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Compendiosus“, der 20 Kartenblätter enthielt. Der umfangreichste Atlas Seutters, der „Grosse 
Atlas“, umfasste 400 Blätter. Zusätzlich publizierte Seutter ab den 1740er Jahren Atlanten im 
Quartformat, die besonders gern im Schulunterricht eingesetzt wurden.
283
 Seutter fertigte viele 
Kupferplatten selbst, aber er beschäftigte immer wieder Kupferstecher, die ihm die Kartuschen 
entwarfen und stachen. Die Augsburger Kupferstecher Gottfried Rogg und Abraham Drentwett 
zählten zu diesen Künstlern, die Seutter bei der Arbeit unterstützten. In den fünf aufgenommenen 
Atlanten aus dem Schottenstift befinden sich Karten, die mit dieser Form von Arbeitsteilung 
entstanden sind.
284
  
Die Karten aus Seutters Verlag sind in den seltensten Fällen datiert. Um die publizierten Karten 
wenigstens in verschiedene Zeiträume einordnen zu können, sind Druckprivilegien und Titel 
besonders wichtig, anhand derer biographische Abschnitte im Leben des Verlegers festgemacht 
werden können.
285
 Die Seutter-Karten werden im Katalog in drei Kategorien eingeteilt: 
 
•  1707-1731: Karten von der Gründung der eigenen Offizin im Jahr 1707 bis zur Ernennung 
zum Kaiserlichen Geographen im Jahr 1731. Ebenso wie Johann Baptist Homann widmete 
Matthäus Seutter Karl VI. eine Ausgabe eines Atlanten für diesen Titel. Der werbewirksame 
Titel Sacrae Caesareae Majestatis Geographus
 
wurde in der Titelkartusche der Karten 
angeführt.
286
 
•  1731-1741: Karten aus der Zeit zwischen der Verleihung des Titels Kaiserlicher Geograph 
bis zum Druckprivileg Cum Gratia et Privilegio Sacri Romani Imperii Vicariatus in partibus 
Rheni, Sueviae et Juris Franconici, das 1741 durch das Reichsvikariat verliehen wurde und 
das auf den Karten vermerkt ist, in den meisten Fällen jedoch abgekürzt.
287
 
                                                 
283
 Ritter, Konkurrenten, 188. Ritter, Landkartenverlage, 3. Meurer, Druckprivileg, 32. 
284
 Ritter, Landkartenverlage, 3. 
Gottfried Rogg: 
Schottenstift, Sammelatlas 1, 99.a.1.-9, Deserta Aegypti (Augsburg, s.a.). 
Schottenstift, Sammelatlas 1, 99.a.1.-18, XVII. Provinciae Belgii (Augsburg, s.a.). 
Schottenstift, Sammelatlas 5, 108.10.-16, Provincia Gallis (Augsburg, s.a.). 
Schottenstift, Sammelatlas 5, 108.10.-25, XVII. Provinciae Belgii (Augsburg, s.a.). 
Schottenstift, Sammelatlas 5, 108.10.-29, Synopsis Plagae Septentrionalis (Augsburg, s.a.). 
Abraham Drentwett: 
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-65, Livoniae et Curlandiae Ducatus (Augsburg, s.a.). 
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-68, Magni Turcarum Dominatoris Imperium (Augsburg, s.a.). 
285
 Meurer, Druckprivileg, 32. Hochedlinger, Johann Baptist Homann, 37. 
286
 Meurer, Druckprivileg, 32. Ritter, Landkartenverlage, 3. 
287
 Meurer, Druckprivileg, 32-35. 


 
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•  1741-1758: Karten aus der Zeit nach der Verleihung des Privilegs bis zu dem Jahr, in dem 
Seutters Nachfolger Lotter seinen Namen in die Titelkartuschen gravieren ließ.
288
 
 
Im Unternehmen waren auch Seutters Söhne Georg Matthäus und Albrecht Carl tätig, die als 
Kupferstecher und Kartenzeichner in den Atlanten des Schottenstifts fassbar sind.
289
 Nach dem 
frühen Tod seiner ersten Ehefrau Maria Barbara Gaap 1708 heiratete Matthäus Seutter 
Euphrosina Grießbeck, die acht Jahre später verstarb. Die dritte Ehe schloss er mit Magdalena 
Mitteregger. Vier von den insgesamt 13 Kindern aus den letzten beiden Ehen Seutters erreichten 
das Erwachsenenalter. Neben den zwei Söhnen Georg Matthäus und Carl Albrecht überlebten 
auch Euphrosina und Anna Sabina, seine zwei Töchter. Euphrosina Seutter heiratete 1740 Tobias 
Conrad Lotter, einen Angestellten im väterlichen Verlag. Anna Sabina heiratete in zweiter Ehe 
1754 den Kupferstecher Georg Balthasar Probst.
290
 
Wie es nach Matthäus Seutters Tod 1757 mit dem erfolgreichen Verlag weitergeht, ist in der 
Forschung unterschiedlich geschildert. Michael Ritter widerspricht der ursprünglich überlieferten 
Meinung Christian Sandlers, der Verlag wäre nach Seutters Ableben umgehend auf drei Teile 
zwischen seinem Sohn Albrecht Carl und seinen Schwiegersöhnen Tobias Conrad Lotter und 
Georg Balthasar Probst aufgeteilt worden. Spätestens nach dem Tod von Albrecht Carl Seutter 
aber wurde auch sein Anteil zwischen Lotter und Probst aufgeteilt, da er keine männlichen 
Nachkommen hatte und seine Witwe kein Interesse an der Verlagsführung zeigte.
291
 Peter Meurer 
nimmt an, dass der Verlag nach Seutters Tod zwischen Tobias Conrad Lotter und Georg 
Balthasar Probst aufgeteilt wurde.
292
 Während Meurer davon ausgeht, dass Georg Balthasar 
Probst den Verlag sofort an seinen Bruder Johann Michael (1727-1776) weitergab, vertritt Ritter 
die These, dass Johann Michael Probst seinen Anteil käuflich erwarb. Ritter stützt seine 
Annahme im Gegensatz zu Meurer mit zeitgenössischen Textquellen über einen Kredit, den 
Johann Michael Probst aufgenommen haben soll, um die Hälfte eines Landkartenverlags zu 
                                                 
288
 Meurer, Druckprivileg, 32. Ritter, Landkartenverlage, 6. 
Schottenstift, Sammelatlas 4, 108.9-96, Marchionatus Moraviae (Augsburg 1758). 
289
 Albrecht Carl Seutter: 
Schottenstift, Sammelatlas 1, 99.a.1.-4, Germania Seraphico-Observans (Augsburg, s.a.). 
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-48, Ducatus Mutinensis Regiensis et Carpiensis (Augsburg, s.a.). 
Georg Matthäus Seutter: 
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-49, Dominium Venetum (Augsburg, s.a.). 
290
 Ritter, Landkartenverlage, 3. 
291
 Ritter, Landkartenverlage, 3. Ritter, Konkurrenten, 189f. Sandler, Homann, 6f. In den Atlanten des Schottenstifts 
kann Albrecht Carl nicht explizit als Herausgeber einer Karte identifiziert werden. 
292
 Meurer, Druckprivileg, 32. 


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