Das kapital, Band



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nig Erscheinungsform der Schwere als die des Zuckerhuts. Dennoch, um den Zuckerhut als Schwere aus-



zudrücken, setzen wir ihn in ein Gewichtsverhältnis zum Eisen. In diesem Verhältnis gilt das Eisen als ein

Körper, der nichts darstellt außer Schwere. Eisenquanta dienen daher zum Gewichtsmaß des Zuckers und

repräsentieren dem Zuckerkörper gegenüber bloße Schwergestalt, Erscheinungsform von Schwere. Diese

Rolle spielt das Eisen nur innerhalb dieses Verhältnisses, worin der Zucker oder irgendein anderer Kör-

per, dessen Gewicht gefunden werden soll, zu ihm tritt. Wären beide Dinge nicht schwer, so könnten sie

nicht in dieses Verhältnis treten und das eine daher nicht zum Ausdruck der Schwere des andren dienen.

Werfen wir beide auf die Waagschale, so sehn wir in der Tat, daß sie als Schwere daßelbe, und daher in

bestimmter Proportion auch von demselben Gewicht sind. Wie der Eisenkörper als Gewichtsmaß dem

Zuckerhut gegenüber nur Schwere, so vertritt in unsrem Wertausdruck der Rockkörper der Leinwand

gegenüber nur Wert.

Hier hört jedoch die Analogie auf. Das Eisen vertritt im Gewichtsausdruck des Zuckerhuts eine beiden

Körpern gemeinsame Natureigenschaft, ihre Schwere, während der Rock im Wertausdruck der Leinwand

eine übernatürliche Eigenschaft beider Dinge vertritt : ihren Wert, etwas rein Gesellschaftliches.

Indem die relative Wertform einer Ware, z. B. der Leinwand, ihr Wertsein als etwas von ihrem Körper

und seinen Eigenschaften durchaus Unterschiedenes ausdrückt, z. B. als Rockgleiches, deutet dieser Aus-

druck selbst an, daß er ein gesellschaftliches Verhältnis verbirgt. Umgekehrt mit der Äquivalentform. Sie

besteht ja gerade darin, daß ein Warenkörper, wie der

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Rock, dies Ding wie es geht und steht, Wert ausdrückt, also von Natur Werform besitzt. Zwar gilt dies nur

innerhalb des Wertverhältnisses, worin die Leinwandware auf die Rockware als Äquivalent bezogen

ist[21]. Da aber Eigenschaften eines Dings nicht aus seinem Verhältnis zu andern Dingen entapringen,

sich vielmehr in solchem Verhältnis nur betätigen, scheint auch der Rock seine Äquivalentform, seine

Eigenschaft unmittelbarer Austauschbarkeit, ebensosher von Natur zu besitzen wie seine Eigenschaft,

schwer zu sein oder warm zu halten. Daher das Rätselhafte der Äquivalentform, das den bürgerlich rohen

Blick des politischen Ökonomen erst schlägt, sobald diese Form ihm fertig gegenübertritt im Geld. Dann

sucht er den mystischen Charakter von Gold und Silber wegzuklären, indem er ihnen minder blenende

Waren unterschiebt und mit stets erneutem Vergnügen den Katalog all des Warepöbels ableiert, der sei-

nerzeit die Rolle des Warenäquivaleints gespielt hat. Er ahnt nicht, daß schon der einfachste Wertaus-

druck, wie 20 Ellen Leinwand = 1 Rock, das Rätsel der Äquivalentform zu lösen gibt.

Der Körper der Ware, die zum Äquivalent dient, gilt stets als Verkörperung abstrakt menschlicher Arbeit

und ist stets das Produkt einer bestimmten nützlichen, konkreten Arbeit. Diese konkrete Arbeit wird also

zum Ausdruck abstrakt menschlicher Arbeit. Gilt der Rock z. B. als bloße Verwirklichung, so die Schnei-

derei, die sich tatsächlich in ihm verwirklicht, als bloße verwirklichungsform abstrakt menschlicher Ar-

beit. Im Wertausdruck der Leinwand besteht die Nützlichkeit der Schneiderei nicht darin, daß sie Kleider,

also auch Leute, sondern daß sie einen Körper macht, dem man es ansieht, daß er Wert ist, also Gallerte

von Arbeit, die sich durchaus nicht unterscheidet von der im Leinwandwert vergegenständlichten Arbeit.

Um solch einen Wertspiegel zu machen, muß die Schneiderei selbst nichts widerspiegeln außer ihrer ab-

strakten Eigenschaft, menschliche Arbeit zu sein.

In der Form der Schneiderei sie in der Form der Weberei wird menschliche Arbeitskraft verausgabt. Bei-

de besitzen daher die allgemeine Eigenschaft menschlicher Arbeit und mögen daher in bestimmten Fällen,

z. B. bei der Wertproduktion, nur unter diesem Gesichtspunkt in Betracht kommen. All das ist nicht my-

steriös. Aber im Wertausdruck der Ware wird die Sache verdreht. Um z. B. auszudrücken, daß das Weben

nicht in seiner

[21] Es ist mit solchen Reflexionsbestimmungen überhaupt ein eigenes Ding. Dieser Mensch ist

z. B. nur König, weil sich andre Menschen als Untertanen zu ihm verhalten. Sie glauben umge-

kehrt Untertanen zu sein, weil er König ist.




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konkreten Form als Weben, sondern in seiner allgemeinen Eigenschaft als menschliche Arbeit den Lein-

wandwert bildet, wird ihm die Schneiderei, die konkrete Arbeit, die das Leinwand-äquivalent produziert,

gegenübergestellt als die handgreifliche Verwirkichungsform abstrakt menschlicher Arbeit.

Es ist also eine zweite Eigentümlichkeit der Äquivalentform, daß konkrete Arbeit zur Erscheinungsform

ihres Gegenteils, abstrakt menschlicher Arbeit wird.

Indem aber diese konkrete Arbeit, die Schneiderei, als bloßer Ausdruck unterschiedsloser menschlicher

Arbeit gilt, besitzt sie die Form der Gleichheit mit andrer Arbeit, der in der Leinwand steckenden Arbeit,

und ist daher, obgleich Privatarbeit, wie alle andre, Waren produzierende Arbeit, dennoch Arbeit in un-

mittelbar gesellschaftlicher Form. Ebendeshalb stellt sie sich dar in einem Produkt, das unmittelbar aus-

tauschbar mit andrer Ware ist. Es ist also eine dritte Eigentümlichkeit der Äquivalentform, daß Privatar-

beit zur Form ihres Gegenteils wird, zu Arbeit in unmittelbar gesellschaftlicher Form.

Die beiden zuletzt entwickelten Eigentümlichkeiten der Äquivalentform werden noch faßbarer, wenn wir

zu dem großen Forscher zurückgehn, der die Wertform, wie so veile Denkformen, Gesellschaftsformen

und Naturformen zuerst analysiert hat. Es ist dies Aristoteles.

Zunächst spricht Aristoreles klar aus, daß die Geldform der Ware nur die weiter entwickelte Gestalt der

einfachen Wertform ist, d. h. des Ausdrudks des Werts einer Ware in irgendeiner beliebigen andren Ware,

denn er sagt:

"5 Polster = 1 Haus":



(Greek: Clinai pente anti oiciaV)

"unterscheidet sich nicht" von:

"5 Polster = soudso viel Geld"

(Greek: clinai pente anti ... dson ai pente clinai)

Er sieht ferner ein, daß das Wertverhältnis, worin dieser Wertausdruck steckt, seinerseits bedingt, daß das

Haus dem Polster qualitativ gleichgesetzt wird und daß diese sinnlich vershiednen Dinge ohne solche

Wesensgleichheit nicht als kommensurable Größen aufeinander beziehbar wären. "Der Austausch", sagt

er,"kann nicht sein ohne die Gleichhiet, die

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Gleichheit aber nicht ohne die Kommensurabilität"(Greek: out isothV mh oushV snmmetriaV). Hier aber

stutzt er und gibt die weitere Analyse der Wertform auf. "Es ist aber in Wahrheit unmöglich(Greek: th



men oun alhgeia adunaton), daß so verschiedenartige Dinge kommensurabel", d. h. qualitativ gleich sei-

en. Diese Gleichsetzung kann nur etwas der wahren Natur der Dinge Fremdes sein, also nur "Notbehelf

für das praktische Bedürfnis".

Aristoteles sagt uns also selbst, woran seine weitere Analyse scheitert, nämlich am Mangel des Wertbe-

griffs. Was ist das Gleiche, d. h. die gemeinschaftliche Substanz, die das Haus für den Polster im Wer-

tausdruck des Polsters vorstellt? So etwas kann "in Wahrheit nicht existieren", sagt Aristoteles. Warum?

Das Haus stellt dem Polster gegenüber ein Gleiches vor, soweit es das in beiden, dem Polster und dem

Haus, wirklich Gleiche vorstellt. Und das ist – menschliche Arbeit.

Daß aber in der Form der Warenwerte alle Arbeiten als gleiche menschliche Arbeit und daher als gleich-

geltend ausgedrückt sind, konnte Aristoteles nicht aus der Wertform selbst herauslesen, weil die griechi-

sche Gesellschaft auf der Sklavenarbeit beruhte, daher die Ungleichheit der Menschen und ihrer Arbeits-

kräfte zur Naturbasis hatte. Das Geheimnis des Wertausdrucks, die Gleichheit und gleiche Gültigkeit aller

Arbeiten, weil und insofern sie menschliche Arbeit überhaupt sind, kann nur entziffert werden, sobald der



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