123
Do nuammen jätt heu sie et Hiärte,
inpecket sie dät ganze Geld.
Loß woll heu sinn van sienem Smiärte
un frie wier stohn opp Guarres Welt.
Un dämme, deu et Geld verluaren,
terügge jätt’e’t alle dracht.
Jetz wass’e quitt deu ganzen Suarren
un wat dät vielle Leid harr bracht.
Vamm’ Fingelöuhn woll heu nix wieten,
nit ennen Heller nahm heu ahn.
Wo reune woor jetz et Gewieten,
heu öuk wier Leuer singen kann.
Verwundert ahn sohn iähn de Kinger
met gröuten Unschuldsöugen, wo
de Vatter wier met Hand un Finger
se koosere, merr’ne spielde do.
Et Arrwen dät genk wier söu lusteg,
de Sunne schein wier hell un kloor,
sien Hiärte dät woor lange duesteg,
jetz voll Tefriäenheut wier woor.
De Welt soh* wier iut ändern Öugen,
*soh he?
de Mensken sohen wier anders iut;
siet dätt de Wolken iärrk vertöugen,
töug Spaß wier in un Suarre riut.
Fröuh iss’e alle Daage bliewen,
fröuh merr’en Kingern, deu söu leuv.
Et was ne Lehr, dätt iähn mool driewen
et Geld int Iällend asse Deuv.
Un siene Kinger deu ertöug heu
taum Rechtdaun un tauer Redlegkeut.
Un guerre Mensken woren sind seu
taum Glück fiär Tiet un Eiwegkeut.
124
S
IUERLÄNDER
L
UIE
→S.
234
Siuerland, aß diene Biärge
statt de Luie stiuer, fast.
Eeger dätt deu blöuß mool wieket,
driätt se ungemiätene Last.
Blanke Öugen, truie Hiärten,
ohne Fals bit innen Döut,
striäwen blöuß fiär Recht un Wohrheut
nit verzagt in gröuter Nöut.
Keerneg aß de Eukenstämme,
deu hie inn’en Biärgen sind;
graade iut in allen Saaken
iss’en Siuerländerkind.
Diene Biärge sind voll Isern,
isern iß öuk de Natiuer
vamme rechten Siuerländer,
biem Gesinde un em Biuer.
Unse Frauen, unse Döchter
iss’en keereneg Geslecht,
un deu liäwet un deu striäwet
ass’en Mann fiär Frieheut, Recht.
Richt’ge Siuerländer Kinger
dät iß noch ne guerre Art,
Trui un Glöuwen alletiet sind
imme Hiärten hie gepaart.
Siuerländer weff vie bliewen,
keerneg aß deu alle Stamm,
well’et imme Liäwen alles driewen
ass’en siuerländsken Mann.
Aß de Biärge, aß de Euken
weff vie imme Sturme stohn.
125
Siuerland, o diu mien Heime,
nie kanns diu tegrungegohn.
Vgl. thematisch: Koch 1929, S. 11.
S
IUERLÄNDER
L
EUD
(Weise: Auf ihr Brüder, laßt uns wallen oder Strömt herbei)
Kummet all un latt uns singen,
singet, därr’et froihleg schallt,
latt Verdreutlegkeut verswingen,
weu viell singet, deu wehrt· alt.
In diän lust’gen jungen Johren,
wo et Hiärte froihleg slett,
latt nit hangen söu de Ohren,
kummet all un singet met.
Keun Philister opp d’r Eeren
kann uns stoieren unsen Spaß,
wann de Mensken eineg wehren,
gäfft’et opp der Welt keun Haß.
Weu nit singen kann van Hiärten,
bliew iut unsem Kreuse riut,
weu keun Leud kann hie versmiäten,
goh un keuhle siene Wiut.
Siuerländske friske Stemmen,
siuerländske Oeugen blank,
uawen sollt se liuter swemmen,
eigen unse Liäwen lank;
Un ein Gliäsken opp’em Diske,
funkelnd voll van guerrem Drank,
un labändeg aß de Fiske,
nie wehrt unse Hiärten krank.
Niu dropp loß un latt uns singen!
Singet bit de Backen röut!
Froihleg sollt de Leuer klingen
biff vie alle sind mool döut.
Dann sollt sieen noch de Luie:
126
Deu härr’et Liäwen recht verstohn.
Duitzker Sank un duitzke Truie,
deu sall liuter met uns gohn!
M
EU
(Weise: Wir sitzen so fröhlich beisammen)
De Winter deu iß niu verswungen
un domet et Iis un de Sneu,
deu briusenden Stürme verklungen
un rinn tuiht de blaumende Meu.
Do biuten iut greunenden Biärgen,
do reupet de Kuckuck uns tau.
Verdreutleke dauht iärrk blöuß iärgen,
Vie teuht noh d’r greunenden Au.
Söu fröuh aß de Vuielkes singet,
söu fröuh singet alle vie met.
Söu friß unse Leuer erklinget,
söu froihleg et Hiärte öuk slätt.
In Siuerlands frie stolzen Biärgen
de Mensken öuk· frie stolz noch sind.
De Welt sall uns niemools verdiärwen
en Siuerländs truiduizket Kind.
F
RÖUHE
K
REUSE
(Weise: O wie lieblich)
Wiu gemütlek iss’et doch imme fröuhen Kreuse,
wann siek alles recht versteiht opp dier Liäwensreuse.
Truie Frönge Hand in Hand wandert diär’et Eerenland
Trui opp alle Wiese. :/:
Wann et Piepken dampet flott un de Leuer klinget,
merr’en Gliäsern ahngestott, alles feste singet.
Dostları ilə paylaş: |