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• Die Situation
• Wie sind die organisatorischen Bedingungen?
• Was ist an ihnen sofort veränderbar?
• Was ist an ihnen mittelfristig veränderbar?
• Was ist unveränderbar?
•
Konfliktbearbeitung
Durch die ersten beiden Schritte - Konfliktwahrnehmung und Konfliktanalyse (die
am besten gemeinsam mit dem/der KonfliktpartnerIn geschehen) - haben Sie
schon den Löwenanteil der Konfliktbearbeitung geleistet.
Oft stellt sich nach diesen Schritten heraus, dass es lediglich Missverständnisse,
mangelnde Informationen etc. waren, die den Konflikt verursachten. Auch Vorurteile,
Phantasien über den/die „GegnerIn“, unbegründete Ängste usw. können bei der
Konfliktanalyse bereits abgebaut werden.
Die wichtigste Konfliktlösungsmethode ist offene Kommunikation.
Wichtige Elemente dabei sind:
• Metakommunikation
• Rückmeldungen (richtig) geben
• Rückmeldungen (richtig) annehmen
• die eigenen Ziele und Absichten (Interessen) offen aussprechen
• sich selbst und den/die andere/n als individuelle Wesen akzeptieren
• Gefühle offen und konstruktiv äußern
• ein ausgewogenes Maß an Selbstbehauptung und Verzicht leisten
Machen Sie den Standpunkt ihres/r GegnerIn für kurze Zeit zu Ihrem eigenen! Mit
ziemlicher Sicherheit finden Sie darin Aspekte, die auch Sie akzeptieren können!
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8.2.1.
Phasenschema einer Konfliktbearbeitung
Lösungsphase einleiten
- Was kann ich tun?
- Was kann der/die andere tun?
- Was kann an der Situation geändert werden?
Auswahl unter Berücksichtigung der
- situativen Ziele
- persönlichen Zielsetzung
Entscheidung für eine Maßnahme
Ja
Nein
War die ausgewählte und durchgeführte Maßnahme
erfolgreich oder nicht?
Was fühle und denke ich?
Was fühlt und denkt der/die andere?
Wer hat den Konflikt und wie sieht er aus?
Konfliktursachen herausarbeiten und den
Konflikt festnageln.
Durchführung der Maßnahme
Ich
Durchführung
Weiter vorgehen
I. Konflikt-
analyse
II. Gemein-
same Kon-
fliktbewäl-
tigung
III. Durch-
führung
und
Bewertung
Ideen sammeln
zu möglichen
Maßnahmen
geeignete
Maßnahmen
auswählen
Konflikt
gelöst?
Ge-
sprächs-
partnerIn
Konflikt
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8.3.
Schema für Konfliktbeschreibung
Konfliktparteien
Inhalt
(Thema des Konfliktes)
Zielvorstellungen
(Was wollen die Konfliktparteien erreichen?)
Hindernisse
(Was hindert und wie hindern sich die
KonfliktpartnerInnen an der Erreichung ihrer
Ziele?)
Signale
(Wie äußern sich die Parteien zum Konflikt?)
Widerstände
(Welche Ausreden für Veränderungs-
möglichkeiten werden gebraucht?)
Gegenstände
(Was ist der Gegenstand der Auseinander-
setzung?)
Rahmen
(In welchem Rahmen findet der Konflikt statt?)
Kultur
(Beschreiben Sie die „Kultur“ der Aus-
einandersetzung!)
Etikettierung
(Welche Stereotypen werden verwendet bzw.
aufgebaut?)
Reputation
(Welche Reputationen haben die
KonfliktpartnerInnen?)
Regeln
(Welche Konfliktregeln sind erkennbar?)
Territorialität
(Beschreiben Sie die Territorien der
Konfliktparteien!)
KonfliktrepräsentantInnen
(VolkstribunIn, SenatorIn, KönigIn im Exil, Graue
Eminenz)
Typologie der Konfliktparteien
(Sanatorium, Festung, Theater)
Eskalationsstufe
(Verhärtung, Debatte, Taten, Image-Koalitionen,
Gesichtsverlust, Drohstrategien, begrenzte
Vernichtung, Zersplitterung, Abgrund)
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8.3.1. Die
Symbole der Strukturdiagnostik
nach Minuchin
Minuchin u.a. haben verschiedene Symbole zur Strukturdiagnostik vorgeschlagen,
mit deren Hilfe es möglich ist, eine aktuelle Beziehungssituation graphisch dar-
zustellen. Ein solches Bild kann jedoch nur eine Momentaufnahme eines/r bestimmten
BeobachterIn in einem bestimmten Kontext sein.
Bei der Anwendung dieser Symbole wollen wir also berücksichtigen, dass es sich bei
der Darstellung um unsere persönliche Wahrnehmung oder auch Deutung der Be-
ziehungen in einem System handelt und für andere Sichtweisen offen bleibt.
Die graphische Darstellung sollte immer wieder überprüft und gegebenenfalls
verändert werden. Mithilfe dieser Symbole können wir unsere Hypothesen sichtbar
machen und darstellen:
offen
verdeckt
flexibel
rigide
diffus
Wo offene oder verdeckte Konflikte vorliegen
Wo Konflikte umgeleitet werden
Wo übermäßiges Engagement stattfindet
Wo Annäherung stattfindet
Wo es Koalition gibt
Welche Grenzen wir innerhalb des Systems vermuten
Welche Subsysteme bestehen
Übung: Ich und meine Systeme
Stellen Sie sich in Ihrem System dar. Verwenden Sie für jedes Symbol in dem Sie
leben oder arbeiten eine eigene Grafik und untersuchen Sie Parallelen in Position,
Themen der Beziehungen usw. (z.B. Herkunftsfamilie, heutige Familie, verschiedene
Arbeitskontexte usw.)
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