Wortbetrachtungen über die Maskilm-Psalmen cac psalm 32 1



Yüklə 175,49 Kb.
səhifə2/4
tarix20.10.2017
ölçüsü175,49 Kb.
#5835
1   2   3   4

Psalm 45

1 Dem Vorsänger, nach Schoschannim. Von den Söhnen Korahs; ein Maskil, ein Lied der Lieblichkeiten. Es wallt mein Herz von gutem Worte. Ich sage: Meine Gedichte dem Könige! Meine Zunge sei der Griffel eines fertigen Schreibers!

2 Du bist schöner als die Menschensöhne, Holdseligkeit ist ausgegossen über deine Lippen;   darum hat Gott dich gesegnet ewiglich.

3 Gürte dein Schwert um die Hüfte, du Held, deine Pracht und deine Majestät!

4 Und in deiner Majestät ziehe glücklich hin um der Wahrheit willen und der Sanftmut und der Gerechtigkeit; und Furchtbares wird dich lehren deine Rechte.

5 Deine Pfeile sind scharf - Völker fallen unter dir - im Herzen der Feinde des Königs.

6 Dein Thron, o Gott, ist immer und ewiglich, ein Zepter der Aufrichtigkeit ist das Zepter deines Reiches.

7 Gerechtigkeit hast du geliebt und Gesetzlosigkeit gehasst: darum hat Gott, dein Gott, dich gesalbt mit Freudenöl, mehr als deine Genossen.

8 Myrrhen und Aloe, Kassia sind alle deine Kleider; aus Palästen von Elfenbein erfreut dich Saitenspiel.

9 Königstöchter sind unter deinen Herrlichen; die Königin steht zu deiner Rechten in Gold von Ophir.

10 Höre, Tochter, und sieh, und neige dein Ohr; und vergiss deines Volkes und deines Vaters Hauses!

11 Und der König wird deine Schönheit begehren, denn er ist dein Herr: so huldige ihm!

12 Und die Tochter Tyrus, die Reichen des Volkes, werden deine Gunst suchen mit Geschenken.

13 Ganz herrlich ist des Königs Tochter drinnen, von Goldwirkerei ihr Gewand;

14 in buntgewirkten Kleidern wird sie zum König geführt werden; Jungfrauen hinter ihr her, ihre Gefährtinnen, werden zu dir gebracht werden.

15 Sie werden geführt werden unter Freude und Jubel, sie werden einziehen in den Palast des Königs.

16 An deiner Väter Statt werden deine Söhne sein; zu Fürsten wirst du sie einsetzen im ganzen Lande.

17 Ich will deines Namens gedenken lassen alle Geschlechter hindurch; darum werden die Völker dich preisen immer und ewiglich.

 

Wir betrachteten die Maskilpsalmen, die Psalmen der Unterweisung, deren erster Psalm 32 ist; er spricht von der Glückseligkeit der Vergebung, vom gerechtfertigten Menschen und stellt die Erkenntnis Gottes dar, wie sie unter den Verhältnissen des neuen Bundes gekannt werden wird. Da wird Gott erkannt in Vergebung und Rechtfertigung, und ferner als Befreier, Leiter und die Freude Seines Volkes. Dies alles ist es gerade, was uns in dem Evangelium gebracht wird, nämlich die dem neuen Bunde gemäße Erkenntnis Gottes, die der Seele auf Grund der Buße zugute kommt.



Der nächste Psalm ist der 42. Psalm; dieser und der 43. gehören zusammen. Psalm 43 hat keine Überschrift, doch wenn wir beide Psalmen lesen, erkennen wir, dass sie einen Gedankengang haben. Sie sind in Wahrheit Teile eines Psalms. In ihnen vertieft Gott durch persönliche Übung Sein Werk in den Seelen Seines Volkes, so dass sie, anstatt lediglich mit dem zu gehen, was öffentlich gang und gäbe ist, dahin kommen, persönlich ein wirkliches Seelenband mit Gott zu haben.

Man kann mit dem, was unter dem Volke Gottes allgemein Brauch ist, gehen, sich mit ihnen an dem freuen, was sie genießen, das heißt nach Psalm 42 mit ihrer Schar einherziehen, doch Gott möchte uns etwas mehr geben. Es ist ganz schön, mit der Menge zu wandeln, zumal zum Hause Gottes, doch dessen können wir beraubt werden, und deshalb wünscht Gott in unseren Seelen etwas zu gestalten, was uns nicht genommen werden kann, und dies durch eine gewisse persönliche Prüfung, so dass wir auch nach der Beraubung unseres äußerlichen Vorrechts Freude in Ihm haben.

Der Mann In Psalm 42 wird dahin geführt; ein tiefinneres Verlangen nach Gott zu haben. Er ist dessen beraubt worden, was er in der Volksmenge genoss, und nun hat er ein inniges Verlangen, etwas Derartiges zu besitzen, was seine Seele bewahren kann. In Psalm 43 wird angedeutet, wie das erreicht wird: „Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten, mich bringen zu deinem heiligen Berge und zu deinen Wohnungen. So werde ich kommen zum Altar Gottes, zu dem Gott, der meine Jubelfreude ist“ (V. 3 u. 4).

Dieser Mann hat die Wahrheit des 32. Psalms in vertiefter Weise. Gott ist weit mehr und persönlicher seine Freude geworden als da, wo er zuerst das Evangelium hörte. Nur eine tiefe Übung kann den 43. Psalm bei uns hervorbringen, eine tiefe Übung sowie das Werk des Geistes. Getrennt vom Geiste gibt es kein tiefes Dürsten nach Gott.

Wir haben alle kennengelernt, was es heißt, mit dem Volke Gottes zu sein, unseren Platz in den Versammlungen einzunehmen und deren Freude zu teilen. Wir haben uns mit der feiernden Menge gefreut, doch in den Wegen Gottes können wir das verlieren, und dann haben wir zu lernen, was der Jordan ist, was der Berg Hermon und der Berg Mizhar sind.

Es kann Elend und Drangsal über uns kommen, all das, was uns klein macht und uns empfinden lässt, wie wenig wir Gott in unseren Seelen gekannt haben. Es ist das, was jemand empfinden mag, wenn er sich im Gefängnis befindet.

Viele von uns haben Seelenunruhe kennen gelernt, als sie in Umstände kamen, die uns demütigen. Es gibt keinen noch so jungen Gläubigen hienieden, der nicht in Berührung damit gekommen wäre. Doch Gottes Gegenstand ist, uns all die Gnade der frohen Botschaft in einer tieferen Weise zuteil werden zu lassen. Der Psalmist sagt: „Sende dein Licht und deine Wahrheit; sie sollen mich leiten“ (V. 3). Es ist eine Sache, von den Brüdern geleitet zu werden, aber eine ganz andere, durch Gottes Licht und Wahrheit geleitet zu werden.

Welch ein vertieftes Werk ist es, wenn Gott Sein Licht und Seine Wahrheit aussendet und sie uns leiten! Dann haben wir etwas, was nicht versagt, und kommen zur Wohnung Gottes und zu Seinem Altar. Wir werden dann nicht mehr von der Menge geleitet, sondern gelangen durch unsere eigene persönliche Erfahrung zu Gott, unserer Jubelfreude. Es geht uns wie einem Schulknaben, der die Ferien über nach: Hause geht. Es muss ein Augenblick in unseren Seelen kommen, wo wir fühlen, dass das Wandeln mit der Menge nicht genügt.

Die Seele hat dann ein inniges Verlangen nach Gott! Sie fühlt dass sie Ihn zu ihrer eigenen Befriedigung haben muss. Man fühlt, dass das bloße Wandeln in Gemeinschaft und Liebe, so lieblich dies ist, einen nicht befriedigt. Die Güte Gottes bringt uns dahin. Welch eine Quelle der Kraft unter den Brüdern ist ein Bruder oder eine Schwester, die dahin gekommen ist!

Gottes Licht und Wahrheit sind in jene Seele gekommen, und sie hat sich aus eigener Übung zur Wohnstätte Gottes begeben und hat Gott als die Quelle ihrer Jubelfreude gefunden. Das ist eine beständige Kraft, die du nicht verlieren kannst. Sie bleibt dir im Gefängnis, wenn du von den Brüdern getrennt oder krank bist und darniederliegst. Was du so gelernt hast, kann dir nicht genommen werden.

In Psalm 44 haben wir eine andere Unterweisung. Die Seele kann sagen: Wir haben das Wunderbare gehört, das Gott vor alters für Sein Volk getan hat, und jetzt tut Er nichts dergleichen. Welch eine Übung! Unter Josua war einst alles Sieg, nun aber heißt es in Vers 9 -13: „Doch du hast uns verworfen...Du machtest uns zum Hohn unseren Nachbarn, zum Spott und Schimpf denen, die uns umgeben.“

Damit hat der Psalmist das ganze Volk Gottes vor sich. Unter derartigen Übungen lernt die Seele, dem Bunde treu zu sein (V. 17). Obwohl wir in anderen Verhältnissen leben, ist es in den Tagen der Versammlung fast genau so. Dieser Psalm enthält eine Versammlungsübung.

Wir leben nicht in Tagen, wo nichts vor dem Volke Gottes standhalten kann. Jetzt ist ein Tag der Schmach und Verachtung, wie zur Zeit Nehemias, wo sie sagten: „Wenn ein Fuchs hinaufstiege, so würde er ihre steinerne Mauer auseinanderreißen“ (Neh. 4, 3).

Die Israeliten waren Gegenstände des Gelächters, und das ist unser Teil heutzutage - wir haben das zu lernen, und ich bezweifle, dass einer, der das nicht gelernt hat, für Gott eintreten kann. Was tun wir in Zeiten der Schmach? Vers 17 und 18 sagt uns: „Dieses alles ist über uns gekommen, doch wir haben deiner nicht vergessen, noch betrüglich gehandelt wider deinen Bund: Unser Herz ist nicht zurückgewichen, noch sind unsere Schritte abgebogen von deinem Pfade.“ Das liegt uns selbst in Tagen der Schmach ob. Gott zeichnet uns nicht öffentlich aus; doch wir fahren fort, Seiner zu, gedenken im Abendmahl und in Treue, wir geben nichts auf, was mit dem Zeugnis des Herrn zu tun hat.

Wir haben die besondere Übung von 2. Timotheus, nicht nur die alltägliche. In Römer 8 haben wir die gewöhnlichen Leiden eines Christen, jetzt haben wir nach dem 2. Timotheusbriefe die außergewöhnlichen Leiden der letzten Tage: Wir haben unter der öffentlichen Schmach des christlichen Bekenntnisses zu leiden und dazu noch die besondere der Treuen auf uns zu nehmen. Sind wir bereit, unbeirrt durch Schmach und Verachtung, unseren Pfad weiterhin zu wandeln? Was gewinnen wir dadurch? Das Bewusstsein, dass uns nichts von der Liebe Christi, scheidet, und wenn wir das haben, sind wir für den 45. Psalm zubereitet.

Wir müssen für einen Pfad öffentlicher Schmach zubereitet werden. Manche wenden da ein: Es geschieht heute Wunderbares, wir hatten an unserem Orte tausend Bekehrte, weshalb gehst du nicht mit uns? Andere sagen: Wir können Kranke heilen, mit Zungen reden, wir haben alles wie am Anfang. Mit alledem verbindet man aber Menschenverherrlichung. Wenn du so etwas begehrt, fällst du in die Hände Satans.

Wir haben Schmach zu tragen; Paulus im Gefängnis ist ein Vorbild von dem Platze des Zeugnisses heutzutage. Ein Evangelist sagte mir einmal: „Wir sollten in den herrlichsten Gebäuden des Landes predigen.“ Ich antwortete: „Nach der Schrift sollte ich eher erwarten, den Evangelisten im Kreisgefängnis eingeschlossen zu sehen.“

Das Zeugnis hat immer Schmach zu leiden gehabt; doch heute betrachtet man die Sachlage anders. In den Tagen der Apostel war die ganze Kraft der zukünftigen Welt vorhanden. Wir haben keine Apostel, die umhergehen und Wunder wirken, so dass die Welt dadurch gleichsam umgekehrt wurde. Heute haben wir nichts dem ähnliches.

Wenn die Brüder ohne eine Trennung untereinander weiterbestanden hätten, so würde es keine Schmach gegeben haben. Aber die Geschichte der göttlichen Bewegungen in der Versammlung und wie diese sich auswirkten, hat uns Schmach eingetragen. Die Leute sagen: „Ihr habt euch alle gegeneinander abgeschlossen, keiner weiß, wieviele Parteien nun bestehen.“ Wir sind Gegenstände des Gelächters. Sind wir jedoch bereit, mit dem Bunde und dem Gedenken des Herrn weiter zu wandeln und uns nicht zurückzuwenden?

Auf diesem Wege würden dann unsere Herzen voll von Christo sein. Derartiges ist heute treuen Männern anvertraut. Auch Schwestern sind darin, wie ich glaube, mit eingeschlossen. Das Herz keines anderen könnte voll von Christo sein. Wir sangen vorhin das Lied: „Unser Herz ist voll von Christo“ - ist das so oder begehren wir das wirklich?

Ich kann das im Sinne eines Gebets singen, wie auch viele andere Lieder, mit dem innigen Verlangen, in dieser Wahrheit zu stehen. Lieder geben die Richtung an, die unser Verlangen einschlagen kann, sie gleichen den beständigen Geleisen, auf denen sich ein Zug bewegt. Das Begehren und die Zuneigungen der Heiligen können sich ihnen gemäß vorwärtsbewegen.

Psalm 45 ist wohl in gewissem Sinne der Mittelpunkt und die Krone der Maskilpsalmen, weil er uns zeigt, dass Gott bei Seinem Volke ein derart glückseliges Ziel erreichen kann, dass ihre Herzen zu Seinem Wohlgefallen voll von Christo und dem sind, was in Beziehung zu Ihm steht; nichts könnte gesegneter sein. Dieser Psalm redet von Christo, wie Er öffentlich in der zukünftigen Welt gekannt werden wird, und das erfüllt die Herzen der Heiligen, noch ehe diese Zeit gekommen ist. Bevor wir in der zukünftigen Welt sind, ist diese in uns. In Hebr. 2, 5 heißt es: „Den zukünftigen Erdkreis, von dem wir reden“, darin bezieht sich das „wir“ auf alle Christen.

Wovon könnten wir sonst reden, als von der zukünftigen Welt? Was haben wir denn über diese Welt zu sagen? Nur, dass kein Raum für Christum in ihr ist. Wir reden von der zukünftigen Welt, weil Gott und Christus in ihr überaus erhaben sein werden, und Gott und Sein Gesalbter uns dies schon geworden sind. Anstatt zu dürsten, wie in Psalm 42, 2, wallen unsere Herzen auf und fließen über.

Wer spricht in Psalm 45? Das führt zu etwas sehr Lehrreichem. Der Redende ist offenbar nicht Gott. Es handelt sich hier nicht darum, dass Gott über Christum redet. In dem Evangelium redet Gott über Christum, hier aber ist es das Herz und die Zunge eines Menschen. Hier redet ein Mensch über Christum, und dieser Mensch kann jeder von uns sein, der unter der Macht der Liebe Christi steht.

Die Entschädigung für die Erfahrung von Psalm 44 ist, dass wir unsere Untrennbarkeit von der Liebe Christi kennenlernen, und wenn wir derart entschädigt worden sind, können wir ein Lied machen, es heißt: „Ich sage meine Gedichte dem Könige!“ Ist es dir noch nicht aufgefallen, dass du ein Lied über Christum machen kannst, das seit den Tagen der Pfingsten nie gemacht worden ist?

Es ist etwas Großes, die Stellung von Lilien zu haben. Schoschannim in der Überschrift des Psalms heißt Lilien. Die Lilie ist in der Schrift ein Bild des besonderen Platzes, den die Heiligen der gegenwärtigen Zeit haben. Der Herr sagt im Hohenlied 2, 2: „Wie eine Lilie inmitten der Dornen, so ist meine Freundin inmitten der Töchter.“ Das ist unsere Stellung heutzutage. Du sagst vielleicht: Ich weiß genug über Dornen, die mich stechen und zerfleischen; hier aber sollen die Dornen die Eigenart der Lilien in ein besonderes Licht stellen. Wie sehr fällt eine Lilie unter Dornen auf! In einem Lilienbeete sind alle einander gleich, doch der Gegensatz macht auffallend.

Etwas ähnliches tritt uns in Phil. 2, 15 entgegen: „Auf dass ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes, inmitten eines verdrehten und verkehrten Geschlechts.“ Das zeigt den Unterschied, die Wertschätzung Christi bringt ihn zustande, sie hat mich zu einer Lilie gemacht, wenn ich eine bin. Eine Lilie stellt Reinheit dar, eine Reinheit, die Christum vor sich hat und sagt: „Mein Herz, von Christo ganz erfüllt, verlangt, Ihn völlig kundzutun.“ Das tut in diesem Psalm die Seele des Psalmisten.

Wie wunderbar, so frei zu sein, sagen zu können: „Meine Zunge sei der Griffel eines fertigen Schreibers!“ Das Herz erfasst vieles und kann, da es Christum schätzt, derart von Ihm reden, wie Er in der zukünftigen Welt gekannt werden wird. Der Hebräerbrief hat es mit der zukünftigen Welt zu tun. Die Schönheit und Zierden Christi, die in der zukünftigen Welt gekannt werden, kennen die Herzen der Heiligen schon jetzt.

Hier sehen wir, wie Gott uns in dem unterweist, was Ihm Selbst höchst kostbar ist. Uns einen Begriff von Christo zu geben, bereitet Ihm mehr Freude als irgendeine andere Gabe. Er erfüllt die Seele mit Gedanken über Christum und lehrt uns, Vergleiche anstellen; Er lehrt uns die unermessliche Überlegenheit Christi über die Söhne der Menschen erkennen, und das haben wir zu lernen.

Es handelt sich nicht darum, dass Er den Söhnen Belials überlegen ist, sondern Männern wie Henoch, Abraham, Joseph, Mose, David. Das bezieht sich auf solche, die Schönheit Gott gegenüber besitzen. Von Mose heißt es in Apg. 7. 20, dass er schön für Gott war, und das waren Gott alle anderen Heiligen. Doch dieser Eine hier ist schöner als die Söhne der Menschen (V. 2). Das besagt, das, was wir in einem Heiligen sehen, gehört zwar derselben Ordnung an, wird aber von Christo unendlich übertroffen

In den Söhnen der Menschen kommt ein geistlicher Zug vor uns, doch im besten Falle nur trübe; ihn umgibt gleichsam ein Nebel. In Christo jedoch sind alle diese Züge in ungetrübter Vollkommenheit vorhanden, so dass Er schöner ist als Menschensöhne. Diesen Platz hat Er nun in dem Herzen, da übertrifft Er einen jeden. In diesen Psalmen sehen wir, wie Er sogar Seine Genossen übertrifft und deshalb mehr mit Freudenöl gesalbt wird als sie.

Je mehr wir Seine Züge in den Heiligen sehen, desto mehr können wir das Übermaß in Christo schätzen. Alles Schöne kam von Christo. Wenn ich einen schönen Zug in einem Heiligen sehe, so führt mich das, wenn es mein Herz in der rechten Weise berührt, zur Quelle, zu dem Einen, in dem dieser und jeder andere Zug ohne einen Makel gesehen wird. Es handelt sich hier um keinen Vergleich mit den verderbten Söhnen der Menschen, sondern mit denen; die Schönheit vor Gott besitzen, und, göttlich unterwiesen, geben wir Ihm jenen Platz, jenen überragenden Platz.

Die Braut im Hohenliede sagt in Kap. 5, 10, dass ihr Geliebter „ausgezeichnet vor Zehntausenden“ ist. Demgegenüber verschwinden selbst die Heiligen. Keiner der Söhne der Menschen könnte ganz und gar lieblich sein, doch Er ist das (V. 16). Er hat in allem den Vorrang, das sehen wir auf dem heiligen Berge (2. Petr. 1, 18). Da hatten keine zwei bösen Menschen zu erscheinen, sondern Mose und Elia. Petrus lernte das, und so konnte er, als der Herr die Frage stellte „Ihr aber, wer saget ihr, dass ich sei?“, sie beantworten. Andere hatten gesagt: Johannes der Täufer, Elia, Jeremia oder einer der Propheten; das waren alles Männer, die schön vor Gott waren, doch Er war schöner, und so sagt Petrus: „Du bist der Christus, der Sohn des lebendigen Gottes“ (Matth. 16, 14-16). Er übertraf sie alle bei weitem.

Die Braut im Hohenliede sagt: „Das ist mein Geliebter“ (Kap. 5, 16). Welch eine Freude für Gott, wenn Gedanken, wie diese über Seinen Geliebten, einen wahrhaftigen Ausdruck durch eines von unseren Herzen finden! Dieser Psalm ist „ein Lied über den Geliebten“ (Überschrift). Es werden darin nicht nur Seine sittlichen Vollkommenheiten anerkannt, sondern Er ist der Geliebte unserer Herzen geworden, Er ist unseren Herzen das geworden, was Er Gott ist: Er ist Gottes Geliebter sowie der unsere. In welch inniger Zuneigung sind wir mit Gott und dem Geliebten verbunden!

Bis dahin haben wir in unserem Psalm das Gefäß. Alles in dieser Welt, was göttliche Schönheit und Tadellosigkeit in den Augen Gottes besitzt, übertrifft und übersteigt es und setzt es beiseite. Ich war gewohnt, in diesem Vers einen Hinweis auf den natürlichen Menschen zu sehen, doch es hat mir geholfen, als ich sah, dass alles, was „schön vor Gott“ war, in diesem Einen übertroffen und verklärt ist. Nun sagt Gott gleichsam, dies ist das Gefäß, das ich mit meiner Gnade erfüllen werde, damit Er sie euch gegenüber zum Ausdruck bringe.

Holdseligkeit ist ausgegossen über deine Lippen“ (V. 2). Zuerst sehen wir das Gefäß, also das, was Er persönlich ist, und dann die über Seine Lippen ausgegossene Holdseligkeit. In jenem Vollkommenen finden alle die kostbaren Gedanken Gottes den Menschen gegenüber. ihren Ausdruck. Alles war in diesem Gefäß enthalten, damit es zu dir und mir ausfließe.

Das haben wir im Evangelium des Lukas. Dort wird Er als das Gefäß, nicht als die Quelle, angesehen. Da sehen wir das Gefäß und sodann, was hineingetan ward, und damit steht das Wohlgefallen Gottes an Ihm in Verbindung. In Sprüche 8 sagt die Weisheit, der Pflegling der Liebe Gottes: „Ich... war Tag für Tag seine Wonne“, doch inwiefern? Als „vor ihm mich ergötzend ...auf dem bewohnten Teile seiner Erde, und meine Wonne war bei den Menschenkindern“ (V. 30 u. 31).

Gottes Wonne an Ihm steht in Verbindung mit der Tatsache, dass Gott in Ihm alle Seine Gedanken der Gnade gegen die Menschen zum Ausdruck gebracht hat. So geschah es bei Seiner Taufe, als der Herr Seinen Platz unter dem bußfertigen Überrest einnahm. Zu dieser Zeit öffnete Gott die Himmel, um zu sagen: „Dieser ist mein geliebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen gefunden habe“ (Matth. 3, 17). Sowie Er Seinen Platz unter den Menschen einnahm, findet Gott Sein Wohlgefallen an dem Gefäß Seiner unendlichen Gedanken der Gnade.

Gott möchte unsere Herzen mit Gedanken über Christum füllen. Denken wir an die Gnade im Evangelium Lukas in den Kapiteln 4, 5, 7, 14, 15, 16 und 23; da haben wir eine wahre Hochflut des Herzens Gottes, den Ausdruck der Gnade des Himmels in Christo. Öffentlich wird dies in der zukünftigen Welt gekannt werden, und Wunder der Wunder, wir kennen es jetzt!

Darum hat Gott dich gesegnet ewiglich“, heißt es dann in Vers 2. Er hat Ihn auf immerdar gesegnet. Das führt uns zu der neuen Stellung, in der Er jetzt gefunden wird. All die Gnade, deren Gefäß Er hienieden war, besteht in Ihm, dem erhöhten und verherrlichten Menschen, fort. Er ist auf immerdar zur Rechten Gottes gesegnet. Das ist der große Gegenstand des Zeugnisses zu Anfang der Apostelgeschichte. Was auch in Ihm als einem demütigen Menschen an Gnade zum Ausdruck kam, sehen wir in Ihm, dem verherrlichten Menschen.

Alles in Psalm 45 hat Christum zum Mittelpunkt, ist von Ihm erfüllt, und das ist die wahre Frucht geistlicher Freiheit. Wenn ich die Lehre von Psalm 42, 43 und 44 in mich aufgenommen habe, so werde ich in diesem Seelenzustande sein. Wenn aber nicht, so sollte ich darum bitten. Wir können dies mit keiner Ungewissheit im Herzen tun; denn Gottes Absicht ist es, dass wir das haben. Er hat uns im Blick hierauf göttlich belehrt.

In der zukünftigen Welt führt Gott öffentlich, gemäß Vers 4, Wahrheit, Sanftmut und Gerechtigkeit ein, und wo das nicht durch göttliche Unterweisung zustande kommt, wird Er dies in göttlicher Kraft tun. Das Schwert und die Pfeile von Vers 3 - 5 greifen da ein, damit die Segnungen der Wahrheit, Sanftmut und Gerechtigkeit die Erde erfüllen.

Diese Eigenschaften jedoch sind schon jetzt in den Herzen der Heiligen gekommen. Wenn Wahrheit, Sanftmut und Gerechtigkeit einen Platz in mir haben, so ist die zukünftige Welt in mir, obwohl ich noch nicht in ihr bin. Psalm 45 entspricht in gewissem Sinne dem Hebräerbrief. Was die zukünftige Welt erleuchtet, ist die Herrlichkeit Christi.

Obwohl das nun noch nicht öffentlich geschehen ist, brauchen wir nicht zu warten. Wir können jetzt schon Jesum mit Herrlichkeit und Ehre gekrönt sehen (Hebr. 2, 9). Wir können Ihn in Seiner Herrlichkeit und Seinem Reiche sehen und in der innigsten persönlichen Verbindung mit Ihm stehen.

Es ist etwas Wunderbares, die Vortrefflichkeit der Erkenntnis Christi, Jesu unseres Herrn, zu haben. Sie macht uns vor allem, was nicht Christus ist, frei. Die Frage ist, wovon wird mein Herz in Anspruch genommen? Der Psalmist war mit gutem Worte und dem, was den König betraf, erfüllt. Wie unermesslich ist es, wenn unser Herz etwas über Christum zum Ausdruck bringt und von dieser guten Sache erfüllt ist!

Gott hat alles, was Christus ist, und all Seine Gnade in einem Gefäße unvergleichlicher Schönheit, Kostbarkeit und Anziehungskraft zum Ausdruck gebracht. Es gibt Einen, der schöner ist als die Kinder der Menschen, Einen, der sie alle übertrifft, und das nicht nur die Kinder der gefallenen Menschen, sondern solche, die göttliche Schönheit besaßen, wie ein Abraham, Mose und David.

Holdseligkeit ist ausgegossen über deine Lippen“. Gott hat alle Seine Gunstbezeugungen den Menschen gegenüber den Lippen jenes gelobten Menschen anvertraut, es ist inmitten all unserer Entfernung und unseres Unglaubens zu uns gekommen. Gott hat uns alles Ihm Entsprechende und dem Herzen Anziehende in Christo gebracht. Es gibt keinen, der es mit Ihm aufnehmen könnte, keinen Ihm Ebenbürtigen, Er steht allein da! Ein Derartiger ist es, in dem Gott uns Seine Gnade nahe gebracht hat, und Gott hat Ihn auf immerdar gesegnet. Er hat Ihn verherrlicht, weil Er so überaus vortrefflich ist.

Gott führt Wahrheit, Sanftmut und Gerechtigkeit ein. Gott steht im Begriff herbeizuführen, dass alles Christo weichen muss, und wenn es der Anziehungskraft Seiner Person und Seiner Lippen nicht weichen will, so erreicht Er das durch das Schwert, die Pfeile und die Stärke Seiner rechten Hand.


Yüklə 175,49 Kb.

Dostları ilə paylaş:
1   2   3   4




Verilənlər bazası müəlliflik hüququ ilə müdafiə olunur ©genderi.org 2024
rəhbərliyinə müraciət

    Ana səhifə