Informatik d indd



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VERLAG NEUE ZÜRCHER ZEITUNG
Jürg Kohlas, Jürg Schmid, Carl August Zehnder (Hrsg.)
Ein Entwurf 
für die Schweiz 
informatik
 
  
 @
gymnasium



informatik@gymnasium
Ein Entwurf für die Schweiz
Jürg Kohlas
Jürg Schmid
Carl August Zehnder
Herausgeber
Verlag Neue Zürcher Zeitung


Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation 
in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten 
sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. 
 
 
 
Umschlag: Die Programme in der Programmiersprache Scheme 
illustrieren die Unlösbarkeit des berühmten Halteproblems der Informatik. 
Quelle: Abelson H., Sussman G. J., Structure and Interpretation of Computer Programs, 2
nd
 ed. 
The MIT Press, Cambridge, Mass., 1996, S. 387
 © 2013 Verlag Neue Zürcher Zeitung, Zürich
Umschlag, Gestaltung, Satz: Atelier Mühlberg Basel
Druck, Einband: Druckhaus Nomos, Sinzheim
Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die  
der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen,  
der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung auf anderen Wegen und  
der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, 
vorbehalten. Eine Vervielfältigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall 
nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils 
geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unter-
liegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts.
ISBN 978-3-03823-822-5
www.nzz-libro.ch
NZZ Libro ist ein Imprint der Neuen Zürcher Zeitung


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informatik@gymnasium
Als Kopernikus im 16. Jahrhundert erkannte, dass die Erde sich um die Sonne be­
wegt, war er sich der Tragweite seiner Entdeckung überhaupt nicht bewusst. Erst 
Galileo Galilei wagte es, das bisherige theologisch geprägte Weltbild umzustossen 
und ihm eine von Naturgesetzen bestimmte Welt gegenüberzustellen – bis er von 
der römischen Kirche zum Widerruf gezwungen wurde. Im nördlichen Europa brach 
dank den aufkommenden Naturwissenschaften die Moderne an, während im Einfluss­
bereich Roms diese Entwicklung um mehr als 100 Jahre verzögert wurde. 
Wer wissenschaftliche Informatik heute einem reinen Spezialistentum zuordnet 
und aus der Schulbildung verbannt, kann sich bestenfalls mit Kopernikus entschul­
digen, die wahre Bedeutung der Informatik nicht erkannt zu haben. Während in 
der frühen Neuzeit die Entdeckung der Naturgesetze den Wandel in Richtung auf­
geklärte industrielle Gesellschaft bewirkte, steht zu Beginn des Schrittes von der 
Industrie­ zur Informationsgesellschaft eine von Menschenhand geschaffene Ma­
schine: der Computer. Der Computer erlaubt es, rein gedankliche Welten mit eige­
nen Gesetzmässigkeiten zu schaffen – mit enormen realen Wirkungen. Informatik 
ist die Wissenschaft, welche die Gesetzmässigkeiten dieser virtuellen Welten er­
forscht und dem Menschen dienstbar macht. Die Erfindung des Computers führt aus 
einer mechanistisch geprägten Welt der Materie und der Naturgesetze zu einer in­
formationsbestimmten Welt von Daten und Algorithmen. Die Möglichkeit, natürli­
che Kausalketten zu unterbrechen und durch ein praktisch frei gestaltbares System 
Sensor – Informationssystem – Akteur zu ersetzen, schafft neue Gestaltungsmög­
lichkeiten der Realität, die in der Vor­Informationsgesellschaft undenkbar waren. 
Das vorliegende Werk informatik@gymnasium räumt mit den in Schule und 
Öffentlichkeit verbreiteten Vorurteilen über Informatik auf und zeigt, dass es hier 
nicht um die Handhabung neuer Gadgets und das Surfen im Internet geht, sondern 
um die Gesetzmässigkeiten, die dem Computer seine enormen Wirkungsmöglich­
keiten verleihen. Damit wird auch unmittelbar klar, dass Informatik eine zentrale 
Vorwort


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informatik@gymnasium
Stellung in der Allgemeinbildung einnehmen muss – einnehmen sollte, denn die 
Kräfte in der Bildungslandschaft, die an einem überholten Weltbild festhalten
sind auch heute noch stark. 
Wer eine Fremdsprache erlernt, weiss, dass das Erlernen von Wörtern und gram­
matischen Regeln für die Sprachbeherrschung nicht ausreichend ist. Nur wer Denk­
weise und Kultur des fremden Landes begreift, kann sich in der erlernten Sprache 
auch sinngemäss korrekt ausdrücken. In gleicher Weise genügt es nicht, Computer­
programme einsetzen und Informationen aus dem Web abrufen zu können, um die 
Welt der Computer in ihrem Wesen zu erfassen, sondern es sind neue Denkansätze, 
ein eigentliches «computational thinking», erforderlich. Dies zu vermitteln, ist 
Aufgabe eines Gymnasialfaches Informatik. 
Erst wenn die Informatik am Gymnasium ihren festen Platz hat, werden die 
künftigen – selber am Gymnasium ausgebildeten – Lehrpersonen ihren Schülerin­
nen und Schülern verständlich machen können, wie Menschen und Computer in 
der Informationsgesellschaft symbiotisch zusammenwirken. Erst dann werden wir 
fähig sein, die Welt von heute wirklich zu verstehen. Das Werk informatik@gymna-
sium stellt einen Meilenstein auf diesem Weg dar. 
Bern, im Januar 2013 
Dr. Max Gsell 
Präsident Hasler Stiftung


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