Vorlesung I



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1. Gegenstand der Fachdisziplin

Das Wellenmodell, das erstmals Johannes Schmidt (1872) formuliert hat, geht von der Vorstellung aus, dass an einer Stelle (oder an mehreren) in einem größeren Gebiet eine Neuerung auftritt und sich in der Art einer Welle ausbreitet. Mit zunehmendem Abstand zum Ausgangspunkt schwächt sie sich kontinuierlich ab. Ähnlich wie auf einer Seeoberfläche, wo sich normalerweise nicht nur eine einzelne Welle ausbreitet, sondern wo ganz verschiedene interferierende Wellenbewegungen ineinandergreifen, parallel oder gegeneinander laufen und sich überlagern, wird ein großflächiges Sprachkontinuum stets von einer Vielzahl von Veränderungen betroffen, was dann im Ergebnis zu ganz unterschiedlichen Strukturen führen muss. Diese Theorie rechnet anders als die Stammbaumtheorie damit, dass Verschiedenheiten eingeebnet werden und Konvergenzen entstehen können, erklärt aber nicht, wie separate Einzelsprachen ihre jeweils spezifische Struktur ausprägen.
Die deutsche Sprache gehört zum germanischen Sprachzweig der ide. Sprachfamilie. Zum ide. Sprachstamm gehören folgende Sprachgruppen und Sprachen: 1) indische Sprachgruppe; 2) iranische Sprachgruppe; 3) griechische Sprache; 4) armenische Sprache; 5) albanische Sprache; 6) keltische Sprache; 7) italische (romanische) Sprachgruppe: Latein, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch, Moldauisch, Rumänisch; 8) baltische Sprachgruppe: lettisch, litauisch; 9) slawische Sprachgruppe: ostslawische Sprachen: Russisch, Belorussisch, Ukrainisch; westslawische Sprachen: Polnisch, Tschechisch, Slowakisch; südslawische Sprachen: Bulgarisch, Serbisch; 10) germanische Sprachgruppe: ostgermanische Sprachen: Gottisch, Burgundisch, Vandalisch (ausgestorbene Sprache); nordgermanische Sprachen: Schwedisch, Dänisch, Norwegisch, Isländisch, Färörisch; westgermanische Sprachen: Deutsch, Englisch, Niederländisch, Friesische, Afrikaans.
Die Sprachfamilien sind: 1) ide. 2) altaische 3) ugro-finische 4) semitische 5) kaukasische 6) tibetisch-chinesische 7) amerikanisch-indeanische.
Die Verwandtschaft der germanischen Sprachen beruht auf gemeinsamer Abstammung von einer Gruppe nahe stehender Dialekte urgermanischer Stämme, die um die Mitte des I. Jh. v. u. Z. rund um die westliche Ostsee, zwischen Oder und Elbe, in Skandinawien lebten und in große Stammesverbände zusammengeschlossen waren. Die Stammesdialekte der Urgermanen fasst man unter den Namen Gemeingermanisch zusammen. Mit dem Wachstum und der dadurch bedingten Aufspaltung begann die einständige Entwicklung der Stammesdialekte und schließlich die Herausbildung selbständiger germanischer Sprachen auf Grund dieser Dialekte. Die Verwandtschaft der germanischen Sprachen ist auch heute trotz jahrhundertlanger Entwicklung erkennbar. Sie findet ihren Ausdruck: 1) im germanischen Wortschatz:
deutsch englisch niederländisch schwedisch
Vater father vader fader
neu new nieuw ny
frei free vrij fri
bringen bring brengen bringa
kommen come komen komma


2) in der Ähnlichkeit vieler grundlegender Elemente der morphologischen Struktur: a) in der Bildung verbaler Grundformen mittels des Ablauts:
deutsch: trinken – trank – getrunken
englisch: drink – drank – drunk
nl: drinken – dronk – gedronken
schw: dricka – drack – drucken
b) in der Bildung analytischer Zeitformen:
deutsch: ich habe getrunken
englisch: I have drunk
nl: ik heb gedronken
schw: jag har drucken
c) in der Bildung der Steigerungsstufen der Adjektive:
deutsch: lang – länger – längst
englisch: long – longer – longest
nl: lang – langer – langst
schw: läng – längre – längst


3) in gemeinsamen Wortbildungsmitteln:
deutsch: -schaft: Freundschaft
englisch: -shif: friendship
nl: -shap: vriendshap
schw: -skap: vanskap
Die Zugehörigkeit der germanischen Sprachen zur ide. Sprachfamilie kann man mit folgenden Beispielen gemeiniden. –r Wörter im Germanischen veranschaulichen:
d. Bruder drei
e. brother three
nl. broeder drie
schw. broder tre
russ. brat tri
lat. frater tres
fr. frere trois
ital. Fratello tre
Die deutsche Literatursprache – das Hochdeutsch – ist die Sprache der schönen Literatur und Kultur, der Wissenschaft, der Presse und des Rundfunks, die Amtssprache und Schulsprache, die Sprache des öffentlichen und privaten Umgangs. Sie wird mündlich und schriftlich gebraucht und hat mehrere Stile. Die deutsche Literatursprache ist die Sprache der deutschsprechenden Nationen und hat sich zusammen mit diesen Nationen entwickelt. Sie entstand aus den Mundarten und aus den landschaftlich begrenzten Schriftsprachen jener Zeit, wenn sich die deutsche Nation noch nicht herausgebildet hatte. Sie ist aber übermundartlich und stellt im Vergleich zu den Mundarten eine höhere Form der Nationalsprache dar.
Die deutschen Mundarten sind landschaftlich bedingte Sprechweisen der deutschen Sprache, die die deutsche Gegenwartssprache als natürliche Folge der territorialen, politischen und wirtschaftlichen Zersplitterung des damaligen Deutschlands aus dem Mittelalter ererbt hat.
Große Verbreitung haben auch die städtischen Halbmundarten. Deutsche Schriftsteller gebrauchen sie oft in ihren Werken zur Gestaltung des Sprachporträts und zur Schaffung des Ortkolorits, z.B. Hamburgisch im Roman „Verwandte und Bekannte“ von W. Bredel.
Ausgleichssprache gilt als Sprachbrücke zwischen den Mundarten der Städte und der großen Landschaften.
Fragen:



  1. Welches Ziel verfolgt die deutsche Sprachgeschichte?

  2. Welchen Einfluss erleidet der Wortschatz?

  3. Nennen Sie Existenzformen der Sprache.

  4. Welche Zweige der germanischen Sprachen existieren zur Zeit?

  5. Welche sprachlichen Strukturen zeigen die Verwandtschaft der germanischen Sprachen unter sich?

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