Anträge
Empfehlungen der Antragskommission
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F/ Antrag 18
Kreisverband Herford (Landesverband Nordrhein-Westfalen)
Freihandelsabkommen CETA (EU-
Kanada)
Freihandelsabkommen CETA (EU-
Kanada)
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Die
SPD
fordert
den
SPD-Partei-
vorsitzenden und Bundeswirtschaftsmi-
nister Sigmar Gabriel auf, in der Bundes-
regierung dafür zu sorgen, dass es im Eu-
ropäischen Rat zu keiner Entscheidung
kommt, die nicht-gemischten Teile des
Freihandelsabkommens CETA vorläufig in
Kraft zu setzen, bevor nicht die nationalen
Parlamente über das Abkommen debat-
tiert und entschieden haben.
Die SPD fordert die deutschen Mitglieder
der Fraktion der Progressiven Allianz der
Sozialdemokraten im Europäischen Par-
lament (S&D) auf, keiner vorläufigen In-
kraftsetzung von Teilen des Handelsab-
kommens CETA zuzustimmen.
Die SPD fordert die Mitglieder der SPD-
Bundestagsfraktion auf, über das Han-
delsabkommen CETA im Bundestag erst
nach einer glaubwürdigen Debatte in Ge-
sellschaft und Partei abzustimmen; zu
einer glaubwürdigen Debatte gehört ins-
besondere ein hinreichender Zeitraum, in
dem das Vertragswerk von Organisationen
der Zivilgesellschaft analysiert und in einer
öffentlichen Diskussion in seinen Teilen
bewertet werden kann.
Die SPD fordert den SPD-Bundesvorstand
auf, das Votum eines Bundesparteitages
über das Handelsabkommen CETA dann
einzuholen, wenn es in der Debatte in Par-
tei und Öffentlichkeit zu einem Dissens in
der Bewertung zentraler Regelungen des
Abkommens kommt. Dies wird insbeson-
dere dann unumgänglich sein, wenn die
mit den Beschlüssen des Parteikonventes
vom 20.09.2014 und des Bundesparteita-
ges vom 12.12.2015 gezogenen „roten
Linien“ überschritten werden bzw. das
Vertragswerk den dort postulierten An-
sprüchen nicht genügt.
Erledigt durch Initiativantrag des Parteivor-
standes
Anträge
Empfehlungen der Antragskommission
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Die SPD begrüßt, dass die ursprünglich in
dem Vertragswerk vorgesehen privaten
Schiedsgerichte (ISDS) nicht mehr Be-
standteil des Abkommens sein werden. Er
spricht sich in dem Abkommen zwischen
Kanada und die EU-Staaten gegen jede
Form der Sondergerichtsbarkeit für Inves-
titionsstreitigkeiten aus.
F/ Antrag 19
Ortsverein Schramberg (Landesverband Baden-Württemberg)
Ortsverein Edelfingen (Landesverband Baden-Württemberg)
Ortsverein Leipzig- Südwest (Landesverband Sachsen)
Ortsverein Frankfurt Nordweststadt-Süd (Bezirk Hessen-Süd)
Ortsverein Frankfurt Niederrad (Bezirk Hessen-Süd)
02/12 Petersburger Kiez (Landesverband Berlin)
Ortsverein Kabelsketal (Landesverband Sachsen-Anhalt)
Ortsverein Bremen-Oberneuland (Landesorganisation Bremen)
Ortsverein Bremen-Hemelingen (Landesorganisation Bremen)
Ortsverein Kellinghusen (Landesverband Schleswig-Holstein)
Ablehnung von CETA
Ablehnung von CETA
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Wie keine andere Partei hat sich die SPD
mit dem Thema Freihandel befasst. Wir
nehmen daher unsere bisherige Beschluss-
lage zum Thema Freihandel, die ausführli-
che Diskussion in der Partei und die Be-
denken einer sensibilisierten Öffentlich-
keit, sowie zahlreicher Verbände, Interes-
sensvertretern und Gewerkschaften ernst.
Wir haben daher gewissenhaft geprüft, ob
die Anforderungen, die der Bundespartei-
tag im Dezember 2015 und der Parteikon-
vent im Juni 2015 formuliert haben, von
CETA erfüllt werden. CETA ist nur zustim-
mungsfähig, wenn es diesen Anforderun-
gen genügt.
Wir kommen zu dem Ergebnis, dass nicht
alle Anforderungen eingehalten wurden
und daher Nachverhandlungsbedarf be-
steht. Dies ergibt sich im Wesentlichen
aus den folgenden Punkten.
Der Bundesparteitag sieht Handelsab-
kommen als eine Möglichkeit, die Globali-
sierung zu gestalten und bekräftigt, dass
Erledigt durch Initiativantrag des Parteivor-
standes
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die gestaltende Wirkung von Staat und
Politik ausgehen soll. Daher hat er be-
schlossen, dass das Primat der Politik er-
halten bleiben muss. Ebenso schreibt das
Hamburger Programm der SPD fest, dass
die SPD auf dem Primat demokratischer
Politik besteht und jegliche Unterwerfung
des Politischen unter das Ökonomische
ablehnt.
Der in CETA gewählte Negativlistenansatz
birgt die Gefahr, dass Politik und Staaten
Regelungsmöglichkeiten in nicht geliste-
ten Themengebieten verlieren. CETA selbst
legt keine Standards fest und sieht keine
demokratischen Gremien vor, die eine
Regulierung vornehmen könnten. Wo je-
doch nationale Regulierungsmöglichkei-
ten beschränkt werden, ohne auf interna-
tionale Regulierung zu treffen, verliert das
System internationaler Handelsabkom-
men seine Fähigkeit, die Globalisierung zu
gestalten. Um das Primat der Politik zu
wahren, muss die Verantwortung zur Wei-
terentwicklung des Rechts daher bei den
Nationalstaaten und der Europäischen
Union verbleiben und ist durch einen Posi-
tivlistenansatz abzusichern. Ein Negativlis-
tenansatz bedeutet im derzeitigen Ab-
kommen langfristig: Für zukünftige, noch
nicht vorhersagbare Entwicklungen sind
zuallererst der „Markt“ und nicht mehr
Staat und Politik zuständig. Darin sehen
wir die Gefahr einer Entmachtung des
Staates und der Politik.
CETA ist als lebendes Abkommen ausge-
staltet, kann also durch das CETA Joint
Committee geändert und weiterentwi-
ckelt werden (Art. 26.1 bspw. i.V.m. Art.
8.10 Nr. 3 für Investorenschutz), ohne dass
eine Beteiligung der Parlamente oder des
Europäischen Rates notwendig sind. Da-
mit wird die politische und demokratische
Kontrolle der Entwicklung eines Abkom-
mens erschwert, welches das Verhältnis
zwischen Staaten und globalisierter Wirt-
schaft prägen soll und das Gefahren für
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