Das kapital, Band



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die Symmetrie und Ordnung dieses Systems, welches Gott und die Natur in der Welt errichtet haben, zu



zerstören."

Fand der venetianische Mönch in dem Schicksalsschluß, der das Elend verewigt, die Existenzberechti-

gung der christlichen Wohltätigkeit, des Zölibats, der Klöster und frommen Stiftungen, so findet im Ge-

genteil der protestantische Pfründner darin den Vorwand, die Gesetze zu verdammen, kraft deren der

Arme ein Recht auf kärgliche öffentliche Unterstützung besaß.

<677> "Der Fortschritt des gesellschaftlichen Reichtums", sagt Storch, "erzeugt jene nützliche Klasse der

Gesellschaft ... welche die langweiligsten, gemeinsten und ekelhaftesten Beschäftigungen ausübt, in ei-

nem Wort alles, was das Leben Unangenehmes und Knechtendes hat, auf ihre Schultern nimmt und

ebendadurch den andren Klassen die Zeit, die Heiterkeit des Geistes und die konventionelle" (c'est bon!



) "Charakterwürde verschafft etc."

Storch fragt sich, welches denn eigentlich der Vorzug dieser kapitalistischen Zivilisation mit ihrem Elend

und ihrer Degradation der Massen vor der Barbarei? Er findet nur eine Antwort – die Sicherheit!

"Durch den Fortschritt der Industrie und Wissenschaft", sagt Sismondi, "kann jeder Arbeiter jeden Tag

viel mehr produzieren als er zu seinem Konsum braucht. Aber zu gleicher Zeit, wahrend seine Arbeit den

Reichtum produziert, würde der Reichtum, wäre er berufen, ihn selbst zu konsumieren, ihn wenig geeig-

net zur Arbeit machen." Nach ihm "würden die Menschen" (d.h. die Nichtarbeiter) "wahrscheinlich auf

alle Vervollkommnungen der Künste verzichten wie auf alle Genüsse, die die Industrie uns verschafft,

müßten sie diese durch anhaltende Arbeit, wie die des Arbeiters, erkaufen ... Die Anstrengungen sind

heute geschieden von ihrer Belohnung; es ist nicht derselbe Mensch, der erst arbeitet und sich dann aus-

ruht: im Gegenteil, eben weil der eine arbeitet, muß der andre sich ausruhn ... Die endlose Vervielfält i-

gung der Produktivkräfte der Arbeit kann also kein andres Resultat haben als die Zunahme des Luxus und

der Genüsse der müßigen Reichen."

Destutt de Tracy endlich, der fischblütige Bourgeoisdoktrinär, spricht es brutal aus:

"Die armen Nationen sind die, wo das Volk gut dran ist, und die reichen Nationen sind die, wo es ge-

wöhnlich arm ist."



Fußnoten

(70) Karl Marx, l.c. – "Bei gleicher Unterdrückung der Massen ist ein Land um

so reicher, je mehr Proletarier es hat." (Colins, "L'Économie Politique, Source des Révolutions et des

Utopies prétendues Socialistes", Paris 1857, t. III, p. 331.) Unter "Proletarier" ist ökonomisch nichts zu

versteh. als der Lohnarbeiter, der "Kapital" produziert und verwertet und aufs Pflaster geworfen wird,

sobald er für die Verwertungsbedürfnisse des "Monsieur Kapital", wie Pecqueur diese Person nennt, über-

flüssig ist. "Der kränkliche Proletarier des Urwalds" ist ein artiges Roschersches Phantom. Der Urwäldler

ist Eigentümer des Urwalds und behandelt den Urwald, ganz so ungeniert wie der Orang-Utang, als sein

Eigentum. Er ist also nicht Proletarier. Dies wäre nur der Fall, wenn der Urwald ihn, statt er den Urwald

exploitierte. Was seinen Gesundheitszustand betrifft, steht solcher wohl den Vergleich aus nicht nur mit

dem des modernen Proletariers, sondern auch dem der syphilitischen und skrofulösen "Ehrbarkeit". Doch

versteht Herr Wilhelm Roscher unter Urwald wahrscheinlich die stammverwandte Lüneburger Heide.   

(71) "As the Labourers make men rich, so the more Labourers, there will be the more rich men ... the

Labour of the Poor being the Mines of the Rich." (John Bellers, l.c.p. 2.)   




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(72) B. de Mandeville, ("The Fable of the Bees", 5th cd., Land. 1728, Remarks, p. 212, 213, 328.) – "Mä-



ßiges Leben und beständige Arbeit sind für den Armen der Weg zum materiellen Glücke" (worunter er

möglichst langen Arbeitstag und möglichst wenig Lebensmittel versteht) "und zum Reichtum für den

Staat" (nämlich Grundeigentümer, Kapitalisten und ihre politischen Würdeträger und Agenten). ("An

Essay on Trade and Commerce", Lond. 1770, p. 54.)   

(73) " Eden hätte fragen sollen, wessen Kreatur sind denn "die bürgerlichen Institutionen"? Vom Stand-

punkt der juristischen Illusion betrachtet er nicht das Gesetz als Produkt der materiellen Produktionsver-

hältnisse, sondern umgekehrt die Produktionsverhältnisse als Produkt des Gesetzes. Linguet warf Mon-

tesquieus illusorischen "Esprit des Lois" mit dem einen Wort über den Haufen: "L'esprit des lois, c'est la

propriété".   

(74) Eden, l.c., v. I, 1.1, ch. I, p. l, 2 und Preface, p. XX.   

(75) Sollte der Leser an Malthus erinnern, dessen "Essay on Population" 1798 erschien, so erinnere ich,

daß diese Schrift in ihrer ersten Form nichts als ein schülerhaft oberflächliches und pfäffisch verdekla-

miertes Plagiat aus Defoe, Sir James Steuart, Townsend, Franklin, Wallace usw. ist und nicht einen einzi-

gen selbstgedachten Satz enthält. Das große Aufsehn, das dies Pamphlet erregte, entsprang lediglich Par-

teiinteressen. Die Französische Revolution hatte im britischen Königreich leidenschaftliche Verteidiger

gefunden; das "Populationsprinzip", langsam im 18. Jahrhundert herausgearbeitet, dann mitten in einer

großen sozialen Krisis mit Pauken und Trompeten verkündet als das unfehlbare Gegengift gegen die Leh-

ren von Condorcet u.a., wurde jubelnd begrüßt von der englischen Oligarchie als der große Austilger aller

Gelüste nach menschlicher Fortentwicklung. Malthus, über seinen Erfolg hocherstaunt, gab sich dann

daran, oberflächlich kompiliertes Material in das alte Schema zu stopfen und neues, aber nicht von Mal-

thus entdecktes, sondern nur annexiertes, zuzufügen. – Nebenbei bemerkt. Obgleich Malthus Pfaffe der

englischen Hochkirche, hatte er das Mönchsgelübde des Zölibats abgelegt. Dies ist nämlich eine der Be-

dingungen der fellowship der protestantischen Universität zu Cambridge. "Daß die Mit-

glieder der Kollegien verheiratet sind, gestatten wir nicht, sondern sobald jemand eine Frau nimmt, hört er

damit auf, Mitglied des Kollegiums zu sein." ("Reports of Cambridge University Commission", p. 172.)

Dieser Umstand unterscheidet Malthus vorteilhaft von den andren protestantischen Pfaffen, die das ka-

tholische Gebot des Priesterzölibats von sich selbst abgeschüttelt und das "Seid fruchtbar und mehret

euch" in solchem Maß als ihre spezifisch biblische Mission vindiziert haben, daß sie überall in wahrhaft

unanständigem Grad zur Vermehrung der Bevölkerung beitragen, während sie gleichzeitig den Arbeitern

das "Populationsprinzip" predigen. Es ist charakteristisch, daß der ökonomische travestierte Sündenfall,

der Adamsapfel, der "urgent appetite", "the checks which tend to blunt the shafts of Cupid"

che Begierde, "die Hemmnisse, die die Pfeile Cupidos abzustumpfen suchen">, wie Pfaff Townsend

munter sagt, daß dieser kitzlige Punkt von den Herrn von der protestantischen Theologie oder vielmehr

Kirche monopolisiert ward und wird. Mit Ausnahme des venetianischen Mönches Ortes, eines originellen

und geistreichen Schriftstellers, sind die meisten Populationslehrer protestantische Pfaffen. So Bruckner:

"Théorie du Systeme animal", Leyde 1767, worin die ganze moderne Bevölkerungstheorie erschöpft ist

und wozu der vorübergehende Zank zwischen Quesnay und seinem Schüler Mirabeau pére

über dasselbe Thema Ideen lieferte, dann Pfaffe Wallace, Pfaffe Townsend, Pfaffe Malthus und sein

Schüler, der Erzpfaff Th. Chalmers, von kleineren pfäffischen Skribenten in this line gar

nicht zu reden. Ursprünglich ward die politische Ökonomie betrieben von Philosophen, wie Hobbes, Lok-

ke, Hume, Geschäfts- und Staatsleuten, wie Thomas Morus, Temple, Sully, de Witt, North, Law, Vander-

lint, Cantillon, Franklin, und theoretisch namentlich, und mit dem größten Erfolg, von Medizinern, wie

Petty, Barbon, Mandeville, Quesnay. Noch Mitte des 18. Jahrhunderts entschuldigt sich Rev. Mr. Tucker,

ein bedeutender Ökonom für seine Zeit, daß er sich mit dem Mammon beschäftigte. Später, und zwar mit

dem "Bevölkerungsprinzip" schlug die Stunde der protestantischen Pfaffen. Als ob er diese Geschäftsver-

pfuschung geahnt, sagt Petty, der die Population als Basis des Reichtums behandelt und, gleich Adam

Smith, abgesagter Pfaffenfeind: "Die Religion blüht am besten, wenn die Priester am meisten kasteit wer-

den, wie das Recht am besten, wo die Advokaten verhungern." Er rät daher den protestantischen Pfaffen,

wenn sie einmal dem Apostel Paulus nicht folgen und sich nicht durch das Zölibat "abtöten" wollen,



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