C Informatik
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Nur hier modellieren und implementieren die Lernenden eigene Software und können sich so
einen Zugang zu den von ihnen benutzten Programmen und Algorithmen eröffnen.
Informatische Projekte sind ein wesentlicher Bestandteil der Softwaretechnik. Der Projektbe-
griff ist in der Informatik fachspezifisch verankert. Im Unterricht sind Projekte deshalb nicht
nur Methode, sondern auch Unterrichtsgegenstand. Sie vermitteln unter anderem Verfahren
zur Problemlösung, Komplexitätsbewältigung, Organisation von Teamarbeit und Umgang mit
Fehlern.
1.2 Fachbezogene Kompetenzen
Die fachbezogenen Kompetenzen lassen sich im Hinblick auf den Unterricht wie folgt gliedern:
Schülerinnen und Schüler erleben Informatik vor allen in den Wechselwirkungen von sozia-
len und technischen Aspekten. Diese Wechselwirkungen bilden den lebensweltlichen Zu-
gang zu den übrigen informatischen Kompetenzen, welche ihrerseits wiederum mit der Kom-
petenz Wechselwirkungen zwischen Informatiksystemen, Mensch und Gesellschaft beurtei-
len verflochten sind. Daraus ergibt sich die zentrale Position im Kompetenzmodell.
Wechselwirkungen zwischen Informatiksystemen, Mensch und Gesellschaft beurteilen
Anwendungen erfassen und Auswirkungen abschätzen
Die Schülerinnen und Schüler erläutern beispielhaft, wie Informatiksysteme den Alltag und
die Berufswelt durchdringen und verändern. Dabei diskutieren sie Vor- und Nachteile des
Einsatzes von Informatiksystemen.
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Die Schülerinnen und Schüler beurteilen und bewerten die Chancen und Risiken der aktuel-
len Entwicklungen für eine demokratische Gesellschaft.
Mit Information umgehen
Information in Form von Daten darstellen und verarbeiten
Die Schülerinnen und Schüler beschreiben den Zusammenhang von Information und Daten
und benennen verschiedene Darstellungsformen für Daten. Ihnen ist bewusst, dass der
Mensch einerseits Information durch Daten repräsentiert und andererseits durch Interpretation
der Daten für den Menschen Information entsteht.
Die Schülerinnen und Schüler nutzen zielgerichtet digitale Datenbestände und Hilfesysteme
zur Informationsbeschaffung.
Informatiksysteme verstehen
Wirkprinzipien kennen und anwenden
Die Schülerinnen und Schüler benennen wesentliche Bestandteile eines Informatiksystems
und beschreiben deren Funktionalität.
Die Schülerinnen und Schüler wenden Informatiksysteme zielgerichtet an.
Informatisches Modellieren
Modelle erstellen und bewerten
Die Schülerinnen und Schüler erfahren informatisches Modellieren als Inhalt und als Methode
des Informatikunterrichts.
Die Schülerinnen und Schüler nutzen informatische Modelle zur Problemanalyse und
Lösungskonstruktion. Ein informatisches Modell ist ein vereinfachtes Abbild und Vorlage für
eine mögliche Realisierung. Beim Überführen einer Problemsituation in ein Modell kennen
sie die Bedeutung von Abstraktion, Reduktion und Formalisierung als Teilschritte des Model-
lierens. Sie können Modelle mit geeigneten Werkzeugen implementieren und ihre Ergebnis-
se reflektieren.
Problemlösen
Probleme erfassen und mit Informatiksystemen lösen
Die Schülerinnen und Schüler untersuchen Sachverhalte und Vorgänge unter informatischen
Gesichtspunkten.
Sie zerlegen Probleme in einzelne unabhängige Teilprobleme.
Die Schülerinnen und Schüler entwerfen und implementieren Algorithmen unter Verwendung
der algorithmischen Grundstrukturen.
Kommunizieren und Kooperieren
Teamarbeit organisieren und koordinieren
Die Schülerinnen und Schüler stellen informatische Sachverhalte strukturiert dar. Dabei
wenden sie die Fachsprache sachgerecht an. Bei der gemeinsamen Arbeit an Unterrichts-
projekten erfahren sie, dass ihr verantwortungsbewusstes Handeln eine notwendige Voraus-
setzung für den Erfolg des Teams darstellt.
Die Schülerinnen und Schüler nutzen Informatiksysteme zur Kooperation.
BERLIN
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2 Kompetenzen und Standards
Regelungen für das Land Berlin
Die Standards beschreiben auf unterschiedlichen Niveaustufen, welche Kompetenzen
Schülerinnen und Schüler im Laufe ihrer Schulzeit im Fachunterricht erwerben, je nachdem,
über welche Lernvoraussetzungen sie verfügen und welchen Abschluss bzw. Übergang sie
zu welchem Zeitpunkt anstreben. Die Standards orientieren sich am Kompetenzmodell und
an den fachlichen Unterrichtszielen. Sie berücksichtigen die Anforderungen der Lebens- und
zukünftigen Arbeitswelt der Lernenden.
Die im Kapitel 3 aufgeführten Themen und Inhalte können auf unterschiedlichen Niveaustu-
fen angeboten werden.
Schülerinnen und Schüler mit Sinnes- und Körperbehinderungen und anderen Beeinträchti-
gungen erhalten behindertenspezifisch aufbereitete Lernangebote, die es ihnen ermöglichen,
den gewählten Bildungsgang erfolgreich abzuschließen.
Bei den Standards handelt es sich um Regelstandards. Sie beschreiben, welche Voraus-
setzungen die Lernenden in den Jahrgangsstufen 1 bis 10 erfüllen müssen, um Übergänge er-
folgreich zu bewältigen bzw. Abschlüsse zu erreichen. Sie stellen in ihren jeweiligen Niveau-
stufen steigende Anforderungen an die Schülerinnen und Schüler im Laufe ihres individuellen
Lernens dar, sodass Standards höherer Niveaustufen darunterliegende einschließen.
Ein differenziertes Unterrichtsangebot stellt sicher, dass die Schülerinnen und Schüler ihren
individuellen Voraussetzungen entsprechend lernen können. Das Unterrichtsangebot be-
rücksichtigt in den verschiedenen Jahrgangsstufen die jeweils gesetzten Anforderungen. Es
ist Aufgabe der Lehrkräfte, die Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, die in den
Standards formulierten Anforderungen zu verstehen, damit sie sich unter Anleitung und mit
steigendem Alter zunehmend selbstständig auf das Erreichen des jeweils nächsthöheren
Niveaus vorbereiten können.
Die Anforderungen werden auf acht Stufen ausgewiesen, die durch die Buchstaben A bis H
gekennzeichnet sind. Die Niveaustufen beschreiben die bildungsgangbezogenen Anforde-
rungen an die Schülerinnen und Schüler.
Für die Lehrkräfte verdeutlichen sie in Kombination mit den für ihre Schulstufe und Schulform
gültigen Rechtsvorschriften, auf welchem Anforderungsniveau sie in der jeweiligen Jahr-
gangsstufe Unterrichtsangebote unterbreiten müssen.
Die Standards werden als Basis für die Feststellung des Lern- und Leistungsstands und der
darauf aufbauenden individuellen Förderung und Lernberatung genutzt. Dafür werden diffe-
renzierte Aufgabenstellungen und Unterrichtsmaterialien verwendet, die die individuellen
Lernvoraussetzungen und Lerngeschwindigkeiten berücksichtigen und dafür passgerechte
Angebote bereitstellen.
Die Leistungsbewertung erfolgt auf der Grundlage der geltenden Rechts- und Verwaltungs-
vorschriften.
Im schulinternen Curriculum dienen die Standards als Grundlage für die Festlegungen zur
Qualitätsentwicklung und -sicherung im Unterricht.
Die im Teil B formulierten Standards für die Sprach- und Medienkompetenz der Schülerinnen
und Schüler werden in den fachlichen Standards in diesem Kapitel berücksichtigt. Der Bei-
trag der Fächer zur Förderung von Sprach- und Medienkompetenz wird im Rahmen des
schulinternen Curriculums abgestimmt.