Analgetische Therapie durch Notärzte im Rettungsdienst Eine retrospektive Analyse von 4045 Einsätzen unter besonderer Berücksichtigung der Facharztgruppen und patientenbezogener Parameter



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Auffallend   ist   außerdem,   dass   mehr   als   75   %   der   von   Anästhesisten   geleisteten

Einsätze im Stadtgebiet von Neuwied gefahren werden, während sich die restlichen fast

ausschließlich   auf   den   Standort   Linz   verteilen.   Die   genauen   Zahlenverhältnisse   der

unterschiedlichen Fachgruppen in Bezug auf die Standorte sind in Tabelle 4 ersichtlich.



gesamt

Allg.med.

Anästhesie

andere

Chirurgie

Innere

Neurologie

Asbach

659


1

0

1



2

290


365

Dierdorf

996


321

6

142



409

117


1

Linz

894


1

177


3

291


422

0

Neuwied

1496

1

597



1

233


663

1

gesamt

4045

324


780

147


935

1492


367

Tab.4: Anzahl der Einsätze bezogen auf die Fachrichtung und den Standort



3.2 Anamnestische Daten

Insgesamt wurden wegen einer positiven Schmerzanamnese 1553 Patienten notärztlich

behandelt. Dies entspricht einer Rate von 38,4 % der Notarzteinsätze.

Dabei ist primär nicht festgestellt, wie stark der Schmerz dokumentiert wurde.

Bei   836   Patienten   dieser   Gruppe   (55   %)   handelt   es   sich   um   ein   Trauma,   wie   z.B.

Verkehrs-, Arbeits- und Freizeitunfälle oder Gewalttaten. Bei den übrigen 717 Fällen

(45%) handelt es sich um ein Schmerzgeschehen „interner“ Ursache, die topographisch

aufgeschlüsselt wurden. Dabei spielt als größte Gruppe der akute Thoraxschmerz mit

34% aller Schmerzereignisse eine große Rolle. Bei 7 % handelte es sich abdominelle

Schmerzen, zu denen kolikartige Schmerzen der Flanke gezählt wurden. Die weiteren

4% unterteilten sich zu gleichen Teilen in Kopfschmerzen unterschiedlicher Genese und

Schmerzen des Bewegungsapparates ohne adäquates Trauma (siehe Abbildung 7).

33



thorakaler Schmerz 

34%


Bewegungsapparat  

2%

Kopfschmerz 



2%

abdomineller 

Schmerz 

7%

Trauma



55%

Abb.7: Prozentuale Angabe der Schmerzlokalisation

Im   folgenden   wurde   untersucht,   wie   hoch   der   Anteil   der   behandelten   Patienten   mit

Schmerzen in Anhängigkeit von der Schmerzlokalisation war. Von den 107 Patienten,

die   wegen   abdomineller   Schmerzen   notärztlich   behandelt   wurden,   erhielten   48   eine

Schmerztherapie (45 %), bei Schmerzen im Bewegungsapparat waren es 24 von 44

Patienten, die analgetisch behandelt wurden (55 %). Die Kopfschmerzen wurden in 9

von 32 Fällen therapiert (28 %), und thorakale Schmerzen wurden in 346 von 534 Fällen

behandelt   (65   %).   Bei   den   traumatisierten   Personen   sind   244   von   836   analgetisch

behandelt  worden  (29 %). Insgesamt wurden  von 1553 Patienten,  die einen  Notarzt

sahen   und   Schmerzen   äußerten,   bzw.   bei   denen   eine   schmerzauslösende   Situation

vorlag, 671 Menschen therapiert. Es wurden somit 43 % aller Fälle mit einer positiven

Schmerzanamnese analgetisch versorgt (siehe Abbildung 8). 

0%

20%



40%

60%


80%

100%


 Behandlung (% )

nicht behandelt

59

20

23



197

592


882

behandelt

48

24

9



346

244


671

abdomineller 

Schmerz

Bewegungs-



apparat

Kopf- 


schmerz

thorakaler 

Schmerz

Trauma


Gesamt

Abb.8: Prozentualer Anteil behandelter und nicht behandelter Schmerzen in Abhängigkeit von

der Schmerzlokalisation

34



Bei   2814   Patienten   (70   %)   lag   primär   ein   internistisches   Notfallgeschehen   vor,   146

(3,6  %) waren  intoxikiert  und   bei  870  (21,6   %) lag  primär  ein  Trauma  vor.  Bei  189

(4,7   %)   der   gefahrenen   Einsätze   lag   kein   Notfall   vor,   entweder   weil   es   sich   um

Bagatellerkrankungen handelte und die Behandlung vor Ort ausgeführt werden konnte

oder,   weil   der   Patient   bereits   verstorben   war   und   der   Notarzt   lediglich   den   Tod

feststellen konnte.

35



3.3 Analgetika

Als   Analgetika   wurden   Opioide,   Nichtopioide   und   Ketamin   eingesetzt.   Um   das

Verordnungsverhalten   der   einzelnen   Fachrichtungen   genauer   beurteilen   zu   können,

werden   die   einzelnen   Analgetika   in   Bezug   auf   die   Einsatzhäufigkeit   und   das

Dosierungsverhalten der einzelnen Fachrichtungen genauer betrachtet.

3.3.1 Opiate

3.3.1.1 Fentanyl

Bei   Fentanyl   ist   festzustellen,   dass   die   häufigsten   Anwendungen   und   die   höchsten

Dosierungen   durch   Anästhesisten   ausgeführt   bzw.   gegeben   wurden.   41   %   der

Fentanylapplikationen erfolgten ohne Angabe der Schmerzursache, während bei 13 %

eine dokumentierte traumatologische Ursache dem Schmerz zu Grunde lag, bei 21 %

waren es Schmerzen im Bewegungsapparat,  bei 2 % Kopfschmerzen und bei 19 %

wurden die Schmerzen als abdominelle Schmerzen beschrieben. Der prozentuale Anteil

ist in Abbildung 9 graphisch dargestellt. 

keine Angabe

42%


abdomineller Schmerz

19%


Bewegungsapparat

21%


Kopfschmerz

2%

thorakaler Schmerz



3%

Trauma


13%

Abb.9: Prozentuale Angabe der Schmerzursache bei Verabreichung von Fentanyl

Insgesamt wurde das Medikament bei 3780 Einsätzen 54 mal eingesetzt, was 1,4 %

aller Einsätze entspricht. Wie  in Abbildung 10 auf der rechten y-Achse zu erkennen,

benutzten   Anästhesisten   Fentanyl   signifikant   häufiger   als   Ärzte   der   übrigen

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