Das kapital, Band



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[35] Dr. Aikin, "Description of the Country from 30 to 40 miles round Manchester" Lond. 1795,



p.[181], 182 sqq., [188].

[36] A. Smith, l.c., b.II, ch.III, [p.367].

[37] Selbst J. B. Say sagt: "Die Ersparnisse der Reichen werden auf Kosten der Armen gemacht."

"Der römische Proletarier lebte fast ganz auf Kosten der Gesellschaft\dots{} Man könnte fast sa-

gen, daß die moderne Gesellschaft auf Kosten der Proletarier lebt, von dem Teil, den sie auf Be-

lohnung der Arbeit ihnen entzieht." (Sismondi, "Études etc.", t.I, p.24.)

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Genußtrieb und Bereicherungstrieb zu feien, verteidigte Malthus, im Anfang der zwanziger Jahre dieses



Jahrhunderts, eine Teilung der Arbeit, welche dem wirklich in der Produktion begriffenen Kapitalisten

das Geschäft der Akkumulation, den andren Teilnehmern am Mehrwert, der Landaristokratie, Staats-,

Kirchenpfründnern usw., das Geschäft der Verschwendung zuweist. Es ist von der höchsten Wichtigkeit,

sagt er, "die Leidenschaft für Ausgabe und die Leidenschaft für Akkumulation (the passion for expenditu-

re and the passion for accumulation) getrennt zu halten"[38]. Die Herrn Kapitalisten, seit lange in Lebe-

und Weltmänner verwandelt, schrien auf. Was, rief einer ihrer Wortführer, ein Ricardianer, Herr Malthus

predigt hohe Grundrenten, hohe Steuern usw., um dem Industriellen einen fortwährenden Stachel durch

unproduktive Konsumenten aufzudrücken! Allerdings Produktion, Produktion auf stets erweiterter Stu-

fenleiter, lautet das Schibboleth, aber

"Produktion wird durch einen solchen Prozeß weit mehr gehemmt als gefördert. Auch ist es nicht

ganz billig (nor is it quite fair), eine Anzahl Personen so im Müßiggang zu erhalten, nur um andre

zu kneipen, aus deren Charakter man schließen darf (who are likely, from their characters), daß,

wenn ihr sie zu funktionieren zwingen könnt, sie mit Erfolg funktionieren."[39]

So unbillig er es findet, den industriellen Kapitalisten zur Akkumulation zu stacheln, indem man ihm das

Fett von der Suppe weggchöpft, so notwendig dünkt ihm, den Arbeiter möglichst auf den Minimallohn zu

beschränken, um ihn arbeitsam zu erhalten". Auch verheimlicht er keinen Augenblick, daß Aneignung

unbezahlter Arbeit das Geheimnis der Plusmacherei ist.

"Vermehrte Nachfrage von Seite der Arbeiter meint durchaus nichts als ihre Geneigtheit, weniger

von ihrem eignen Produkt für sich selbst zu nehmen und einen größren Teil davon ihren Anwen-

dern zu überlassen; und wenn man sagt, daß dies, durch Verminderung der Konsumtion" (auf

seiten der Arbeiter) "glut" (Marktüberfüllung, Überproduktion) "erzeugt, so kann ich nur ant-

worten, daß glut synonym mit hohem Profit ist."[40]

Der gelehrte Zank, wie die dem Arbeiter ausgepumpte Beute förderlichst für die Akkumulation zu ver-

teilen sei zwischen industriellem Kapitalist und müßigem Grundeigentümer usw., verstummte vor der

Julirevolution. Kurz nachher läutete das städtische Proletariat die Sturmglocke zu

[38] Malthus, l.c. p.319, 320.

[39] "An Inquiry into those principles respecting the Nature of Demand etc.", p.67.

[40] l.c. p.59.

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Lyon und ließ das Landproletariat den roten Hahn in England fliegen. Diesseits des Kanals grassierte der



Owenismus, jenseits St.-Simonismus und Fourierismus. Die Stunde der Vulgärökonomie hatte geschla-

gen. Grade ein Jahr, bevor Nassau W. Senior zu Manchester ausfand, daß der Profit (inkl. Zins) des Ka-

pitals das Produkt der unbezahlten "letzten zwölften Arbeitsstunde" ist, hatte er der Welt eine andre Ent-

deckung angekündigt. "Ich", sagte er feierlich, "ich ersetze das Wort Kapital, als Produktionsinstrument

betrachtet, durch das Wort Abstinenz (Enthaltung)."[41] Ein unübertroffenes Muster dies von den "Ent-

deckungen" der Vulgärökonomie! Sie ersetzt eine ökonomische Kategorie durch eine sykophantische

Phrase. Voila tout. "Wenn der Wilde", doziert Senior, "Bogen fabriziert, so übt er eine Industrie aus, aber

er praktiziert nicht die Abstinenz." Dies erklärt uns, wie und warum in früheren Gesellschaftszuständen




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"ohne die Abstinenz" des Kapitalisten Arbeitsmittel fabriziert wurden. "Je mehr die Gesellschaft fort-



schreitet, um so mehr Abstinenz erfordert sie"[42], nämlich von denen, welche die Industrie ausüben, sich

die fremde Industrie und ihr Produkt anzueignen. Alle Bedingungen des Arbeitsprozesses verwandeln

sich von nun in ebenso viele Abstinenzpraktiken des Kapitalisten. Daß Korn nicht nur gegessen, sondern

auch gesät wird, Abstinenz des Kapitalisten! Daß der Wein die Zeit erhält, auszugären, Abstinenz des

Kapitalisten![43] Der Kapitalist beraubt seinen eignen Adam, wenn er die "Produk-

[41] Senior, "Principes fondamentaux de l'Écon. Pol. trad. Arrivabene, Paris 1836, p.309. Dies

war den Anhängern der alten klassischen Schule doch etwas zu toll. "Herr Senior schiebt dem

Ausdruck Arbeit und Kapital den Ausdruck Arbeit und Abstinenz unter ... Abstinenz ist eine blo-

ße Negation. Es ist nicht die Abstinenz, sondern der Gebrauch des produktiv verwandten Kapi-

tals, welcher die Quelle des Profits bildet." (John Cazenove, l.c. p.130, Note.) Herr John St. Mill

exzerpiert dagegen auf der einen Seite Ricardos Profittheorie und annexiert auf der andren Seni-

ors "remuneration of abstinence"[1*]. So fremd ihm der Hegelsche "Widerspruch", die

Springquelle aller Dialektik, so heimisch ist er in platten Widersprüchen.

Zusatz zur 2. Ausg. Der Vulgärökonom hat nie die einfache Reflexion angestellt daß jede

menschliche Handlung als "Enthaltung" von ihrem Gegenteil aufgefaßt werden kann. Essen ist

Enthaltung von Fasten, Gehn Enthaltung von Stehn, Arbeiten Enthaltung von Faulenzen, Faulen-

zen Enthaltung von Arbeiten etc. Die Herren täten wohl, einmal nachzudenken über Spinozas:

Determinatio est negatio.

[42] Senior, l.c. p.342, 343.

[43] "Kein Mensch ... wird z.B. seinen Weizen aussäen und ihn ein Jahr im Boden liegen oder

seinen Wein jahrelang im Keller lassen, statt diese Dinge oder ihre Äqui-

[1*] "Belohnung für Enthaltung" – [2*] Das ist alles.

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tionsinstrumente dem Arbeiter leiht" (!), alias sie durch Einverleibung der Arbeitskraft als Kapital ver-



wertet, statt Dampfmaschinen, Baumwolle, Eisenbahnen, Dünger, Zugpferde usf.\ aufzuessen oder, wie

der Vulgärökonom sich das kindlich vorstellt, "ihren Wert" in Luxus und andren Konsumtionsmitteln zu

verprassen.[44] Wie die Kapitalistenklasse das anstellen soll, ist ein von der Vulgärökonomie bisher hart-

näckig bewahrtes Geheimnis. Genug, die Welt lebt nur noch von der Selbstkasteiung dieses modernen

Büßers des Wischnu, des Kapitalisten. Nicht nur die Akkumulation, die einfache "Erhaltung eines Kapi-

tals erheischt beständige Kraftanstrengung, um der Versuchung zu widerstehn, es aufzuessen".[45] Die

einfache Humanität gebeut also offenbar, den Kapitalisten von Martyrtum und Versuchung zu erlösen, in

derselben Weise, wie der georgische Sklavenhalter jüngst durch Abschaffung der Sklaverei von dem

schmerzlichen Dilemma erlöst ward, ob das dem Negersklaven ausgepeitschte Mehrprodukt ganz in

Champagner zu verjubeln oder auch teilweis in mehr Neger und mehr Land rückzuverwandeln.

In den verschiedensten ökonomischen Gesellschaftsformationen findet nicht nur einfache Reproduktion

statt, sondern, obgleich auf verschiednem Maßstab, Reproduktion auf erweiterter Stufenleiter. Es wird

progressiv mehr produziert und mehr konsumiert, also auch mehr Produkt in Produktionsmittel verwan-

delt. Dieser Prozeß erscheint aber nicht als Akkumulation von Kapital und daher auch nicht als Funktion

des Kapitalisten, solange dem Arbeiter seine Produktionsmittel, daher auch sein Produkt und seine Le-

bensmittel, noch nicht in der Form von Kapital gegenüberstehn.[46] Der vor einigen Jahren verstorbene

Richard Jones, Nachfolger von Malthus

valente sofort zu konsumiaen ... wenn er nicht erwartete, zusätzlichen Wert zu erhalten etc."

(Scrope, "Polit. Econ.", edit. von A. Potter, New York 1841, p.133.)

[44] "Die Entbehrung, die sich der Kapitalist auferlegt, indem er seine Produktionsmittel an den

Arbeiter verleiht" (diesen Euphemismus gebraucht, um nach probater vulgärökonomischer Ma-

nier den vom industriellen Kapitalisten exploitierten Lohnarbeiter mit dem industriellen Kapitali-




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