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(81) "Prudential habits with regard to marriage, carried to a considerable extent among the labouring class
of a country mainly depending upon manufactures and commerce, might injure it ... From the nature of a
population, an increase of labourers cannot be brought into market, in consequence of a particular de-
mand, till after the lapse of 16 or 18 years, and the conversion of revenue into capital, by saving, may take
place much more rapidly; a country is always liable to an increase in the quantity of the funds for the
maintenance of labour faster than the increase of population. (Malthus, "Princ. of Pol. Econ,", p. 215,
319,320.) In diesem Werk entdeckt Malthus endlich, vermittelst Sismondis, die schöne Dreieinigkeit der
kapitalistischen Produktion: Überproduktion – Überpopulation – Überkonsumtion, three very delicate
monsters, indeed! Vgl. F. Engels, "Umrisse zu einer Kritik
der Nationalökonomie", l.c.p. 107 sqq.
(82) Harriet Martineau, "The Manchester Strike", 1832, p. 101.
(83) Selbst während der Baumwollnot von 1863 findet man in einem Pamphlet der Baumwollspinner von
Blackburn heftige Denunziation gegen die Überarbeit, die kraft des Fabrikgesetzes natürlich nur er-
wachsne männliche Arbeiter traf. "Man verlangte in dieser Fabrik von den erwachsenen Arbeitern eine
zwölf- bis dreizehnstündige Arbeit täglich, obwohl es Hunderte gibt, die zum Müßiggang gezwungen
sind, aber gern einen Teil der Arbeitszeit arbeiten möchten, um ihre Familien erhalten zu können und ihre
Arbeitsbrüder vor einem vorzeitigen Tode infolge Überarbeit zu bewahren." "Wir", heißt es weiter,
"möchten fragen, ob diese Praxis, Überzeit zu arbeiten, irgendwie erträgliche Verhältnisse zwischen Mei-
stern und 'Dienern' möglich macht? Die Opfer der Überarbeit fühlen die Unbill ebensosehr als die da-
durch zu erzwungnem Müßiggang Verdammten (condemned to forced idleness). In diesem Distrikt reicht
das zu verrichtende Werk hin, um alle teilweise zu beschäftigen, würde die Arbeit billig verteilt. Wir
verlangen nur ein Recht, indem wir die Meister auffordern, allgemein nur kurze Zeit zu arbeiten, wenig-
stens solange der jetzige Stand der Dinge währt, statt einen Teil zu überarbeiten, während der andre durch
Arbeitsmangel gezwungen wird, von der Wohltätigkeit seine Existenz zu fristen." ("Reports of Insp. of
Fact., 31st Oct. 1863", p. 8.) – Die Wirkung einer relativen Übervölkerung auf die beschäftigten Arbeiter
begreift der Verfasser des "Essay on Trade and Commerce" mit seinem gewohnten unfehlbaren Bour-
geoisinstinkt. "Eine andre Ursache der Faulenzerei (idleness) in diesem Königreich ist der Mangel einer
hinreichenden Anzahl arbeitender Hände. Sooft durch irgendeine ungewöhnliche Nachfrage für Fabrikate
die Arbeitsmasse ungenügend wird, fühlen die Arbeiter ihre eigne Wichtigkeit und wollen sie ihren Mei-
stern ebenfalls fühlbar machen; es ist erstaunlich; aber so depraviert ist die Gesinnung dieser Kerle, daß in
solchen Fällen Gruppen von Arbeitern sich kombiniert haben, um ihre Meister dadurch in Verlegenheit zu
setzen, daß sie einen ganzen Tag durch faulenzten." ("Essay etc.", p. 27, 28.) Die Kerle verlangten näm-
lich Lohnerhöhung.
(84) "Economist", Jan. 21, 1860
(85) Während im letzten Halbjahr von 1866 80.000 – 90.000 Arbeiter in London außer Arbeit geworfen
wurden, heißt es im Fabrikbericht über dasselbe Halbjahr: "Es scheint nicht absolut richtig zu sein, wenn
man sagt, daß Nachfrage stets grade in dem Augenblick Zufuhr hervorbringt, da es nötig ist. Auf Arbeit
traf das nicht zu, denn viel Maschinerie mußte im letzten Jahre aus Mangel an Arbeitskräften stillstehn."
("Report of Insp. of Fact. for 31st Oct. 1866", p. 81.)
(85a) Eröffnungsrede der sanitären Konferenz, Birmingham, 14. Jan. 1875, von J. Chamberlain, damals
Mayor der Stadt, jetzt (1883) Handelsminister.
(86) "781 Städte" sind aufgezählt im Zensus von 1861 für England und Wales "mit 10.960.998 Einwoh-
nern, während die Dörfer und Landkirchspiele nur 9.105.226 zählen ... Im Jahr 1851 figurierten 580
Städte im Zensus, deren Bevölkerung ungefähr gleich der Bevölkerung der sie umgebenden Landdistrikte
war. Während aber in den letzteren die Bevölkerung wahrend der folgenden 10 Jahre nur um eine halbe
Million wuchs, wuchs sie in den 580 Städten um 1.554.067. Der Bevölkerungszuwachs in den Landkirch-
spielen ist 6,5%, in den Städten 17,3%. Der Unterschied in der Rate des Wachstums ist der Wanderung
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vom Land in die Stadt geschuldet. Drei Viertel des Gesamtwachstums der Bevölkerung gehört den Städ-
ten. ("Census etc.", VIII, p. l1, 12.)
(87) "Armut scheint die Fortpflanzung zu begünstigen." (A. Smith.) Dies ist sogar eine besonders weise
Einrichtung Gottes nach dem galanten und geistreichen Abbe Galiani: "Gott hat es gefügt, daß die Men-
schen, die die nützlichsten Berufe ausüben, überreichlich geboren werden." (Galiani, l.c.p. 78.) "Elend,
bis zum äußersten Grad von Hungersnot und Pestilenz, vermehrt eher das Wachstum der Bevölkerung,
statt es zu hemmen." (S. Laing, National Distress", 1844, p. 69.) Nachdem Laing dies statistisch illu-
striert, fahrt er fort: Befände sich alle Welt in bequemen Umständen, so wäre die Welt bald entvölkert."
("If the people were all in easy circumstances, the world would soon be depopulated.")
(88) "Von Tag zu Tag wird es somit klarer, daß die Produktionsverhältnisse, in denen sich die Bourgeoi-
sie bewegt, nicht einen einheitlichen, einfachen Charakter haben, sondern einen zwieschlächtigen; daß in
denselben Verhältnissen, in denen der Reichtum produziert wird, auch das Elend produziert wird; daß in
denselben Verhältnissen, in denen die Entwicklung der Produktivkräfte vor sich geht, sich eine Repressi-
onskraft entwickelt; daß diese Verhältnisse den bürgerlichen Reichtum, d.h. den Reichtum der Bour-
geoisklasse, nur erzeugen unter fortgesetzter Vernichtung des Reichtums einzelner Glieder dieser Klasse
und unter Schaffug eines stets wachsenden Proletariats." (Karl Marx, "Misère de la Philosophie", p. 116.
)
(89) G. Ortes, "Della Economia Nazionale libri sei 1774", bei Custodi, Parte Moderna, t. XXI, p. 6, 9, 22,
25 etc. Ortes Sagt l.c.p. 32: "Statt unnütze Systeme für das Glück der Völker aufzustellen, will ich mich
darauf beschränken, die Gründe ihres Unglücks zu untersuchen."
(90) "A Dissertation on the Poor Laws. By a Wellwisher of Mankind (The Rev. Mr. J. Townsend), 1786",
republished Lond. 1817, p. 15, 39, 41. Dieser "delikate" Pfaffe, dessen eben angeführte Schrift, nebst
seiner Reise durch Spanien, Malthus oft seitenlang abschreibt, entlehnte den größten Teil seiner Doktrin
aus Sir J. Steuart, den er jedoch verdreht. Z.B. wenn Steuert sagt: "Hier, in der Sklaverei, existierte eine
gewaltsame Methode, die Menschheit arbeitsam" (für die Nichtarbeiter) "zu machen ... Die Menschen
wurden damals zur Arbeit" (d.h. zur Gratisarbeit für andere) "gezwungen, weil sie Sklaven von andren
waren; die Menschen sind jetzt zur Arbeit" (d.h. zur Gratisarbeit für Nichtarbeiter) "gezwungen, weil sie
die Sklaven ihrer eignen Bedürfnisse sind", so schließt er deswegen nicht, wie der fette Pfründner, daß –
die Lohnarbeiter stets am Hungertuch nagen sollen. Er will umgekehrt ihre Bedürfnisse vermehren und
die wachsende Zahl ihrer Bedürfnisse zugleich zum Sporn ihrer Arbeit für "die Delikateren" machen.
(91) Storch, l.c., t. III, p. 223.
(92) Sismondi, l.c., t. I, p. 79, 80, 85.
(93) Destutt de Tracy, l.c.p. 231. "Les nations pauvres, c'est là où le peuple est à son aise; et les nations
riches, c'est là où il est ordinairement pauvre."