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An Hecken un Tuinen in siedenen Netzen,
van Spinnen ganz künstleg gewiäwet bie Nacht;
de Riep jätt siek fangen un glitzert un blenket,
bit diärr de Sunne taum Smelten gebracht.
Diärmisket met Greun van Dännen un Kiefern,
diärflochten met Farwen imm’ buntesten Döun
van allen Büsken un Boimen d’rtüsker –
besuih die de Biärge, diu finges dien Löuhn.
Doch kuart wehrt de Daage in langen Riegeln,
amm’ Hiäwen noh Süden de Iiergoise* teuht.
* Irrgänse; Kraniche?
Noch einege Daage, noch einege Wiäken,
in witten Kleie de Welt ie dann seuht.
Oktobersunndaag voll Sunne un Farwen,
Oktobersunndaag voll Rugge un Lecht,
Oktobersunndaag imm’ menslegen Liäwen,
weu liäwet un· striäwet noh Pflicht un noh Recht.
D
E
K
LOCKEN T
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RHEIME
Lieblege Klänge, höuge vamm Töuern,
deu uns von Jugend opp all sind söu leuv,
Klocken t’rheime, ganz merrem Hiärten
sinn ie verwassen, auk roiwert keun Deuv.
En Stücke van heime sinn ie uns allen,
met unsen Leuden un Freuden vertraut.
Wann ie uns reupet, wann ie uns mahnet,
feuhlet et Hiärte iut au jeden Laut. –
Muarrens et eiste, wann ie uns wecket,
hell aue Stemmen taum Ave erdoint,
middaas vamm’ Acker raupet uns heime,
owends ie uns noch de Stunden verschoint.
Sunndaas un Alldaas met fierleken Klängen,
reupet tauer Kiärke, latt dringend uns in,
brenget uns allen, wann ie erklinget,
froihleg Gefeuhl in de Hiärten dann rinn.
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Öusterklocken wecket taum Liäwen,
Pinkestklocken sollt schaffen uns Maut,
Kristdaasgeluie wecket de Hiärten,
sind Kleun’ un Gröuten söu kindleg· vertraut.
Blöus opp Karfriedaag triuert ie alle
ümme dänn, deu uns et Liäwen errank,
deu fiär uns liäwet, deu fiär uns striäwet,
un deu söugaar inn’et Graav· fiär uns sank.
Deupernste Klänge, klaagende Doine
maaket uns kund, wann taur Rugge weu geiht,
raupet te Hüllpe helpende Mensken,
wann in vertiährenden Flammen watt steiht.
Lieblege Wiesen singet ie froihleg,
wann iärrk tweitruileg et Liäwen ahnbahnt;
reupet taum Danke, wann volle Schuiern
alle em Giäwer taum Danke uns mahnt.
Klocken t’rheime, siärret die liuter,
wiu Stund’ opp Stunde vamm’ Liäwen vergeiht,
lutt die söu froihleg, lutt die söu triuereg,
bitt opp’em Graawe en Kruize die steiht.
D
ÖUDESFAHRTEN
Et soll ne Brügge bugget wehren
in Heireke* iewwer de Ruhr.
*Herdecke
De Platz woor lange iut alt seuhn
in wier, breier Flur;
taur harter, kalter Wintertiet
et Wiärk ahnfangen woor.
De Mester, deu errichten woll
diet Wiärk tau siener Ehr,
tauer Hand harr heu ses Breuers noch,
dätt alles richteg wehr.
De Plan was fix un färreg niu
bit inn’et kleunste Moot;
de Grundstein tau däm gröuten Wiärk
deu laggte alt peroot.
Opp Krisdaag ümme de Vespertiet
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woor heu tauer Brügge laggt;
dätt söu wat jieggen Guatt versteut,
wor widder nit bedacht.
Ermahnet was de Mester wall,
söuwat te ungerlooten.
„Iek gloiwe an söuwat nit meh!“
reup deu ganz iutgelooten.
Un siene Breuers met d’rbie
saggten: „Et sall gelingen,
latt ie deu frommen Luie doch
fiär iärrek de Vesper singen.“
De Grundstein wor öuk richteg laggt
te Krisdaag in d’r Vesper,
viell Arbeutsluie sohen tau,
se stongen ümme’n Mester.
En düchtegen Drunk tauer guerrerlest
mochte noch nuammen wehren,
vergiäten hann’se alltemool
dien Daag en Guatt te ehren. –
De Brüggenbuggerie genk loß,
de Pielers woren senket,
ganz rüggelek et Waater flöut,
et Iis jätt droppe blenket.
De Pielers wossen jeden Daag
vamm’ Grunge tauem Lechten,
de Mester iewwerall jetz woor,
soh liuter noh’em Rechten.
Do ennes Daages – de Sneu genk aff,
iut Süden waarme Winge,
et Iis tebaßt, quoll int’r Hoih,
loß wooren all deu Springe.
En waarmen Riän vamm’ Hiemmel· fell
opp deu versniggede Eere.
De Ruhr deu steig, et Iis kahm ahn,
et satt siek in de Quere,
un viär dänn Pielers, gröut un swoor,
do doh siek alles stiuken.
Ümme Hüllepe de Mester reup,
heu konner hie viell briuken.
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Met ennem Brauer stonk heu do
ganz höuge oppem Pieler,
rund ümme beue et Waater swoll
in Massen wild un willer.
Do – ennen Stöut – et Driefiis kahm
met schrecklegen Gewalten.
Verswungen iß de Pieler do,
verswungen deu Gestalten,
deu höuge opp dämm’ Muierwiärk
iärrk oppstallt hann taum Retten,
deu iärren Willen Guatt taum Trotz
dohen entjieggen setten.
Versunken sind deu beuen do
in iiseg kallen Wellen.
Dätt einer härr se wier je· seuhn,
kenn Menske kann’t vertellen.
Dät balle ganz zerstoierde Wiärk
deu ändern Breuers nahmen
in Ahngriep niu, un met Geduld
se lanksam widder kahmen.
De Pielers stongen endlek wier
an iährrem viärgen Platze,
de Buagen wöllwet iärrk alt rund,
in langer Spannunk statt se.
Deu drüdde un deu veierte Brauer,
et Buggen recht te foihren,
opp dämm Gerüste stongen seu,
diärr nix leuten iärrk stoieren.
Do ennen Krach, dann ennen Schreu –
en Buagen kahm int Wanken,
un drunger deu Breuers dann
niu inten Flauten sanken,
verdrunken, schreckleg taugericht
van zintnerswooren Steinen.
Keun Öuge jätt se je wier seuhn
aß öuk deu beuen einen.
Van siewen Breuers jetz noch dreu,
deu wooren amme Liäwen,
verstocket awwer dohen deu
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