. Daher erschrak Agrippina, und weil das Äußerste zu befürchten war, machte sie sich ohne Rücksicht auf eine mögliche Verdächtigung durch Anwesende das Bereits zuvor hergestellte Einverständnis des Arztes Xenophon zunutze. Dieser habe dem Kaiser so glaubt man, als wolle er ihm die Anstrengung beim Erbrechen erleichtern, eine mit schnell wirkendem Gift bestrichene Feder in den Schlund eingeführt; er wusste wohl, dass größte Verbrechen einzuleiten mit Gefahr verbunden sei, sie zu vollenden aber mit Belohnung.

    • Tac.ann.12,66-68



    Suet.Claud.44 [keine Locusta erwähnt, s. aber ]

    • Suet.Claud.44 [keine Locusta erwähnt, s. aber ]

    • „Und zwar hatte man ihn mit Gift aus dem Weg geräumt, drin sind sich alle einig. Aber wo und von wem ihm das Gift verabreicht worden ist, darüber gehen die Meinungen auseinander. Einige überliefern, man habe ihm das Gift durch seinen Vorkoster, den Eunuchen Halotus, unter das Essen mischen lassen, als er mit den Priestern auf der Burg speiste; andere lassen die Tat Agrippina persönlich ausführen, die ihm bei einem Gastmahl bei ihm zu Hause einen vergifteten Pilz vorgesetzt habe; für Pilzgerichte gab er alles her. Auch über das, was nun folgte, gibt es ganz entgegengesetzte Nachrichten. Viele sagen, er sei sofort, nachdem er von dem Gift gekostet habe, verstummt, schreckliche Schmerzen hätten ihn die ganze Nacht gequält, und kurz vor Tageseinbruch sei er dann verschieden. Einige sagen, er sei zuerst eingeschlafen, dann sei ihm die Speise hochgekommen, und er habe alles erbrochen, und man habe ihm noch einmal Gift verabreicht; dabei weiß man nicht sicher, ober es einem Getreidebrei (cibo) beigemischt worden ist, als man den völlig Erschöpften wieder auf die Beine bringen mußte, indem man ihm etwas zu essen gab, oder mit einem Klistier eingespritzt wurde, damit ihm, der seinen Magen überladen hatte und jetzt darunter litt, angeblich noch geholfen werde, seinen Magen auf diese Art zu entleeren. Sein Ableben hat man geheimgehalten, bis alles geregelt war, was seinen Nachfolger betraf … Angekündigt wurde sein Tod besonders durch diese Vorzeichen … Aber es hat den Anschein, daß er selbst genau darum wußte und nicht verheimlicht hat, daß die letzte Zeit seines Lebens angebrochen war; darauf deutet einiges hin: Denn als er die Konsuln designierte, bestätigte er niemanden in seinem Amt über einen Monat hinaus, in dem er starb … sagte er mehr als einmal er habe nun das Ende seiner Tage erreicht, doch die, die das hörten, haben diese Ankündigung als unheilvoll weit weggewiesen“.


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