Das kapital, Band



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"Die eggektive Nachfrage besteht in dem Vermögen und der Neigung(!) der Konsumenten, sei es



durch unmittelbaren oder vermittelten Austausch, für Waren eine gewisse größere Portion von

allen Ingreidienzien des Kapitals zu geben, als ihre Produktion kostet."[27]

In der Zirkulation stehn sich Produzenten und Konsumenten nur als Verkäufer und Käufer gegenüber.

Behaupten, der Mehrwert für den Produzenten entspringe daraus, daß die Konsumenten die Ware über

den Wert zahlen, heißt nur den einfachen Satz maskieren: Der Warenbesitz als Verkäufer das Privilegium,

zu teuer zu verkaufen. Der Verkäufer hat die Ware selbst produziert oder vertritt ihren Produzenten, aber

der Käufer hat nicht minder die in seinem Gelde dargestellte selbst produziert oder vertritt ihren Produ-

zenten. Es steht also Produzent dem Produzenten gegenüber. Was sie unterscheidet, ist, daß der eine kauft

und der andre verkauft. Es bringt uns keinen Schritt weiter, daß der Warenbesitzer unter dem Namen Pro-

duzent die Ware über ihrem Werte verkauft und unter dem Namen Konsument sie zu teuer zahlt.[28]

Die konsequenten Vertreter der Illusion, daß der Mehrwert aus einem nominellen Preiszuschlag ent-

springt oder aus dem Privelegium des Verkäufers, die Ware zu teuer zu verkaufen, unterstellen daher eine

Klasse, die nur kauft, ohne zu verkaufen, also auch nur konsumiert ohne zu produzieren. Die Existenz

einer solchen Klasse ist von unsrem bisher erreichten Standpunkt, dem der einfachen Zirkulation, noch

unerklärlich. Aber greifen wir vor. Das Geld, womit eine solche Klasse beständig kauft, muß ihr bestän-

dig, ohne Austausch, umsonst, auf beliebige Rechts- und Gewaltstitel hin, von den Warenbesitzern selbst

zufließen. Dieser Klasse die Waren über dem Wert verkaufen, heißt nur, umsonst weggegebenes Geld

sich zum Teil wieder zurückschwindeln.[29] So zahlten die kleinasiatischen Städte jährlichen

gleichen Grunde kann kein Verbraucher gewöhnlich billiger einkaufen, ohne ebenso die Waren,

die er verkauft, im Preise herabsetzen zu müssen." (Mercier de la Rivière, l.c. p.555.)

[27] R. Torrens, "An Essay on the Production of Wealth", London 1821, p.349.

[28] "Der Gedanke, daß die Profite von den Konsumenten gezahlt werden, ist sicher völlig ab-

surd. Wer sind die Konsumenten?" (G. Ramsay, "An Essy on the Distribution of Wealth", Edin-

burgh 1836, p.183.)

[29] "Wenn es jemand an Nachfrage mangelt, rät ihm dann Herr Malthus, eine andre Person zu

bezahlen, damit diese ihm seine Waren abnehme?" fragt ein entrüsteter

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Gelstribut an das alte Rom. Mit diesem Geld kaufte Rom Waren von ihnen und kaufte sie zu teuer. Die



Kleinasiaten prellten die Römer, indem sie den Eroberern einen Teil des Tributs wieder abluchsten auf

dem Wege des Handels. Aber dennoch blieben die Kleinasiaten die Geprellten. Ihre Waren wurden ihnen

nach wie vor mit ihrem eignen Gede gezahlt. Es ist dies keine Methode der Bereicherung oder der Bil-

dung von Mehrwert.

Halten wir uns also innerhalb der Schranken des Warenaustausches, wo Verkäufer Käufer und Käufer

Verkäufer sind. Unsre Verlegenheit stammt vielleicht daher, daß wir die Personen nur als personifizierte

Kategorien, nicht individuell, gefaßt haben.

Warenbesitzer A mag so pfiffig sein, seine Kollegen B oder C übers Ohr zu hauen, während sie trotz des

besten Willens die Revanche schuldig bleiben. A verkauft Wein zum Wert von 40 Pfd.St. an B und er-

wirbt im Austausch Getreide zum Wert von 50 Pfd.St. A hat seine 40 Pfd.St. in 50 Pfd.St. verwandelt,

mehr Geld aus weniger Geld gemacht und seine Ware in Kapital verwandelt. Sehn wir näher zu. Vor dem

Austausch hatten wir für 40 Pfd.St. Wein in der Hand von A und für 50 Pfd.St. Getreide in der Hand von

B, Gesamtwert von 90 Pfd.St. Nach dem Austausch haben wir denselben Gesamtwert von 90 Pfd.St. Der

zirkulierende Wert hat sich um kein Atom vergrößert, seine Verteilung zwischen A und B hat sich verän-

dert. Auf der einen Seite erscheint als Mehrwert, was auf der andren Minderwert ist, auf der einen Seite

als Plus, was auf der andren als Minus. Derselbe Wechsel hätte sich ereignet, wenn A, ohne die verhül-

lende Form des Austausches, dem B 10 Pfd.St. direkt gestohlen hätte. Die Summe der zirkulierenden

Werte kann offenbar durch keinen Wechsel in ihrer Verteiung vermehrt werden, sowenig wie ein Jude die




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Masse der edlen Metalle in einem Lande dadurch vermehrt, daß er einen Farthing aus der Zeit der Köni-



gin Anna für eine Guinee verkauft. Die Gesamtheit der Kapitalistenklasse eines Landes kann sich nicht

selbst übervorteilen.[30]

Man mag sich also drehen und wenden, wie man will, das Fazit bleibt dasselbe. Werden Äquivalente

ausgetauscht, so entsteht kein Mehrwert, und

Ricardianer den Malthus, der wie sein Schüler, der Pfaffe Chalmers, die Klasse von bloßen Käu-

fern oder Konsumenten ökonomisch verherrlicht. Sieh: "An Inquiry into those priciples, respec-

ting the Nature of Demand and the Necessity of Consumption, lately advocated by Mr. Malthus

etc.", London 1821, p.55.

[30] Destutt de Tracy, obgleich – vielleicht weil – Membre de l'Institut, war umgekehrter Ansicht.

Die industriellen Kapitalisten, sagt er, machen dadurch ihre Profite, daß "sie alles teurer verkau-

fen, als es gekostet hat zu produzieren. Und an wen verkaufen sie? Erstens aneinander." (l.c.

p.239.)


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werden Nicht-Äquivalente ausgetauscht, so entsteht auch kein Mehrwert.[31] Die Zirkulation oder der

Warenaustausch schafft keinen Wert.[32]

Man versteht daher, warum in unsrer Analyse der Grundform des Kapitals, der Form, worin es die öko-

nomische Organisation der modernen Gesellschaft bestimmt, seine populären und sozusagen antediluvia-

nischen Gestalten, Handelskapital und Wucherkapital, zunächst gänzlich unberücksichligt bleiben.

Im eigentlichen Handelskapital erscheint die Form G – W – G', kaufen, um teurer zu verkaufen, am rein-

sten. Andrerseits geht seine ganze Bewegung innerhalb der Zirkulationssphäre vor. Da es aber unmöglich

ist, aus der Zirkulation selbst die Verwandlung von Geld in Kapital, die Bildung von Mehrwert zu erklä-

ren, erscheint das Handelskapital unmöglich, sobald Äquivalente ausgetauscht werden[33], daher nur

ableitbar aus der doppelseitigen Übervorteilung der kaufenden und verkaufenen Warenproduzenten durch

den sich parasitsisch zwischen sie schiebenden Kaufmann. In diesem Sinn sagt Franklin: "Krieg ist Raub,

Handel ist Prellerei."[34] Soll die Verwetung des Handelskapitals nicht aus bloßer Prellerei der

[31] "Der Austausch von zwei gleichen Werten vermehrt weder die Masse der in der Gesellschaft

vorhandenen Werte, noch vermindert er sie. Der Austausch zweier ungleiche Werte ... ändert

ebenfalls nichts an der Summe der gesellschaftlichen Werte, da er dem Vermögen des einen zu-

fügt, was er dem Vermögen des anderen wegnimmt." (J. B. Say, l.c., t.II, p.443, 444.) Say, natür-

lich unbekümmert um die Konsequenzen dieses Satzes, entlehnt ihn ziemlich wörtlich den Phy-

siokraten. Die Art, wie er ihre zu seiner Zeit verschollenen Schriften zur Vermehrung seines ei-

genen "Wertes" ausgebeutet hat, zeige folgendes Beispiel. Der "berühmteste" Satz des Monsieur

Say: "Man kann Produkte nur mit Produkten kaufen" (l.c., t.II, p.438.), lautet im physiokratischen

Original: "Erzeugnisse lassen sich nur mit Erzeugnissen bezahlen." (Le Trosne, l.c. p.899.)

[32] "Der Austausch überträgt keinerlei Wert auf die Produkte." (F. Wayland, "The Elements of

Pol. Econ.", Boston 1843, p.168.)

[33] "Unter der Herrschaft unveränderlicher Äquivalente würde der Handel unmöglich sein." (G.

Opdyke, "A Treatise on polit. Economy", New York 1851, p.66 bis 69.) "Dem Unterschiede zwi-

schen Realwert und Tauschwert liegt eine Tatsache zum Grunde – nämlich daß der Wert einer

Sache verschieden ist von dem im Handel für sie gegebenen sogenannten Äquivalent, d.h., daß

dies Äquivalent kein Äquivalent ist." (F. Engels, l.c. p.95, 96.[1*])

[34] Benjamin Franklin, "Works", vol.II, edit. Sparks in "Positiond to be examined concerning

National Wealth", [p.376.]

[1*] Siehe Band I unserer Ausgabe, S.508




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