Das kapital, Band



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besteht aus solchen Gebrauchswerten; denn das zum guten Leben genügende Maß dieser Art von



Besitz ist nicht unbegrenzt. Es gibt aber eine zweite Erwerbskunst, die vorzugsweise und mit

Recht Chrematistik heißt, infolge deren keine Grenze des Reichtums und Besitzes zu existieren

scheint. Der Warenhandel([Greek:] "e kapelike") heißt wörtlich Kramhandel, und Aristoteles

nimmt diese Form, weil in ihr der Gebrauchswert vorherrscht) gehört von Natur nicht zur Chre-

matistik, denn hier bezieht sich der Austausch nur auf das für sie selbst (Käufer und Verkäufer)

Nötige." Daher, entwickelt er weiter, war auch die ursprüngliche Form des Warenhandels der

Tauschhandel, aber mit seiner Ausdehnung entstand notwendig das Geld. Mit der Erfindung des

Geldes mußte sich der Tauschhandel notwendig zur. zum Warenhandel entwickeln, und dieser,

im Widerspruch zu seiner ursprünglichen Tendenz, bildete sich zur Chrematistik aus, zur Kunst,

Geld zu machen. Die Chrematistik nun unterscheidet sich von der Ökonomik dadurch, daß "für

sie die Zirkulation die Quelle des Reichtums ist([Greek:] poietike chrematon ... dia chrematon

diaboles). Und um das Geld scheint sie sich zu drehen, denn das Geld ist der Anfang und das En-

de dieser Art von Austausch([Greek:] to nomisma stoicheion tes allages estin). Daher ist auch der

Reichtum, wie ihn die Chrematistik anstrebt, unbegrenzt. Wie nämlich jede Kunst, der ihr Ziel

nicht als Mittel, sondern als letzter Endzweick gilt, unbegrenzt in ihrem Streben ist, denn sie

sucht sich ihm stets mehr zu nähern, während die Künste, die nur Mittel zu Zwecke verfolgen,

nicht unbegrenzt sind, da der Zweick selbst ihnen die Grenze setzt, so gibt es auch für diese

Chrematistik keine Schranke ihres Ziels, sondern ihr Ziel ist absolute Bereicherung. Die Ökono-

mik, nicht die Chrematistik, hat eine Grenze ... die erstere bezweckt ein vom Gelde selbst Ver-

schiednes, die andere seine Vermehrung ... Die Verwechslung beider Formen, die in einander

überspielen, veranlaßt einige, die Erhaltung und Vermehrung des Geldes ins Unendliche als End-

ziel der Ökonomik zu betrachten." (Aristoteles, "De Rep.", edit. Bekker, lib. l.c.8 und 9 passim.)

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seiner Operationen, funktioniert er als Kapitalist oder personifiziertes, mit Willen und Bewußtsein be-



gabtes Kapital. Der Gebrauchswert ist also nie als unmittelbarer Zweck des Kapitalisten zu behandeln.[7]

Auch nicht der einzelnen Gewinn, sondern nur die rastlose Bewegung des Gewinnens.[8] Dieser absolute

Bereicherungstrieb, diese leidenschaftliche Jagd auf den Wert[9] ist dem Kapitalisten mit dem Schatz-

bildner gemein, aber während der Schatzbildner nur der verrückte Kapitalist, ist der Kapitalist der ratio-

nelle Schatzbildner. Die rastlose Vermehrung des Werts, die der Schatzbildner anstrebt, indem er das

Geld vor der Zirkulation zu retten sucht[10], erreicht der klügere Kapitalist, indem er es stets von neuem

der Zirkulation preisgibt.[10a]

Die selständigen Formen, die Geldformen, welche der Wert der Waren in der einfachen Zirkulation an-

nimmt, vermitteln nur den Warenaustausch und verschwinden im Endresultat der Bewegung. In der Zir-

kulation G – W – G funktionieren dagegen beide, Ware und Geld, nur als verschiedne Existenzweisen des

Werts selbst, das Geld seine allgemeine, die Ware seine besondre, sozusagen nur verkleidete Existen-

zweise.[11] Er geht beständig aus

[7] "Waren" (hier im Sinn von Gebrauchswerten) "sind nicht der Endzweck des handeltreibenden

Kapitalisten ... sein Endzweck ist Geld." (Th. Chalmers, " On Politic. Econ. etc.", 2nd edit., Glas-

gow 1832, p.165, 166.)

[8] "Wenn der Kaufmann den bereits erzielten Gewinn auch nicht geringschätzt, so ist sein Blick

doch immer auf den zukünftigen Gewinn gerichtet." (A. Genovesi, "Lezioni di Economia Civile"

(1765), Ausgabe der italienischen Ökonomen von Custodi, Parte Poderna, t.VIII, p.139.)

[9] "Die unauslöschliche Leidenschaft für den Gewinn, die auri sacra fames[1*] bestimmt stets

den Kapitalisten." (MacCulloch, "The Principles of Polit. Econ.", London1830,p. 179.) Diese

Einsicht verhindert denselben MacCulloch und Konsorten natürlich nicht, in theoretischen Verle-

genheiten, z.B. bei Behandlund der Überproduktion, denselben Kapitalisten in einen guten Bürger

zu verwandeln, dem es sich nur um den Gebrauchswert handelt und der sogar einen wahren

Werwolfsheißhunger entwickelt für Stiefel, Hüte, Eier, Kattune und andere höchst familiäre Sor-

ten von Gebrauchswert.



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[10] [Greek: Sozein][2*] ist einer der charakteristischen Ausdrücke der Griechen für das Schatz-



bilden. Ebenso bedeutet "to save" zugleich retten und sparen.

[10a] "Das Unendliche, das die Dinge im Fortschreiten nicht haben, haben sie im Kreislauf."

(Galiani, [l.c.p.156].)

[11] "Nicht der Stoff bildet das Kapital, sondern der Wert dieser Stoffe." (J. B. Say, "Traité

d'Écon. Polit.", 3 ème éd., Paris 1817, t.II, p.429.)

[1*] der verfluchte Hunger nach Gold – [2*] "retten"

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der enine Form in die andre über, ohne sich in dieser Bewegung zu verlieren, und verwandelt sich so in



ein automatisches Subjekt. Fixiert man die besondren Erscheinungsformen, welche der sich verwertenden

Wert im Kreislauf seines Lebens abwechselnd annimmt, so erhält man die Erklärungen: Kapital ist Geld,

Kapital ist Ware.[12] In der Tat aber wird der Wert hier das Subjekt eines Prozesses, worin er unter dem

beständigen Wechsel der Formen von Geld und Ware seine Größe selbst verändert, sich als Mehrwert von

sich selbst als ursprünglichem Wert abstößt, sich selbst verwertet. Denn die Bewegung, worin er Mehr-

wert zusetzt, ist seine eigne Bewegung, seine Verwertung also Selbstverwertung. Er hat die okkulte Qua-

lität erhalten, Wert zu setzen, weil er Wert ist. Er wirft lebendige Junge oder legt weingstens goldne Eier.

Als das übergreifende Subjekt eines solchen Prozesses, worin er Geldform und Warenform bald annimmt,

bald abstreift, sich aber in diesem Wechsel erhält und ausreckt, bedarf der Wert vor allem einer selbstän-

digen Form, wodurch seine Identität mit sich selbst konstatiert wird. Und diese Form besitzt er nur im

Gelde. Dies bildet daher Ausgangspunkt und Schlußpunkt jedes Verwertungsprozesses. Er war 100

Pfd.St., er ist jetzt 110 Pfd.St. usw. Aber das Geld selbst gilt hier nur als eine Form des Werts, denn er hat

deren zwei. Ohne die Annahme der Warenform wird das Geld nicht Kapital. Das Geld tritt hier also nicht

polemisch gegen die Ware auf, wie in der Schatzbildung. Der Kapitalist weiß, daß alle Waren, wie lumpig

sie immer aussehn oder wie schlecht sie immer riechen, im Glauben und in der Wahrheit Geld, innerlich

beschnittne Juden sind und zudem wundertätige Mittel, um aus Geld mehr Geld zu machen.

Wenn in der einfachen Zirkulation der Wert der Waren ihrem Gebrauchswert gegenüber höchstens die

selbständige Form des Geldes erhält, so stellt er sich hier plötzlich dar als eine prozessierende, sich selbst

bewegende Substanz, für welche Ware und Geld beide bloße Formen. Aber noch mehr. Statt Warenver-

hältnisse darzustellen, tritt er jetzt sozusagen in ein Privatverhältnis zu sich selbst. Er unterscheidet sich

als ursprünglicher Wert von sich selbst als Mehrwert, als Gott Vater von sich selbst als Gott Sohn, und

beide sind vom selben Alter und bilden in der Tat nur eine Person, denn nur durch den Mehrwert von 10

Pfd.St. werden die vorgeschossenen 100 Pfd.St. Kapital, und sobald sie dies geworden, sobald der Sohn

[12] "Das Zirkulationsmittel(!), das zu produktiven Zwecken verwendet wird, ist Kapital."

(Macleod, "The Theory and Practice of Banking", London 1855, v.I,c.1,p.55.) "Kapital ist gleich

Waren." (James Mill, "Elements of Pol. Econ." Lond. 1821,p.74.)

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und durch den Sohn der Vater erzeugt, verschwindet ihr Unterschied wieder und sind beide Eins, 110



Pfd.St.

Der Wert wird also prozessierender Wert, prozessierendes Geld und als solches Kapital. Er kommt aus

der Zirkulation her, geht wieder in sie ein, erhält und vervielfältigt sich in ihr, kehrt vergrößert aus ihr

zurück und beginnt denselben Kreislauf stets wieder von neuem.[13] G – G', geldheckendes Geld – mo-

ney which begets money – lautet die Beschreibung des Kapitals im Munde seiner ersten Dolmetscher, der

Merkantilisten.

Kaufen, um zu verkaufen, oder vollständiger, kaufen, um teurer zu verkaufen, G – W – G', scheint zwar

nur einer Art des Kapitals, dem Kaufmannskapital, eigentümliche Form. Aber auch das industrielle Ka-

pital ist Geld, das sich im Ware verwandelt und durch den Verkauf der Ware in mehr Geld rückverwan-



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