Kirchengeschichte (Historia ecclesiastica)


Theodotus, Bischof von Antiochien



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40. Theodotus, Bischof von Antiochien
Auf Innozenz, den ausgezeichneten Bischof von Rom, folgte Bonifatius, auf Bonifatius Zosimus, auf Zosimus Cälestinus2. In Jerusalem wurde nach dem bewunderungswürdigen Johannes mit der Sorge für die Kirche Praylios betraut, ein Mann, der seinen Namen mit Recht trägt3. Zu Antiochien übernahm nach dem heiligen Alexander den kirchlichen Vorsitz Theodotus, eine Perle der Keuschheit, ausgezeichnet durch Sanftmut, geziert mit dem Schmuck eines strengen Lebenswandels. Dieser vereinigte die Partei des Apollinaris mit der übrigen Herde, nachdem er inständig gebeten worden war, sie der Herde einzuverleiben. Doch blieben viele derselben auch fernerhin deutlich mit dem früheren Aussatz der Häresie behaftet.

41. Die Christenverfolgung in Persien und die dortigen Martyrer
In jener Zeit begann der Perserkönig Isdigerdes die Verfolgung gegen die Kirchen; veranlaßt wurde er hierzu durch folgenden Vorgang. Es lebte damals ein gewisser Bischof Abdas, geschmückt mit vielen und mannigfaltigen Tugenden. Dieser zerstörte in übel angebrachtem Eifer ein Pyreum. Pyreen nennen die Perser ihre Feuertempel. Sie halten nämlich das Feuer für das göttliche Wesen. Als der König dieses von den Magiern erfuhr, ließ er den Abdas zu sich kommen, verwies ihm seine Tat zuerst in ruhiger Weise, verlangte aber, daß er das Pyreum wieder aufbaue. Als jedoch Abdas widersprach und erklärte, daß er das unter keinen Umständen tun werde, da drohte der König mit der Zerstörung aller (christlichen) Kirchen; und wirklich brachte er seine Drohung auch zur Ausführung. Zuerst gab er den Befehl, jenen heiligen Mann hinzurichten, dann aber ordnete er die Zerstörung aller Kirchen an.
Ich behaupte nun, daß die Zerstörung des Feuertempels eine unzeitgemäße Tat war. Denn auch der heilige Apostel hat, als er nach Athen kam und die Stadt voller Götzenbilder sah1, keinen der von den Einwohnern verehrten Altäre zerstört, sondern ihnen durch sein Wort einerseits ihre Unwissenheit vorgehalten und andrerseits ihnen die Wahrheit gepredigt. Das andere aber, daß man einen niedergerissenen heidnischen Tempel nicht wieder aufbaut, sondern lieber den Tod hinnimmt als so etwas zu tun, das bewundere ich in hohem Grade und halte es für würdig der Martyrerkrone. Denn es scheint mir ganz gleich zu sein, ob man das Feuer anbetet oder ob man ihm einen Tempel errichtet.
Von diesem Vorfall nahm also der Sturm seinen Ausgang und walzte ganz schwere und wilde Wogen gegen die Jünger des wahren Glaubens. Seitdem sind dreißig Jahre verflossen, und der Sturm dauert fort und wird von den Magiern wie von heftigen Windstößen immer von neuem angefacht. Magier aber nennen die Perser jene Männer, welche die Elemente für göttliche Wesen halten. Ihre Religionslehre haben wir in einem anderen Werke beschrieben, wo wir auch auf ihre Fragen die entsprechenden Antworten gegeben haben2. Gororanes, der Sohn des Isdigerdes, übernahm nach dem Tode seines Vaters mit der Regierung auch die Verfolgung des christlichen Glaubens und hinterließ sterbend beide enge miteinander verbunden seinem Sohne.
Die verschiedenen Arten der Strafen aber und die ausgesuchten Qualen, welche man den Christen zufügte, sind nicht leicht zu beschreiben. Den einen zog man die Haut von den Händen ab, anderen vom Rücken, wieder anderen löste man die Haut vom Kopfe ab, und zwar von der Stirne angefangen bis zum Nacken herab. Einige bedeckte man mit Rohrstengeln, die der Länge nach in zwei Teile geschnitten waren, wobei man die Schnittseite an den Körper anlegte, wickelte sodann vom Kopf bis zu den Füßen enganschließende Binden herum und zog hierauf die einzelnen Rohrstengel der Reihe nach mit Gewalt heraus, um so auch die anstoßenden Teile der Haut mitzureißen und die bittersten Schmerzen zu verursachen. Sie gruben ferner Löcher in die Erde, verputzten sie sorgfältig und verschlossen darin Scharen von großen Mäusen und warfen ihnen als Nahrung die Kämpfer für den wahren Glauben vor, nachdem sie dieselben an Händen und Füßen gebunden hatten, damit sie die Tiere nicht von sich abwehren könnten. Vom Hunger getrieben, nagten denn auch die Mäuse langsam das Fleisch von den Heiligen ab und bereiteten ihnen damit lange dauernde und bittere Schmerzen. Dazu ersannen sie noch andere Strafen, die noch schrecklicher waren als diese, da sie sich hierbei von dem Verwüster der Natur und dem Feinde der Wahrheit belehren und leiten ließen. Aber sie konnten die Standhaftigkeit der Kämpfer nicht brechen; diese eilten vielmehr von selbst herbei aus Verlangen nach dem Tode, dem Führer zum ewigen Leben3. Ich will nur zwei oder drei Beispiele anführen, um an diesen auch die Standhaftigkeit der übrigen zu zeigen.
Hormisdas war einer der vornehmsten Perser, ein Achämenide1, dessen Vater Statthalter gewesen war. Als der König erfuhr, daß derselbe Christ sei, ließ er ihn kommen und befahl ihm, den göttlichen Erlöser zu verleugnen. Jener aber erwiderte, der Befehl des Königs sei weder gerecht noch auch nützlich. „Denn wer dazu angeleitet wird, daß er leichten Herzens den Gott des Weltalls verachtet und verleugnet, der dürfte noch leichter auch den König verachten, da dieser doch nur ein Mensch und sterblicher Natur ist. Wenn aber die schwerste Strafe derjenige verdient, der sich gegen deine Herrschermacht auflehnt, o König, so ist derjenige einer weit größeren Züchtigung würdig, der den Schöpfer des Weltalls verleugnet.” Obschon nun der König die Weisheit dieser Worte hätte bewundern sollen, beraubte er statt dessen den edlen Kämpfer seines reichen Vermögens und seiner Würden und verurteilte ihn dazu, nackt, nur mit einem Lendengürtel bekleidet, die Kamele des Heeres zu führen. — Viele Tage waren inzwischen vergangen, da erblickte der König von seinem Wagen aus jenen edlen Mann und sah, wie er von der Sonnenhitze versengt und ganz mit Staub bedeckt war. Und eingedenk seiner vornehmen Herkunft ließ er ihn zu sich kommen und mit einem aus Leinen gefertigten kurzen Unterrock bekleiden. Nun glaubte er, daß durch die bisherige Mühsal und durch die ihm jetzt widerfahrene freundliche Behandlung der Sinn des Mannes werde weicher geworden sein; deshalb sprach er zu ihm: „So laß denn jetzt wenigstens ab von diesem deinen Eigensinn und verleugne den Sohn des Zimmermanns!” Da zerriß jener voll heiligen Eifers das Untergewand und warf es dem Könige vor die Füße mit den Worten: „Wenn du meinst, mich durch diesen Unterrock vom wahren Glauben abwendig machen zu können, so behalte das Geschenk mitsamt deinem Unglauben!” Als der König diese seine Standhaftigkeit sah, trieb er ihn nackt aus dem Palaste.
<328> Ein gewisser Saenes, Besitzer von tausend Sklaven, leistete dem König Widerstand und wollte den Schöpfer nicht verleugnen. Da fragte ihn der König, welcher der schlimmste seiner Sklaven wäre, und diesem übertrug er die Herrschaft über die anderen Sklaven und verfügte, daß auch der Herr selbst ihm Sklavendienste leisten solle. Ja sogar die Herrin, die Gattin des Herrn, gab er ihm zur Frau, in der Meinung, den Vorkämpfer der Wahrheit hierdurch umstimmen zu können. Aber er täuschte sich in seiner Hoffnung, denn derselbe hatte sein Haus auf einen Felsen gebaut2.
Ferner ließ er einen gewissen Diakon Benjamin ergreifen und in das Gefängnis werfen. Zwei Jahre später kam ein römischer Gesandter, um wegen anderer Dinge zu verhandeln. Als derselbe von dieser Sache erfuhr, bat er den König um die Freilassung des Diakons. Der König verlangte, daß Benjamin verspreche, keinem der Magier die christliche Lehre zu verkünden. Der Gesandte versprach auch, daß Benjamin dem Befehle des Königs nachkommen werde. Allein Benjamin entgegnete auf das Zureden des Gesandten: „Es ist mir unmöglich, von dem Lichte, das ich empfangen habe, nicht wieder mitzuteilen. Denn wie strafwürdig es ist, das Talent zu vergraben, das zeigt uns die Parabel in den heiligen Evangelien3.” Doch von dieser Entgegnung erfuhr der König damals nichts, und so gab er den Befehl, den Diakon von seinen Fesseln zu befreien. Dieser aber setzte seine gewohnte Tätigkeit fort, die in der Finsternis der Unwissenheit Sitzenden zum Leben und zum Lichte der Erkenntnis zu führen. Nach Ablauf eines Jahres aber wurde diese Tätigkeit dem König angezeigt, worauf dieser den Diakon rufen ließ und ihm befahl, denjenigen zu verleugnen, den er bisher angebetet hatte. Da fragte jener den König, welcher Strafe derjenige verfallen würde, der sich seiner Herrschaft entziehen und eine andere ihm vorziehen würde. Und als der König antwortete: „Dem Tode und der allerschwersten Strafe”, da entgegnete der weise Mann: „Welche Strafe verdiente also mit Recht nicht ein Mensch, der seinen Schöpfer und Urheber, seinen Ernährer und Erlöser verläßt, um dafür einen seiner Mitknechte zum Gott zu machen und die jenem gebührende Ehre diesem zu erweisen?” Erzürnt über solche Reden, ließ der König zwanzig Rohrstengel zuspitzen und ihm dieselben unter die Nägel der Hände und Füße hineinbohren. Als er aber sah, daß jener diese Strafe wie ein Kinderspiel betrachtete, ließ er noch einen anderen Stengel spitzen und in das Zeugungsglied hineinstoßen und ihm durch fortgesetztes Herausziehen und Zurückstoßen unaussprechliche Schmerzen bereiten. Nach dieser Marter befahl der ruchlose und vertierte Mensch, einen dicken Stock, der voller Knoten war, ihm durch das Gesäß in den Leib hineinzutreiben. Unter solchen Peinen gab der edle Kämpfer seinen Geist auf. Andere Grausamkeiten ähnlicher Art wurden von jenen gottlosen Menschen noch in Unzahl verübt.
Man darf sich aber nicht wundern, daß der Herr der Welt solch tierische Roheit und Gottlosigkeit erträgt. Haben ja auch vor der Regierung Konstantins des Großen alle römischen Kaiser gegen die Schüler der Wahrheit einen heftigen Krieg geführt. Diokletian hat sogar an dem Tage, wo der Erlöser für uns gelitten, alle Kirchen im ganzen römischen Reiche zerstören lassen1. Aber nach neun Jahren erhoben sich dieselben von neuem und wurden noch um vieles größer und schöner hergestellt als früher, während jener Kaiser zugleich mit seiner Gottlosigkeit von der Bildfläche verschwand. Zudem hat der Herr sowohl diese Kämpfe wie auch die Unüberwindlichkeit der Kirche vorausgesagt2. Und gerade die geschichtlichen Tatsachen lehren, daß uns der Krieg größeren Nutzen bringt als der Frieden. Denn letzterer macht uns üppig, schlaff und feige, der Krieg dagegen hält unseren Sinn lebendig und bewirkt, daß wir die zeitlichen Güter, weil vergänglich, geringschätzen und verachten. Indessen haben wir dieses schon oft in anderen Schriften gesagt3.

42. Theodor, Bischof von Mopsuestia
Zu jener Zeit, wo der heilige Theodotus die Kirche von Antiochien leitete, beschloß Theodor, Bischof von Mopsuestia, aber Lehrer der gesamten Kirche und tapferer Bezwinger der gesamten häretischen Schlachtreihe, sein Leben4. Derselbe hatte den Unterricht des großen Diodor genossen und war ein Gefährte und Mitarbeiter des heiligen Johannes (Chrysostomus); sie hatten nämlich gemeinsam von den geistigen Quellen des Diodor getrunken. Er war sechsunddreißig Jahre Bischof gewesen, hatte gegen die Schlachtreihe des Arius und Eunomius gestritten, gegen den räuberischen Anhang des Apollinaris gekämpft und der Herde Gottes die beste Nahrung gereicht. Sein Bruder Polychronius leitete auf ganz vorzügliche Weise die Kirche von Apamea und zeichnete sich durch Anmut der Rede wie durch den Glanz seines heiligmäßigen Lebens aus5.
Indem ich hiermit meine Darstellung beschließe, stelle ich an die Leser die Bitte, mir meine Mühe mit ihrem Gebet vergelten zu wollen. Meine Geschichte umfaßt einen Zeitraum von hundertfünf Jahren; sie beginnt mit der törichten Irrlehre des Arius und endigt mit dem Tode der ruhmwürdigen Männer Theodor (von Mopsuestia) und Theodotus (von Antiochien).
Ich will nur noch die nach der Verfolgung regierenden Bischöfe der großen Städte der Reihe nach aufzählen1.
In Rom: Miltiades, Silvester, Julius, Liberius, Damasus, Siricius, Anastasius, Innocentius, Bonifatius2, Zosimus, Cälestinus.
In Antiochien: Vitalius, Philogonius, Eustathius; diese waren rechtgläubig. Nach diesen häretische, freilich gemeinsame Bischöfe: Eulalius, Euphronius, Placitus, Stephanus, Leontius, Eudoxius. Darauf rechtgläubige: Meletius, Flavianus, Porphyrius, Alexander, Theodotus; und gleichzeitig mit ihnen (von der Partei des Eustathius): Paulinus und Evagrius.
In Alexandrien: Achillas, Alexander, Athanasius, sodann der Häretiker Gregorius, hierauf wieder Athanasius, der Häretiker Georgius, dann wieder Athanasius, nach diesem Petrus, dann der Häretiker Lucius, dann wieder der genannte Petrus, Timotheus, Theophilus, Cyrillus.
In Jerusalem: Makarius, Maximus, Cyrillus, Johannes, Praylius, Juvenalis.
In Konstantinopel: Alexander, sodann Eusebius, von Nikomedien dorthin versetzt, ein Häretiker, nach diesem Paulus, rechtgläubig und Martyrer, nach diesem Macedonius, Erzketzer und Bekämpfer des heiligen Geistes; diesen verdrängte der gottlose Eudoxius, der selbst die Kirche in Besitz nahm; nach diesem Demophilus aus Beröa in Thrazien, der hierher übersiedelte; sodann Gregor, der später Bischof von Nazianz wurde, nach diesem Nektarius, Johannes (Chrysostomus), Arsacius, Attikus, Sisinnius.

1Die Kirchengeschichte des Eusebius in zehn Büchern reicht von der Gründung der Kirche bis zur Alleinherrschaft Konstantins, d. i. bis zur Besiegung des Licinius i. J. 324. Sie findet sich auch in dieser „Bibliothek der Kirchenväter“.

1 Maxentius, Sohn des Maximian wurde 306 in Rom zum Augustus ausgerufen und behauptete sich gegen Severus und Licinius, bis er 312 von Konstantin an der Milvischen Brücke besiegt wurde und auf der Flucht im Tiber ertrank. Er war wollüstig und grausam, den Christen aber ließ er aus politischen Gründen Schonung angedeihen. Vgl. Euseb. KG VIII, 14. Theodoret tut daher unrecht, wenn er ihn als argen Christenverfolger mit Maximinus und Licinius auf gleiche Stufe stellt. — Maximinus Daja (Daza), von seinem Oheim Galerius 305 zum Cäsar erhoben, 307 Augustus, 311 nach dem Tode des Galerius Alleinherrscher im Orient, wurde 313 von Licinius bei Adrianopel geschlagen und starb auf der Flucht in Tarsus. Er war der grausamste aller Christenverfolger. — Licinius, 307 nach dem Tode des Severus zum Augustus ernannt, erließ zwar 313 gemeinsam mit Konstantin das Mailänder Reskript, blieb aber Heide und begann seit 319 eine neue Christenverfolgung, bis er 324 von Konstantin besiegt und 325 hingerichtet wurde.

2 Vgl. Gal. 1, 1.

3 Vgl. Eusebius, Vita Const. II. 19. 44f.; IV, 23. 25. H.E. X, 9.

4 Der heilige Petrus, i. J. 300 Nachfolger des Theonas, wurde am 25. November auf Befehl des Maximinus Daja enthauptet. Vgl. Euseb. KG IX, 6.

5 Achillas regierte von Januar bis 13. Juni 312, Alexander 312—328.

1 Matth. 5, 29.

2 Marcellinus (296—304) soll in der diokletianischen Verfolgung den Glauben verleugnet haben (als traditor und thurificatus), doch ist die Sache unsicher, wie auch sein Martyrium zweifelhaft ist. Nach seinem Tode folgte eine Sedisvakanz von vier Jahren. 308 wurde Marcellus I gewählt, der ebenso wie sein Nachfolger Eusebius (309 oder 310) von Maxentius in die Verbannung geschickt wurde, aber nicht des christlichen Glaubens wegen, sondern wegen der in der römischen Christengemeinde ausgebrochenen heftigen Streitigkeiten über die Behandlung der lapsi (der in der Verfolgung vom Glauben Abgefallenen). Erst auf Eusebius folgte Miltiades (311—314) und auf diesen Silvester (314—385).

3 Makarius = glückselig, Beiwort der Götter.

1 Im Griechischen παροικίαι [paroikiai]. Das Wort bezeichnete in der alten Kirche den Sprengel eines Bischofs. Im Abendland kam hierfür später der Name Diözese (διοίκησις) [dioikēsis] auf, während die Bezeichnung parochia auf den Seelsorgsbezirk eines Pfarrers angewendet wurde. In der morgenländischen Kirche dagegen ist der Name παροικίαι [paroikiai] in seiner ursprünglichen Bedeutung geblieben, während der Terminus διοίκησις [dioikēsis] den größeren Patriarchal[t]sprengel bezeichnet.

2 Kolluthus, ein alexandrinischer Priester, lehnte sich aus unbekannten Gründen gegen seinen Bischof auf, maßte sich bischöfliche Rechte an, weihte Priester und Diakonen, wurde aber in Bälde durch eine Synode zur priesterlichen Unterordnung unter seinen Bischof zurückgeführt. Der unten II, 8 erwähnte Ischyras behauptete fälschlich, von Kolluthus zum Priester geweiht worden zu sein.

3 Vgl. Matth. 21, 13; Luk. 19, 46.

1 Is. 1, 2.

1 Ps. 44, 8 [Ps. 45, 8]; Hebr. 1, 9.

2 Auf die Darlegung der arianischen Irrlehre folgt nun die Darstellung der katholischen Wahrheit und deren schriftgemäße und spekulative Begründung. Damit verbindet sich von selbst die Widerlegung der arianischen Behauptungen. Das erste Argument lautet: Nach der Heiligen Schrift ist der Sohn a) untrennbar mit dem Vater vereinigt (im Schoße des Vaters) und b) als Schöpfer der ganzen Schöpfung gegenübergestellt, in ihr nicht miteinbegriffen. Seine Erzeugung ist von dem Werden der geschaffenen Dinge wesentlich verschieden.

3 Joh. 1, 18.

4 Ebd. [Joh.] 1, 1—3.

1 Eccli. 3, 22.

2 1 Kor. 2, 9.

3 Gen. 15, 5.

4 Eccli. 1, 2.

5 Is. 53, 8. Das griechische Wort γενεά [genea] kann sowohl die Nachkommenschaft wie die Erzeugung bedeuten. Von Theodoret wird es in letzterem Sinne genommen, ebenso von Hieronymus und den meisten griechischen Kirchenvätern, und auf den unergründlichen Ursprung des Sohnes aus dem Vater und weiterhin auf das Geheimnis der Menschwerdung angewandt. Nach dem Zusammenhang aber bezieht sich die Stelle auf die unzählbare geistige Nachkommenschaft des Herrn, auf die erlöste Menschheit, welche sich der Heiland durch sein Leiden und Sterben erworben hat.

6 Matth. 11, 27.

7 Is. 24, 16 nach der Septuaginta und Vulgata. Im hebräischen Text heißt es: “Wehe mir, wehe mir!” Die obige Anwendung der Stelle ist nicht zutreffend, weil die Worte, “Mein Geheimnis gehöre mir!” nicht Gott, sondern dem Propheten in den Mund gelegt werden, der geängstigt durch die harte Botschaft, die er zu verkündigen hat, sein Geheimnis lieber für sich bewahren möchte.

8 Zweites Argument: Der Logos oder Sohn Gottes kann nicht in der Zeit geworden sein, weil die Zeit durch ihn geworden ist.

9 Kol. 1, 15.

10 Hebr. 1, 2.

1 Kol. 1, 16 f.

2 Drittes Argument: Der Sohn ist gleich ewig wie der Vater wegen der persönlichen Beziehung des Sohnes zum Vater. Da der Vater von Ewigkeit her Vater ist, so muß er auch vonEwigkeit her einen Sohn gehabt haben; demnach kann dieser nicht in der Zeit geschaffen worden sein.

3 Sprichw. 8, 30.

4 Hebr. 1, 3. Wörtlich: Er ist der Reflex seines Glanzes; δόξα [doxa] ist zunächst der Glanz des Lichtes.

5 2 Kor. 4, 4; Kol. 1, 15.

6Hebr. 1, 8. Griechisch: τὸν τῆς ποστάσεως τοῦ θεοῦ χαρακτῆρα [ton tēs hypostaseōs tou theou charaktēra]; χαρακτὴρ [charaktēr] ist zunächst das Gepräge einer Münze.

7 Viertes Argument: Die Gotteskindschaft des Erlösers ist wesentlich verschieden von der Gotteskindschaft der übrigen vernünftigen Wesen. Die erstere ist eine natürliche Sohnschaft, die letztere eine Adoptivkindschaft.

8 Vgl. 1 Kor. 1, 24.

9 Vgl. Joh. 1, 4. 9; 14, 6.

1 2 Kor. 6, 14 f.

2 Sprichw, 30, 19.

3 1 Kor. 10, 4.

4 Vgl. Röm. 8, 15.

5 Röm. 8, 32.

6 Matth. 3, 17; 17, 5.

7 Ps. 2, 7 [Ps. 2, 7].

8 Ps. 109, 3 [Ps. 110, 3].

9 Gen. 6, 2.

10 Is. 1, 2.

11 Vgl. 1 Thess. 4, 9.

1 Theodoret hält, wie verschiedene andere Kirchenväter, Ebion für eine historische Persönlichkeit und für den Stifter der Ebioniten. Allein die Ebioniten, richtiger Ebionäer, haben ihre Bezeichnung höchst wahrscheinlich nicht von einem Stifter dieses Namens, sondern von dem hebräischen Worte Ebionim, d. h. die Armen. Ursprünglich wurden nämlich alle Christen so genannt, weil sie meist arm waren; später ging die Bezeichnung auf die Judenchristen über und schließlich verblieb sie den häretischen Judenchristen, welche nicht nur die absolute Verbindlichkeit des mosaischen Gesetzes lehrten, sondern auch Christus für einen bloßen Menschen hielten, für den Sohn Josephs und Mariä. — Artemas oder Artemon lebte im 3. Jahrhundert (noch um 270); er behauptete ebenfalls, daß Christus ein bloßer Mensch gewesen sei. — Das gleiche lehrte auch Paul von Samosata, Bischof von Antiochien und Statthalter der Königin Zenobia von Palmyra, zu deren Reich Syrien (mit Antiochien) damals gehörte. Nach ihm wohnte der Logos in dem Menschen Jesus nicht als göttliche Person, sondern als göttliche Eigenschaft oder Kraft. — Ein Schüler dieses Paul von Samosata war der Presbyter Lucian von Antiochien, der als Martyrer 311 für Christus sein Lebendahingab. Dieser Lucian aber war der Lehrer des Arius, womit der Zusammenhang des Arianismus mit dem antiochenischen Monarchianismus des Paul von Samosata klargestellt ist.

2 Joh. 10, 30.

3 Bischof Alexander versteht hier unter den Naturen, welche rücksichtlich ihrer Hypostase zwei sind (τὰς τῇ ποστάσει δύο φύσεις) [tas tē hypostasei dyo physeis], die Personen (des Vaters und des Sohnes). Diese Ausdrucksweise ist allerdings unklar und mißverständlich. Dabei ist aber zu bedenken, daß 1) zur Zeit des Bischofs Alexander die theologische Terminologie noch nicht so ausgebildet war wie später, und daß 2) der Ausdruck φύσις [physis] in der alexandrinischen Theologie gerne die individuelle Natur und persönliche Subsistenz bezeichnet, weshalb auch später noch Cyrill von Alexandrien in Christus vielfach von einer Natur spricht, obschon er korrekt denkt und namentlich die beiden Naturen vollständig unversehrt sein läßt.

4 Joh. 14, 8 f.

5 Ps. 35, 10 [Ps. 36, 10].

1 1 Joh. 5, 1.

2 Die Betonung der Wahrheit, daß der Vater der Urheber sowohl des Alten wie des Neuen Testamentes sei, richtet sich wohl gegen die Marcioniten, welche einen durchgängigen Gegensatz zwischen dem Alten und Neuen Bund annahmen, der notwendig auf eine vollständige Verschiedenheit der sich offenbarenden Wesen zurückzuführen sei, auf einen gerechten (zürnenden, bösen) Gott, den Weltschöpfer und Gott der Juden, und auf einen guten Gott, den Gott der Liebe im Evangelium (deus solius bonitatis).

3 Sabellius, der Monarchianer, und Valentinus, der Gnostiker, werden hier genannt, weil Valentin in Ägypten geboren war und einige Zeit daselbst wirkte (später, seit etwa 136—165, lebte er in Rom) und die Irrlehre des Sabellius in Ägypten große Verbreitung fand (seit dem 3. Jahrhundert; seit etwa 220 lebte Sabellius in Rom). Valentinian, der tiefsinnigste der Gnostiker, lehrte eine paarweise Emanation der Aeonen aus dem Urvater, die Sabellianer eine dreifache Ausdehnung

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