Das kapital, Band



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Karl Marx, Friedrich Engels

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[39] "Denn zweifach ist der Gebrauch jedes Guts. – Der eine ist dem Ding als solchem eigen, der



andre nicht, wie einer Sankale, zur Beschuhung zu dienen und austaushbar zu sein. Beides sind

Gebrauchswerte der Sandale, denn auch wer die Sandale mit dem ihm Mangelnden, z. B. der

Nahrung austauscht, benutzt die Sandale als Sandale. Aber nicht in ihrer natürlichen Gebrauchs-

weise. Denn sie ist nicht da des Austausches wegen."(Aristoteles,"De Rep.", l.I, c. 9.)

[1*] "Natürlichkeit" – [2*] "Verwandtschaft" – [3*] "ewigen Billigkeit" – [4*] "ewigen Gege n-

seitigkeit" – [5*] "ewigen Wahrheiten" – [6*] "ewigen Gnade", dem "ewigen Glauben", dem

"ewigen Willen Gottes"

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ist. Ob sie andren nützlich, ihr Produkt daher fremde Bedürfnisse befriedigt, kann aber nur ihr Austausch

beweise.


Jeder Warenbesitzer will seine Ware nur veräußern gegen andre Ware, deren Gebrauchswert sein Bedürf-

nis befriedigt. Sofern ist der Austausch für ihn nur individueller Prozeß. Andrerseits will er seine Ware als

Wert realisieren, also in jeder ihm beliebigen andren Ware von demselben Wert, ob seine eigne Ware nun

für den Besitzer der andren Ware Gebrauchswert habe oder nicht. Sofern ist der Austausch für ihn allge-

mein gesellschaftlicher Prozeß. Aber derselbe Prozeß kann nicht gleichzeitig für alle Warenbesitzer nur

individuell und zugleich nur allgemein gesellschaftlich sein.

Sehn wir näher zu, so gilt jedem Warenbesitzer jede fremde Ware als besondres Äquivalent seiner Ware,

seine Ware daher als allgemeines Äquivalent aller andren Waren. Da aber alle Warenbesitzer dasselbe

tun, ist keine Ware allgemeines Äquivalent und besitzen die Waren daher auch keine allgemeine relative

Wertform, worin sie sich als Werte gleichsetzen und als Wertgrößen vergleichen. Sie stehn daher über-

haupt nicht gegenüber als Waren, sondern nur als Produkte oder Gebrauchswerte.

In ihrer Verlegenheit denken unsre Warenbesitzer wie Faust. Im Anfang war die Tat. Sie haben daher

schon gehandelt, bevor sie gedacht haben. Die Gesetze der Warennatur betätigten sich im Naturinstinkt

der Warenbesitzer. Sie können ihre Waren nur als Werte und darum nur als Waren aufeinander beziehn,

indem sie dieselben gegensätzlich auf irgendeine andre Ware als allgemeines Äquivaent beziehn. Das

ergab die Analyse der Ware. Aber nur die gesellschaftliche Tat kann eine bestimmte Ware zum allgemei-

nen Äquvalent machen. Die gesellschaftliche Aktion aller andren Waren schließt daher eine bestimmte

Ware aus, worin sie allseitig ihre Werte darstellen. Dadurch wird die Naturalform Ware gesellschaftlich

gültige Äquivalentform. Allgemeines Äquivalent zu sein wird durch den gesellschaftlichen Prozeß zur

spezifisch gesellschaftlichen Funktion der ausgeschlossenen Ware. So wird sie – Geld.

"Illi unum consilium habent et virtutem et potestatem suam bestiae tradunt. Et ne quis possit eme-

re aut vendere, nisi qui habet characterem aut nomen bestiae, aut numerum nomisis

ejus."[1*](Apokalypse)

Der Geldkristall ist ein notwendiges Produkt des Austauschprozesses, worin verschiedenartige Arbeits-

produkte einander tatsächlich gleichgesetzt

[1*] "Die haben eine Meinung und werden ihre Kraft und Macht geben dem Tier, daß niemand

kaufen oder verkaufen kann, er habe denn das Malzeichen, nämlich den Namen des Tiers oder die

Zahl seines Namens."

{102}

und daher tatsächlich in Waren verwandelt werden. Die historische Ausweitung und Verteifung des Aus-



tausches entwickelt den in der Warennatur schlummernden Gegensatz von Gebrauchswert und Wert. Das

Bedürfnis, diesen Gegensatz für den Verkehr äußerlich darzustellen, treibt zu einer selbständigen Form

des Warenwerts und ruht und rastet nicht, bis sie endgültig erzielt ist durch die Verdopplung der Ware in

Ware und Geld. In demselben Maße aber, worin sich die Verwandlung der Arbeitsprodukte in Waren,

vollzieht sich die Verwandlung von Ware in Geld.[40]



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Karl Marx, Friedrich Engels

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Der unmittelbare Produktenaustausch hat einerseits die Form des einfachen Wertausdrucks und hat sie



andrerseits noch nicht. Jene Form war x Ware A = y Ware B. Die Form des unmittelbaren Produktenaus-

tausches ist: x Gebrauchsgegenstand A= y Gebrauchsgegenstand B.[41] Die Dinge A und B sind hier

nicht Waren vor dem Austausch, sondern werden es erst durch denselben. Die erste Weise, worin ein

Gebrauchsgegenstand der Möglichkeit nach Tauschwert ist, ist sein als Nicht-Gebrauchswert, als die un-

mittelbaren Bedürfnisse seines Besitzers überschießendes Quantum von Gebrauchswert. Dinge sind an

und für sich dem Menschen äußerlich und daher veräußerlich. Damit diese Veräußerung wechselseitig,

brauchen Menschen nur stillschweigend sich als Privateigentümer jener veräußerlichen Dinge und eben

dadurch als voneinander unabhängige Personen gegenüberzutreten. Solch ein Verhältnis wechselseitiger

Fremdheit existiert jedoch nicht für die Glieder eines naturwüchsigen Gemeinwesens, habe es nun die

Form einer patriarchalischen Familie, einer altindischen Gemeinde, eines Inkastaates usw. Der Waren-

austausch beginnt, wo die Gemeinwesen enden, an den Punkten ihres Kontakts mit fremden Gemeinwe-

sen oder Gliedern fremder Gemeinwesen. Sobald Dinge aber einmal im auswärtigen, werden sie auch

rückschlagend im innern Gemeinleben zu Waren. Ihr quantitatives Austauschverhältnis ist zunächst ganz

zufällig. Austausch-

[40] Danach beurteile man die Pfiffigkeit des kleinbürgerlichen Sozialismus, der die Warenpro-

duktion verewigen und zugleich den "Gegensatz von Geld und Ware", also das Geld selbst, denn

es ist nur in diesem Gegensatze, abschaffen will. Ebensowohl könnte man den Papst abschaffen

und den Katholizismus bestehen lassen. Das Nähere hierüber sieh in meiner Schrift "Zur Kritik

der Pol. Oekonomie", p. 61 sqq.[1*]

[41] Solange noch nicht zwei verschiedne Gebrauchsgegenstände ausgetauscht, sondern, wie wir

das bei Wilden oft finden, eine chaotische Masse von Dingen als Äquivalent für ein Drittes ange-

boten wird, steht der unmittelbare Produktenaustausch selbst erst in seiner Vorhalle.

[1*] Siehe Band 13 unserer Ausgabe, S.66ff.

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bar sind sie durch den Willensakt ihrer Besitzer, sie wechselseitig zu veräußern. Indes setzt sich das Be-

dürfnis für fremde Gebrauchsgegenstände allmählich fest. Die beständige Wiederholung des Austausches

macht ihn zu einem regelmäßigen gesellschaftlichen Prozeß. Im Laufe der Zeit muß daher wenigstens ein

Teil der Arbeitsprodukte absichtlich zum Behuf des Austausches produziert werden. Von diesem Augen-

blick befestigt sich einerseits die Scheidung zwischen der Nützlichkeit der Dinge für den unmittelbaren

Bedarf und ihrer Nützlichkeit zum Austausch. Ihr Gebrauchswert scheidet sich von ihrem Tauschwerte.

Andrerseits wird das quantitative Verhältnis, worin sie sich austauschen, von ihrer Produktion selbst ab-

hängig. Die Gewohnheit fixiert sie als Wertgrößen.

Im unmittelbaren Produktenaustausch ist jede Ware unmittelbar Tauschmittel für ihren Besitzer, Äquiva-

lent für ihren Nichtbesitzer, jedoch mur soweit sie Gebrauchswert für ihn. Der Tauschartikel erhält also

noch keine von seinem eignen Gebrauchswert oder dem individuellen Bedürfnis der Austauscher unab-

hängige Wertform. Die Notwendigkeit dieser Form entwickelt sich mit der wachsenden Anzahl und Man-

nigfaltigkeit der in den Austauschprozeß eintretenden Waren. Die Aufgabe entspringt gleichzeitig mit den

Mitteln ihrer Lösung. Ein Verkehr, worin Warenbesistzer ihre eignen Artikel mit verschiednen andren

Artikeln austauschen und vergleichen, findet niemals statt, ohne daß verschiedne Waren von verschiednen

Warenbesitzern innerhalb ihres Verkehrs mit einer und derselben dritten Warenart ausgetauscht und als

Werte verglichen werden. Solche dritte Ware, indem sie Äquivalent für verschiedne andre Waren wird,

erhält unmittelbar, wenn auch in engen Grenzen, allgemeine oder gesellschaftliche Äquivalentform. Diese

allgemeine Äquivalentform entsteht und vergeht mit dem augenblicklichen gesellschaftlichen Kontakt,

der sie ins Leben rief. Abwechselnd und flüchtig kommt sie dieser oder jener Ware zu. Mit der Entwick-

lung des Warenaustausches heftet sie sich aber ausschließlich fest an besondere Warenarten oder kristalli-

siert zur Geldform. An welcher Warenart sie kleben bleibt, ist zunächst zufällig. Jedoch entscheiden im

großen und ganzen zwei Umstände. Geldform heftet sich entweder an die wichtigsten Eintauschartikel

aus der Fremde, welche in der Tat naturwüchsige Erscheinungsformen des Tauschwerts der einheim i-

schen Produkte sind, oder an den Gebrauchsgegenstand, welcher das Hauptelement des einheimischen



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