Analgetische Therapie durch Notärzte im Rettungsdienst Eine retrospektive Analyse von 4045 Einsätzen unter besonderer Berücksichtigung der Facharztgruppen und patientenbezogener Parameter



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3.3.2 Nichtopioide

3.3.2.1 Lysinacetylsalicylsäure (L-ASS)

Acetylsalicylsäure (L-ASS) wurde 385 mal eingesetzt, was einen Einsatz bei jedem 10.

Notfall   bedeutet   (10,2   %).   Die   überwiegende   Zahl   der   Einsätze   beläuft   sich   auf

thorakale Schmerzen (75 %), bei 24 % der Verabreichungen war die Anamnese nicht

aussagekräftig, je 3 verunfallte und 3 Patienten mit Schmerzen im Bewegungsapparat

erhielten Acetylsalicylsäure, sowie 2 Patienten, die primär über abdominelle Schmerzen

klagten.   Kopfschmerzen   wurden   in   keinem   einzigen   Fall   mit   Acetylsalicylsäure

behandelt (siehe Abbildung 16).

thorakaler Schmerz

73%


Trauma

1%

keine Angabe



24%

abdomineller Schmerz

1%

Bewegungsapparat



1%

Abb.16:


Prozentuale Angabe der Schmerzursache bei Gabe von L-Acetylsalicylsäure

Wie aus Abbildung 17 hervorgeht, wurde überdurchschnittlich häufig von Ärzten nicht

genannter Fachrichtungen (15,2 % vs. 10,4 %  

  3,0 %) das Medikament eingesetzt,

Allgemeinmediziner (13,4 %) lagen noch gerade im statistischen Mittelfeld, obwohl sie

das Medikament schon sehr häufig benutzten. Anästhesisten (7,7 %) und Neurologen

(7,9 %) waren indessen zurückhaltender im Einsatz im Gegensatz zu Internisten (9,8 %)

und   Chirurgen   (9,3   %)   bei   denen   die   Anzahl   der   Anwendungen   im   statistischen

Durchschnitt. Die durchschnittliche Dosierung lag bei 551,3 mg, die überwiegende bei

500   mg   was   durch   die   geringe   Standartweichung   von   38,4   mg   deutlich   wird.   Die

Höchstdosierung war 1000 mg, die niedrigste Dosis 250 mg. Die höchsten Dosierungen

wurden von Neurologen mit durchschnittlich 603 mg pro Applikation durchgeführt, was

43



signifikant höher war, als die durchschnittliche Dosierung der übrigen Notärzte (603 mg

vs. 551 


 38 mg), gefolgt von Anästhesisten und Internisten.

Genau   wie   bei   den   verschiedenen   Fachgruppen   lässt   sich   für   L-ASS   auch   kein

statistisch   unterschiedliches   Einsatzverhalten   und   Dosierungsverhalten   zwischen

Fachärzten und Assistenzärzten erkennen. 

0

100


200

300


400

500


600

700


800

900


1.000

D

o

si

er

u

ng 

(m

g)

0

50



100

150


200

250


A

nz

ahl

 (

n)

Mittelw ert 

523

576


500

535


570

603


535

576


Min.

500


500

500


500

250


500

250


250

Max. 


1.000

1.000


500

1.000


1.000

1.000


1.000

1.000


StAbw

107


181

0

128



185

206


132

185


Anzahl

43

59



22

86

146



29

180


205

Allg.medizin

Anästhesie

andere


Chirurgie

Innere


Neurologie

Facharzt


Assistent

Abb.17:


Durchschnittliche   Dosierung   und   Häufigkeit   der   Gabe   von   L-ASS   bei   den

unterschiedlichen Fachgruppen.



3.3.2.2 Metamizol

Metamizol wurde insgesamt 109 mal eingesetzt (2,7 %). Es wurde in 41,3 % der Fälle

bei traumatologischen Notfälle eingesetzt, in 26% bei abdominellen Schmerzen, in 10%

beim thorakalen Schmerz, in 5,6 % bei Schmerzen im Bewegungsapparat und bei 1%

bei Kopfschmerzen. In 16 % war die Schmerzursache anamnestisch nicht zu eruieren

(siehe Abbildung 18). 

44



keine Angabe

16%


thorakaler Schmerz

10%


Kopfschmerz

1%

Bewegungsapparat



6%

abdomineller Schmerz

26%

Trauma


41%

Abb.18:


Prozentuale Angabe der Schmerzursache bei Gabe von Metamizol.

Signifikant häufiger wurde Metamizol von Neurologen (4,1 % vs. 2,6 %  

  1,3 %) und

Allgemeinmedizinern   (4,0   %)   eingesetzt.   Internisten   (2,9   %)   und   Chirurgen   (2,6   %)

verabreichten das Medikament häufiger, Anästhesisten (1,7 %) (siehe Abbildung 19). 

0

1000



2000

3000


4000

5000


6000

7000


8000

9000


10000

D

os

ie

rung 

(m

g)

0

10



20

30

40



50

60

A



nz

ahl

 (

n)

Mittelw ert

2.654

2.038


2.500

3.125


2.616

2.567


2.698

2.623


Min.

1000


1000

2500


500

500


1250

1000


500

Max.


5000

2500


2500

10000


5000

5000


10000

5000


StAbw .

1.125,18


720,58

0,10


1.940,70

999,03


858,08

1.521,97


1.014,09

Anzahl


13

13

1



24

43

15



48

61

Allg.medizin



Anästhesie

andere


Chirurgie

Innere


Neurologie

Facharzt


Assitenzarzt

Abb.19:


Durchschnittliche   Dosierung   und   Häufigkeit   der   Gabe   von   Metamizol   in   den

unterschiedlichen Fachgruppen.

Ein chirurgischer Facharzt applizierte eine Dosierung von 10000 mg Metamizol bei einer

Tageshöchstdosis   von   5000   mg   in   24   Stunden.   Es   war   an   Hand   des

Notarztdokumentes   nicht   zu   eruieren,   ob   es   sich   um   einen   Dokumentationsfehler

handelte,   so   dass   die   Dosis   zur   Auswertung   übernommen   werden   musste.   Im

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