Geschichtlicher Überblick unseres Gebietes


Die Eiszeit formte die Landschaft Vorpommerns



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Die Eiszeit formte die Landschaft Vorpommerns


Vor sechzig bis eine Million Jahren war Norddeutschland von einem gewaltigen Meer überzogen, das sich nach Westen zurückzog und Festland hinterließ. Vor rund 500 000 Jahren begann die Eiszeit. Nordeuropa lag dreimal unter einer bis 1000 m starken Inlandeisdecke. Zwischen diesen Epochen lagen große eisfreie „Warmzeiten“. In der letzten Hauptvereisungsperiode der „Weichseleiszeit“, bildete sich die jetzige Landschaft. Die Eisströme des Nordens rissen auf ihrem Weg gewaltige Erd-, Schutt- und Gesteinsmassen los, führten sie bis in den norddeutschen Raum und bildeten beim Abtauen die Sander, End- und Grundmoränen, die wellige Landschaft in Vorpommern. Sie ist vor ca. 18000 bis 15000 Jahren vor der Zeitrechnung durch die Eiszeit entstanden. Im Bereich des Augrabens kann man die eiszeitliche Entstehung des Oberflächenprofils verfolgen.

Beim Abtauen des Eises hat sich das Wasser Wege gesucht und daraus entstanden Urstromtäler wie die Peene, die Tollense, der Augraben, der Strehlower Bach und der Zechgraben. Zechgraben und Strehlower Bach fließen in den Augraben. Der Augraben wiederum fließt in die Tollense.

Große Findlinge bestehen aus schwedischem oder finnischem Granit. Wo der Rand des Eises beim Zurückweichen längere Zeit stehen blieb und sich Schuttmassen auftürmten, entstanden bogenförmig angeordnete Hügelketten, die Endmoränen. Die in der Abschmelze ausgeschwemmten Sand- und Kiesmassen breiteten sich vor der Endmoräne als Sander aus.

In den Eisspalten und Tunneln vom Schmelzwasser entstanden, durch das Herabstürzen der Gesteinsmassen von der Decke des Tunnels, eisenbahndammähnliche sandige Rücken, wie sie besonders gut an den Gatschower Wallbergen zu erkennen sind. Durch das Auftauen übersandeter Toteisblöcke entstanden große Ackerhohlräume (riesige Eislinsen), die so genannten „Sölle“, die sich mit Wasser gefüllt bis heute gut erhalten haben und eine große Bedeutung für die Umwelt besitzen.

Um das ökologische Gleichgewicht in der Natur zu erhalten, müssen diese “Sölle“ erhalten bleiben. In der Zeit der sozialistischen Landwirtschaft wurden bei großräumigen Meliorationsvorhaben diese natürlichen „Sölle“ eingeebnet. Sie sind nicht zu verwechseln mit Mergelgruben, die erst vor circa 150 bis 200 Jahren zur Ackermergelung (Kalkung) entstanden und teilweise auch bei den großflächigen Meliorationsarbeiten eingeebnet worden sind.

In der nacheiszeitlichen Entwicklung vor 12000 bis 5500 Jahren war der Wasserspiegel der Ostsee etwa 1,50 m höher. Das Wasser drang über Peene, Tollense und Augraben tief in das Land ein und bildete bis zu 10 m mächtige Flachmoorschichten. In vegetationslosen Perioden entstanden durch Sandstürme Dünen.

Die im Geschiebemergel enthaltene Kreide brachte Kalk für den Acker und zur Verwendung als Baukalk, Granit zum Bau von vielen Gebäuden in den Dörfern. Die Bauernhöfe und Gutsscheunen, die um 1800 bis 1850 gebaut wurden, sind in der Hauptsache aus Feldsteinen errichtet. Auch Straßen und Höfe wurden mit geschlagenen Feldsteinen, dem so genannten Kopfsteinpflaster, gepflastert. Viele Koppel- und Hofmauern wurden aus Feldsteinen erbaut. In besonders steinreichen Gegenden waren Viehkoppeln mit Feldsteinmauern eingefasst (Gatschower Wallberge). Hof- und Koppelmauern waren die Grenzlinien zwischen den Besitzungen der Bauern. Die Wälder, Wiesen, Flüsse, Sölle, Teiche und die Flure schufen die Lebensgrundlage für die kommunale Besiedlung durch den Menschen.

Das Augrabental von Stavenhagen bis Demmin, ist für eine interessante, geologische Betrachtung der näheren Umgebung geeignet, angefangen bei Lindenberg über Buchenkavel, links Gehmkow und rechts Törpin. Das große Wiesental, mal eng, mal weit, lässt die Landschaft allmählich in Kleinthüringen übergehen. Formschöne Bergketten, lange Wallberge (Buchenkavel), mit Wald bestandene Hügel (Gehmkow, Ganschendorf) begleiten den Augraben in seiner ganzen Länge.

Der Augraben mit seinem Tal, welcher auf etwa 1000 m Länge die Törpiner Feldmark begleitet, bietet mit seinen angrenzenden Wiesen und deren Pflanzenwelt eine idyllische Landschaft. Beginnend an der Lindenberger Grenze, vorbei an Buchenkavel bis zum Krähenberg der Gehmkower Flur plätschert der Augraben gemütlich dahin. Auf dieser Strecke wird er durch keine Endmoränensteilhänge, wie wir sie auf anderen Teilstrecken vorfinden, in Schluchten gezwungen. Die Wiesen und Auen haben sich frei entfaltet und sind für die Bauern, die sie nutzen, von großem Wert. Die Bauern ernten hier das Futter und versorgen damit ihre Tierbestände. Die der Törpiner Augrabenniederung angrenzende Feldflur mit den weit verteilten einzelnen Bauerngehöften lassen erkennen, wie die Vorfahren hier lebten und arbeiteten.

Pflanzen und Tiere eine besondere Attraktion


In der Augrabenniederung findet man ein großes Sortiment der Pflanzenwelt. An Gehölzen wachsen in der Hauptsache Erlen, Birken, Pappeln, Weiden, Kiefern, Fichten und Eschen. Am Erdboden finden sich Buschwindröschen, Maiglöckchen und viele andere Gewächse und Blumen.

An den Rändern der Feldmark und den Feldwegen wachsen Weißdorn, Haselnuss und wilde Rosen. Linden, Eichen und Ahorn stehen vereinzelt an den Feldwegen und an den einzelnen Gehöften. Im ehemaligen Gutspark in Gehmkow stehen noch drei besondere Naturdenkmale: ein Tulpenbaum, eine Blutbuche und eine Platane. Zwei uralten Eichen sind einem Feuer zum Opfer gefallen.

Umfangreich ist auch die Tierwelt in der freien Wildbahn. In den Orten Törpin, Gehmkow und Ganschendorf sind in den teilweise alten Horsten schon über viele Jahre die Störche beheimatet. Auch Schwäne haben sich auf den Teichen angesiedelt. Bei den Greifvögeln sind die bekanntesten: der Mäusebussard, der Habicht und die Gabelweihe. Vom Frühling bis zum Herbst machen die Zugvögel hier Station. Schwalben sind Mitbewohner der Scheunen und Ställe. Stare werden im Sommer in großen Scharen häufig zur Last. Singvögel befinden sich das ganze Jahr über in den Fluren und machen sich in den Frühlingsmonaten durch ihren Gesang deutlich bemerkbar. Die Hecken und Sträucher der Feldmark bieten Singvögeln guten Schutz.

In der Region kommen folgende Vögel vor: Graugans, Kranich, Buntspecht, Rauch- und Mehlschwalbe, Zaunkönig, Heckenbraunelle, Rotkehlchen, Kleiber, Stieglitz, Kuckuck, Türkentaube, Gartenrotschwanz, Amsel, Singdrossel, Klappergrasmücke, Dorngrasmücke, Gartengrasmücke, Fitis (Weidenzeisig), alle Meisenarten, Pirol, Neuntöter, Star, Feldsperling, Buchfink, Grünfink, Goldammer.

Fischerei und Jagd sind in der Region verbreitet. Auf dem Felde sind Rehe, Hasen und Wildschweine keine Seltenheit. Vereinzelt halten sich auch Hirsche in der Gemarkung auf. Füchse haben an bewachsenen Gräben und Böschungen ihren Bau. Im Monat Mai findet man etwa 3 bis 7 Junge pro Bau. In neuerer Zeit hat sich der Marderhund (Enok) angesiedelt und weit verbreitet.

Der Törpiner See und die Gewässer der Feldmark sind für Angler beliebte Orte. Auch der Augraben gibt bestimmten Fischsorten einen Lebensraum.



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