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1
1 Fragment eines bandförmigen Fingerringes aus Bronze (keine Analyse); gegossen; stark verbreitertes
Vorderteil mit durchbrochenem Muster: beidseits eines Längsstreifens je zwei Reihen dreieckiger
Durchbrüche; erh. B. des Vorderteiles 16,2 mm; Inv.-Nr. 16.273 (Taf. 1/6).
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1
1 Fragment eines ebensolchen Fingerringes mit leicht variiertem Muster: beidseits eines Längsstreifens
je zwei Reihen rundlicher Durchbrüche; entlang des äußeren Randes gekerbtes Fischgrätmuster; erh.
B. des Vorderteiles 18,3 mm; Inv.-Nr. 16.273 (Taf. 1/7).
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1
1 offener Fingerring aus dreifachem, umeinander gewundenem Draht von rundem Querschnitt (keine
Analyse); Dm 24 mm; Inv.-Nr. 16.276 (Taf. 1/8).
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1
1 Fingerring aus dickem Bronzedraht (keine Analyse) von rundem Querschnitt mit offenen, stark ver-
jüngten und leicht übergreifenden Enden; Mittelteil mit spiralig umlaufender Kerbe (Tordierung nach-
ahmend); Dm. 23 mm; Inv.-Nr. 16.277 (Taf. 1/9).
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1
1 offener, gewundener Armreif (2x3): ein dreifach genommener, in Z-Drehung umeinandergedrehter
Doppeldraht von rundem Querschnitt wurde in S-Drehung umeinandergewunden; beide Enden beschä-
digt; an einem Ende Rest des ösenförmig gelegten Doppeldrahtes mit dem innenliegenden einfachen
Doppeldraht erkennbar (Hauptmasse: Cu mit etwas Sn, Saum: Sn-reich); Dm 50-70 mm; Inv.-Nr.
16.267 (Taf. 1/10).
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1
7 dünne Drahtfragmente von ähnlichen Armreifen (Hauptmasse: Entmischung von Cu und Ag, Cu:Ag =
2:1); Inv.-Nr. 16.268 (nicht abgebildet).
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1
1 Armreif aus Bronzeblech (keine Analyse) mit verjüngten Enden; ein Ende spiralig eingerollt, zweites
Ende fehlt; leicht verbogen; stellenweise schwache Reste einer Tremolierstichverzierung sichtbar; erh.
Dm. 57,9 mm; B. des Vorderteils 15,5 mm; Inv.-Nr. 16.271 (Taf. 1/11).
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1
1 kugelige Perle aus braunroter Glaspaste mit einem weißen umlaufenden Mittelstreifen; Dm. 8,5 mm;
L. 7,3 mm; Inv.-Nr. 16.285 (Taf. 2/1).
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1
1 zylindrische Perle aus Gagat
mit Spuren von Bronzepatina; Dm. 11,7 mm; L. 8,5 mm; Inv.-Nr. 16.289
(Taf. 2/2).
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1
1 zweigliedrige Stangenperle aus hellgelber, leicht durchscheinender Glaspaste; Dm. 10,3 mm; L. 17,1
mm; Inv.-Nr. 16.288 (Taf. 2/3).
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1
1 kleine gequetscht-kugelige Perle aus Carneol; Dm. 6,6 mm; L. 4,5 mm; Inv.-Nr. 16.287 (Taf. 2/4).
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1
3 kleine gequetscht-kugelige bis ringförmige Perlen aus weißlicher Glaspaste; Dm. 6,9 - 7,3 mm; L. 3,9
- 5,8 mm; Inv.-Nr. 16.287 (Taf. 2/4).
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1
1 ringförmige Perle aus schwach durchscheinender gelber Glaspaste; Dm. 6,7 mm; L. 2,2 mm; Inv.-Nr.
16.287 (Taf. 2/4).
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1
3 ringförmige Perlen aus schwach durchscheinender grüner Glaspaste (eine zerbrochen); Dm. 6,0 - 7,2
mm; L. 2,0 - 3,5 mm; Inv.-Nr. 16.287 (Taf. 2/4).
- 13 tönnchenförmige Glasperlen, verschiedene matte Farben (8 bläulich, 5 gelblich); teilweise beschädigt;
Dm. ca. 10 mm; Inv.-Nr. 16.282 (Taf. 2/5).
-
1
4 gequetscht-kugelige bis kugelige Perlen aus Bergkristall; Dm. 13,4 - 14,6 mm; L. 10,9 - 13,6 mm; Inv.-
Nr. 16.283 (Taf. 2/6).
H
EINRICH
: Ostslavische Grabfunde in der Prähistorischen Abteilung
des Naturhistorischen Museums
99
7
Eingelangt am 3.11.1887; inventarisiert von M. H
OERNES
21.1.1889.
8
Die angeführten Inventarnummern sind jene der Prähistorischen Abteilung des Naturhistorischen Museums.
9
Die qualitativen EDS-Analysen wurden dankenswerterweise von Herrn Dr. Franz B
RANDSTÄTTER
, die
Aufbereitung der Proben von Herrn Georg S
WERAK
, Mineralogische Abteilung des Naturhistorischen
Museums Wien, durchgeführt (Messung am 28.8.1992).
10
IV oder vielleicht eher III Grundphalanx der rechten Hand eines erwachsenen weiblichen, nicht sehr robusten
Individuums. Für die Bestimmung danke ich Frau HR Dir. Univ.-Doz. Dr. Maria T
ESCHLER
-N
ICOLA
, Ab-
teilung für Archäologische Biologie und Anthropologie des Naturhistorischen Museums Wien.
©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at
- 1 länglich-ovale Perle aus schwach durchscheinender blauer Glaspaste,
mit rippenförmiger Verdickung
entlang der Längsachse; B. 16,4 mm; D. 9,7 mm; L. 27,5 mm; Inv.-Nr. 16.284 (Taf. 2/7).
- 3 (ursprünglich 4) bikonische, längliche Perlen aus hellrotem Carneol; Dm. 9,5 - 10,0 mm; L. 20,3 - 23,2 mm;
Inv.-Nr. 16.286 (Taf. 2/8).
- 2 kugelige Schellen aus Bronze (keine Analyse) mit einfachem Schlitz; jeweils vier Querrillen auf der
Vorder- und auf der Rückseite; flache Ösen mit runder Durchbohrung; in einem Stück Klappersteinchen
erhalten; Dm. 15,8 und 16 mm; L. 21 mm; Inv.-Nr. 16.280 (Taf. 2/9-10).
- 1 leicht gekrümmter Eisenstab (Nagel ?) von vierkantigem Querschnitt; 110 mm lang; Inv.-Nr. 16.281
(Taf. 2/11).
- 2 leicht gebogene bandförmige Endstücke (Hauptmasse: Cu, Saum: Sn-reich) eines oder zweier aus Draht
gewundener Halsreife (wie Taf. 4/3); ein Ende jeweils ausgeschmiedet und tüllenförmig zusammenge-
bogen, die Mittelteile lanzettförmig verbreitert, das andere Ende jeweils stark verjüngt und spiralig ein-
gerollt; in der offenen Tülle vereinzelte Drahtreste des nicht erhaltenen Mittelteiles des Halsreifs sowie
Reste eines Klebemittels (?); L. 92,7 und 98,5 mm; Inv.-Nr. 16.269 (Taf. 2/12-13).
- 1 leicht gebogenes bandförmiges Endstück (Hauptmasse: Cu mit Spuren von Pb, Saum: Cu oxidiert) eines
ähnlichen Halsreifs; ein Ende massiv, von rechteckigem Querschnitt mit vereinzelten Ansätzen draht-
förmiger Fortsätze; Mittelteil stark abgeflacht und leicht verbreitert; spiralig eingerolltes (?) zweites
Ende fehlt; erh. L. 110 mm; Inv.-Nr. 16.270 (Taf. 2/14).
- 5 Fingerringe aus Bronzeblech (keine Analyse); die schmalen offenen Enden auf der Rückseite übergrei-
fend zusammengebogen; die verbreiterten Vorderteile mit verschiedenen zarten Tremolierstichmustern
verziert; Dm. 20-22 mm; B. d. Vorderteiles 9-13 mm; Inv.-Nr. 16.274 (Taf. 3/1-5).
- 1 längliches, zu einem Ende sich verjüngendes Stück Leder; eine Längsseite leicht zusammengezogen
(Schuhfragment ?); 120 mm lang, 40 mm breit; Inv.-Nr. 16.290 (nicht abgebildet).
- 1 Gewebefragment in Leinenbindung mit kleinem Stück eines Saumes (?); L. ca. 57 mm; B. ca. 55 mm;
Inv.-Nr. 16.291 (nicht abgebildet).
2.2. Funde aus Kosino (Taf. 4):
- 1 offener Armreif mit dachförmigem Querschnitt, aus 7 Drähten von rundem Querschnitt (Hauptmasse:
Cu, Saum: Sn-reich, oxidiert) kunstvoll geflochten; verbogen; beide Enden fehlen; zu den Enden er-
scheint der dachförmige Querschnitt abgeflacht; erh. Dm. 58 x 77 mm; Inv.-Nr. 14.167 (Taf. 4/1)
- 1 kleines offenes Bronzeringelchen (keine Analyse); beide Enden beschädigt; ein Ende verjüngt; erh. Dm.
22 mm; Inv.-Nr. 14.167 (Taf. 4/2).
- 1 offener Halsreif (Hauptmasse: Cu): bandförmige Endstücke, deren eines Ende jeweils spiralig eingerollt
ist und deren anderes Ende jeweils in einen rechteckigen Querschnitt übergeht; Mittelteil aus Draht von
rundem Querschnitt kunstvoll gewunden (3x2); mit hinein gewunden ein aus zwei sehr dünnen Drähten
gewundener Doppeldraht; Dm. 210 mm; Inv.-Nr. 14.166 (Taf. 4/3).
3. Auswertung
Schläfenringe:
Die charakteristischsten der hier vorgestellten Objekte sind die siebensprossigen Schlä-
fenringe (Taf. 1/1-2). Schläfenringe sind allgemein für die slavischen Stämme kenn-
zeichnend. In den Kurganen der alten Rus’ sind verschiedene Typen bekannt. Jeder Typ
wird als Trachtkennzeichen eines der ostslavischen Stämme gesehen (S
EDOVA
1959: 223).
Die siebensprossigen Schläfenringe sind eine typische Schmuckform des ostslavischen
Stammes der Vjatiˇcen. Sie wurden in Hunderten Frauengräbern - meist mehrere Exem-
100
Annalen des Naturhistorischen Museums in Wien 101 A
©Naturhistorisches Museum Wien, download unter www.biologiezentrum.at