Geschichtlicher Überblick unseres Gebietes



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Rauben war keine Schande


In der Geschichte des Deutschtums spricht man von einer Blütezeit der Bauern im 12. und 13. Jahrhundert. Die Städte nahmen zumeist einen raschen wirtschaftlichen Aufschwung, die bäuerlichen Siedlungen der Umgebung bildeten das erforderliche agrarwirtschaftliche Hinterland. Das änderte sich aber im 14. und 15. Jahrhundert. Die beschleunigte Durchsetzung der allgemeinen Ware-Geld-Beziehung und die Agrarkrise, hervorgerufen durch Überproduktion und Absatzschwierigkeiten in der Landwirtschaft, wurden zu einer wesentlichen Ursache für die umfassende Verarmung des niederen Landadels und der Bauern als Untertanen des Adels und der Kirche. Es kam zum Raubunwesen.

Die Kampflust der Ritter artete in der Folge vielfach in Rauflust aus. Sich durch ein bürgerliches Gewerbe den Unterhalt zu suchen, hielt der Ritter nicht für ehrenhaft. Er wurde daher ein Wegelagerer, Heckenreiter, Schnapphahn oder wie sonst noch das Volk mit bitterem Scherz den Raubritter nannte. Der Ritter aber sagte: „ Reiten und Rauben ist keine Schande, das tun die Besten im ganzen Lande.“ Von ihren Burgen fielen die Raubritter mit ihren Knechten über die Reisenden und Kaufleute her, plünderten sie aus, sperrten die Geschädigten in das Burgverlies. Um nicht elendig im Verlies umkommen zu müssen, war ein Rauskommen nur mit hohem Lösegeld möglich..

Im Demminer Teilherzogtum war die landesherrliche Macht in den ersten Jahren des 14. Jh. weitgehend zurückgedrängt worden. Dennoch gelang es auch hier gegen die Landfriedensbrecher vorzugehen, wobei sich die Bürger der Städte Anklam, Demmin, Treptow und Greifswald unter Führung von Herzog Otto I. 1322 gegen die Raubburg Bugewitz in Pommern zusammenschlossen. Die Anlage des Ritters Bernhard von Nienkerken wurde erobert und geschleift. Ebenso erging es der Turmhügelburg Rumpshagen im Land Werle (heute Kreis Waren). Der Fürst Bernhard von Werle gab später den Brüdern Hennings und Hardeleff von Voss auf Rumpshagen eine Abfindung mit anderen Gütern als Entschädigung für die von seinen Vorfahren gebrochene Turmhügelburg. 1491 wurde die Burg Wolde zerstört, der Sitz der Familie Voss und später von Maltzan, die auch in dieser Region Besitzungen hatten.

Die Bauernkriege um 1500 brachten keine Erleichterung für die Bauern.


Reformation in Vorpommern


Im Jahre 1517 begann die Reformation der Kirche, das heißt, sie unterteilte sich in die evangelischen und katholischen Gläubigen. Am 31.10.1517 schlug Martin Luther an der Kirche zu Wittenberg die bekannten 95 Thesen an. Im ganzen Land wurden die Klöster aufgelöst und die Nonnen vertrieben. Das Vermögen fiel den pommerschen Herzögen zu. Von Wittenberg aus kam Buggenhagen nach Pommern. Man nennt ihn den Reformator Pommerns. In Demmin wurde wahrscheinlich schon im Jahre 1520/21 evangelisch gepredigt.

Das Verchner Kloster bestand noch lange nach der Reformation, es hatte die Lehre Luthers schon 1535 angenommen.


Dreißigjähriger Krieg: Katholiken gegen Protestanten


Widersprüche zwischen den Mächten Europas, den protestantischen Landeskirchen, die nach der Reformation entstanden, und den Absichten der Papstkirche hatten zum 30jährigen Krieg (1618 - 48) geführt.

Wallenstein mit seinem starken Heer verfolgte den Dänenkönig Christian und besetzte mit 3000 Kroaten die Dörfer. Der Hauptsitz war auf dem Schloss in Sarow. Durch die Besetzung wurde den Dörfern viel Schaden zugefügt.

Schwedens König, Gustav Adolf, griff in den Krieg ein um die Protestanten zu retten aber wohl mehr, um Land zu gewinnen. Genauere Ursachen und Folgen lassen sich aus den Geschichtsbüchern entnehmen.



Tilly, später Wallenstein, war Feldherr der kaiserlichen, katholischen Liga im protestantischen Pommern und kämpfte in diesem Gebiet gegen die Schweden.

Im Jahre 1622 wurde dem Sarower Baron Christoph Lüdeke von Maltzahn die Erblandmarschallwürde überreicht. 1629 verzichtete der Sarower Baron Christoph Lüdeke von Maltzahn bereits freiwillig auf die Erblandmarschallwürde. Er erklärte, seine Güter wären durch die kaiserliche Soldateska so ruiniert, dass er keine Pferde, Vieh, Fahmis, Saat- oder Brotkorn behalten habe, er könne nichts mehr für das Land tun.

Am 17.11.1627 rückten 1 ½ Kompanien Kaiserliche in Demmin ein. Am 12.02.1631 eroberte Gustav Adolf Demmin und seine Truppen plünderten die Gegend. Am 14.02.1637 eroberten die kaiserlichen Truppen wieder Demmin. In dieser Zeit müssen die Orte dieser Region stark betroffen gewesen sein. Von Juli 1638 bis 1639 belagerten die Schweden Demmin und eroberten es. 1641 bis 1659 wird Demmin von den Schweden zu einer modernen Festung ausgebaut.

Diese Besatzung ist auch an Törpin nicht spurlos vorbeigegangen. Furchtbare Greueltaten verursachten die Wallensteinischen Truppen. Die Folge des langen Krieges war ein verwüstetes und ödes Land. Viele Jahre dauerte das Wiederaufblühen der Landschaft. Damals bezahlte drei Viertel der Bevölkerung diese Auseinandersetzungen mit dem Leben. Die Dörfer waren schutzlos, viele Bauernfamilien verloren Land und Leben. Zu allem Unglück kam dann noch die Pest. Das ganze flache Land war fast menschenleer. In Teusin lebten beispielsweise nur noch 9 Menschen.

Die weiteren Feldzüge bestanden nur noch aus Aktionen einzelner Generäle. Besonders schwer betroffene Gebiete waren Pommern und Mecklenburg. Schließlich war in dem ausgeplünderten Land kaum noch ein Feldzug möglich. Der Krieg starb an Erschöpfung. Sinnlose Zerstörungen, Plünderungen, Seuchen und Grausamkeiten hatten die Dörfer in Mitleidenschaft gezogen. Überhebliche Söldner, ob in Freundes- oder Feindesland stehend, hatten auf die „dummen Bauern“ herabgeschaut und diese zum Freiwild erklärt. Neben den materiellen und Bevölkerungsverlusten gab es weitreichende Folgen für die Landwirtschaft. Unkraut, Gestrüpp und Bäume hatten sich auf den oft jahrelang nicht bestellten Feldern breit gemacht, weite Flächen waren verödet, Städte verschuldet, das Handwerk schwer geschädigt.

Am 24.10.1648 kam es zum „Westfälischen Frieden“. Schweden erhielt Vorpommern. Brandenburg erhielt Hinterpommern. Aber das ganze Land war so zerstört, dass es erst um 1900 zu dem Wohlstand gelangt war, den es um 1600 hatte.



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