Materialien zur Sitzung des Konvents der Fachschaften

08 | Gesellschaftliches Problem und Lösungsansatz

Staatliche Lösungen:

Ministerien, Medienzentren und staatsnahe 

Institute erstellen Online-Materialsamm-

lungen. Meist werden vorhandene 

Medien (bspw. von Schulservern oder 

staatlichen Medienzentren) zentral katalo-

gisiert und verfügbar gemacht. Durch das 

föderale Bildungssystem gibt es eine große 

Diversität von Angeboten, die Chance sich 

jedoch auf ein gemeinsames herausragen-

des Angebot auf Bundesebene zu konzent-

rieren wird leider verpasst. 

Staatliche Seiten sind zum Beispiel:

• 

bildungsserver.de

• 

mebis.bayern.de

• 

schule-bw.de

• 

learnline.schulministerium.nrw.de

International ist die landesübergreifende 

und gut finanzierte norwegische Plattform 

ndla.no

 ein Erfolgsbeispiel staatlicher Aktivi-

täten.

Beim Problemfeld „mangelnde Mitgestal-

tung bei Bildung“ kommt es auf die vielfäl-

tigen und niederschwelligen Beteiligungs-

möglichkeiten der Online-Lernangebote an:

Zivilgesellschaftliche Lösungen:

Hier gibt es die Wikis der ZUM e. V. 

(

wikis.zum.de

), die speziell für Lernmateriali-

en aufgesetzt wurden.

Uns sind keine staatlichen und kommer-

ziellen Online-Lernangebote bekannt, die 

substanzielle Mitgestaltung fördern.

Auch international sind uns keine größeren 

Online-Lernangebote bekannt, die substan-

zielle Mitgestaltung zulassen.

(Ausblick international)

Die weltweit meistgenutze nicht-kommer-

zielle Lernseite für Schüler*innen ist die 

khanacademy.org

.

Kommerzielle Lösungen:

Hierunter fassen wir alle frei zugänglichen 

Online-Lernseiten, die von Unternehmen 

betrieben werden und/oder Werbung für 

die Schüler*innen schalten, zum Beispiel: 

• 

frustfrei-lernen.de  

• 

wikis.zum.de

• 

oberprima.com 

• 

brinkmann-du.de

• 

mathebibel.de

• 

mathepower.com

• 

schulminator.com

(Ausblick international)

• 

duolingo.com

• 

knewton.com

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09 | Gesellschaftliches Problem und Lösungsansatz

Unser Lösungsansatz

Zur Lösung der beschriebenen gesellschaft-

lichen Probleme – Bildungsungerechtigkeit 

und zu wenig Mitgestaltung bei Bildung – 

trägt Serlo mit der kostenlosen und Com-

munity-basierten Lernplattform 

serlo.org

 bei. Langfristig will Serlo das Ler-

nen grundlegend verändern, den Zugang 

zu Bildungsmaterialien frei für alle ma-

chen und Schüler*innen und Lehrer*innen 

in einem internationalen Netzwerk verbin-

den. 

Heute bietet Serlo bereits 5.500 einfach 

verständliche Artikel, Übungsaufgaben, 

Musterlösungen, Videos, interaktive Ap-

plets und Kurse. Die Inhalte zu verschiede-

nen Schulfächern sind auf Themenüber-

sichten zusammengefasst und können über 

die Suche oder anhand der staatlichen 

Lehrpläne gefunden werden. Durch die 

engmaschige Vernetzung der Lerninhalte 

finden Schüler*innen ihren individuellen 

Weg durch die Inhalte und lernen in ihrem 

Tempo. 

So ermöglicht Serlo eine besonders 

bedarfsorientierte Lernweise, entspre-

chend dem Kenntnisstand und Lerntyp der 

Schüler*innen. Interdisziplinäre Zusam-

menhänge werden durch die Verlinkungen 

zwischen Schulfächern sichtbar und heben 

die Grenzen des klassischen Unterrichts 

auf. Schon jetzt lernen über 200.000 

Besucher*innen jeden Monat Mathematik 

mit Serlo und in Zukunft wird Serlo für 

viele Fächer und in vielen Sprachen ver-

fügbar sein. Mit Mathematik bilden wir das 

am meisten nachgefragte Nachhilfefach in 

Deutschland ab und reagieren somit auf 

das dringendste schulische Problem vieler 

Schüler*innen. 

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10 | Gesellschaftliches Problem und Lösungsansatz

So schaffen wir mit Serlo eine wichtige 

Voraussetzung für mehr Bildungsgerechtig-

keit. 

Neben dem Lernen ist Serlo auch eine 

“Mitmach-Plattform”. Ähnlich wie die 

Wikipedia wird Serlo von einer engagier-

ten Gemeinschaft aufgebaut. 

Alle Nutzer*innen können die Inhalte 

verbessern und neue Inhalte hinzufügen, 

während erfahrene Mitglieder der Online-

Community die Qualität sichern. Dabei gibt 

es unterschiedliche Aktivitäten, von klei-

nen Bearbeitungen (Erstellung einer Must-

erlösung, Ergänzung einer Grafik, Verlin-

kung von Grundwissen) bis zu komplexen 

kollaborativen Prozessen (Formulierung 

eines Artikels, Strukturierung eines Schul-

fachs, Entwurf eigener Kurse). 

So schaffen wir vielfältige Möglichkeiten, 

Bildungsinhalte aktiv und anwendungsori-

entiert mitzugestalten. 

Alle Inhalte, die erstellt werden, sind frei 

lizenziert unter der sogenannten “CC BY-SA 

Lizenz“. (Siehe Exkurs auf Seite 07) 

Qualitätssicherung

Auf Grund der besonderen Entstehungsge-

schichte von Serlo, das von Schüler*innen 

gegründet wurde, entsprechen viele der 

älteren Materialien noch nicht den inzwi-

schen hohen Qualitätsansprüchen. Zur 

Qualitätssicherung der Lernmaterialien 

wurden seit 2013 umfangreiche Richtli-

nien entwickelt, welche didaktische, for-

melle, strukturelle und Layout-Standards 

setzen. Zur Implementierung der Stan-

dards werden unter anderem alle  Bear-

beitungen von erfahrenen “Reviewern” 

kontrolliert, bevor die Änderungen für 

die Schüler*innen sichtbar sind. Serlo 

arbeitet mit seiner Online-Community 

darauf hin, Lernmaterialien mit herraus-

ragender Qualität zu produzieren, da 

mit dem Wiki-Prinzip unterschiedliche 

Talente und Ideen einfließen: Expertie-

se von Didaktiker*innen, Erfahrung von 

Lehrer*innen, Praxisbeispiele von Eltern, 

Gestaltung durch Designer*innen, Feed-

back von Schüler*innen oder Produktionen 

von Filmstudierenden. 

Um diesen Prozess zu unterstützen, sollen 

der Community künftig in Echtzeit tech-

nische Informationen und Feedback der 

Community zu den Lernmaterialien zu Ver-

fügung stehen, bis hin zu der Möglichkeit, 

Änderungen in A/B-Tests zu evaluieren. 

Mehr Informationen dazu finden sich auch 

unter auch unter 

de.serlo.org/ueber-qualitaet.

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