132
Konzepte und Inhalte eines Fachs Informatik
Probleme der Informationsverarbeitung, der Informationsdarstellung und der
Informationsübertragung sind. Für deren Lösung sind entsprechende Methoden
(Algorithmen) und Darstellungsformen von Daten zu entwickeln.
n
Schulung des konstruktiven algorithmischen Denkens als Grundlage der Auto
matisierung. Dazu gehört die Beurteilung der Tauglichkeit der Methoden an
hand des Rechen und Speicheraufwands.
n
Anleitung zur digitalen Darstellung von Sachverhalten der realen Welt mit Zah
len, Text, Bildern, Musik und Multimedia und Kenntnis der mit der Digitalisie
rung verbundenen Probleme.
n
Verständnis für grundlegende Konzepte der Programmierung anhand beispiel
hafter Programmiersprachen als Kommunikationsmittel zur Steuerung der
Technik. Dies bildet die Voraussetzung zu einem Verständnis der hoch techni
sierten Welt.
n
Schulung der modularen Vorgehensweise beim Entwurf von komplexen Syste
men. Dieses Vorgehen ist für technische Disziplinen grundlegend.
n
Kenntnis der Grundkonzepte des Testens von technischen Systemen und der
Überprüfung, ob ein System die festgelegten Anforderungen erfüllt. Es geht
darum, den gesamten iterativen Prozess der Entwicklung von Systemen vom
Entwurf bis zur Umsetzung kennenzulernen und die Kultur des Prüfens und der
Fehlerkorrektur zu verstehen.
n
Verbindung des exakten analytischen Denkens der Mathematik mit dem algo
rithmischen Denken und dem durch Erfahrung geprägten konstruktiven Vor
gehen der Ingenieurwissenschaften. Damit kann auch die Motivation für die
Mathematik erhöht werden.
133
Konzepte und Inhalte eines Fachs Informatik
Zur Erreichung der Bildungsziele sind bestimmte Kompetenzen zu erwerben, die
nach Grundkenntnissen, Grundfertigkeiten und Grundhaltungen gegliedert werden.
Grundkenntnisse
Die Maturandinnen und Maturanden kennen
n
Grundbegriffe und Grundkonzepte der Informatik wie Algorithmus, Programm
und Programmierung, Programmiersprache, Berechnungskomplexität, Verifika
tion, Sicherheit; sie wissen, dass die Suche nach Lösungen nicht immer auto
matisierbar ist;
n
grundlegende Programmierkonzepte, die sie zur Steuerung des Computers in
einer konkreten Programmiersprache einsetzen können;
n
Methoden zur digitalen Darstellung realer Sachverhalte in Form von Daten so
wie zur Datenspeicherung und rückgewinnung;
n
grundlegende Methoden zum Entwurf von effizienten Algorithmen für die Lö
sung von verschiedenen Problemen und das Konzept zum Vergleich der Algo
rithmen bezüglich ihrer Effizienz;
n
die Bedeutung des Datenschutzes und der Informationssicherheit in der ver
netzten Welt sowie die Grundkonzepte der Kryptologie; sie wissen, wie Kommu
nikation über öffentliche Internetverbindungen sicher realisiert werden kann;
n
einige Pioniere der Informatik als Wissenschaft und deren Motivationen zur
Entwicklung grundlegender Informatikkonzepte.
6.2
Kompetenzen
134
Grundfertigkeiten
Die Maturandinnen und Maturanden können
n
einfache Probleme der Informationsverarbeitung in verschiedenen Bereichen
erkennen, genau darstellen, analysieren und algorithmisch lösen;
n
Algorithmen in einer Programmiersprache implementieren und anschliessend
auf Korrektheit überprüfen;
n
grundlegende Datentypen zur Implementierung von Algorithmen nach sorgfäl
tigem Vergleich bezüglich Effizienz auswählen und auswerten;
n
Datensammlungen so einrichten, dass sie deren Inhalte wirkungsvoll und kor
rekt auswerten können;
n
elementare Methoden der Verschlüsselung verstehen, implementieren, analysie
ren und ihren Sicherheitsgrad bewerten;
n
in einer Gruppenarbeit die Planung, die Analyse, die Implementierung und das
Erproben eines einfachen Informatikprojekts durchführen sowie das Vorgehen
transparent und genau dokumentieren.
Grundhaltungen
Die Maturandinnen und Maturanden sind sich bewusst, dass
n
die algorithmische Denkweise die Grundlage für die erfolgreiche Automatisie
rung von Prozessen aller Art ist;
n
nicht alle Aufgaben der Informationsverarbeitung mithilfe von Algorithmen
lösbar sind (d.h., dass nicht alle automatisierbar sind);
n
die gezielte Informationsgewinnung aus grossen Datenbeständen inhaltlich
und technisch sehr anspruchsvoll ist;
n
Datenschutz und sichere Kommunikation beachtet werden müssen;
n
systematisches und modulares Vorgehen für den Entwurf von komplexen Syste
men grundlegend ist;
n
komplexe Systeme immer fehleranfällig sind und zur Fehlersuche geeignete Me
thoden eingesetzt werden müssen;
n
eine sorgfältige Dokumentation der eigenen Arbeit für die Verifikation sowie
für die zukünftige Erweiterung, Änderung und Verbesserung der eigenen Pro
dukte wesentlich ist;
n
die Mathematik wichtige Werkzeuge für das Entwerfen und Entwickeln von
zuverlässiger und effizienter Software liefert;
Konzepte und Inhalte eines Fachs Informatik
135
n
Daten und Aktionen in der vernetzten Welt (Internet) Spuren hinterlassen, die
nie mehr sicher entfernt und durch Fremde für unkontrollierbare Zwecke ver
wendet werden können.
Die Maturandinnen und Maturanden sind bereit,
n
eine einfache Programmiersprache aktiv anzuwenden, mit der sie die Arbeit des
Computers steuern und gewisse Prozesse automatisieren können;
n
sich mit den Schwierigkeiten und Anforderungen angewandter Probleme ausei
nanderzusetzen und die ausgearbeiteten Lösungen schrittweise zu verbessern;
n
sich mit Auswirkungen der Informatik im Alltag zu befassen;
n
die Ergebnisse der eigenen Arbeit kritisch zu beurteilen und die Möglichkeiten
der Weiterentwicklung und Verbesserung zu beurteilen.
Konzepte und Inhalte eines Fachs Informatik
Dostları ilə paylaş: |