Das kapital, Band



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(222) "Wann immer die Gesetzgebung versucht, die Differenzen zwischen Unternehmern und ihren Ar-



beitern zu regeln, sind ihre Ratgeber immer die Unternehmer" sagt A. Smith. "Der Geist der Gesetze ist

das Eigentum", sagt Linguet.   

(223) [B.Byles,] "Sophisms of Free Trade. By a Barrister", Lond. 1850. p.2 06. Er setzt maliziös hinzu.

"Wir waren stets bei der Hand, für den Anwender einzuschreiten. Kann nichts geschehn für den Ange-

wandten?"   

(224) Aus einer Klausel des Statuts 2 Jakob I., c. 6, ersieht man, daß gewisse Tuchmacher sich heraus-

nahmen, den Lohntarif offiziell als Friedensrichter in ihren eignen Werkstätten zu diktieren. – In

Deutschland waren namentlich nach dem Dreißigjährigen Krieg Statuten zur Niederhaltung des Arbeits-

lohns häufig. "Sehr lästig war den Gutsherrn in dem menschenleeren Boden der Mangel an Dienstboten

und Arbeitern. Allen Dorfsassen wurde verboten, Kammern an ledige Männer und Frauen zu vermieten,

alle solche Inlieger sollten der Obrigkeit angezeigt und ins Gefängnis gesteckt werden, falls sie nicht

Dienstboten werden wollten, auch wenn sie sich von andrer Tätigkeit erhielten, den Bauern um Taglohn

säten oder gar mit Geld und Getreide handelten. ('Kaiserliche Privilegien und Sanctiones für Schlesien', I,

125.) Durch ein ganzes Jahrhundert wird in den Verordnungen der Landesherrn immer wieder bittre Kla-

ge geführt über das boshafte und mutwillige Gesindel, das sich in die harten Bedingungen nicht fügen,

mit dem gesetzlichen Lohn nicht zufrieden sein will; dem einzelnen Gutsherrn wird verboten, mehr zu

geben, als die Landschaft in einer Taxe festgesetzt hat. Und doch sind die Bedingungen des Dienstes nach

dem Krieg zuweilen noch besser, als sie 100 Jahre später waren; noch erhielt das Gesinde 1652 in Schle-

sien zweimal in der Woche Fleisch, noch in unsrem Jahrhundert hat es ebendort Kreise gegeben. wo sie

es nur dreimal im Jahr erhielten. Auch der Taglohn war nach dem Kriege höher als in den folgenden

Jahrhunderten. (G. Freytag.)   

(225) Artikel I dieses Gesetzes lautet: "Da eine der Grundlagen der französischen Verfassung in der Auf-

hebung aller Arten von Vereinigungen der Bürger desselben Standes und Berufs besteht, ist es verboten,

sie unter irgendwelchem Vorwand oder in irgendwelcher Form wiederherzustellen." Artikel IV erklärt,

daß, wenn "Bürger, die zum selben Beruf, Gewerbe, Handwerk gehören, zusammen beratschlagten und

gemeinsame Abmachungen träfen, die darauf abzielen, die Leistungen ihres Gewerbes oder ihrer Arbeit

zu verweigern oder nur zu einem bestimmten Preis zu gewähren, so sind besagte Beratungen und Abma-

chungen ... als verfassungswidrig und als Attentate auf die Freiheit und die Menschenrechte zu erklären

usw.", also Staatsverbrechen, ganz wie in den alten Arbeiterstatuten. ("Révolutions de Paris", Paris 1791,

t. III, p. 523.)

(226) Buchez et Roux, "Histoire Parlementaire", t. X, p. l93-195 passim.   

(227) "Pächter", sagt Harrison in seiner "Description of England", "denen es früher schwer ward, 4 Pfd.St.

Rente zu zahlen, zahlen jetzt 40, 50, l00 Pfd.St. und glauben doch ein schlechtes Geschäft gemacht zu

haben, wenn sie nach Ablauf ihres Pachtkontrakts nicht 6-7 Jahre Rente zurücklegen."   

(228) Über den Einfluß der Depreziation des Geldes im 16. Jahrhundert auf verschiedne Klassen der Ge-

sellschaft: "A Compendious or Briefe Examination of Certayne Ordinary Complaints of Diverse of our

Countrymen in these our Davs. By W. S., Gentleman", (London 1581). Die Dialogform dieser Schrift trug

dazu bei, daß man sie lange Shakespeare zuschrieb und noch 1751 unter seinem Namen neu herausgab.

Ihr Verfasser ist William Stafford. An einer Stelle räsoniert der Ritter (Knight) wie folgt:

Knight: "Ihr, mein Nachbar, der Landmann, Ihr Herr Händler, und Ihr, Gevatter Kupferschmied, sowie

die anderen Handwerker, Ihr wißt Euch schon ganz gut zu helfen. Denn um wieviel alle Dinge teurer sind,

als sie waren, um soviel erhöht Ihr die Preise Eurer Waren und Tätigkeiten, die Ihr wieder verkauft. Aber

wir haben nichts zu verkaufen, dessen Preise wir erhöhen könnten, um einen Ausgleich zu schaffen für

die Dinge, die wir wieder kaufen müssen." An einer andren Stelle fragt der Knight den Doktor: "Ich bitte

Euch, was sind das für Gruppen von Leuten, die Ihr meint. Und, erstens, welche werden Eurer Meinung



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nach dabei keinen Verlust haben?" – Doktor: "Ich meine, alle diese, die vom Kaufen und Verkaufen le-



ben, denn teuer wie sie kaufen, verkaufen sie nachher." – Knight: "Welches ist die nächste Gruppe, die,

wie Ihr sagt, dabei gewinnen wird?" – Doktor: "Nun, alle, die Pachtungen oder Farmen in eigner Bear-

beitung" (d.h. Bebauung) "haben, zur alten Pacht, denn da, wo sie nach der alten Rate zahlen, verkaufen

sie nach der neuen – das bedeutet, daß sie für ihr Land recht wenig zahlen und alles was darauf wächst,

teuer verkaufen..." Knight: "Welche Gruppe ist es, die, wie Ihr sagt, einen größeren Verlust dabei haben

soll, als diese Gewinn hatten?" – Doktor: "Es sind alle Adligen, Herren und alle andern, die entweder von

einer festen Rente oder einem Stipendium leben, oder ihren Boden nicht selbst bearbeiten" (bebauen),

"oder sich nicht mit Kaufen und Verkaufen beschäftigen."   

(229) In Frankreich wird der Régisseur, der Verwalter und Eintreiber der Leistungen an den Feudalherrn

wahrend des früheren Mittelalters, bald ein homme d'affaires , der sich durch Erpres-

sung, Prellerei usw. zum Kapitalisten hinaufschwindelt. Diese Regisseurs waren manchmal selbst vor-

nehme Herrn. Z.B.: "Diese Rechnung gibt Herr Jacques de Thoraisse, ritterlicher Schloßherr auf Be-

sançon, dem Herrn, der zu Dijon Rechnung führt für den Herrn Herzog und Grafen von Burgund über die

Renten, die der genannten Schloßherrschaft gehören, vom 25. Tage des Dezembers 1359 bis zum 28.

Tage des Dezembers 1360." (Alexis Monteil, "Histoire des Matériaux manuscrits etc.", p. 234, 235.) Es

zeigt sich schon hier, wie in allen Sphären des gesellschaftlichen Lebens der Löwenanteil dem Vermittler

zufällt. Im ökonomischen Gebiet z.B. schöpfen Finanziers, Börsenmänner, Kaufleute, Kleinkrämer, den

Rahm der Geschäfte ab; im bürgerlichen Recht pflückt der Advokat die Parteien; in der Politik bedeutet

der Repräsentant mehr als die Wähler, der Minister mehr als der Souverän; in der Religion wird Gott in

den Hintergrund gedrängt vom "Mittler" und dieser wiederum zurück geschoben von den Pfaffen, die

wieder unvermeidliche Vermittler sind zwischen dem guten Hirten und seinen Schafen. Wie in England,

so waren in Frankreich die großen Feudalterritorien in unendlich viele kleine Wirtschaften geteilt, aber

unter ungleich ungünstigeren Bedingungen für das Landvolk. Während des 14. Jahrhunderts kamen die

Pachten, fermes oder terriers auf. Ihre Zahl wuchs beständig, weit über 100.000. Sie zahlten eine vom 12.

bis zum 5. Teil des Produkts wechselnde Grundrente in Geld oder in natura. Die terriers waren Lehn,

Hinterlehn etc. (fiefs, arrière-fiefs), je nach Weit und Umfang der Domänen, wovon manche nur wenige

arpents zählten. Alle diese terriers besaßen Gerichtsbarkeit in irgendeinem Grad über die Bo-

deninsassen; es gab vier Grade. Man begreift den Druck des Landvolks unter allen diesen kleinen Tyran-

nen. Monteil sagt, daß es damals 160.000 Gerichte in Frankreich gab, wo heute 4.000 Tribunale (Frie-

densgerichte eingeschlossen) genügen.   

(230) In seinen "Notions de Philosophie Naturelle", Paris 1838.   

(231) Ein Punkt, den Sir James Steuart betont.   

(232) "Ich werde gestatten", sagt der Kapitalist, "daß ihr die Ehre habt, mir zu dienen, unter der Bedin-

gung, daß ihr mir für die Mühe, die ich mir mache, euch zu kommandieren, das wenige gebt, was euch

bleibt." (J. J. Rousseau, "Discours sur l'Économie Politique", [Genève 1760, p 70].)   

(233) Mirabeau, l.c., t. III, p. 20-109 passim. Wenn Mirabeau die zersplitterten Werkstätten auch für öko-

nomischer und produktiver hält als die "vereinigten", und in den letztren bloß künstliche Treibhauspflan-

zen unter der Pflege der Staatsregierungen sieht, erklärt sich das aus dem damaligen Zustand eines großen

Teils der kontinentalen Manufakturen.   

(234) "Zwanzig Pfund Wolle unauffällig in den jährlichen Kleiderbedarf einer Arbeiterfamilie verwan-

delt, durch ihren eignen Fleiß in den Pausen zwischen ihren anderen Arbeiten – das erregt kein Aufsehen.

Aber bringt die Wolle auf den Markt, schickt sie in die Fabrik, dann zum Makler, dann zum Händler,

dann habt ihr große Handels-Operationen und nominelles Kapital aufgewandt im zwanzigfachen Betrag

ihres Werts ... Die arbeitende Klasse wird so ausgebeutet, um eine verelendete Fabrikbevölkerung, eine

Parasitenklasse von Ladenbesitzern und ein fiktives Handels-, Geld- und Finanzsystem zu erhalten." (Da-

vid Urquhart, l.c.p. 120.)   




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