Das kapital, Band



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Karl Marx, Friedrich Engels

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Sagen wir : als Werte sind die Waren bloße Gallerten menschlicher Arbeit, so reduziert unsre Analyse



dieselben auf die Wertabstraktion, gibt ihnen aber keine von ihren Naturalformen verschiedne Wertform.

Anders im Wertverhältnis einer Ware zur andern. Ihr Wertcharakter tritt hier hervor durch ihre eigne Be-

ziehung zu der andern Ware.

Indem z. B. der Rock als Wertding der Leinwand gleichgesetzt wird, wird die in ihm steckende Arbeit der

in ihr steckenden Arbeit gleichgesetzt. Nun ist zwar die Schneiderei, die den Rock macht, eine von der

Weberei, die die Leinwand macht, verschiedenartiger konkrete Arbeit. Aber die Gleichsetzung mit der

Weberei reduziert die Schneiderei tatsächlich auf das in beiden Arbeiten wirklich Gleiche, auf ihren ge-

meinsamen Charakter Menschlicher Arbeit. Auf diesem Umweg ist dann gesagt, daß auch die Weberei,

sofern sie Wert webt, keine Unterscheindungsmerkmale von der Schneiderei besitzt, also abstrakt

enschliche Arbeit ist. Nur der Äquivalenzausdruck verschiedenartiger Waren bringt den spezifischen Cha-

rakter der wertbildenden Arbeit zum Vorsxhein, indem er die in den verschiedenartigen Waren stecken-

den, verschiedenartigen Arbeiten tatsächlich auf ihr Gemeinsames reduziert, auf menschliche Arbeit

überhaupt[17a].

Es genügt indes nicht, den spezifische Charakter der Arbeit auszudrücken, woraus der Wert der Leinwand

besteht. Menschliche Arbeitskraft im flüssigen Zustand oder menschliche Arbeit bildet Wert, aber ist

nicht Wert. Sie wird Wert in geronnenem Zustand, in gegenständlicher Form. Um den Leinwandwert als

Gallerte menschlicher Arbeit auszurük-

[17a] Note zur 2. Ausgabe. Einer der ersten Ökonomen, der nach William Petty die Natur des

Werts durchschaut hat, der berühmte Franklin, sagt : "Da der Handel überhaupt nichts ist als der

Austausch einer Arbeit gegen andre Arbeit, wird der Wert aller Dinge am richtigsten geschätzt in

Arbeit." ("The Works of B. Franklin etc.", edited by Sparks, Boston 1836, v.II,p.267.) Franklin ist

sich nicht bewußt, daß, indem er den Wert aller Dinge "in Arbeit" schätzt, er von der Verschie-

denheit der ausgetauschten Arbeiten abstrahiert – und sie so auf gleiche menschliche Arbeit redu-

ziert. Was er nicht weiß, sagt er jedoch. Er spricht erst von "der einen Arbeit", dann "von der and-

ren Arbeit", schließlich von "Arbeit" ohne weitere Bezeichnung als Substanz des Werts aller Din-

ge.


[66]

ken, muß er als eine "Gegenständlichkeit" ausgedrückt werden, welche von der Leinwand selbst dinglich

verschieden und ihr zugleich mit andrer Ware gemeinsam ist. Die Aufgabe ist bereits gelöst.

Im Wertverhältnis der Leinwand gilt der Rock als ihr qualitativ Gleiches, als Ding von derselben Natur,

weil er ein Wert ist. Er gilt hier daher als ein Ding, worin Wert erscheint oder welches in seiner hand-

greiflichen Naturalform Wert darstellt. Nun ist zwar der Rock, der Körper der Rockware, ein bloßer Ge-

brauchswert. Ein Rock drückt ebensowenig Wert aus als das erste beste Stück Leinwand. Dies beweist

nur, daß er innerhalb des Wertverhältnisses zur Leinwand mehr bedeutet als außerhalb desselben, wie so

mancher Mensch innerhalb eines eines galonierten Rockes mehr bedeutet als außerhalb desselben.

In der Produktion des Rockes ist tatsächlich, unter der Form der Schneiderei, menschliche Arbeitskraft

verausgabt worden. Es ist also menschliche Arbeit in ihm aufgehäuft. Nach dieser Seite hin ist der Rock

"Träger von Wert", obgleich diese seine Eigenschaft selbst durch seine größte Fadenscheinigkeit nicht

durchblickt. Und im Wertverhältnis der Leinwand gilt er nur nach dieser Seite, daher als verkörperter

Wert, als Wertkörper. Trotz seiner zugeknöpgten Erscheinung hat die Leinwand in ihm die stammver-

wandte schöne Wertseele erkannt. Der Rock kann ihr gegenüber jedoch nicht Wert darstellen, ohne daß

für sie gleichzeitig der Wert die Form eines Rockes annimmt. So kann sich das Individuum A nicht zum

Individuum B als einer Majestät verhalten, ohne daß für A die Majestät zugleich die Leibesgestalt von B

annimmt und daher Gesichtszüge, Haare und manches andre noch mit dem jedesmaligen Landesvater

wechselt.



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Karl Marx, Friedrich Engels

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Im Wertverhältnis, worin der Rock das Äquivalent der Leinwand bildet, gilt also die Rockform als Wert-



form. Der Wert der Ware Leinwand wird daher ausgedrückt im Körper der Ware Rock, der Wert einer

Ware im Gebrauchswert der andren. Als Gebrauchswert ist die Leinwand ein vom Rock sinnlich ver-

schiednes Ding, als Wert ist sie "Rockgleiches" und sieht daher aus wie ein Rock. So erhält sie eine von

ihrer Naturalform verschiedne Wertform. Ihr Wertsein erscheint in ihrer Gleichheit mit dem Rock wie die

Schafsnatur des Christen in seiner Gleichheit mit dem Lamm Gottes.

Man sieht, alles, was uns die Analyse des Warenwerts vorher sagte, sagt die Leinwand selbst, sobald sie

in Umgang mit andrer Ware, dem Rock, tritt. Nur verrät sie ihre Gedanken in der ihr allein geläufigen

Sprache, der Warensprache. Um zu sagen, daß die Arbeit in der abstrakten Eigenschaft menschlicher

Arbeit ihren eignen Wert bildet, sagt sie, daß der Rock, soweit er ihr gleichgilt, also Wert ist, aus dersel-

ben Arbeit be-

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steht wie die Leinwand. Um zu sagen, daß ihre sublime Wertgegenständlichkeit von ihrem steifleinenen



Körper verschieden ist, sagt sie, daß Wert aussieht wie ein Rock und daher sie selbst als Wertding dem

Rock gleicht wie ein Ei dam andern. Nebenbei bemerkt, hat auch die Warensprache, außer dem Hebräi-

schen, noch viele andre mehr oder minder korrekte Mundarten. Das deutsche "Wertsein" drückt z. B.

minder schlagend aus als das romanische Zeitwort valere, valer, valoir, daß Gleichsetzung der Ware B mit

der Ware der eigne Wertausdruck der Ware A ist. Paris vaut bien une messe!

Vermittelst des Wertverhältnisses wird also die Naturalform der Ware B zur Wertform der Ware A oder

der Körper der Ware B zum Wertspiegel der Ware A[18]. Indem sich die Ware A auf die Ware B als

Wertkörper bezieht, als Materiatur menschlicher Arbeit, macht sie den Gebrauchswert B zum Material

ihres eignen Wertausdrucks. Der Wert der Ware A, so ausgedrückt im Gebrauchswert der Ware B, besitzt

die Form des relativen Werts.

b) Quantitative Bestimmtheit der relativen Wertform

Jede Ware, deren Wert ausgedrückt werden soll, ist ein Gebrauchsgegenstand von gegebnem Quantum,

15 Scheffel Weizen, 100 Pfd. Kaffee usw. Diese gegebne Warenquantum enthält ein bestimmtes Quan-

tum menschlicher Arbeit. Die Wertform hat also nicht nur Wert überhaupt, sondern quantitativ bestimm-

ten Wert oder Wertgröße auszudrücken. Im Wertverhältnis der Ware A zur Ware B, der Leinwand zum

Rocke, wird daher die Warenart Rock nicht nur als Wertkörper überhaupt der Leinwand qualitativ gleich-

gesetzt, sondern einem bestimmten Leinwandquantum, z. B. 20 Ellen Leinwand, ein bestimmtes Quantum

des Wertkörpers oder Äquivalents, z. B. 1 Rock.

Die Gleichung : "20 Ellen Leinwand = 1 Rock oder : 20 Ellen Leinwand sind 1 Rock wert" setzt voraus,

daß in 1 Rock gerade so viel Wertsubstanz steckt als in 20 Ellen Leinwand, daß beide Warenquanta also

gleich viel Arbeit kosten oder gleich große Arbeitszeit. Die zur Produktion

[18] In gewisser Art geht's dem Menschen wie der Ware. Da er weder mit einem Spiegel auf die

Welt kommt noch als Fichtescher Philosoph : Ich bin ich, bespiegelt sich der Mensch zuerst in ei-

nem andren Menschen. Erst durch die Beziehung auf den Menschen Paul als seinesgleichen be-

zieht sich der Mensch Peter auf sich selbst als Mensch. Damit gilt ihm aber auch der Paul mit

Haut und Haaren, in seiner paulinischen Leiblichkeit, als Erscheinungsform des Genus Mensch.

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von 20 Ellen Leinwand oder 1 Rock notowendiger Arbeitszeit wechselt aber mit jedem Wechsel in der



Produktivkraft der Weberei oder der Schneiderei. Der Einfluß solcher Wechsel auf den relativen Aus-

druck der Wertgröße soll nun näher untersucht werden.

I. Der Wert der Leinwand wechsle[19], während der Rockwert konstant bleibt. Verdoppelt sich die zur

Produktion der Leinwand notwendige Arbeitszeit, etwa infolge zunehmender Unfruchtbarkeit des flach-

stragenden Bodens, so verdoppelt sich ihr Wert. Statt 20 Ellen Leinwand = 1 Rock hätten wir 20 Ellen



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