Die Weltorganisation für Meteorologie (wmo) definiert das Klima als die Statistik des Wetters über einen Zeitraum, der lang genug ist, um diese statistischen Eigenschaften auch bestimmen zu können


Wohin steuert der Mensch den Klimazug?



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nemis tili

Wohin steuert der Mensch den Klimazug?


Die Diskussion um eine Klimaveränderung, die vom Menschen gemacht ist und nicht nur durch natürliche Faktoren wie Variationen der Umlaufbahn der Erde um die Sonne, Schwankungen solarer Einstrahlung sowie interne Wechselwirkungen im Klimasystem gesteuert wird, begann in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts. Meteorologen und Luftchemiker wussten um die Einflüsse einiger Spurengase auf den Strahlungshaushalt der Atmosphäre. Es gab Messungen zum Temperaturanstieg und zur CO2-Konzentration, die Parallelen aufwiesen. In den letzten Jahren und Jahrzehnten zeigten die Auswertungen der Messwerte immer deutlicher, dass sich die bislang gültigen Mittelwerte, Häufigkeitsverteilungen und andere statistische Größen zunehmend verändern.
Zeitreihen CO2-Messwerte Mauna Loa (Hawaii), Schauinsland (Schwarzwald), Zugspitze

Die anfangs noch unsicheren Erkenntnissee der Wissenschaftler basierten auf zunächst einfachen Modellannahmen über die Atmosphäre. Sie wurden aber im Laufe der Jahre durch komplexere Modelle abgelöst. Diese berücksichtigen außer der Atmosphäre auch die anderen Komponenten des Klimasystems, wie zum Beispiel den Ozean. Heute sind zusätzlich die voraussichtlichen sozio-ökonomischen Entwicklungen der kommenden Jahrzehnte wichtige Bestandteile der Klimaprognosemodelle. Sie wurden anhand von Klimadaten aus der Vergangenheit validiert. Das bedeutet: Man hat die Modelle nicht in die unbekannte Zukunft sondern einen durch Messungen dokumentierten Zeitraum der Vergangenheit nachträglich berechnen lassen. Der dadurch erreichbare Vergleich zwischen Modellergebnissen und gemessenen Klimadaten ermöglicht, die Genauigkeit des Modells einzuschätzen.


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Temperatur wird bis 2100 global zwischen zwei und fünf Grad steigen


Das Umweltschutzprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) haben im Jahr 1988 einen "Weltklimarat" gegründet, das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC). Hauptaufgabe dieses Zwischenstaatlichen Ausschusses ist es, Informationen zum Klimawandel zusammenzutragen, die Risiken eines sich ändernden Klimas zu bewerten und Vermeidungs- und Anpassungsstrategien zu formulieren. Seine Ergebnisse präsentiert das IPCC in Berichten, die in mehrjährigem Abstand vorgelegt werden. Der jüngste (5.) Sachstandsbericht wurde 2013/2014 vom IPCC in vier Teilberichten verabschiedet. An ihm haben 830 Hauptautoren und Co-Autoren aus mehr als 85 Ländern 6 Jahre lang gearbeitet. Beteiligt waren neben Naturwissenschaftlern auch zahlreiche Regierungsvertreter. Sie haben den Sachstandsbericht in aufwändigen Abstimmungsprozeduren gemeinsam formuliert. Das IPCC hat - zusammen mit Al Gore - den Friedensnobelpreis des Jahres 2007 erhalten.
Die Ergebnisse des IPCC sind eindeutig: es wird deutlich wärmer werden. Die Schwankungsbreite des Anstiegs der Mitteltemperatur der Erde von +2 °C bis +5 °C spiegelt die Unsicherheit der Forscher insbesondere über die zukünftigen Emissionen an Treibhausgasen wieder. Es wurden verschiedene sozio-ökonomische und technologische Entwicklungsszenarien betrachtet, mit jeweils unterschiedlichen Auswirkungen auf das Klima.
KlimaszenarienZoom
Bei einer ungebremsten Entwicklung im schlechtesten Sinn ("business as usual" der Industrienationen, deutlich zunehmende Emissionen in den Entwicklungsländern) müssen wir mit einem Anstieg um +5 °C rechnen. Im besten Fall - das heißt bei einer kurzfristigen Reduzierung der CO2-Emissionen um mehr als 50 % - wären es mindestens noch +2 °C. Das wäre immer noch das Zweifache des Temperaturanstiegs der letzten 100 Jahre. Dieser Anstieg wäre stärker als alle natürlichen Klimaschwankungen der vergangenen 10.000 Jahre. Dennoch ist man im IPCC übereinstimmend der Meinung, dass eine globale Temperaturerhöhung von +2 °C gerade noch "klimaverträglich" sei, das heißt, dass Ökosysteme, Nahrungsmittelproduktion und die wirtschaftliche Entwicklung sich daran im Großen und Ganzen anpassen können. Das bedeutet allerdings eine notwendige Halbierung der globalen CO2 -Emissionen, bezogen auf die Industrieländer sogar eine Verminderung um 80 %.
Der Klimawandel findet nicht überall gleichmäßig statt. Besonders stark werden sich die Kontinente der mittleren und nördlichen Breiten sowie die Antarktis erwärmen, weniger stark die Ozeane. Einzelne Regionen können sich sogar etwas abkühlen, während die Temperatur in anderen Gegenden um deutlich mehr als die genannten +2 °C bis +5 °C ansteigt.
Temperaturzunahme global, versch. Szenarien

Nun findet zur Zeit nicht nur ein Temperaturanstieg statt, sondern das gesamte Klima verändert sich: zum Beispiel auch die Niederschläge. Hier werden in den Tropen und in den nördlichen Breiten mehr Niederschläge erwartet, während Nordafrika, der Mittelmeerraum und Südeuropa deutlich trockener werden - insbesondere im Sommer.


Mit den mittleren Änderungen der Klimaparameter sind auch Verschiebungen bei den statistischen Verteilungen, zum Beispiel den Extremwerten verbunden. Geringe Änderungen bei den Mittelwerten können durchaus große Auswirkungen auf die statistische Verteilung der Extremwerte haben.
Änderung der Extremwerte

Das hat Folgen für Mensch, Wirtschaft und Ökosysteme: Höhere Maximum-Temperaturen führen zu einer höheren Sterblichkeit älterer Menschen. Bei mehr heißen Tagen und Hitzewellen drohen Ernteausfälle. Mehr und intensivere Niederschläge führen zu mehr Erosion und Schäden mit zunehmenden Versicherungskosten. Wir werden weniger Heizenergie, aber mehr Energie zur Klimatisierung benötigen. Der Anstieg des Meeresspiegels wird Konsequenzen für Küstenländer, Inselstaaten und Flussdelta-Gebiete haben. Viele weitere Beispiele ließen sich nennen.



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Eine übersichtliche Zusammenstellung der Veränderungen, die in den kommenden 3 Jahrzehnten in Deutschland zu erwarten sind, befindet sich in der Stellungnahme der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft zur Klimaproblematik vom 09.10.2007:
Von diesen oftmals gravierenden Veränderungen und ihren Folgen sind alle gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Bereiche betroffen. Beispielsweise stellen höhere Temperaturen und häufigere und längere Hitzeperioden ein wachsendes Risiko für die Gesundheit des Menschen dar und können auch bei uns zu einer großen Anzahl von Todesfällen führen - wie wir es im Sommer 2003 erlebt haben. Weitere Folgen höherer Temperaturen sind ein verringerter Bedarf an Heizenergie und ein höherer Bedarf an Energie zur Kühlung. Außerdem haben veränderte Temperaturen vielfältige Auswirkungen auf die Landwirtschaft: ein früherer Vegetationsbeginn und eine längere Vegetationsdauer; es können wärmeliebendere Sorten angebaut werden (z. B. im Weinbau), usw. In manchen Kurorten könnte eine zunehmende Hitzebelastung zum Problem werden. Unser Freizeitverhalten wird ebenfalls beeinflusst: Wintersport wird nicht mehr so verbreitet möglich sein wie bisher; die Gartennutzung wird im Frühjahr früher und im Herbst später möglich sein, ... Aber auch unsere direkte Umwelt wird sich verändern: der Wärmeinseleffekt in unseren Städten wird stärker, manche Wohnungen werden tagsüber zu heiß werden und sich nachts nicht mehr genügend abkühlen können, und vieles mehr. Dazu kommen die Auswirkungen veränderter Niederschläge und anderer Wetterelemente. Es ist anzunehmen, dass einige Folgen dieser Veränderungen derzeit noch gar nicht absehbar sind.
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