Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg Fakultät Life Sciences Studiengang Ökotrophologie



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5 Fazit 

 

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  Auswirkungen auf Frühgeburten 

Die Studien zur Untersuchung von  Frühgeburten in Verbindung mit Aspar-

tamverzehr ergaben laut der Forscher statistisch signifikante Auswirkungen. 

Die Aspartamaufnahme führte zu vermehrten Fehlgeburten. Die EFSA wies 

das  Ergebnis  u.a.  aufgrund  der  fehlenden  Einbeziehung  der  gesundheitli-

chen Vorgeschichte zurück. 

  Auswirkungen auf die Krebsbildung 



Die  Untersuchungen zur Kanzerogenität durch  die  Süßstoffaufnahme führ-

ten zu ambivalenten Ergebnissen. Drei Studien wiesen eine Beeinflussung 

der Kanzerogenität nach. Allerdings bestätigte die EFSA die Studienergeb-

nisse  nicht,  aufgrund  von  Mängeln  in  der  Methodik.  Weitere  Studien,  die 

nicht  von  den  Behörden  betrachtet  wurden,  führten  ebenfalls  zu  dem  Er-

gebnis  einer  nicht  krebsfördernden  Wirkung  von  Aspartam  mit  einer  Aus-

nahme,  die  die  Entstehung  von  Hodkin-Lymphomen  und  multiplen  Myelo-

nen bei Männern nachwies. 

  Auswirkungen auf das Verhalten 



In einer Studien, die die Verhaltensänderungen bei Aspartamaufnahme be-

obachtete,  konnten  aspartambedingte  Veränderungen  im  Verhalten  bestä-

tigt werden. 

  Auswirkungen auf das Gehirn 



Alle  Studien,  die  eine  Analyse  zur  Beurteilung  der  Auswirkung  von  Aspar-

tam und anderen Süßstoffen auf die Gedächtnisleistung und auf oxidativen 

Stress  im  Gehirn  durchführten,  belegten  eine  nachweisbare  krankheitsför-

dernde Wirkung. Eine Überprüfung durch staatliche Stellen steht noch aus. 

  Auswirkungen auf Leber und Niere 



Die  Studien  zur  Überprüfung  von  möglichen  Leber-  und  Nierenschäden 

ergaben  statistisch  signifikante  Beeinträchtigungen  durch  Süßstoffe.  Auch 

hier  gibt  es  keine  staatlichen  Bewertungen.  Allerdings  zeigt  sich  eine  ein-

deutige Dosisabhängigkeit aus der geschlussfolgert werden kann, dass bei 

Einhaltung des ADI-Wertes keine Gesundheitsrisiken bestehen. 

Nach abschließendem Studium der wissenschaftlichen Arbeiten kann man sagen, 

dass  alle  Gesundheitsschäden,  die  durch  Süßstoffe  entstehen  können,  dosisab-

hängig  sind.  Studien,  die  Schäden  durch  Aspartam  oder  andere  Süßstoffe  fest-




5 Fazit 

 

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stellten,  nutzten  häufig  Konzentrationen,  die  deutlich  über  den  erlaubten  ADI-

Werten  lagen  bzw.  sogar  den  ermittelten  NOAEL  der  Süßstoffe  überstiegen.  Mit 

hoher  Wahrscheinlichkeit  können  Gesundheitsstörungen  auftreten,  wenn  große 

Mengen  an  Süßstoffen  wie  Aspartam  oder  an  jeglichen  chemischen  Substanzen 

aufgenommen  werden.  Um  eine  Gesundheitsgefährdung  zu  verhindern,  wurde 

von den zuständigen Behörden der ADI-Wert bestimmt und damit die Höchstgren-

zen  und  Einschränkungen  für  den  unbedenklichen  Einsatz  in  Lebensmitteln  fest-

gelegt. Allein um den ADI-Wert von Aspartam von 40-50 mg/kg Körpergewicht zu 

überschreiten, 

müssten 


unnatürlich 

große 


Mengen 

wie 


z.B.  26,6  L  Coca-Cola  Light  von  einer  70  kg  schweren  Person,  konsumiert  wer-

den. 


Forschungsergebnisse  von  Studien  sind  immer  kritisch  zu  betrachten.  Mögliche 

Gesundheitsgefahren werden nicht nur von einem Faktor, in diesem Fall  von den 

Süßstoffen,  verursacht.  Zahlreiche  andere  Randbedingungen  haben,  wissentlich 

oder  unwissentlich,  Einfluss  auf  die  Resultate.  Es  können  zur  Zeit  der  Süßstoff-

aufnahme  medizinische  Beschwerden  auftreten,  die  nicht  durch  den  Süßstoff, 

sondern z.B. durch die Gene, das Ernährungsverhalten oder vorherige Erkrankun-

gen  hervorgerufen  werden.  Deshalb  muss  bei  Studien  am  Menschen  immer  die 

gesundheitliche Vorgeschichte einbezogen werden.  Bei Tierversuchen  sollten die 

„Schwachstellen“

  der  jeweiligen  Tierart,  wie  z.B.  die  chronischen  Atemwegser-

krankungen bei den Schweizer Mäusen, ebenfalls bekannt sein und Berücksichti-

gung finden. 

Weiterhin ist zu erwähnen, dass Wissenschaftler den Grund für mögliche Gesund-

heitsschäden  durch  Aspartam  meist  in  dessen  Bestandteil  Methanol  und  dessen 

Metabolit  Formaldehyd  sehen.  Doch  wie  bereits  erwähnt,  besitzen  viele  Lebens-

mittel, wie Obst und Gemüse, schon natürlicherweise größere Mengen an Metha-

nol als man jemals durch Aspartamkonsum zu sich nehmen könnte. 

Im  Vergleich  mit  Studien  vor  dem  Jahre  2005  ist  einerseits  erkennbar,  dass  sich 

der Fokus der Studien weiterhin auf eine potentielle Kanzerogenität von Aspartam 

richtet. Auch Untersuchungen zu Verhaltens- und Gedächtnisänderungen wurden 

erneut  durchgeführt.  In  Bezug  auf  weitere  mögliche  Gesundheitsrisiken  hat  sich 

das wissenschaftliche Interesse jedoch geändert. Anstelle von möglichen Zusam-

menhängen von Aspartam mit Kopfschmerzen, Epilepsie und Allergien wurde eine 



5 Fazit 

 

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größere  Anzahl  von  Tests  zum Thema oxidativer  Stress,  Leber und  Niere durch-

geführt.  Außerdem  hat  sich  der  Hauptansatzpunkt  für  die  vermuteten  Gesund-

heitsschäden durch Aspartam geändert. Heute wird eher bei dem Aufspaltprodukt 

Methanol eine gesundheitsschädigende Wirkung vermutet und nicht mehr bei den 

zwei anderen Bestandteilen Asparaginsäure und Phenylalanin, wie noch vor eini-

gen Jahren. 



Ausblick 

Die Zahl der Studien ist unverändert hoch, da neue Süßstoffe entdeckt und zuge-

lassen  oder  bereits  zugelassene  Süßstoffe  auf  der  Basis  neuer  Erkenntnisse 

nochmals überprüft werden sollen. Somit gibt es zum Thema Gesundheitsgefähr-

dung  durch  Süßstoffe  und  besonders  durch  Aspartam  durch  zahlreiche  Studien 

ausreichend Material. Alle veröffentlichten Studien im Rahmen dieser Bachelorar-

beit zu betrachten, würde den Rahmen der Arbeit übersteigen. Es ist wichtig und 

durchaus von wissenschaftlicher Bedeutung gleichartige Arbeiten mit Schwerpunkt 

auf andere Süßstoffe, wie dem erst kürzlich zugelassenen Stevia oder dem bisher 

nur in Australien und Neuseeland zugelassenen Alitam, durchzuführen. 

Zum Abschluss kann mit großer Zuversicht behauptet werden, dass eine Gesund-

heitsgefahr  durch  Süßstoffe,  insbesondere  Aspartam,  bei  einem  gesunden  Men-

schen beiderlei  Geschlechts, der sich ausgewogen ernährt, ausgeschlossen wer-

den kann. Die staatlichen Behörden sichern mit ihrer Arbeit die regelmäßige Über-

prüfung der ADI-Werte und erlassen Empfehlungen über die Aufnahme von Süß-

stoffen  für  die  Bevölkerung.  Süßstoffe  können  ohne  gesundheitliche  Bedenken 

verzehrt  werden.  Der  Unsicherheit  der  Bevölkerung  sollte  durch  zahlreiche  wis-

senschaftliche  Informationen  und  Veröffentlichungen  durch  Wissenschaftler  und 

Behörden verstärkt entgegen gewirkt werden. 



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