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nungskomplexität. Bei der Skalierbarkeit geht es aber nicht um die klassischen
Bemühungen um effiziente Algorithmen, sondern um die zusätzliche Beschleuni
gung von Berechnungen, vor allem mittels paralleler Abarbeitung auf mehreren
Prozessoren oder mit vernetztem Rechnen. Ein Algorithmus heisst gut skalierbar,
wenn der Einsatz von mehreren Ressourcen eine proportionale Beschleunigung der
Berechnungen ermöglicht.
Inhalt:
Hier sollte im Gymnasium zunächst nur die Erkenntnis vermittelt werden,
dass nicht alle Programme, die im Kleinen gut laufen, auch bei grösseren Daten
mengen brauchbar sind; es sind eben längst nicht alle Programme skalierbar. Die
Erreichung der Skalierbarkeit ist eine schwierige Aufgabe, und ihre Behandlung ist
daher optional. Sie beginnt mit der Einführung in die Parallelität und das distribu
tive Rechnen. Die Parallelisierung von Berechnungen ist nicht leicht überschaubar.
Deshalb erfordert der Unterricht eine gute Wahl von vereinfachten Problemstellun
gen. Im Idealfall wirkt sich zunehmende Parallelität umgekehrt proportional auf
die Laufzeit des parallelen Algorithmus aus.
Skalierbarkeit ist eine wichtige Eigenschaft von Programmen zur Bearbeitung
hoch komplexer Probleme oder sehr grosser Mengen von Daten. Sie findet Anwen
dung insbesondere im wissenschaftlichen Rechnen. Für ihren Einbezug im Unter
richt empfiehlt sich der Projektunterricht, wenn eine konkrete Aufgabenstellung
aus den Naturwissenschaften vollständig bis zur Implementierung gelöst wird.
Diese Auflistung von Konzepten der Informatik ist bei Weitem nicht vollständig.
Es sind nur diejenigen aufgeführt, die in der Schule unterrichtet werden können
und gleichzeitig zu einem tieferen Verständnis der Informatik und ihrer Bedeutung
beitragen.
Abbildung 4 illustriert, mit welchen Teilgebieten der Informatik und der Mathe
matik die vorgestellten Konzepte zusammenhängen. In der Mitte der Grafiken be
finden sich jeweils die beschriebenen Querschnittskonzepte, links die Teilgebiete
der Mathematik und rechts die Teilgebiete der Informatik.
Konzepte und Inhalte eines Fachs Informatik
150
Abb.4
Verknüpfungen der Querschnittskonzepte der Informatik (Mitte) mit Fachgebieten
der Mathematik (links) sowie mit Spezialthemen der Informatik (rechts),
aus denen im Gymnasium aber nur eine Auswahl angesprochen werden kann
Konzepte und Inhalte eines Fachs Informatik
Korrekte
Argumentation
8
Modularer Entwurf
11
Rekursion
12
Graphen und Bäume
9
Testen und
Verifikation
10
Logik
Graphentheorie
Kombinatorik
Mathematische
Analysis
Numerik
Berechenbarkeit
Formale Sprachen
Programmverifikation
Programmiersprachen
Algorithmik
Kryptologie
Netze
Datenbanken und
Informationssysteme
Wissenschaftliches
Rechnen
Suche
13
Skalierbarkeit
14
151
6.5
Aufbau eines Fachs Informatik
Vorgängig sind die wichtigsten Konzepte der Informatik vorgestellt worden. Die
Schule soll so auf diese Konzepte eingehen, wie es entsprechend dem Alter der
Schülerinnen und Schüler möglich ist. Für den Unterricht sind zusätzlich fach
didaktische Aspekte wichtig, also vom Einfachen zum Komplizierteren, vom Kon
kreten zum Abstrakten. Einige Konzepte erfordern wiederholte Behandlung. So
lässt sich auch die Nachhaltigkeit fördern.
Dieses Kapitel enthält einen Vorschlag für einen möglichen Ablauf des Informa
tikunterrichts im Grundlagenfach Informatik. Dabei wird darauf geachtet, dass die
Lehrpersonen bereits bei der Stoffauswahl (nicht nur beim didaktischen Aufbau)
eine gewisse Freiheit haben. Denn bei den meisten Konzepten und Methoden gibt
es mehrere Optionen, um Fachthemen zu vermitteln.
Algorithmen und Programmierung
Ein empfehlenswerter und dankbarer Anfang ist das Programmieren im Kleinen.
Dabei lernen die jungen Leute nicht nur eine Programmiersprache zur Steuerung
des Rechners kennen, sondern sie entdecken zusätzlich Lösungsmethoden für ein
fache Problemstellungen und können diese selber weiterentwickeln. Dieser Unter
richt vermittelt neben grundlegenden Programmierkonzepten wie Schleifen, Varia
blen, Verzweigungen und bedingte Schleifen auch Grundkonzepte des modularen
Entwurfs mittels Unterprogrammen, die Formulierung logischer Bedingungen, Bäu
me als Graphenstrukturen, die Darstellungen einiger einfacher Objekte sowie Me
thoden zur Fehlersuche und zum Korrigieren von Programmen. Weiter kommt hier
erstmals die Effizienz von Lösungen und deren Verbesserung zur Sprache. Der Pro
grammierunterricht soll so gestaltet werden, dass man mit einem kleinen Satz von
vorgegebenen Befehlen beginnt (Wortschatz) und diesen anschliessend mittels Pro
Konzepte und Inhalte eines Fachs Informatik
zeduren und Datendefinitionen erweitert. Der Unterricht behandelt so die Formu
lierung sowohl von konkreten Rechenprozessen als auch von Datenelementen.
Datendarstellung
Parallel mit dem Programmieren im Kleinen können schrittweise auch Grundlagen
der digitalen Darstellung von Sachverhalten mit Daten, eine korrekte Argumenta
tion und diskrete Strukturen (Graphen) unterrichtet werden. Bei der digitalen Dar
stellung von Sachverhalten geht es um die Vielfalt der Möglichkeiten, konkrete
Objekte der realen Welt eindeutig als Folgen von Bits darzustellen. In diesem Be
reich können auch die Frage der Kompression, der Redundanz und der selbstverifi
zierenden Codes angesprochen werden.
Zur korrekten Argumentation gehören neben logischen Und sowie OderVer
knüpfungen namentlich auch die Bedeutung der Implikation und die Struktur der
direkten und indirekten Argumentation, ebenso Quantoren und ihre Negation.
Im Bereich der diskreten Strukturen sollen ungerichtete und gerichtete Gra
phen vorgestellt werden, besonders auch der Spezialfall der Bäume. Dabei lässt sich
zeigen, wie mächtig die Sprache der Graphen ist für die Darstellung realer Situati
onen und Objekte sowie zur Darstellung von Vorgehensweisen in der Informatik.
Datenverwaltung und Datenbanken
Als nächste Einheit kann der Themenbereich Datenverwaltung und Entwurf von
Datenbanken angegangen werden. Hier ist das Schwergewicht auf die Wahl der
strukturierten Darstellung der Daten zu legen. Eine Datenbank soll so gestaltet
sein, dass die für sie typischen Fragestellungen effizient zu beantworten sind. Ein
fache Datenstrukturen wie Stapel, Liste, Felder können aber auch schon im Zusam
menhang mit dem Programmieren eingeführt werden, weil die Wahl der Daten
strukturen darüber entscheidet, wie effizient die Algorithmen als Programme
implementiert werden können. Datenbanken ermöglichen weiter einen guten Ein
stieg in die Suche und das Sortieren, weil man in gut organisierten Daten sehr viel
schneller sucht als in unsortierten Daten. Beim Entwurf von Such und Sortieralgo
rithmen steht das Konzept der Berechnungskomplexität im Vordergrund. Dabei
lassen sich im Unterricht verschiedene Algorithmen bezüglich Effizienz verglei
chen. Mit den Suchalgorithmen besteht zugleich die Möglichkeit, fundiert auf das
Internet und die Suche im Internet einzugehen. Nicht zu vergessen sind Fragen
zum Datenschutz, die auch zu diesem Themenbereich gehören.
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Konzepte und Inhalte eines Fachs Informatik
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