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das ermländische Konsistorium unter

der Leitung von Domkapitular Msgr.

Dr. Lothar Schlegel war ebenfalls ver-

treten - in die St. Jakobi-Konkathedrale

überführt worden, wo unter der Lei-

tung des Thorner Bi-

schofs Andrzej Suski

(Kopernikus wur-

de 1473 in Thorn

geboren) der

Trauergottes-

dienst gefeiert

wurde. Erzbi-

schof Wojciech

Ziemba betonte

in seiner Predigt,

dass Kopernikus

nach alter ermländi-

scher Tradition be-

stattet wird. Zu-

nächst war er in sei-

ner Wohnung aufge-

bahrt (Schloss),

dann kam man zum

Totengebet (Rosen-

kranz) in der St. Jako-

bikirche zusammen

und anschließend

wird er feierlich im

Frauenburger Dom

zu Grabe getragen.

Am Freitag fand dann

die letzte Fahrt mit

den sterblichen Über-

resten mit kurzen

Aufenthalten in Gutt-

stadt, Mehlsack,

Braunsberg nach

Frauenburg statt.

Hier waren u.a. Schü-

lervertretungen ver-

sammelt, deren Schu-

len den Namen des

großen Astronomen,

Arztes, Juristen,

Münzkenners und

Mathematikers tra-

gen. Auch Rektoren

und Professoren der

Universitäten Allen-

stein, Thorn und Lu-

blin waren zahlreich

vertreten. Hauptzele-

brant des Got-

tesdienstes in

F r a u e n b u r g

war Erzbi-

schof Józef Ko-

walczyk, Nun-

tius in Polen

und ab dem 1.

Juni 2010 Erz-

bischof von

Gnesen und

Primas Polens.

Die Grabstät-

te des vielseiti-

gen Gelehrten,

der seine Aus-

bildung in Kra-

kau, Padua,

Ferrara und

Bologna erfah-

ren durfte, ist

nun an markan-

ter Stelle im

Frauenburger

Dom zu finden.

Sein Werk De

revolutionibus

orbium coele-

stium (Von den

B e w e g u n g e n

der Himmels-

körper), das

die Geisteswis-

senschaften revolutionierte, ist erst im

Todesjahr des Kanonikers 1543 veröf-

fentlicht worden. 

strengungen haben deutsche Forscher

kurz vor dem Ende des Zweiten Welt-

krieges unternommen. Im Jahre 1970

hat Jerzy Sikorski darauf hingewiesen,

dass die bisherigen Forschungsansätze

bezüglich der Kopernikusgrabstätte

korrigiert werden

müssen. 

Die Annahme,

dass Kopernikus in

der Nähe des Bar-

tholomäus Altares

bestattet worden

sein soll, ist durch

die im Jahre 2004

begonnen For-

schungen wider-

legt worden. Die

sterblichen Über-

reiste hat man bei

den Ausgrabun-

gen im Jahre 2005

unter der Leitung

von Prof. Jerzy

Gassowski in der

Nähe des Heilig-

kreuz-Altares ge-

funden. Der

D N A - A n a l y s e -

Vergleich des

Schädels mit

zwei Haaren, die

man in den von

Nikolaus Koper-

nikus häufig be-

nutzten Bü-

chern in der Bi-

bliothek in Upsa-

la fand, hat nach

Meinung der

Forscher und

des Domkapi-

tels eine ausrei-

chende Gewiss-

heit ergeben.

Die Suche nach

dem Grab sei-

nes Onkels, des

Bischofs Lukas

W a t z e n r o d e

(Bruder seiner

Mutter) ist

bisher leider

ohne Erfolg

geblieben.

Die gefun-

denen sterb-

lichen Über-

reste waren

einige Tage

im Domkapi-

telschloss in

A l l e n s t e i n

a u s g e s t e l l t

und wurden

von zahlrei-

chern Grup-

pen und Ein-

zelpersonen

aufgesucht.

In diesem

Schloss lebte

Koper nikus

mit kleinen

U n t e r b r e -

chungen von

1519 bis 1524

fast fünf Jah-

re lang. Am

20. Mai 2010

sind dann

die sterbli-

chen Überre-

ste in einer

f e i e r l i c h e n

P r o z e s s i o n

und unter Teilnahme unzähliger resi-

dierender und nichtresidierender Ka-

noniker verschiedener Domkapitel –

um 750. Jubiläum des ermländi-

schen Domkapitels (1260-2010)

fand am 20. und 21. Mai 2010 an

der Ermländisch-Masurischen Univer-

sität in Allenstein eine wissenschaftli-

che Tagung unter dem Titel: „Das erm-

ländische Domkapitel - Geschichte

und seine außergewöhnlichen Vertre-

ter“, statt. Zu den außergewöhnlichen

Mitgliedern des Domkapitels gehörte

auch Nikolaus Kopernikus. Im Vor-

tragsteil Kopernikana wurde u.a. über

die Forschungen nach der Grabstätte

des Astronoms im Frauenburger Dom

und die durchgeführten Analysen der

sterblichen Überreste berichtet. Der

zweite Teil befasste sich mit den Statu-

ten des Domkapitels und der Verwal-

tung des Vermögens sowie mit den

Rechten und Verpflichtungen der

Domherren. Den breitesten Raum ha-

ben die Referate über die außerge-

wöhnlichen Kanoniker und deren Wir-

ken in Kirche und Politik in der Diöze-

se eingenommen. Im letzten Teil wur-

den die Denkmäler, die Kanonikerresi-

denzen in Frauenburg sowie die Aus-

stattung und der Denkmalschutz der

Kathedrale behandelt. Alle Referate

sind unter der Redaktion von Andrzej

Kopiczko, Jacek Jezierski und Zdzis-

ław Żywica in einem Buch zusammen-

gefasst worden, das zu Beginn der Ta-

gung gedruckt vorlag.

Schon vor 200 Jahren, als die napo-

leonischen Truppen das Ermland be-

setzten, versuchte man das Grab des

Gelehrten zu finden. Die letzten An-



ERMLANDBRIEFE

5

Sommer 2010

Neubestattung des ermländischen Kanonikers



Nicolaus Copernicus

Von Ulrich Fox

Einsegnung im Dom zu Frauenburg durch Bischof Andrzej Suski (Thorn), Erzbi-

schof Wojciech Ziemba (Allenstein) und Nuntius Erzbischof Józef Kowalczyk

(ganz rechts)

Foto: Fox

Grabstätte des

großen Gelehr-

ten im Frauen-

burger Dom.

Foto: Fox

Das neue, gediegene Epitaph aus schwarzem

Marmor mit Darstellung des heliozentri-

schen Weltbildes bereichert in Konzeption

und Ausführung die kostbare Ausstattung

des Frauenburger Domes. 

Foto: Achim Brennecke



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