48
Platten wurden in einigen Fällen die dekorativen Elemente getilgt und von schlichten Formen
ersetzt, wodurch die Karten moderner wirken sollten.
205
In den fünf aufgenommenen Sammelatlanten befinden sich Karten beider Stile nebeneinander, sie
wurden also nicht unterschieden.
Abb. 11 Karte aus dem Verlag Johann Baptist Homann im barocken Stil.
206
205
Heinz, „allerneueste Landkarten“, 128.
206
Schottenstift, Sammelatlas 4, 108.9-17, Regni Mexicani seu Novae Hispaniae (Foto: Arnold Burghardt).
49
Abb. 12 Karte aus dem Verlag Tobias Conrad Lotter im barocken Stil.
207
207
Schottenstift, Sammelatlas 4, 108.9-30, Britanniae sive Angliae Regnum (Foto: Arnold Burghardt).
50
Abb. 13 Karte aus dem Verlag Tranquillo Mollo im klassischen Stil.
208
208
Schottenstift, Sammelatlas 4, 108.9-82, Polen (Foto: Arnold Burghardt).
51
Abb. 14 Karte aus dem Verlag der Homännischen Erben im klassischen Stil.
209
Wären die Atlanten später als 1830 gebunden worden, würden darin sicher Karten enthalten sein,
die nach 1809 entstanden sind, da es keinen Grund gegeben hätte, sie aus formalen Gründen von
der Zusammenstellung der Karten auszuschließen. Da Kartenmaterial aktuell sein sollte, um dem
Nutzer zu ermöglichen, das tagespolitische Geschehen verfolgen zu können, ist davon
auszugehen, dass Karten ausgewählt wurden, deren Inhalt nicht überholt war. Auch aus diesem
Grund ist eine Zusammenstellung der Karten nach der Amtszeit von Abt Andreas Wenzel
unwahrscheinlich.
209
Schottenstift, Sammelatlas 4, 108.9-14, Canada (Foto: Arnold Burghardt).
52
4. Fragen an das Material
4.1 Verlage
Von den insgesamt 350 aufgenommenen Karten aus dem Zeitraum zwischen rund 1700 und 1809
stammt der Großteil aus süddeutschen Verlagen. Johann Baptist Homann und die Homännischen
Erben aus Nürnberg sind mit 155 Karten in den fünf Atlanten vertreten. Davon wurden 88 Karten
von Johann Baptist Homann verlegt und 67 Karten stammen aus dem Verlag der Homännischen
Erben. 129 Karten stammen aus den Augsburger Verlagen von Tobias Conrad Lotter, Matthäus
Seutter und Johann Walch. 63 Karten davon stammen aus der Werkstatt von Tobias Conrad
Lotter, 56 Karten aus dem Verlag Matthäus Seutter und zehn Karten aus dem Verlag Johann
Walch.
210
Betrachtet man die Erscheinungsorte aller 350 Karten, fällt sofort auf, dass die Karten
der Sammelatlanten nicht von vielen verschiedenen Orten stammen. Mit Nürnberg (159 Karten)
und Augsburg (141 Karten)
211
als Publikationsorten dominieren, wie schon erwähnt, Karten aus
dem süddeutschen Raum. 20 Karten stammen aus Amsterdam
212
, auf 13 Karten ist der
Erscheinungsort nicht vermerkt, nur 12 Karten
213
wurden in Wien veröffentlicht und eine Karte
wurde in Isny im Allgäu verlegt. Dass in einer Sammlung von Karten aus dem 18. Jahrhundert in
einem Wiener Stift nur 12 Karten aus dieser Stadt stammen, wirkt auf den ersten Blick
verwunderlich. Allerdings passt die Zusammensetzung der fünf Sammelatlanten zu den
Ergebnissen der bisherigen kartographiegeschichtlichen Forschungen, denen zu Folge die
süddeutschen Verlage im 18. Jahrhundert den Landkartenmarkt dominierten.
214
Bevor die süddeutschen Verlage besprochen werden, soll ein Blick auf die Bedeutung der
österreichischen Kartenproduktion geworfen werden, soweit sie sich in den fünf Atlanten
widerspiegelt. Die Karten, die aus Wien stammen, werden mit der Signatur, dem Verlag, dem
Titel und in Klammern mit Ort und Jahr angeführt, sofern diese Angaben auf dem Kartenblatt
vermerkt sind.
210
Siehe: Kapitel 5.3.6 Daten gesamt. Es würde den Rahmen der Diplomarbeit sprengen, alle in den Sammelatlanten
aufscheinenden Verlage im Detail vorzustellen, weswegen neben den in quantitativer Hinsicht bedeutendsten
Unternehmen nur die Wiener Verlage beschrieben werden.
211
Bei einer weiteren Karte wurde Amsterdam als Erscheinungsort festgestellt. Da die Stadt aber nicht auf dem
Kartenblatt vermerkt ist, wird die Karte hier nicht berücksichtigt.
212
Bei einer weiteren Karte wurde Amsterdam als Erscheinungsort festgestellt. Da die Stadt aber nicht auf dem
Kartenblatt vermerkt ist, wird die Karte hier nicht berücksichtigt.
213
Bei einer weiteren Karte wurde Wien als Erscheinungsort festgestellt. Da die Stadt aber nicht auf dem Kartenblatt
vermerkt ist, wird die Karte hier nicht berücksichtigt.
214
Ritter, Konkurrenten, 186-190.
53
• 99.a.1.-28, Kunst- und Industrie-Comptoir, Charte von Oesterreich unter der Enns (Wien
1803).
215
• 99.a.1.-29, Kunst- und Industrie-Comptoir, Charte von Oesterreich ob der Enns (Wien
1802).
216
• 99.a.1.-32b, Carte Geographique de la nouvelle Communication entre le Danube [et] la Moldau
(Wien 1770).
217
• 99.a.1.-50a, Johann Jacob Lidl, Die Gegend Der Stadt, und Vestung Neyss (Wien, s.a.)
218
• 99.a.1.-52, Georg Philipp Wucherer, Kriegsschauplaz oder Graenz-Carte Oesterreichs,
Ruslands und der Türkey
(Wien 1789).
219
• 99.a.1.-53, Sebastian Hartl, Plan von Belgrad und den umliegenden Gegenden
(Wien, s.a.)
220
• 108.9-17a, Plan der Stadt Washington in America (Wien 1796).
221
• 108.9-75, Josef Vinzenz Degen, Distanz-Karte von und zu den vornehmsten Häfen des
Mittelländischen Meeres (Wien, s.a.).
222
• 108.9- 82, Tranquillo Mollo, Polen Unter Oesterreich Russland und Preussen getheilt (Wien,
s.a.).
223
• 108.9-95, Joseph Ferdinand von Bock und Pollach, Mappa Totius Regni Bohemiae In
Sexdecim Circulos Divisae (Wien 1790).
224
• 108.9-115, Tranquillo Mollo, Topographische Karte Der Gegenden Wiens (Wien 1803).
225
• 108.10.-42, Artaria und Compagnie, Kriegstheater oder Graenzkarte Oesterreichs, Russlands,
und der Türkey
(Wien 1788).
226
215
Dörflinger, 19. Jahrhundert, 522 Kat. KIC 1/10.
216
Dörflinger, 19. Jahrhundert, 522 Kat. KIC 1/9.
217
Dörflinger, 18. Jahrhundert, 68.
218
Dörflinger, Landkarten und Atlanten, 69. Dörflinger, 18. Jahrhundert, 50, 56. Datierung [1740-1771]
219
Dörflinger, Landkarten und Atlanten, 70. Dörflinger, 18. Jahrhundert, 98f.
220
Dörflinger, 18. Jahrhundert, 99. Datierung [1788].
221
Verlag vmtl. bei Andreas Leykam, aber nicht auf der Karte vermerkt.
222
Dörflinger, 18. Jahrhundert, 125. Nach August 1798.
223
Dörflinger, 19. Jahrhundert, 437 Kat. Mol 13/10. Datierung [1798-1831].
224
Dörflinger, Landkarten und Atlanten, 69. Dörflinger, 18. Jahrhundert, 103.
225
Dörflinger, 19. Jahrhundert, 432 Kat. Mol 11. Den Preis der Karte von zwei Gulden konnte Dörflinger nach einer
Anzeige der Wiener Zeitung vom 07. 08. 1805 ermitteln.
226
Dörflinger, 18. Jahrhundert, 279 Kat. Art 3.
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