Das kapital, Band



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Karl Marx, Friedrich Engels

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Wert, von seiner nur symbolischen Darstellung im Wertzeichen abgesehn, existiert nur in einem Ge-



brauchswert, einem Ding. (Der Mensch selbst, als bloßes Dasein von Arbeitskraft betrachtet, ist ein Na-

turgegenstand, ein Ding, wenn auch lebendiges, selbstbewußtes Ding, und die Arbeit selbst ist dingliche

Äußerung jener Kraft.) Geht daher der Gebrauchswert verloren, so geht auch der Wert verloren. Die Pro-

duktionsmittel verlieren mit ihrem Gebrauchswert nicht zugleich ihren Wert, weil sie durch den Arbeits-

prozeß die ursprüngliche Gestalt ihres Gebrauchswerts in der Tat nur verlieren, um im Produkt die Gestalt

eines andren Gebrauchswerts zu gewinnen. So wichtig es aber für den Wert ist, in irgendeinem Ge-

brauchswert zu existieren, so gleichgültig ist es, in welchem er existiert, wie die Metamorphose der Wa-

ren zeigt. Es folgt hieraus, daß im Arbeitsprozeß Wert vom Produktionsmittel auf das Produkt nur über-

geht, soweit das Produktionsmittel mit seinem selständigen Gebrauchswert auch seinen Tauschwert ver-

liert. Es gibt nur den Wert an das Produkt ab, den es als produktionsmittel verliert. Die gegenständlichen

Faktoren des Arbeitsprozesses verhalten sich aber in dieser Hinsicht verschieden.

Die Kohle, womit die Maschine geheizt wird, verschwindet spurlos, ebenso das Öl, womit man die Achse

des Rades schmiert usw. Farbe und andre Hilfsstoffe verschwinden, zeigen sich aber in den Eigenschaften

des Produkts. Das Rohmaterial bildet die Substanz des Produkts, hat aber seine Form verändert. Rohmate-

rial und Hilfsstoffe verlieren also die selbständige

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Gestalt, womit sie in den Arbeitsprozeß als Gebrauchswerte eintraten. Anders mit den eigentlichen Ar-

beitsmitteln. Ein Instrument, eine Maschine, ein Fabrikgebäude, ein Gefäß usw. dienen im Arbeitsprozeß

nur, solange sie ihre ursprüngliche Gestalt bewahren und morgen wieder in ebenderselben Form in den

Arbeitsprozeß eingehn wie gestern. Wie sie während ihres Lebens, des Arbeitsprozesses, ihre selbständi-

ge Gestalt dem Produkt gegenüber bewahren, so auch nach ihrem Tode. Die Leichen von Maschinen,

Werkzeugen, Arbeitsgebäuden usw. existieren immer noch getrennt von den Produkten, die sie bilden

halfen. Betrachten wir nun die ganze Periode, während deren ein solches deren ein solches Arbeitsmittel

dient, von dem Tag seines Eintritts in die Werkstätte bis zum Tage seiner Verbannung in die Rumpel-

kammer, so ist während dieser Periode sein Gebrauchswert von der Arbeit vollständig verzehrt worden

und sein Tauschwert daher vollständig auf das Produkt übergegangen. Hat eine Spinnmaschine z.B. in 10

Jahren ausgelebt, so ist während des zehnjährigen Arbeitsprozesses ihr Gesamtwert auf das zehnjährige

Produkt übergegangen. Die Lebensperiode eines Arbeitsmittels umfängt also eine größere oder kleinere

Anzahl stets von neuem mit ihm wiederholter Arbeitsprozesse. Und es geht dem Arbeitsmittel wie dem

Menschen. Jeder Mensch stirbt täglich um 24 Stunden ab. Man sieht aber keinem Menschen genau an,

wieviel Tage er bereits verstorben ist. Dies verhindert Lebensversicherungsgesellschaften jedoch nicht,

aus dem Durchschnittsleben der Menschen sehr sichre, und was noch viel mehr ist, sehr profitliche

Schlüsse zu ziehn. So mit dem Arbeitsmittel. Man weiß aus der Erfahrung, wie lang ein Arbeitsmittel,

z.B. eine Maschine von gewisser Art, durchschnittlich vorhält. Gesetzt, sein Gebrauchswert im Arbeits-

prozeß daure nur 6 Tage. So verliert es im durchschnitt jeden Arbeitstag 1/6 seines Gebrauchswerts und

gibt daher 1/6 seines Werts an das tägliche Produkt ab. In dieser Art wird der Verschleiß aller Arbeits-

mittel berechnet, also z.B. ihr täglicher Verlust an Gebrauchswert und ihr entsprechende tägliche Wertab-

gabe an das Produkt.

Es zeigt sich so schlagend, daß ein Produktionsmittel nie mehr Wert an das Produkt abgibt, als es im Ar-

beitsprozeß durch Vernichtung seines eignen Gebrauchswerts verliert. Hätte es keinen Wert zu verlieren,

d.h. wäre es nicht selbst Produkt menschlicher Arbeit, so würde es kenen Wert an das Produkt abgeben.

Es diente als Bildner von Geebrauchswert, ohne als Bildner von Tauschwert zu dienen. Dies ist daher der

Fall mit allen Produktionsmitteln, die von Natur, ohne menschliches Zutun, vorhanden sind, mit Erde,

Wind, Wasser, dem Eisen in der Erzader, dem Holze des Urwaldes usw.

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Ein andres interessantes Phänomen tritt uns hier entgegen. Eine Maschine sei z.B. 1000 Pfd.St. wert und



schleiße sich in 1000 Tagen ab. In diesem Fall geht täglich 1/1000 des Werts der Maschine von ihr selbst

auf ihr tägliches Produkt über. Zugleich, wenn auch mit abnehmender Lebenskraft, wirkt stets die Ge-




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Karl Marx, Friedrich Engels

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samtmaschine im Arbeitsprozeß. Es zeigt sich also, daß ein Faktor des Arbeitsprozesses, ein Produkti-



onsmittel, ganz in den Arbeitsprozeß, aber nur zum Teil in den Verwertungsprozeß eingeht. Der Unter-

schied von Arbeitsprozeß und Verwertungsprozeß reflektiert sich hier an ihren gegenständlichen Fakto-

ren, indem dasselbe Produktionsmittel als Element des Arbeitsprozesses ganz und als Element der Wert-

bildung nur stückweis in demselben Produktionsprozeß zählt.[21]

Andrerseits kann umgekehrt ein Produktionsmittel ganz in den Verwertungsprozeß eingehn, obgleich nur

stückweis in den Arbeitsprozeß. Nimm an, beim Verspinnen der Baumwolle fieen täglich auf 115 Pfund

15 Pfund ab, die kein Garn, sondern nur devil's dust[2*] bilden. Dennoch,

[21] Es handelt sich hier nicht um Repraraturen der Arbeitsmittel, Maschinen, Baulichkeiten use.

Eine Maschine, die repariert wird, funktioniert nicht als Arbeitsmittel sondern als Arbeitsmaterial.

Es wird nicht mit ihr gearbeitet, sondern sie selbst wird bearbeitet, um ihren Gebrauchswet zu

flicken. Solche Reparaturarbeiten kann man für unsren Zweck immer eingeschlossen denken in

die zur Produktion des Arbeitsmittels erheischte Arbeit. Im Text handelt es sich um den Ver-

schleiß, den kein Doktor kurieren kann und der allmählich den Tod herbeiführt, um "jene Art der

Abnutzung, die nicht von Zeit zu Zeit ersetzt werden kann und die beispielsweise ein Messer

schließlich in einen solchen Zustand versetzt, daß der Messerschmied sagt, es sei keine neue

Klinge mehr wert". Man hat im Text gesehn, daß eine Maschine z.B. ganz in jeden einzelnen Ar-

beitsprozeß, aber nur stückweis in den gleichzeitigen Verwertungsprozeß eingeht. Danach zu be-

urteilen die folgende Begriffsverwechslung: "Ricardo spricht von der beim Bau einer Strumpf-

wirkmaschine verausgabten Arbeitsmenge eines Maschinenbauers", als z.B. enthalten in dem

Wert von ein paar Strümpfen. "Jedoch die ganze Arbeit, die jedes einzelne Paar Strümpfe herge-

stellt hat ... schließt die ganze Arbeit des Maschinenbauers ein und nicht nur einen Teil; denn eine

Maschine macht zwar viele Paare, aber keines dieser Paare hätte unter Verzicht auf rigendeinen

Teil der Maschine angefertigt werden können." ("Observations on certain verbal disputes in Pol.

Econ., particularly relating to Value, and to Demand and Supply", London 1821, p.54.) Der Ver-

fasser, ein ungemein selbstgefälliger "wiseacre"[1*], hat mit seiner Konfusion und daher mit sei-

ner Polemik nur so weit recht, als weder Ricardo noch irgendein andrer Ökonom, vor oder nach

ihm, die beiden Seiten der Arbeit genau geshieden, daher noch weniger ihre verschiedne Rolle in

der Wertbildung analysiert hat.

[1*] "Neunmalkluger" – [2*] Baumwollstaub

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wenn dieser Abfall von 15 Pfund normal, von der Durchschnittsverarbeitung der Baumwolle unzertrenn-

lich ist, geht der Wert der 15 Pfund Baumwolle, die kein Element des Garns, ganz ebensosehr in den

Garnwert ein, wie der Wert der 100 Pfund, die seine Substanz bilden. Der Gebrauchswert von 15 Pfund

Baumwolle muß verstauben, um 100 Pfund Garn zu machen. Der Untergang dieser Baumwolle ist also

eine Produktionsbedingung des Garns. Ebendeswegen gibt sie ihren Wert an das Garn ab. Dies gilt von

allen Extrementen des Arbeitsprozesses, in dem Grad wenigstens, worin diese Extremente nicht wieder

neue Produktionsmittel und daher neue selbstsändige Gebrauchswerte bilden. So sieht man in den großen

Maschinenfabriken zu Manchester Berge von Eisenabfällen, durch zyklopische Maschinen gleich Hobel-

spänen abgeschält, am Abeind auf großen Wagen aus der Fabrik in die Eisengießerei wandern, um den

andren Tag wieder als massives Eisen aus der Eisengießerei in die Fabrik zurückzuwandern.

Nur soweit produktionsmittel während des Arbeitsprozesses Wert in der Gestalt ihrer alten Gebrauchs-

werte verlieren, übertragen sie Wert auf die neue Gestalt des Produkts. Das Maximum des Wertvelustes,

den sie im Arbeitssprozeß erleiden können, ist offenbar beschränkt durch die ursprüngliche Wertgröße,

womit sie in den Arbeitsprozeß eintreten, oder durch die zu ihrer eignen Produktion erheischte Arbeits-

zeit;. Produktionsmittel können dem Produkt daher nie mehr Wert zusetzen, als sie unabhängig vom Ar-

beitsprozeß, dem sie dienen, besitzen. Wie nützlich auch ein Arbeitsmaterial, eine Maschine, ein Produk-

tionsmittel: wenn es 150 Pf. St., sage 500 Arbeitstage, kostet, setzt es dem Gesamtprodukt, zu dessen

Bildung es dient, nie mehr als 150 Pfd. St. zu. Sein Wert ist bestimmt nicht durch den Arbeitsprozeß,

worin eis als Produktionsmittel eingeht, sondern durch den Arbeitsprozeß, woraus es als Produkt heraus-



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