Organische Chemie (I) für die Studiengänge bc und t organische Chemie (I)



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Lewis-Formeln









Beschreibung der kovalenten Bindung durch Lewis-Formeln



2.4 Die polare kovalente Bindung





Dipolmomente einiger Verbindungen



2.5 Resonanzstrukturen





Hybridstrukturformel



2.6 Die kovalente Bindung und die Molekülorbitaltheorie



Beschreibung der kovalenten Bindung durch Molekülorbitale





Das Wasserstoffmolekül



Molekülorbitale aus Linearkombination von s- und p-Atomorbitalen



Molekülorbitale aus Linearkombination von p-Atomorbitalen



Molekülorbitale aus Linearkombination von p-Atomorbitalen



Beschreibung der kovalenten Bindung durch Molekülorbitale



2.7 Die Theorie der Hybridisierung



Beschreibung der C-H-Bindungen im Methan durch Hybridisierung



Die sp3-Hybridisierung des Kohlenstoffs



Methan



Die Struktur von Ethen



Beschreibung von Ethen durch sp2-Hybridisierung



Beschreibung von Ethen durch sp2-Hybridisierung





Die Doppelbindung im Ethen



Die Struktur von Ethin



Beschreibung von Ethin durch sp-Hybridisierung



Beschreibung von Ethin durch sp-Hybridisierung





Die Dreifachbindung im Ethin



Beschreibung von Ethin durch sp-Hybridisierung



Beschreibung von Ethin durch sp-Hybridisierung



Anwendung der Hybridisierung auf Moleküle der 2. Periode



Die Methode der Hybridisierung



2.8 Darstellung von Strukturformeln



Formeln für Propanol



Die Strichformel

  • Jeder Strich bedeutet eine Bindung

  • Jeder Knick und jedes freie Ende bedeuten ein C-Atom

  • an C gebundene H-Atome werden weggelassen

  • Heteroatome und an Heteroatome gebundene H-Atome werden dargestellt



Die Strichformel



Cyclopropan



Isohexan (2-Methylpentan)



Keilstrichformeln in der Stereochemie

  • Strich

    • Bindung liegt in der Papierebene
  • ausgefüllter Keil

    • Bindung liegt vor der Papierebene
  • gestrichelter Keil

    • Bindung liegt hinter der Papierebene


2.9 Reaktionskinetik und Thermodynamik

  • Reaktionskinetik

    • Geschwindigkeit einer Reaktion
    • Reaktionsmechanismus
  • Thermodynamik

    • Energiedifferenz zwischen Edukte und Produkte


Reaktionskinetik

  • Reaktionen laufen in einzelnen Schritten ab

  • An jedem Schritt ist entweder nur ein Teilchen oder zwei Teilchen beteiligt. In seltenen Fällen können es auch drei Teilchen sein

    • Ein Teilchen: spontaner Zerfall oder Umorganisation
    • Zwei Teilchen: reaktiver Zusammenstoss


Geschwindigkeitsgesetze

  • Die Reaktionsgeschwindigkeit der Gesamtreaktion wird durch den langsamsten Reaktionsschritt bestimmt

  • Ist an diesem Schritt nur ein Teilchen beteiligt, handelt es sich um eine unimolekulare Reaktion, die einem Geschwindigkeitsgesetz 1. Ordnung folgt:

  • Sind an diesem Schritt zwei Teilchen beteiligt, handelt es sich um eine bimolekulare Reaktion, die einem Geschwindigkeitsgesetz 2. Ordnung folgt:



Die Arrhenius-Gleichung

  • Die Geschwindigkeitskonstante k ist abhängig von der Temperatur und der Aktivierungsenergie:

    • Temperaturerhöhung um 10°C ergibt eine ungefähre Verdoppelung der Reaktionsgeschwindigkeit
    • Höhere Aktivierungsenergie ergibt eine langsamere Reaktion (bei konstanter Temperatur)


Thermodynamik

  • Die Lage des chemischen Gleichgewichts einer Reaktion wird durch die Thermodynamik bestimmt

    • Das System strebt nach dem energetischen Minimum
    • Die Gleichgewichtslage wird durch das Massenwirkungsgesetz beschrieben. Im Gleichgewicht ist Hin- und Rückreaktion gleich schnell (dynamisches Gleichgewicht)


Verlauf einer Reaktion



3. Verbindungsklassen und funktionelle Gruppen in der organischen Chemie

  • Aliphatische Verbindungen

    • geradlinige und verzweigte Kohlenstoffketten
  • Alicyclische Verbindungen

    • Kohlenstoffringe, die formal durch Cyclisierung der aliphatischen Verbindungen entstehen
  • Aromatische Verbindungen

    • Verbindungen, die als typisches Merkmal den Benzolring enthalten


Heterocyclische Verbindungen

  • Heterocyclische Verbindungen

    • Alicyclische oder aromatische Verbindungen, die im Ring neben Kohlenstoff auch Heteroatome (z.B. O, N, S) enthalten
  • Naturstoffe

    • natürlich vorkommende Stoffklassen werden oft als Naturstoffe zusammengefasst
      • Kohlenhydrate
      • Terpene und Steroide
      • Aminosäuren, Peptide und Proteine, Enzyme,
      • Nucleinsäuren


Funktionelle Gruppen













Aliphatische Kohlenwasserstoffe



Aliphatische Kohlenwasserstoffe



Alicyclische Kohlenwasserstoffe



Alicyclische Kohlenwasserstoffe



Sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffe



Sauerstoffhaltige Kohlenwasserstoffe



Weitere heteroatomhaltige Kohlenwasserstoffe



Verbindungsklassen mit mehreren funktionellen Gruppen



4. Eigenschaften organischer Verbindungen 4.1 Alkane (n-Alkane und Cycloalkane)

  • Nomenklatur in der Chemie

    • IUPAC-Regeln International Union of Pure and Applied Chemistry (gegründet 1882)
    • Ziel ist die systematische und eindeutige Benennung von Verbindungen
    • Trivialnamen sind aber weiterhin verbreitet und teilweise auch von IUPAC akzeptiert


Die homologe Reihe der n-Alkane





Alkylgruppen



Nomenklatur-Regeln für Alkane

  • Die längste Kohlenstoffkette bildet den „Stamm“

  • Die längste Kette wird so nummeriert, dass der Substituent eine kleine Nummer erhält

  • Der Substituent wird mit der Bezeichnung der Stellung vorangestellt



Zwei oder mehr Substituenten erhalten ihre Positionsnummer und werden alphabetisch geordnet

  • Zwei oder mehr Substituenten erhalten ihre Positionsnummer und werden alphabetisch geordnet



Sind zwei oder mehr Substituenten an gleicher Position in der Hauptkette, wird die Nummer zweifach verwendet

  • Sind zwei oder mehr Substituenten an gleicher Position in der Hauptkette, wird die Nummer zweifach verwendet

  • Sind zwei oder mehr Substituenten identisch werden Präfixe di-, tri-, tetra... verwendet



Die Hauptkette trägt die meisten Substituenten

  • Die Hauptkette trägt die meisten Substituenten



Nomenklatur der Alkylgruppen

  • Lineare Alkylgruppen

    • Alkyl-: Methyl-, Ethyl-,...
  • Verzweigte Alkylgruppen

    • Verwendung von Klammern
    • Verwendung von Trivialnamen




Nomenklatur der Cycloalkane

  • Monocyclische Alkane

  • Bi- und Polycyclische Alkane



Monocyclische Alkane

  • Monocyclische Alkane

    • allgemeine Formel CnH2n
    • Präfix „Cyclo-“ + Name des Alkans mit gleicher Kohlenstoffzahl


Substituierte Cycloalkane

  • Substituierte Cycloalkane

    • Alkylcycloalkan
    • Halogencycloalkan
    • Alkylcycloalkanol


Cycloalkane mit mehreren Substituenten

  • Cycloalkane mit mehreren Substituenten

    • Substituenten erhalten möglichst kleine Nummer
    • Reihenfolge alphabetisch


Cycloalkylalkan

  • Cycloalkylalkan

    • In einer Struktur mit Alkylketten und mehreren Cycloalkylringen wird die Kette mit den meisten Ringen zum Stamm
    • In einer Struktur mit einem Cycloalkylring und einer Alkylkette, die mehr C-Atome enthält als der Ring wird ebenfalls die Alkylkette zum Stamm


Bicyclische Alkane

  • Bicyclische Alkane

    • Präfix „Bicyclo-“ + Name des Alkans mit gleicher Kohlenstoffzahl
    • Angabe der Anzahl der Kohlenstoffatome in jeder Brücke in eckigen Klammern




Vorkommen und Gewinnung von Alkanen und Cycloalkanen

  • Erdöl und Erdgas

    • Mischungen aus vielen Komponenten: Alkane, Cycloalkane, Aromaten
    • geringe Anteile an Verbindungen mit Heteroatomen (S, N, O)
    • Aufarbeitung durch Raffination


Raffination des Erdöls

  • Fraktionierte Destillation

  • Erhöhung des Anteils an niedrig siedenden Fraktionen durch Cracken der höher siedenden Fraktionen (Pyrolyse)

    • Hoher Bedarf an niedrig siedenden Fraktionen (Benzin, Diesel, Heizöl)
    • Der Crack-Prozess erfolgt bei ca. 500°C in Gegenwart von Katalysatoren und Wasserdampf („Steam-Cracker“)


Fraktionierte Destillation von Erdöl



Cracken von Kohlenwasserstoffen

  • Schritt 1

    • Bildung von Radikalen durch homolytische Spaltung von C-C- und C-H-Bindungen


Schritt 2

  • Schritt 2

    • Umlagerung der Radikale in stabilere Radikale


Schritt 3

  • Schritt 3

    • Rekombination der Radikale zu stabilen kurzkettigen Kohlenwasserstoffen


Typische Verteilung einer C12 Fraktion bei einem Crackprozess



Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren

  • Gemische aus verzweigten, unverzweigten und cyclischen Alkanen sowie Aromaten

  • Zusammensetzung stark abhängig von der Herkunft des Rohöls und der Aufarbeitung



Qualität von Kraftstoffen

  • Octanzahl

    • Ein Mass für die Klopffestigkeit von Benzin
    • Klopfen bezeichnet das zu frühe Explodieren des Benzin/Luft-Gemisches im Zylinder
    • Die ständig wachsenden Anforderungen an die Motorleistung erfordert auch immer klopffesteres Benzin
    • Verzweigte Kohlenwasserstoffe sind klopffester als unverzweigte
    • Benzin sollte deshalb einen hohen Anteil an verzweigten KWs enthalten


Standards für die Octanzahl

  • Standards für die Octanzahl

    • Isooctan = Octanzahl 100
    • n-Heptan = Octanzahl 0
    • Super-Benzin hat eine Octanzahl von ca. 98
      • Die Klopffestigkeit von Super-Benzin entspricht einer Mischung von 98% Isooctan und 2% n-Heptan


Erhöhung der Octanzahl, d.h. der Klopffestigkeit durch Pb(C2H5)4

  • Erhöhung der Octanzahl, d.h. der Klopffestigkeit durch Pb(C2H5)4

    • Frühzeitige Explosion wird durch Abfangen von Radikalen verhindert
    • Blei und Bleiverbindungen gelangen aber durch die Abgase in die Umwelt
  • Bleifreies Benzin

    • Klopffestigkeit wird durch erhöhten Anteil von verzweigten KWs und von Aromaten (z.B. Benzol) erreicht


Cetanzahl

  • Cetanzahl

    • Mass für die Zündwilligkeit von Dieselkraftstoffen
    • Cetan = Cetanzahl 100 (=sehr zündwillig)
    • -Methylnaphthalin = Cetanzahl 0 (=sehr zündträge)


Physikalische Eigenschaften der Alkane und Cycloalkane



Siedepunkte von verzweigten und unver-zweigten Alkanen der Summenformel C6H14



Van der Waals Kräfte (London-Kräfte)



Physikalische Eigenschaften der Alkane und Cycloalkane



Die Struktur der Alkane

  • Jedes Kohlenstoffatom besitzt vier Substituenten (direkte Nachbarn)

  • Die vier Bindungen zeigen in Richtung der Ecken eines (verzerrten) Tetraeders

    • alle Kohlenstoffatome sind sp3-hybridisiert


Unverzweigte (lineare) Alkane (n-Alkane)

  • n-Alkane enthalten primäre und sekundäre Kohlenstoffatome

    • ein primäres C-Atom ist an ein weiteres C-Atom gebunden
    • ein sekundäres C-Atom ist an zwei weitere C-Atome gebunden


Verzweigte Alkane

  • Verzeigte Alkane enthalten primäre, sekundäre, tertiäre und evtl. quartäre Kohlenstoffatome



Die Konformation der Alkane: Die Anordnung der Atome und Bindungen eines Moleküls im Raum



Darstellung der Konformation eines Moleküls



Konformationsanalyse

  • Die Rotation um die C-C-Einfachbindung kann durch die weiteren Substituenten an den C-Atomen sterisch gehindert sein

  • Bestimmte räumliche Anordnungen sind dadurch begünstigt (d.h. sie haben eine niedrigere Energie), andere Anordnungen sind ungünstig (d.h. sie haben eine höhere Energie)



Die gestaffelte Konformation (staggered)



Die verdeckte Konformation (eclypsed)



Konformationsanalyse von Ethan



Die Rotationsbarriere im Ethan



Konformationsanalyse höherer Alkane



Konformationsanalyse von n-Butan

  • Betrachtung der Rotation um die C2-C3-Bindung

  • Fragestellung: Ist die freie Drehbarkeit um C2-C3 durch die Methylgruppen eingeschränkt?



Konformationen des n-Butans





Die Konformation der Cycloalkane



Stabilität grosser Ringe



Ringspannung



Ringspannung



Spannungen im Cyclopropan



Die Konformation des Cyclohexans

  • Nicht planare Anordnung

  • praktisch keine Winkelspannung

    • alle C-C-Winkel sind 111° (fast tetraedrisch)
  • keine Torsionsspannung

    • gestaffelte Konformation


Zeichnen der Sesselkonformation des Cyclohexans



Umwandlung der Sessel- in die Wannenkonformation



Umklappen des Cycloexan-Rings



Konformationsanalyse des Cyclohexans



Die Konformation des Cyclohexans



Konformation des Methylcyclohexans



Konformation von zweifach substituiertem Cyclohexan

  • Um die Einfach-Bindungen im Ring herrscht keine freie Drehbarkeit

  • Die Substituenten am C-Atom stehen deshalb entweder über oder unter der Ringebene und können nicht die Seiten wechseln

  • Zwei Substituenten an verschiedenen C-Atomen können deshalb auf der gleichen Seite oder auf gegenüberliegenden Seiten stehen



Dimethylcyclohexan



Sesselkonformation von trans-1,4-Dimethylcyclohexan



Sesselkonformation von cis-1,4-Dimethylcyclohexan



Cis/trans-Zuordnung in Dimethylcyclohexan



Bicyclische und polycyclische Alkane

  • Decalin

    • Die Wasserstoffe am Brückenkopf-C-Atom können cis oder trans-ständig sein




Polycyclische Alkane



4.1.1 Radikalische Substitution (SR)



Chlorierung von Methan

  • Experimentelle Beobachtungen

    • Bei Raumtemperatur findet in der Dunkelheit keine Reaktion statt
    • Bei Temperaturen >300°C kommt es zu einer Reaktion auch bei Dunkelheit
    • Bestrahlung mit UV-Licht führt zu einer Reaktion bereits bei Raumtemperatur


Exotherme Reaktion

  • Exotherme Reaktion

  • Cl-Cl-Bindung ist die schwächste Bindung



1. Durch Licht oder Wärme werden Bindungen homolytisch gespalten

  • 1. Durch Licht oder Wärme werden Bindungen homolytisch gespalten

    • Die schwächste Bindung bricht bevorzugt
    • Spaltung der Cl2-Bindung, H0= +240 kj/mol


2. Das reaktive Chlor-Radikal greift Methan an

  • 2. Das reaktive Chlor-Radikal greift Methan an

    • Bildung von Chlorwasserstoff
    • Bildung eines Methyl-Radikals
    • H0= +10 kj/mol


3. Das reaktive Methyl-Radikal greift ein Chlormolekül an

  • 3. Das reaktive Methyl-Radikal greift ein Chlormolekül an

    • Bildung von Chlormethan
    • Bildung eines Chlor-Radikals
    • H0= -115 kj/mol


Kettenreaktion der radikalischen Substitution

  • Kettenstart: Bildung von Radikalen (Schritt 1)

  • Kettenfortpflanzung (Schritt 2 und 3)

  • Kettenabbruch



Energiebilanz der Halogenierung von Methan



Halogenierung von Alkanen

  • Die Reaktivität der Halogene gegenüber Alkanen nimmt innerhalb der Hauptgruppe von oben nach unten ab

    • F2>Cl2>Br2>I2
    • I2 reagiert nicht mit Alkanen, da die Reaktion endotherm ist
  • Mehrfachhalogenierungen sind möglich

    • Die Produkt-Zusammensetzung wird durch das Mengenverhältnis der Edukte beeinflusst
  • Sind verschiedene Wasserstoffe im Molekül vorhanden erhält man immer eine Mischung verschiedener Produkte!









Die C-H-Bindungsstärke und die Stabilität der Radikale



Stabilität von Alkylgruppen

  • Radikale

    • CH3 < primär < sekundär < tertiär
  • Carbenium-Ionen

    • CH3+ < primär < sekundär < tertiär


Die radikalische Substitution an Alkanen

  • Kettenreaktion

  • Im allgemeinen wenig selektiv (Bromierungen sind selektiver als Chlorierungen)

  • C-H-Bindungen haben unterschiedliche Energie und folglich unterschiedliche Reaktivität

    • primäre C-H > sekundäre C-H > tertiäre C-H
  • die Stabilität der Radikale nimmt deshalb in folgender Reihe zu:

    • primär < sekundär < tertiär
  • Die Geometrie der Alkylradikale liegt zwischen tetraedrisch (sp3) und planar (sp2).



Praktische Bedeutung der radikal-ischen Halogenierung von Alkanen

  • Fluor ist sehr reaktiv: gefährlich, wenig selektiv

  • Chlor ist billig, aber als aggressives Gas schwierig zu handhaben. Einsatz in der Industrie

  • Brom ist recht selektiv, als Flüssigkeit gut zu handhaben, aber teuer. Einsatz im Labor



Herstellung von Fluoralkanen

  • Radikalische Reaktion ist so stark exotherm, dass die Reaktion kaum zu kontrollieren ist

  • Austausch von Chloratomen mit Fluoriden oder HF:



Herstellung von Iodalkanen

  • Radikalische Reaktion ist endotherm, so dass nur schlechte Ausbeuten erzielt werden

  • Austausch von Halogenatomen mit Iod durch nucleophile Substitution

  • Gleichgewichtsreaktion

    • Verschiebung des Gleichgewichts auf die Seite der Iodalkane durch Verwendung von Aceton als Lösungsmittel
      • NaI löst sich in Aceton
      • Andere Natriumhalogenide lösen sich nicht, fallen aus und werden so dem Gleichgewicht entzogen


4.1.2 Redox-Reaktionen von organischen Verbindungen

  • Oxidation

    • Addition einer elektronegativen Gruppe (z.B. Halogen, Sauerstoff) an ein Molekül oder die Entfernung von Wasserstoff
  • Reduktion

    • Addition von Wasserstoff oder die Entfernung einer elektronegativen Gruppe (z.B. Halogen oder Sauerstoff)


Beispiele von organischen Redox-Reaktionen

  • Oxidation von Methan

  • Deydrierung von Ethan



Autoxidation: Reaktion von organischen Verbindungen mit Sauerstoff bei Raumtemperatur (Radikalkettenreaktion)

  • Autoxidation: Reaktion von organischen Verbindungen mit Sauerstoff bei Raumtemperatur (Radikalkettenreaktion)

  • Technische Oxidation von Alkanen mit Luft in Gegenwart von Schwermetallkatalysatoren



Darstellung von Kohlenwasserstoffen durch Reduktion von Aldehyden oder Ketonen

  • Darstellung von Kohlenwasserstoffen durch Reduktion von Aldehyden oder Ketonen



4.2 Isomerie

  • Substanzen, die die selbe Summenformel aber unterschiedliche Struktur haben, nennt man Isomere

    • Konstitutionsisomerie (Strukturisomerie)
    • Stereoisomerie




4.2.1 Konstitutionsisomere



Konstitutionsisomere mit der Summenformel C6H14



Konstitutionsisomere bei Alkanen



4.2.2 Stereoisomerie



Cis/trans-Isomerie: eine Form der Diastereomerie

  • In cyclischen Verbindungen können Substituenten bezüglich der Ringebene auf der gleichen Seite oder auf gegenüberliegenden Seiten stehen

    • gleiche Summenformel
    • gleiche Konnektivität
    • unterschiedliche räumliche Anordnung der Substituenten
    • keine Bild/Spiegelbild- Beziehung


cis/trans-Isomerie bei Doppelbindungen

  • Um die C-C-Doppelbindung herrscht keine freie Drehbarkeit

  • planare Geometrie (sp2-Hybridisierung)



Z/E-Nomenklatur zur eindeutigen Benennung von cis/trans-Isomeren

  • Bei mehrfach-substituierten Systemen ist die einfache cis/trans-Zuordnung oft nicht eindeutig

  • Z/E-Nomenklatur

    • Z = Zusammen
    • E = Entgegen


Z/E-Nomenklatur



Z/E-Nomenklatur-Regeln (CIP-System: Cahn, Ingold, Prelog)

  • Die Substituenten an jedem C-Atom der Doppelbindung werden getrennt betrachtet

  • Festlegung der Prioritäten nach der Ordnungszahl der direkt gebundenen Atome: höchste OZ = höchste Priorität

  • sind die direkt gebundenen Atome gleich, werden die nächsten Atome der Seitengruppe betrachtet

  • Z = die Atome mit der jeweils höchsten Priorität stehen zusammen (auf der gleichen Seite)

  • E = die Atome mit der jeweils höchsten Priorität stehen entgegen (auf entgegengesetzten Seiten)



Eigenschaften von Z/E-, bzw. cis/trans-Isomeren

  • Unterschiedliches Dipolmoment

  • unterschiedliche Schmelz- und Siedepunkte

  • die trans-Form ist meist etwas energieärmer, d.h. stabiler als die cis-Form

  • das chemische Verhalten kann unterschiedlich sein, z.B. bei intramolekularen Reaktionen



Chirale Moleküle

  • Bild und Spiegelbild bestimmter Moleküle sind nicht identisch, d.h. sie können nicht zur Deckung gebracht werden

  • Solche Moleküle sind chiral (griechisch: Hand)

  • Bild und Spiegelbild sind ein Enantiomerenpaar

  • Eine 1:1 Mischung aus einem Enantiomerenpaar nennt man Racemat oder racemisches Gemisch

  • Moleküle, die sich mit ihrem Spiegelbild zur Deckung bringen lassen, sind achiral



Chiralität am tetraedrisch koordinierten Kohlenstoff



Das Enantiomerenpaar von 2-Butanol



Bedingungen für Chiralität



Achirale Moleküle



Fischer-Projektionen



Erlaubte und verbotene Manipulationen der Fischer-Projektion



Erlaubte und verbotene Manipulationen der Fischer-Projektion



Nomenklatur für Enantiomere: die R/S-Sequenzregeln



Bestimmung der absoluten Konfiguration aus der Fischer-Projektion



Bestimmung der absoluten Konfiguration



Bestimmung der absoluten Konfiguration aus der Fischer-Projektion



R/S-Zuordnung in 2-Butanol aus der Keilstrichformel



Eigenschaften von Enantiomeren



Verhalten von Enantiomeren im Polarimeter



Optische Aktivität von Enantiomeren



Verbindungen mit mehreren Chiralitätszentren

  • Eine Verbindung mit n asymmetrischen Zentren kommt in maximal 2n Stereoisomeren vor

  • In 2,3-Dibrompentan sind maximal 4 Stereoisomere möglich



Stereoisomere von 2,3-Dibrompentan



Diastereomere



Meso-Verbindungen

  • Eine Verbindung mit n Chiralitätszentren hat maximal 2n Stereoisomere

  • Sie hat dann weniger Stereoisomere, wenn in einer Konfiguration des Moleküls eine Spiegelebene vorliegt

  • Diese Konfiguration wird Meso-Form genannt



Stereoisomere von 2,3-Dibrombutan



Stereoisomere der Weinsäure



4.3 Halogenalkane



Nomenklatur der Halogenalkane

  • Halogenalkane werden nach denselben Regeln wie Alkane benannt

  • Das Halogenalkan hat den gleichen Rang wie eine Alkylgruppe

  • Die längste fortlaufende Alkylkette wird so nummeriert, dass die Substituenten kleine Nummern erhalten

  • Die Substituenten werden alphabetisch geordnet

  • Die ältere Bezeichnung „Alkylhalogenide“ ist ebenfalls gebräuchlich



Nomenklatur der Halogenalkane



Eigenschaften der Monohalogenmethane

  • Polarisierbarkeit

    • Ein Maß für die Deformierbarkeit der Elektronenhülle eines Atoms oder eines Moleküls.
  • Polarität der R-X-Bindung

    • Dipolmoment der Bindung aufgrund der EN-Differenz von C u. X
  • Bindungsstärke

    • Energiebedarf für eine homolytische Spaltung der Bindung


Siedepunkte der Halogenmethane



Eigenschaften der Halogenalkane

  • In Wasser unlöslich, bzw. schwer löslich, leicht löslich in unpolaren Lösungsmitteln, löslich im Fettgewebe

  • Schwer biologisch abbaubar

  • Alkylierungsmittel: giftig, carcinogen, z.B: CH3I



Trends in den physikalischen Eigenschaften von R-F nach R-I



Halogenmethanderivate

  • Verwendung als Lösungsmittel



Halogenkohlenwasserstoffe in kommerziellen Anwendungen (>15000 )

  • Insektizide

    • Lindan: mutagen, heute verboten
    • Chlordan: mutagen, heute verboten


Biologisch interessante Halogenkohlenwasserstoffe



Vinylchlorid und seine Derivate



Weitere Halogenverbindungen



Fluorchlorkohlenwasserstoffe (Freone)

  • alle Wasserstoffe sind durch Fluor und Chlor ersetzt

  • thermisch sehr stabil, geruchlos, ungiftig (chemisch sehr inert)

  • Verwendung (bis zum Verbot) als Kühl- und Reinigungsmittel sowie zum Schäumen von Polyurethanen

  • früher sehr verbreitete FCKWs: CCl3F, CCl2F2, Cl2FC-CClF2



FCKWs und die Ozonschicht

  • die industriell freigesetzten FCKWs werden in den niedrigen Luftschichten nicht abgebaut (chemisch inert) und haben eine genügend lange Lebensdauer, um in die Stratosphäre zu gelangen

  • die starke UV-Strahlung fürhrt zur Bildung von Cl -Radikalen

  • Mit dem dort natürlich vorkommendem Ozon setzt eine radikalische Kettenreaktion unter Zerstörung des Ozons ein

    • Startreaktion: F3C-Cl F3C + Cl
    • Kettenfortpflanzung: Cl + O3 ClO + O2 ClO + O O2 + Cl


FCKW-Ersatzstoffe

  • HCFC = hydrierte Fluorchlorkohlenwasserstoffe

    • CHClF2, CHCl2CF3
    • höhere Reaktivität als FCKWs. Sie werden deshalb grösstenteils abgebaut bevor sie in die hohen Luftschichten gelangen. HCFCs sind aber grundsätzlich auch ozonzerstörend
  • HFC = hydrierte Fluorkohlenwasserstoffe

    • CH2FCF3
    • ungefährlich für die Ozonschicht
  • Kohlenwasserstoffe (Pentan)

  • Wässerige Systeme (Verzicht auf Treibmittel und Lösungsmittel)



Der Induktive Effekt



Der Induktive Effekt



4.3.1 Nucleophile Substitution (SN)

  • Angriff eines anionischen Nucleophils auf ein Halogenalkan

  • Angriff eines neutralen Nucleophils auf ein Halogenalkan



Begriffsbestimmungen

  • Basizität

    • thermodynamische Grösse A- + H2O AH + OH-
  • Nucleophilie

    • kinetische Grösse Nu- + R-X Nu-R + X-


Polarisierbarkeit

  • Polarisierbarkeit

    • ein Mass für die Deformierbarkeit der Elektronenhülle eines Atoms oder eines Moleküls
    • grosse Atome und Moleküle haben grosse, diffuse Elektronenhüllen. Die Elektronen sind leichter verschiebbar
    • leicht polarisierbare Gruppen stabilisieren den Übergangszustand und sind deshalb sowohl gute Eintritts- als auch Abgangs-gruppen


Nucleophile haben Elektronenüberschuss

  • Nucleophile haben Elektronenüberschuss

    • Freie Elektronenpaare
    • Neutral oder negativ geladen
  • Stärke der Nucleophilie

    • nimmt i. d. R. mit der Basenstärke zu, aber: F-<< Cl- < Br- < I- entgegen der Basenstärke!
    • Nucleophilie nimmt mit der Polarisierbarkeit zu (Im Periodensystem von oben nach unten: NH3 < PH3)
    • Im Periodensystem nimmt die Nucleophilie von links nach rechts ab (5.-7. Hauptgruppe): NH3 > H2O >> HF
    • Negative Ladung hat einen Verstärkungseffekt: NH2- > NH3
    • Solvatation beeinträchtigt die Nucleophilie: in polaren und vor allem in protischen Lösungsmitteln werden Anionen stärker abgeschirmt als neutrale Teilchen


Einfluss des Lösungsmittels auf die Solvatation



Elektrophile haben Elektronenmangel

  • Elektrophile haben Elektronenmangel

    • Positiv polarisiert in einer polaren Bindung
    • Umgeben von -I-Substituenten
    • Neutral oder positiv geladen
  • Eine nucleophile Substitution kann unterschiedlich beschrieben werden

    • Nucleophiler Angriff auf ein elektrophiles Zentrum
    • Elektrophiler Angriff auf ein nucleophiles Zentrum




Reaktionskinetik

  • Reaktionskinetik

    • Reaktionsgeschwindigkeit ist abhängig von CH3Cl- und OH--Konzentration
    • Geschwindigkeitsgesetz 2. Ordnung v = k[CH3Cl][OH-]
    • Bimolekulare Reaktion
    • Im Übergangszustand (geschwindigkeits-bestimmender Schritt) sind beide Edukte beteiligt
    • Konzertierter, einstufiger Prozess




Veränderung der potentiellen Energie während einer SN2-Reaktion



Bindungsbruch und Bindungsbildung erfolgen gleichzeitig

  • Bindungsbruch und Bindungsbildung erfolgen gleichzeitig

  • Angriff des Nucleophiles auf das elektrophile Zentrum erfolgt von der Rückseite

    • Es erfolgt eine Inversion der Konfiguration am elektrophilen Zentrum
    • Die SN2-Reaktion ist stereospezifisch!






Reaktionskinetik

  • Reaktionskinetik

    • Reaktionsgeschwindigkeit ist nur abhängig von der (CH3)3CCl-Konzentration
    • Geschwindigkeitsgesetz 1. Ordnung v = k[(CH3)3CCl]
    • Monomolekulare Reaktion
    • Am Übergangszustand (geschwindigkeits-bestimmender Schritt) ist H2O nicht beteiligt
    • zweistufiger Prozess








Veränderung der potentiellen Energie während einer SN1-Reaktion



Bindungsbruch erfolgt als erster Schritt unabhängig von der Bindungsbildung

  • Bindungsbruch erfolgt als erster Schritt unabhängig von der Bindungsbildung

  • Es bildet sich ein (planares) Carbenium-Ion

  • Angriff des Nucleophiles auf das elektrophile Zentrum kann von beiden Seiten erfolgen

    • Es bildet sich eine racemische Mischung
    • Die SN1-Reaktion ist nicht stereospezifisch!






Das elektrophile Zentrum

  • Das elektrophile Zentrum

    • Grosse Substituenten führen zu einer sterischen Hinderung des SN2-Angriffes
  • Das Nucleophil

    • Schwache Nucleophile begünstigen die SN1-Reaktion
    • sterisch gehinderte Nucleophile begünstigen die SN1-Reaktion


Gute Abgangsgruppen begünstigen SN1

  • Gute Abgangsgruppen begünstigen SN1

  • Stark polarisierbare Gruppen sind gute Abgangsgruppen, da sie die negative Ladung gut aufnehmen können

    • F- < Cl- < Br- < I- Austrittsvermögen nimmt zu!
    • Alkylsulfat- und Alkylsulfonat-Ionen
    • schwache Basen
  • Kleine neutrale Moleküle sind i.d.R. gute Abgangsgruppen (NH3 < H2O)



Das Lösungsmittel

  • Das Lösungsmittel

    • Polare Lösungsmittel stabilisieren das Carbenium-Ion und die (oft negativ geladene) Abgangsgruppe und begünstigen dadurch die SN1-Reaktion
    • Polare, protische Lösungsmittel haben einen deutlich grösseren stabilisierenden Effekt
    • Unpolare Lösungsmittel begünstigen die SN2-Reaktion
    • In unpolaren Lösungsmitteln ist die Reaktivität des Nucleophils grösser


4.3.2 Eliminierung

  • Bildung von Alkenen durch Abspaltung kleiner Moleküle aus substituierten Alkanen

  • Die Substrate für Eliminierungen sind die gleichen wie die Substrate für nucleophile Substitutionen

  • Eliminierung und Substitution sind Konkurrenzreaktionen



Unimolekulare Eliminierung (E1): Konkurrenz zur Substitution



Stabilisierungsmöglichkeiten eines Carbenium-Ions

  • Bildung eines Carbenium-Ions unter den gleichen Bedingungen, wie bei der SN1 beschrieben

  • Das Carbenium-Ion kann auf drei Reaktionswegen stabilisiert werden

    • Addition des Nucleophiles = SN1
    • Abstraktion eines Protons durch das Nucleophil (Base) = E1
    • Umlagerung zu einem stabileren Carbenium-Ion und anschliessende Reaktion unter SN1 oder E1


Abstraktion eines Protons aus einem Carbenium-Ion

  • Kohlenstoffatom mit positiver Ladung übt einen -I-Effekt aus

  • Benachbarte C-H-Bindungen werden polarisiert

  • Basen können ein Proton abstrahieren, wobei sich ein Alken bildet



Einfluss der Base (des Nucleophils) auf das Produktverhältnis



Konkurrenz zwischen E1 und SN1

  • E1 ist bevorzugt bei

    • starken Basen
    • voluminösen Basen (sterische Hinderung des Angriffs am C+)
    • voluminösen Substituenten am Carbenium-Ion (sterische Hinderung des Angriffs am C+)
    • hohen Temperaturen (>100°C)
  • SN1 ist bevorzugt bei

    • schwachen Nucleophilen mit geringem Zusatz einer starken Base (z.B. H2O + OH-)
    • starken Nucleophilen mit schwächerem Basencharakter (hohe Polarisierbarkeit)
    • niedrigeren Temperaturen (ca. 0°C)


Bimolekulare Eliminierung (E2)

  • Folgende Vorgänge laufen gleichzeitig ab:

    • Bildung der B-H-Bindung
    • Lösen der H-C-Bindung
    • Bildung der Doppelbindung (sp3 wird zu sp2)
    • Lösen der C-X-Bindung
  • Austritt des Protons bevorzugt in anti-Stellung



Konkurrenz zwischen E2 und SN

  • E2 ist bevorzugt bei

    • starken Base
    • voluminösen Basen (Angriff an der Peripherie des Substrats)
    • voluminösen Substituenten des Substrats (z.B. sekundäre und tertiäre Halogenalkane)
  • SN ist bevorzugt bei

    • starken Nucleophilen mit schwächerem Basencharakter (hohe Polarisierbarkeit)
    • sterisch anspruchslosen Nucleophilen und Substraten (z.B. primäre und sekundäre Halogenalkane)


Günstige Bedingungen für eine Eliminierung



Eliminierung versus Substitution









4.4 Alkene

  • Verbindungen mit einer C-C-Doppelbindung: Monoalkene

  • Verbindungen mit isolierten Doppelbindungen

  • konjugierte Polyene

  • Das Allylsystem

  • Cycloalkene



Die Struktur der Alkene



Die Struktur der Doppelbindung



Bindungslängen und Bindungsstärken (EDis für homolytische Spaltung)



Die C-H-Bindung



Nomenklatur der Alkene

  • Die längste Kette, die die Doppelbindung enthält bildet den Stamm

  • Die C-Atome werden so nummeriert, dass die DB eine möglichst kleine Nummer erhält



In Cycloalkenen erhalten die C-Atome der DB die Nummern 1 und 2

  • In Cycloalkenen erhalten die C-Atome der DB die Nummern 1 und 2

  • Substituenten und deren Position werden dem Namen des Alkens vorangestellt



In 1,2-disubstituierten Alkenen unterscheidet man zwischen cis- und trans- bzw. zwischen Z- und E- Isomeren

  • In 1,2-disubstituierten Alkenen unterscheidet man zwischen cis- und trans- bzw. zwischen Z- und E- Isomeren

  • Substituenten, die eine DB enthalten werden Alkenyl genannt. Trivialnamen sind möglich: Vinyl-, Allyl-



Nomenklatur der Alkene

  • Die Hydroxygruppe hat gegenüber der DB vorrang (=Alkenol). Der Stamm enthält beide funktionelle Gruppen. Das C-Atom, das die Hydroxygruppe trägt, erhält die kleinste mögliche Nummer



Relative Stabilität der Alkene



Die relative Stabilität der Alkene



Die relative Stabilität der Alkene



Physikalische Eigenschaften der Alkene



Ethen: der C2-Baustein in der chemischen Industrie



Weitere technisch wichtige Monoalkene



Das Allyl-System



Die Reaktivität des Allyl-Systems



Reaktivität des Allyl-Systems



Die Reaktivität des Allyl-Systems



Resonanzstabilisierung des Allyl-Systems



MO-Beschreibung des Allyl-Systems



Linearkombination der pz-Orbitale im Allyl-System



Radikalische Substitution in Allyl-Stellung

  • Halogene können an die Doppelbindung von Alkenen addieren oder durch SR mit C-H-Bindungen reagieren

    • SR ist bevorzugt bei sehr kleinen Konzentrationen an Halogen
    • es wird bevorzugt die schwächste C-H-Bindung angegriffen, d.h. die Allyl-C-H-Bindung


SR von 1-Buten mit Brom

  • Kettenstart Br2 2 Br

  • Bildung des Allyl-Radikals

  • Absättigung des Allyl-Radikals



Hydrolyse isomerer Allylchloride nach SN1



Polyene mit isolierten Doppelbindungen

  • Polyene mit isolierten Doppelbindungen haben die gleiche Reaktivität wie Monoalkene



Polyene mit konjugierten Doppelbindungen



MO-Betrachtung von Butadien



Linearkombination der pz-Orbitale im Butadien



Polyacetylen: ein konjugiertes Polyen



Energiedifferenz von HOMO und LUMO in Kohlenwasserstoffen



Anregung von Elektronen durch Strahlungsenergie

  • Die Energiedifferenz zwischen dem gefüllten - und dem leeren *-Orbital ist gross.

    • -Bindungselektronen können nur durch Strahlung im extremen UV-Bereich (<<200nm) angeregt werden
    • gesättigte Kohlenwasserstoffe zeigen deshalb im normalen Messbereich von 200-800nm kein UV-Vis-Spektrum und sind deshalb farblos
  • Die Energiedifferenz zwischen  und * ist kleiner

    • Monoalkene haben aber immer noch ein Absorptions-maximum <200 nm, z.B: Ethen max=171nm


Bei konjugierten Polyenen wird die Energiedifferenz zwischen dem Highest Occupied Molecular Orbital (HOMO) und dem Lowest Unoccupied Molecular Orbital (LUMO) mit zunehmender Grösse des konjugierten Systems kleiner

  • Bei konjugierten Polyenen wird die Energiedifferenz zwischen dem Highest Occupied Molecular Orbital (HOMO) und dem Lowest Unoccupied Molecular Orbital (LUMO) mit zunehmender Grösse des konjugierten Systems kleiner

    • Die Absorptionsmaxima verschieben sich deshalb zu grösseren Wellenlängen, zB: Butadien max=217nm, Hexatrien max=268nm
    • ausgedehnte konjugierte Polyene absorbieren bis in den sichtbaren Bereich und erscheinen deshalb farbig, z.B. -Carotin max=497nm


Natürlich vorkommende Alkene



Die Naturstoffklasse der Terpene



Darstellung der Alkene



Die Reaktivität der Alkene



4.4.1 Die elektrophile Addition (AE)



Elektrophile Addition von HX an Alkene

  • Schritt1: elektrophiler Angriff von H+

  • Schritt 2: nucleophiler Angriff von X-

  • Reaktionsbedingungen: tiefe Temperatur (ca. 0°C)

  • Bei höheren Temperaturen erfolgt die Rückreaktion (Eliminierung)



Regioselektivität der AE



Die Regel von Markovnikov (1870)



AE von Wasser an Alkene



Mechanismus der AE von Wasser an Alkene

  • Schritt 1: Angriff eines Protons



Schritt 2: Addition von H2O

  • Schritt 2: Addition von H2O

  • Schritt 3: Proton-Transfer auf ein H2O





AE von Halogenen an Alkene







AE von Halogenen an Alkene



AE von HX an konjugierte Alkene



Additionen an konjugierte Systeme

  • Durch Angriff von Elektrophilen an einer Doppelbindung wird das konjugierte System gestört

  • Der Angriff erfolgt am Rand des konjugierten Systems, da dann die Störung minimal ist, d.h. das entstehende Carbenium-Ion ist maximal delokalisiert

  • Der nucleophile Angriff erfolgt zunächst unter kinetischer Kontrolle an der Resonanzstruktur mit dem stabilsten Carbenium-Ion

  • Im Laufe der Reaktion bildet sich unter thermodynamischer Kontrolle das stabilste Produkt (maximale Konjugation, innenliegende DBs)

  • Dies gilt analog auch für die AR



4.4.2 Die radikalische Addition (AR) und die radikalische Polymerisation





Die AR an Alkene



Die Polymerisation von Alkenen



Die radikalische Polymerisation



Mechanismus der radikalischen Polymerisation





Radikalische Polymerisation in der Industrie



4.5 Alkine

  • Verbindungen mit einer C-C-Dreifachbindung: Monoalkine

  • Verbindungen mit isolierten Dreifachbindungen

  • konjugierte Polyine

  • Cycloalkine



Die Struktur der Alkine



Die C-C-Dreifachbindung

  • Dreifachbindungsenergie: ca. 836 kj/mol

    • -Bindung: ca. 375 kj/mol
    • -Bindung: jeweils ca. 230 kj/mol


Bindungslängen und Bindungsstärken (EDis für homolytische Spaltung)



Die C-H-Bindung



Nomenklatur der Alkine

  • Prioritäten bei der Namensgebung

    • Seitengruppe < Alken < Alkin < Alkohol
  • Prioritäten bei der Nummerierung der C-Kette

    • Seitengruppe < Alkin < Alken < Alkohol


Nomenklatur der Alkine

  • Seitenketten mit Dreifachbindungen

  • Ketten mit mehreren Dreifachbindungen



Physikalische Eigenschaften der Alkine

  • Siedetemperaturen im gleichen Bereich wie Alkene und Alkane

    • Ethin sublimiert bei -84°C
    • Propin -23°C, 1-Butin 18°C, 2-Butin 27°C
    • destillierbar, neigen aber zur Polymerisation
  • Löslichkeit:

    • In unpolaren Lösungsmitteln sehr gut
    • Acetylen ist recht gut löslich in Wassser und sehr gut in Aceton
  • Unsymmetrische Alkine sind schwach polar



Acetylen

  • Verflüssigtes Acetylen neigt zu heftiger Explosion: C2H2 2 C + H2 H=-226 kj/mol

  • Acetylen-Luft-Gemische sind in weitem Bereich (3-70% Acetylengehalt) explosiv

  • Lagerung erfolgt als Lösung in Aceton in Stahlflaschen mit einem porösen Trägermaterial (Bimsstein)

  • Die hohe Energieausbeute beim Verbrennen wird beim Schweissen ausgenutzt (H0=-1327 kj/mol). Es werden T>2500°C erreicht



Industrielle Bedeutung von Acetylen



Relative Stabilität der Alkine

  • Interne Alkine sind stabiler als terminale

  • terminale Alkine können durch Basenkatalyse zu internen Alkinen isomerisieren



Relative Stabilität cyclischer Alkine

  • Starke Ringspannung durch Störung der linearen Struktur der Dreifachbindung

  • Cycloheptin und kleinere Ringe sind zu reaktiv und sind nicht darstellbar



Darstellung der Alkine

  • Acetylensynthese aus Calciumcarbid CaO + 3 C CaC2 + CO H=+461 kj/mol CaC2 + H2O HCCH + Ca(OH)2 H=-130 kj/mol

  • Acetylen aus dem Lichtbogenverfahren 2 CH4 HCCH + 3 H2 H=+398 kj/mol



Doppelte Eliminierung von 1,1- oder 1,2-Dihalogenalkane

  • Doppelte Eliminierung von 1,1- oder 1,2-Dihalogenalkane



Alkin-Synthese durch Alkylierung von Alkinyl-Anionen

  • Alkin-Synthese durch Alkylierung von Alkinyl-Anionen



Die Reaktivität der Alkine





Katalytische Hydrierung von Alkinen

  • Vollständige Hydrierung führt zu Alkanen (H2/Pt, H2/Pd)


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