Nr.101:Ein Schachspieler ohne Feinde
Sein Leben verlief ruhig. Seine Stadt, in der er geboren wurde und 61 Jahre später verstarb, verließ er fast nur, um Schach zu spielen. „Er liebte das Spiel, und es scheint ihm wenig ausgemacht zu haben, ob er gewann oder verlor“, schreibt Reuben Fine in der „Psychologie des Schachspielers“. Mit neun Jahren erlernte er das Spiel von seinem Vater, den er bald überflügelte. Alfred Diehl schreibt: „ Die ersten außerfamiliären Schachpartien trug er als Sekundaner des Elisabeth-Gymnasiums gegen Mitschüler aus. Wenn ihn der Unterricht langweilte, löste er Schachaufgaben oder spielt mit Gleichgesinnten über mehrere Schulbänke hinweg „Korrespondenzpartien“. Es ist auch bekannt, dass er hin und wieder die Schule schwänzte, um mit einem von auswärts stammenden Gymnasiasten, der auch zu gerne den Unterricht versäumte, in dessen Wohnstube Schach zu spielen.“
Nach dem „rühmlichst“ bestandenen Abitur studierte er Mathematik und Philosophie und spielte weiterhin Schach, wo er gute Fortschritte machte. Das Schachspiel unterbrach er für das Staatsexamen, das er mit Auszeichnung bestand. Nach einem Probejahr am Friedrichs-Gymnasium nahm er eine gut dotierte Hauslehrerstelle an, weil er da Berlin näher war, wo er bessere Schachgegner fand. Inzwischen hatte er schon eine kleine Sammlung von Problemschachaufgaben herausgegeben und die Redaktion der Deutschen Schachzeitung übertragen bekommen. Seine Schachfreunde unterstützten ihn auch darin, dass er an einem Schachturnier in einer anderen europäischen Hauptstadt teilnahm, das er glänzend gewann. Er überlegte kurz, ob er nicht Schachprofi werden sollte, ging aber als Lehrer an das Gymnasium in seiner Heimatstadt zurück, wo ihm einige Jahre später der Professorentitel zuerkannt wurde. Anders als im Schach zog er ein ruhiges Leben vor. Elf Jahre nach seinem Triumph in der europäischen Metropole wiederholte er dort den Erfolg. Fast fünfzig Jahre alt verlor er einen Wettkampf gegen einen späteren Weltmeister, den Schonberg als „unmöglich, unbeliebt, unschlagbar“ kennzeichnet. Vier Jahre später gewann er ein Turnier in Baden-Baden vor diesem Weltmeister. Er kam mit diesem Mann gut aus.
Er scheint auch keine Feinde gehabt zu haben. Ein stärkerer Gegner als er, was etwas sagen will, schickte ihm sogar Geld, damit er sich in den Weihnachtsferien auf die weite Reise in eine andere europäische Hauptstadt begeben konnte. Dort verlor er allerdings mit seinem Stil chancenlos. Trotzdem werden viele seiner Gewinnpartien nachgespielt. Einer seiner unterlegenen Gegner war auf seine Verlustpartie gegen ihn so stolz und „von der Partie so hingerissen, dass er sogleich in einer Aufwallung höchsten Entzückens seinem Pariser Klub eine Abschrift des Partieformulars schickte.“(Schonberg)
Nun sind sie mit dem Raten am Zuge!
Auflösung der Nr. 100: Magnus Carlsen
Nr. 102: Schon als Junge hochtalentiert.
In der Süddeutschen Schachzeitung erzählt Alex Crisvan, wie unser gesuchter Schachspieler frühzeitig außergewöhnliche Fähigkeiten entwickelte: „Mit vier Jahren begann er zu lesen: Märchen, Kindererzählungen, dann schöne Literatur und sogar Bücher über Medizin. Er wies sich über ein phänomenales Gedächtnis aus. Der Vater musste einmal einen Vortrag halten und nahm den Sechsjährigen mit. Wieder zu Hause, fragte ihn die Mutter, über was der Vater gesprochen habe. Zur allgemeinen Überraschung war der Kleine in der Lage, den ganzen Vortrag sozusagen wortwörtlich zu wiederholen.“
Mit sieben Jahren kam der Schulbesuch. Schon nach einer Weile erklärte er den Eltern: „Ich bin schon in der zweiten Klasse.“ Es stellte sich heraus, dass die Pädagogen bei ihm ein solches Wissen und geistige Reife festgestellt hatten, dass sie ihn unverzüglich in die zweite Klasse versetzten. Einen Monat später durfte er melden: „Jetzt bin ich schon in der dritten Klasse!“ So absolvierte der Junge in einem Jahr das Programm von drei Klassen. Er beendete die zehnstufige Oberschule vorfristig und erhielt mit 15 Jahren das Reifezeugnis.
Er wurde der jüngste Student an der Universität seiner Heimatstadt. Zuerst wollte er Jurist werden und ließ sich entsprechend immatrikulieren. Aber schließlich siegte seine große Liebe für Literatur und Geschichte, und der junge Mann absolvierte die Universität als Philologe. Eine große Versuchung barg aber auch die physikalisch-mathematische Fakultät, denn er besaß hervorragende mathematische Fähigkeiten. Komplizierte arithmetische und algebraische Aufgaben konnte der ohne Hilfe von Bleistift und Papier im Kopf ausrechnen.
Seine Bekanntschaft mit dem Schachspiel wurde durch seinen Vater vermittelt. Als dieser nämlich sah, dass der Siebenjährige sich mit derartiger Vehemenz über die Bücherkisten machte und ohne Rast und Ruhe ein Buch nach dem anderen las, befürchtete er, eine solche geistige Belastung könnte sich negativ auf die Gesundheit des Jungen auswirken. Deshalb beschloss er, die Leidenschaft des Sprösslings für das Lesen abzulenken. Vor dem jungen Schachspieler hatten aber dann weder Erwachsene noch seine Klassenkameraden Ruhe. Er schleppte sie buchstäblich an das Schachbrett. Je älter er wurde, desto mehr begeisterte er sich für dieses Spiel.“ Kaum war er dem Jugendalter entwachsen, begeisterte sich auch die Schachwelt für sein unnachahmliches Spiel.
Nun sind Sie mit dem Raten am Zuge!
Auflösung der Nr. 101: Adolf Andersen gewann 1851 das erste internationale Turnier.
Nr. 103: Mit anarchistischer Schachnovelle den Premio Nadal gewonnen
„Ich bin böse auf Gott, dass er mich nicht besser Schach spielen lässt“, zitierte Wolfram Runkel im September 1986 den gesuchten Autor, der mit seiner Schachnovelle den „Pulitzerpreis seines Landes“ gewonnen hatte. Kindern mutet man die Fabel am besten nicht zu, mit der er den WM-Kampf zweier gegensätzlicher Typen – ähnlich Karpov und Kasparov 1986- in allen Absonderlichkeiten beschreibt.
Auf dem Einband der deutschen Übersetzung ist zu lesen: „Schachdrama, Liebesmystik und Politkrimi bilden den Hintergrund für den wilden Reigen der Phantasie.“In diesem Roman findet man die Obszönitäten und alle geheimen Spiele wieder, die dem Autor lieb und wert sind…Man muss ihm in jedem Fall einen Atem zubilligen, der sprachlos macht. Und wenn man glaubt, dass ihm die Luft ausgegangen ist, greift er zum Phantastischen.“(Le Figaro) Auf der Titelseite ist über einem Schachbrett eine Tarot-Spielkarte zu sehen, die einen Turm zeigt, der von einem Blitz geschlagen wird.
Eine Schachpartie bestimmt den Rhythmus dieses spannenden Romans, dessen Autor 1932 geboren wurde. Als Schriftsteller ist er einer der Hauptvertreter des absurden Theaters, der schon mal in einem Theaterstück „den Blumen die Handschellen anlegen“ lässt. Der Autor, ein glühender Schachliebhaber, schildert in dem Roman, in dem Zug für Zug auch der Fortschritt der Schachpartie in Diagrammen festgehalten wird, den Wettkampf zwischen einem „Wissenschaftler“ und einem „Künstler“. Die Partie ist eine Wettkampfpartie zwischen Capablanca und Tartakower (London 1922) mit dem Ende einer Analysevariante von Tartakower. Keine Frage, wem die Sympathie des Autors gehört. Weil der Wissenschaftler „gelegentlich von der Phantasie gestört wird und sich darin verheddert, während dr Künstler kraft seiner Intuition im Chaos den Durchblick gewinnt.“
Nun sind Sie mit dem Raten am Zuge!
Auflösung der Nr. 102 Weltmeister Michael Tal
Auflösung der Nr. 103: Fernando Arrabal schrieb : Hohe Türme trifft der Blitz
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Bobby Fischer
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Alfred Hrdlicka
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Willi Schlag
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Romanheld aus Schachnovelle
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Die Schwalbe
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Frank Marschall
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Capablanca
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Sam Lloyd
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Emanuel Lasker
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Paul Weber
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Akiba Rubinstein
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König Alfons
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Carl Schlechter
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Ruben Fine
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Pillsbury
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Paul Keres
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Lucena
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Hort
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Josef Diemer
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Dufresne
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Duchampf
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Philidor
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Karpow
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Tarrasch
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Vera Menschik
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Benjamin Franklin
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Ruodlieb
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Stounton
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Reshevski
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Sämisch
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Nimzowitsch
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Zuckertort
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Mieses
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Schachtürke
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Poulsen
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Spielmann
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Botvinnik
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Sultan Khan
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Boguljubov
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Reti
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Napoleon
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Tartakover
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Unzicker
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Johannes Paul II
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Lenin
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Karl Liebknecht
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Schachprogramm Caissa
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Goethe
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Herbert Graesemann
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Robert Hübner
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Wilhelm Hanse
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Franz Gutmeier
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Nabukov
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Marco Bode
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Richard von Weizsäcker
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Whittaker
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Dr. Pfleger
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Johann Dr. Schadow
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Arno Zude
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Sonja Graf-Stevenson
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Purdy
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Simon Webb
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Friedrich Gulda
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Peter Leko
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Martin Beheim-Schwarzbach
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Schulz von Thun
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Joanne K. Rowling
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Helmut Schmidt
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Ugo Dossi
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Thomas Middleton
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Thomas Wüllenweber
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Friedrich Dürrenmatt
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Bertina Henrichs
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Lewis Carroll
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Philipp Marlowe
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Berthold Lasker
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GM Lothar Schmid
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Pitschuschkin
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Max Söllner
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Humphrey Bogart
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Mark Taimanow
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Markgraf Otto
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Che Guevara
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Eugen Roth
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Baron Tassilo
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Ephrahim Kishon
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Papst Leo
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Bent Larsen
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Vieri di Vallorana
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Lucena
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Lucas van Leyden
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Johannes Kohtz und Carl Kockelkorn
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Alexander Rueb
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Gustav Selenius
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Frank Marshall
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Milos Vidmar
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Sebastian Krumbiegel
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Elisabeth Pähtz
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Florencio Campomanes
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Magnus Carlsen
Diese sind noch irgendwann geplant!
Nr. Deutschmann
Leo Tolstoi
Iwan Turgenjew
Nr.: Meister ES: Liebesgarten mit Schachspielern (1445/50)
Nr.: Gustav Meyrink: Der Golem (1915)- Charousek
Bremens Bgm Hans Koschnick ( gegen Ditt)
Che Guevara
Fidel Casto
Nr. : Mike Krüger
Nr. : Günter Wallraff
Nr. : Artur Brauner
Nr. : Christian Hesse
Nr. : Ronan Benett
Nr. : Mark Taimanow
Nr. : Vitali und Wladimir Klitschko
Nr. : Felix Magath
Nr. : Clare-Benedict-Pokal (Mäzenin)
Albert Freiherr von Rothschild (reichster Mann Österreichs, Mäzen)
Reverend John Owen (Owen-Verteidigung) besiegt Morphy
Hieronymus Vida, Bischof von Alba (Schachgedicht)
Dimitri Mendelejew (periodisches System)
Max Planck
Albert Einstein ( mit Julius Robert Oppenheimer)
Karl Marx (besser Dame als Schach )
Yehudi Menuhin
Sergei Prokofjew
Felix Mendelssohn- Bartholdy
David Oistrach
Stanley Kubrick
Friedrich Schiller
Gottfried Ephraim Lessing
Jean Paul
Ferdinand Freiligrath
Henry Miller
Elias Canetti (Die Blendung; Josef Fischerle)
Gustav Meyrink (Golem)
Mark Twain
Baron von der Lasa
Philipp II von Spanien
Graf Ferdinand von Flandern ( keine Befreiung durch die Ehefrau)
Karl I von England (Spiel bis zum Schafott)
Voltaire (Schachkorrespondenz mit Friedrich II von Preußen)
Jean-Jacques Rousseau
Stalin und Trotzki
Jutta Hempel
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