66
kaufen.
293
Johann Michael Probst agierte ausschließlich als
Vermittler der Seutterschen
Landkarten. Er veränderte nichts am Titel oder am Kartenentwurf und ließ lediglich die Adresse
seines Geschäftslokals einstechen. Eine Karte, die über Johann Michael Probst erworben wurden,
befindet sich in Sammelatlas 3 mit der Signatur 108.8.
294
Probsts Söhne Johann Michael, der
Jüngere, Johann Georg und Johann Conrad publizierten später eigene Karten,
der Verlag blieb
aber dennoch erfolglos und musste 1809, nach dem Tod Johann Georgs und Johann Michaels,
aufgegeben werden.
295
Eine Karte, die 1784 von Johann Michael, dem Jüngeren, verlegt wurde,
ist in Sammelatlas 3 mit der Signatur 108.8. enthalten.
296
Tobias Conrad Lotter (1717-1777) konnte seine Verlagshälfte wirtschaftlich erfolgreicher führen.
Er ersetzte Seutters Namen auf den Titelkartuschen durch seinen eigenen und fertigte neue
Karten an, um sein Sortiment zu erweitern.
297
Er behielt das breite
Spektrum an Kartenthemen
bei, dem schon die Unternehmen Homanns und Seutters ihren Erfolg verdankten. Nach Lotters
Tod führten seine Söhne Matthäus Albrecht (1741-1810) und Georg Friedrich (1744-1801) den
Verlag unter der Bezeichnung „Gebrüder Lotter“ weiter.
298
Als Verleger sowie als Kupferstecher
sind die beiden Brüder in den Sammelatlanten des Schottenstifts vertreten.
299
Tobias Conrad
293
Meurer, Druckprivileg, 32.
Ritter, Landkartenverlage, 4.
294
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-44, Nova totius Helvetiae (Augsburg, s.a.).
295
Ritter, Konkurrenten, 190.
Ritter, Landkartenverlage, 6.
296
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-67, Nova Mappa Geographica Tartariae Europaeae (Augsburg 1784).
297
Ritter, Konkurrenten, 190. Ritter gibt an, dass Seutter seinen Namen ab 1762 auf den Kupferplatten ersetzen ließ.
Aufgrund der unklaren Besitzverhältnisse in den ersten fünf Jahren nach Seutters Tod wird in Kapitel 6. Kataloge bei
der Datierung der Karten von Lotter schon das Jahr 1758 als Möglichkeit der Publikation einer Karte unter Lotters
Namen in Betracht gezogen. Eine ins Jahr 1758 datierte Karte aus dem Verlag Lotter, bei der Matthäus Albrecht
Seutter als Kupferstecher ausgewiesen ist, spricht ebenfalls dafür, dass Lotter seinen Namen schon kurz nach der
Verlagsübernahme auf den Karten führte: Schottenstift, Sammelatlas 4, 108.9-96, Marchionatus Moraviae (Augsburg
1758).
298
Ritter, Konkurrenten, 190.
Ritter, Landkartenverlage, 7-9.
299
Matthäus Albrecht:
Schottenstift, Sammelatlas 1, 99.a.1.-7, Terra Sancta (Augsburg 1759).
Schottenstift, Sammelatlas 1, 99.a.1.-60 + 99.a.1.-61, Le Royaume de Siberie (Augsburg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-4, La Grande Bretagne (Augsburg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-30, Electoratum Brandenburgensem (Augsburg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-59, Marchionatus Moraviae (Augsburg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-71, Terra Sancta (Augsburg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 4, 108.9-96, Marchionatus Moraviae (Augsburg 1758).
Georg Friedrich:
Schottenstift, Sammelatlas 1, 99.a.1.-14, Germania (Augsburg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-33, Terrarum Thuringicarum Tractus (Augsburg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-64, Magnus Ducatus Lithuania (Augsburg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 4, 108.9-24, Regna Portugalliae et Algarbiae (Augsburg 1762).
Gebrüder Lotter:
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-13, Nouvelle Carte du Cercle de Bourgogne (Augsburg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-40, Circulus Franconicus (Augsburg, s.a.).
67
Lotter
hatte einen dritten Sohn, Gustav Conrad, der allerdings schon 1776 im Alter von 30 Jahren
verstarb und dessen Sohn Philipp Conrad als Halbwaise aufwuchs. Tobias Conrad Lotter, der bei
der Geburt Philipp Conrads noch am Leben war, sprach
seinem Enkel einen Teil des
Unternehmens als Erbe zu. Gustav Conrads Witwe Anna Maria Oehm ließ diesen Anteil am
Verlag allerdings 1789 versteigern, nachdem er einige Zeit von einem Treuhänder verwaltet
worden war. Ersteigert wurden die Karten und Kupferplatten vom Verleger Johann Martin
Will.
300
4.1.3 Andere
4.1.3.1 David Funck
David Funck (1642-1709) war, wie schon erwähnt, ein Nürnberger Kunsthändler und Verleger.
Sein Sortiment bestand aus Abzügen erworbener Kupferplatten
sowie Kupferstichen, die für ihn
gestochen wurden. Einer der Kupferstecher, die für Funck gearbeitet hatten, war Johann Baptist
Homann. Insgesamt fertigte er 17 Kupferplatten für den Verleger an. Im Sammelatlas 4 mit der
Signatur 108.9 befinden sich zwei Karten
aus dem Verlag von David Funck, die Johann Baptist
Homann gestochen hat (siehe Kapitel 4.1.1 Johann Baptist Homann und die Homännischen
Erben). Der Verlag wurde nach dem Tod David Funcks von seiner Witwe, seinem Sohn Johann
Sigmund Funck und schließlich seinem Enkel Jonas Paulus Funck bis 1770 weitergeführt.
301
4.1.3.2 Van Keulen
Von den Amsterdamer Verlegern Johannes van Keulen (1654-1715) und Gerard van Keulen
(1678-1726) sind insgesamt zehn Karten in Sammelatlas 1 mit der Signatur 99.a.1.
enthalten, bei
denen es sich ausschließlich um unkolorierte Seekarten handelt.
302
Ab 1678 besitzt Johannes van Keulen einen Buchladen in Amsterdam. 1693 übernahm er das
Geschäft von Hendrik Doncker, der vor allem Seekarten publizierte. Johannes van Keulens Sohn
Gerard van Keulen übernahm den väterlichen Verlag 1704. Zehn Jahre später, 1714, wurde er
zum Hydrographen der Niederländischen Ostindien-Kompanie ernannt. Unter seiner Leitung
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-66, Tabula Geographica Generalis Imperii Russici (Augsburg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 3, 108.8.-73, Charte von Ost Indien (Augsburg, s.a.).
300
Ritter, Landkartenverlage, 7f.
Ritter, Konkurrenten, 190.
Ritter, Walch, 24.
301
Schottenstift, Sammelatlas 4, 108.9-23, Hispaniae et Portugalliae Regna (Nürnberg, s.a.).
Schottenstift, Sammelatlas 4, 108.9-35, Novissima et Accuratissima totius Italiae
(Nürnberg, s.a.).
Dörflinger,
Landkarten und Atlanten, 67.
Von Hagen, Nürnberger Verleger, 49f.
302
Siehe: Kapitel 5.3.1 Sammelatlas 1.