Das kapital, Band



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Karl Marx, Friedrich Engels

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"Le Capital. Par Karl Marx", Übersetzung von M. J. Roy, vom Autor völlig durchgesehen, Paris,



Lachâtre. Diese Übersetzung enthält besonders im letzten Teil des Buchs beträchtliche Verände-

rungen und Ergänzungen zum Text der Zweiten deutschen Ausgabe.

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radikal geändert wird und wo man kaum eine organische Verbindung finden wird, die nicht eine ganze



Reihe von verschiednen Namen durchgemacht hat. Die politische Ökonomie hat sich im allgemeinen

damit zufriedengegeben, die Ausdrücke des kommerziellen und industriellen Lebens, so wie sie waren, zu

nehmen und mit ihnen zu operieren, wobei sie vollkommen übersehen hat, daß sie sich dadurch auf den

engen Kreis der durch diese Worte ausgedrückten Ideen beschränkte. So ist sebst die klassische politische

Ökonomie, obgleich sie sich vollkommen bewußt war, daß sowohl Profit wie Rente nur Unterabteilun-

gen, Stücke jenes unbezahlten Teils des Produkts sind, das der Arbeiter seinem Unternehmer(dessen er-

stem Aneigner, obgleich nicht letztem, ausschließlichem Besitzer) liefern muß, doch niemals über die

üblichen Begriffe von Profit und Rente hinausgegangen, hat sie niemals diesen unbezahlten Teil des Pro-

dukts(von Marx Mehrprokukt genannt) in seiner Gesamtheit als ein Ganzes untersucht und ist deshalb

niemals zu einem klaren Verständnis gekommen weder seines Ursprungs und seiner Natur noch auch der

Gesetze, die die nachträgliche Verteilung seines Werts regeln. Ähnlich wird alle Industrie, soweit nicht

Landwirtschaft oder Handwerk, unterschiedlos in dem Ausdruck Manufaktur zusammengefaßt und da-

durch die Unterscheidung zwischen zwei großen und wesentlich verschiednen Perioden der ökonomi-

schen Geschichte ausgelöscht: der Periode der eigentlicher Manufaktur, die auf der Teilung der Handar-

beit, und der Periode der modernen Industrie, die auf der Maschinerie beruht. Es ist indessen selbstver-

ständlich, daß eine Theorie, die die moderne kapitalistische Produktion als eine bloße Entwicklungsstuge

der ökonomischen Geschichte der Menschheit ansieht, andre Ausdrücke gebrauchen muß als die jenen

Schriftstellern gewohnten, welche diese Produktionsweise als unvergänglich und endgüldig ansehn.

Ein Wort über die Methode des Verfassers zu zitieren, mag nicht unangebrach sein. In der Mehrzahl der

Fälle dienen die Zitate in der üblichen Weise als dokumentarische Belege für im Text afufgestellte Be-

hauptungen. Aber in vielen Fällen werden Stellen aus ökonomischen Schriftstellern angeführt, um aufzu-

zeigen, wann, wo und von wem eine bestimmte Ansicht zum erstenmal klar ausgesprochen wurde. Das

geschieht in solchen Fällen, wo die angeführte Meinung von Wichtigkeit ist als mehr oder weniger ad-

äquater Ausdruck der zu einer gewissen Zeit vorherrschenden Bedingungen der gesellschaftlichen Pro-

duktion und des Austauschs, und ganz unabhängig davon, ob sie Marx anerkennt oder ob sie allgemein

gültig. Diese Zitate versehen daher den Text mit einem der Geschichte der Wissenschaft entlehnten lau-

fenden Kommentar.

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Unsere Übersetzung umfasst nur das erste Buch des Werkes. Aber diese erste Buch ist in hohem Maße ein

Ganzes in sich selbst und hat zwanzig Jahre lang für ein selbständiges Werk gegolten. Das zweite Buch,

das ich 1885 in deutscher Sprache herausgegeben habe, ist entschieden unvollständig ohne das dritte, das

nicht vor Ende 1887 veröffentlicht werden kann. Wenn Buch III im deutschen Original herausgebracht

ist, wird es früh genug sein, an die Vorbereitung einer englischen Ausgabe von beiden zu denken.

"Das Kapital" wird auf dem Kontinent oft "die Bibel der Arbeiterklasse" genannt. Daß die in diesem

Werk gewonnenen Schlußfogerungen täglich mehr und mehr zu grundlegenden Prinzipien der großen

Bewegung der Arbeiterklasse werden, nicht nur in Deutschland und der Schweiz, sondern auch in Frank-

reich, in Holland und Belgien, in Amerika und selbst in Italien und Spanien; daß überall die Arbeiterklas-

se in diesen Schlußfolgerungen mehr und mehr den angemessensten Ausdruck ihrer Lage und ihrer Be-

strebungen anerkennt, das wird niemand leugnen, der mit dieser Bewegung vertraut ist. Und auch in

England über die Theorien von Marx gerade in diesem Augenblick einen machtvollen Einfluß auf die

sozialistischer Bewegung aus, die sich in den Reihen der "Gebildeten" nicht weniger ausbreitet als in den

Reihen der Arbeiterklasse. Aber das ist nicht alles. Die Zeit rückt schnell heran, wo eine gründliche Un-

tersuchung der ökonomischen Lage Englands sich aufzwingen wird als eine unwiderstehliche nationale

Notwendigkeit. Der Gang des industriellen Systems Englands, der unmöglich ist ohne eine ständige und

schnelle Ausdehnung der Produktion und daher der Märkte, ist zum Stillstand gekommen. Der Freihandel



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Karl Marx, Friedrich Engels

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hat seine Hilfsquellen erschöpft; selbst Manchester zweifelt an diesem seinem ehemaligen ökonomischen



Evangelium[1]. Die sich schnell entwickelnde ausländische Industrie starrt der englischen Produktion

überall ins Gesicht, nicht nur auf zollgeschützten, sondern auch auf neutralen Märkten und sogar diesseits

des Kanals. Während die Produktivkraft in

[1] Bei der Vierteljahrversammlung der Handelskammer von Manchester, die heute nachmittag

abgehalten wurde, fand eine lebhafte Diskussion über die Freihandelsfrage statt. Eine Rosotution

wurde eingebracht in dem Sinne, daß "man 40 Jahre vergebens darauf gewartet hat, daß andre

Nationen dem von England gegebenen Beispiel des Freihandels folgen, und die Kammer nun die

Zeit für gekommen hält, diesen Standpunkt zu ändern". Die Resolution wurde mit nur einer

Stimme Mehrheit abgelehnt, bei dem Stimmenverhältnis von 21 für und 22 dagegen.("Evening

Standard", 1.Nov.1886.)

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geometrischer Reihe wächst, schreitet die Ausdehnung der Märkt bestenfalls in einer arithmetischen Rei-



he fort. Der zehnjährige Zyklus von Stagnation, Prosperität, Überproduktion und Krise, der von 1825 bis

1867 immer wiederkehrte, scheint allerdings abgelaufen zu sein; aber nur um uns im Sumpf der Ver-

zweflung einer dauernden und chronischen Depression landen zu lassen. Die ersehnte Periode der Prospe-

rität will nicht kommen; sooft wer die sie ankündigenden Symptome zu erblicken glauben, sooft ver-

schwinden sie wieder in der Luft. Inzwischen stellt jeder folgende Winter erneut die Frage: "was tun mit

den Arbeitslosen?" Aber während die Zahl der Arbeitslosen von Jahr zu Jahr anschwillt, ist niemand da,

um diese Frage zu beantoworten; und wir können den Zeitpunkt beinahe berechnen, wo die Arbeitslosen

die Geduld verlieren und ihr Schicksal in ihre eignen Hände nehmen werden. In einem solchen Moment

sollte sicherlich die Stimme eines Mannes gehört werden, dessen ganze Theorie das Ergebnis eines le-

benslangen Studiums der ökonomischen Geschichte und Lage Englands ist und den dieses Studium zu

dem Schluß geführt hat, daß, zumindest in Europa, England das einzige Land ist, wo die unvermeidliche

soziale Revolution gänzlich mit fridlichen und gesetzlichen Mitteln durchgeführt werden könnte. Gewiß

hat er nie vergessen hinzuzufügen, daß er kaum erwarte, die herrschenden Klassen Englands würden sich

ohne "proslavery rebellion" dieser fridlichen und gesetzlichen Revolution unterwerfen.

5. November 1886

Friedrich Engels



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