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- 2 - 



 

1

  Vorbemerkungen 

 

Interne Modelle in der Schadenversicherung basieren  üblicherweise  auf dem  ökonomi-



schen Kapital nach einem Jahr, welches sich aus dem ökonomischen Kapital zu Beginn des 

Jahres zuzüglich einer stochastischen Gewinn- und Verlustrechnung ergibt.  Dabei  ergibt 

sich das ökonomische Kapital fiktiv als die sofortige Realisation aller Aktiva und Passiva zu 

Marktpreisen, was nicht immer eine realistische Hypothese darstellt. Gerade eine unver-

zügliche Liquidation aller Vermögens- und Verpflichtungspositionen führt in der Regel zu 

höheren Zuschlägen bei den Verpflichtungen bzw. Abschlägen bei den Aktiva.  Darüber 

hinaus führen Anspannungen auf den Finanzmärkten teilweise zu hohen Verzerrungen in 

den Marktpreisen (beispielsweise in Form von Liquiditätsabschlagen), die nicht unbedingt 

die mittel- bis langfristige  Wertsituation widerspiegeln.  Dies  führt zu einem teilweise nur 

schwer zu vermittelnden Anpassungsbedarf in den einzelnen Unternehmenswertmodel-

len. 

 

Viele der Bewertungsprobleme würden sich ganz oder teilweise vermeiden lassen, wenn 



man nicht auf die unmittelbare, sondern eher auf eine mittel- bis langfristige Realisation 

der „Fair Values“ abstellen würde, wie dies beim Konzept des „Embedded Values“ der Fall 

ist. Der Embedded Value eines Unternehmens realisiert sich nicht sofort, sondern über die 

(fiktive, aber durchaus realistische) Abwicklung eines Unternehmens über einen längeren 

Zeitverlauf.  

 

Im Unterschied zur Lebensversicherung ist dieses Konzept in der Schadenversicherung 



noch nicht sehr etabliert, obwohl  in der Schadenversicherung dieses Konzept aus den 

nachfolgenden Gründen deutlich  einfacher zu handhaben ist als in der Lebensversiche-

rung: 

 

1.



  Das Schadenversicherungsgeschäft ist weniger langfristig als das Lebensversiche-

rungsgeschäft und reagiert somit weniger sensitiv auf Parameteränderungen, bei-

spielsweise beim Zins. 

2.

  Mit Ausnahme von Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr gibt es keine Pro-



dukte mit Kapitalmarktoptionen; dies vereinfacht die Modellierung dahingehend

dass 


a.

  der Embedded Value zu Beginn  eines Jahres deterministisch gerechnet 

werden kann und dass 

b.

  für den stochastischen Embedded Value nach einem Jahr das Problem der 



Stochastik in der Stochastik nicht auftritt. 

 

Die nachfolgenden Überlegungen zum Embedded Value in der Schadenversicherung im 



Vergleich zum ökonomischen Kapital stellen eine Erweiterung und Ergänzung der Ansätze 

in [14] dar; hier wurden insbesondere die erläuterten Zahlenbeispiele noch einmal intensiv 

bearbeitet.  In verkürzter Form wurden einige der hier vertieften Aspekte bereits in [15] 

dargestellt. 

 



 

 

- 3 - 



 

Für den Vergleich zwischen dem Embedded Value und dem klassischen internen Modell in 

der Schadenversicherung werden im nächsten Abschnitt diese beiden unterschiedlichen 

Konzepte im Gesamtzusammenhang der Unternehmenswertmodelle kurz erläutert.  

 

Will man darüber hinaus das Konzept des Embedded Values  bei internen Modellen in der 



Schadenversicherung im Rahmen von Solvency II anwenden, muss man einige Besonder-

heiten beachten. Auch auf diese Aspekte wird gesondert eingegangen. 

 



 

 

- 4 - 



 

2

  Unternehmenswertmodelle 

 

Ein Unternehmenswertmodell eines Versicherungsunternehmens hängt immer auch von 



den getroffenen Geschäftsannahmen ab; insofern ist dieser Begriff keineswegs eindeutig 

definiert.  Unabhängig von allen weiteren Modellannahmen kann man hier prinzipiell  

 

-  die sofortige Realisation aller Aktiva und Passiva, 



-  die Abwicklung des Bestandes (Run Off) mit und ohne Erneuerungsgeschäft (Re-

newals) oder  

-  die normale Fortführung des Geschäfts (Going Concern

 

als das abzubildende Geschäftsmodell wählen; der daraus resultierende Unternehmens-



wert wird sich teilweise erheblich unterscheiden.  Weiterhin spielt der Modellierungszeit-

raum eine Rolle, z.  B. sofort oder erst in einem oder mehreren Jahren.  

 

Unternehmensbewertungen spielen dabei nicht nur im Zusammenhang von Solvency II 



eine Rolle, sondern auch bei Unternehmensveräußerungen (Mergers & Acquisitions).  Wäh-

rend bei Mergers & Acquisitions alles erlaubt ist, was die Gegenpartei akzeptiert, gibt es im 

Zusammenhang von Solvency II Vorgaben zum Vorgehensmodell, die sich bei Lebens- und 

Schadenversicherern durchaus unterscheiden.  In der nachfolgenden Abbildung sind die 

wichtigsten Unternehmenswertmodelle im Hinblick auf ihre Solvency II Zulässigkeit und 

Anwendbarkeit illustriert. 

 

 

 



Abbildung 1: Klassifikation von Unternehmenswertmodellen.

 

 

Solvency II stellt zunächst einmal ganz klar auf einen Betrachtungshorizont von einem Jahr 



ab.  Der in den internen Schadenversicherungsmodellen meistens gewählte (und Solvency 

II zulässige) Modellierungsansatz auf Basis der  Marktwertbilanz geht dabei konzeptionell 

von der sofortigen Realisierung zu Marktpreisen (Mark-to-Market Ansatz) aus. Abgesehen 

von immer mal wieder zu beobachteten Marktverzerrungen liegt das größte Problem für 



Going Concern

Liquidationswert

Marktwert

Appraisal Value

mit Abschlägen

ohne Abschläge 

ohne Renewals

mit Renewals

mit Renewals

(1a)


(1b)

(2a)


(2b)

(3)


Zeitpunkte

Periodenbeginn t = 0

wie zuvor

Periodenende t = 1

wie zuvor

Eigenschaften

Unternehmenswert

I. d. R. deutlich 

geringer als (1b)

U. U. nur fiktiv

I. d. R. etwas ge-

ringer als (1b)

I. d. R. deutlich 

höher  als (1b)

I. d. R. deutlich      

höher als (2b)

Zulässig nach Solvency II

ja 

ja

ja, SVU



ja, LVU

nein


Anwendung in der VU 

Steuerung

keine, da gerin-

ger Wert des VU

Solvency II + 

WOS in der SV

derzeit keine in 

der SV


Solvency II + 

WOS in der LV

Mergers & Akqui- 

sitions in LV & SV

I. d. R. stochastisch in der SV, ggf.

Stochastik in der Stochastik in der LV

wie zuvor

I. d. R. deterministisch in der SV,

i. d. R. stochastisch in der LV

wie zuvor



Geschäftsmodell

Sofortige Realisation

Auslauf des Bestandes 

Embedded Value




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