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MCEV 

Market Consistent Embedded Value im Sinne einer Ware in einem theoretischen 

Markt. 

RC 

Required Capital als erforderliches Eigenkapital, das bei gegebenem Geschäfts-

modell für die Risikotragung benötigt wird. 

FS 

Free Surplus als Überschuss über das RC unter Anrechnung sofort realisierbarer 

stillen Reserven und Lasten nach Steuer auf die Shareholder’s Equity. 

NAV 

Net Asset Value als Zusammenfassung von Free Surplus und Required Capital, 

entspricht i. d. R. dem HGB Kapital zuzüglich der stillen Reserven / Lasten darauf. 

PVFP 

Present Value of Future Profits  als der Barwert zukünftiger Gewinne, die aus-

schließlich aus dem Versicherungsgeschäft generiert werden. 

CRNHR 

Cost of Residual Non Hedgeable Risks als Kapitalkosten für die  Risikotragung, 

sofern dies nicht bereits  in den Marktpreisen abgebildet ist. 

FC 

Frictional Costs als Kosten, die sich aufgrund der Belassung des RC  im Unter-

nehmen ergeben, z. B. Kapitalmanagementkosten und Steuern auf Zinserträge. 

TVOG 

Time Value of Options & Guarantees für Optionen und Garantien, was aber in der 

Schadenversicherung in den meisten Fällen keine Rolle spielt. 

VIF 

Value in Force, der sich nach Abzug von Kapitalkosten, friktionalen Kosten und 

Zeitwerten von Optionen & Garantien aus dem PVFP Bestandswert  ergibt. 

 

In der Lebensversicherung ist der so definierte MCEV ein wichtiges Instrument in der Un-



ternehmenssteuerung. In der Schadenversicherung hingegen ist das Konzept noch nicht 

weit verbreitet, da sich in der Vergangenheit hier auch viel weniger die Notwendigkeit für 

ein solches Konzept ergeben hat als bei der Lebensversicherung. Aus diesem Grund unter-

scheidet sich die im vorherigen Abschnitt skizzierte Vorgehensweise bei internen Modellen 

in der Schadenversicherung an einigen Punkten von der Vorgehensweise beim Embedded 

Value, insbesondere wird bei internen Modellen üblicherweise 

-  auf Basis der Marktwertbilanz anstelle der HGB Bilanz gerechnet sowie 

-  kein Neugeschäft mit einbezogen. 

Diese beiden wesentlichen Unterschiede sind aber u. U. viel weniger gravierend, als es zu-

nächst erscheint. Beim Embedded Value können einerseits die Renewals ausgeschlossen 

werden, andererseits realisieren sich auch in einer HGB Betrachtung alle stillen Reserven 

über den Zeitverlauf. Es bleibt letztendlich nur der Unterschied basierend auf friktionalen 

und allen sonstigen Kosten.  Der Embedded Value ohne Renewals entspricht also konzep-

tionell dem ökonomischen Kapital nach (Kosten) Abschlägen.  Da das Modell aber auf einer 

realistischen Projektion über den Zeitverlauf basiert, können Verzerrungen vermieden 

werden, die sich aus der reinen Marktwertbetrachtung ergeben. Die Problematik der 

Liquidatitätsprämie, die zu künstlichen Modelleingriffen bei ausschließlich Marktwert ba-

sierten  Modellen führt, existiert hier zum Beispiel nicht oder nicht so ausgeprägt.   

 

Der MCEV ohne Renewals geht dabei von einem sofortigen Run Off des Geschäfts aus; die 



Ermittlung dieses Wertes ist somit in nicht unerheblichem Maße davon abhängig, welche 


 

 

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„Managementregeln“ man diesem Run Off zugrunde legt.  Grob gesprochen gibt es dabei 

folgende Varianten: 

 

Variante 1: Echter Run Off: 

Hier wird man von hohen Fixkostenanteilen ausgehen müssen, ggf. dadurch etwas abge-

mildert, dass der Run Off von einer anderen Stelle aus mit abgewickelt werden kann. In 

diesem Fall reicht es aber auch aus, mit dem kleinst möglichen Required Capital bzw. den 

dazu korrespondieren Kapitalkosten zu arbeiten, da wegen des fehlenden Neugeschäfts 

die Abdeckung höherer Ratinganforderungen nicht notwendig ist. 

Variante 2: Synthetischer Run Off: 

Hier erfolgt der Run Off fiktiv durch Bestandsschließung in einem ansonsten normal wei-

terlaufenden Unternehmen. Hier kann man ggf. geringere Fixkostenanteile ansetzen, da 

diese durch das weiterlaufende Neugeschäft mitgetragen werden können. Allerdings muss 

dann auch der Altbestand die höheren (Rating bedingten) Anforderungen an das Required 

Capital zum Teil mit finanzieren. 

Wir werden bei allen nachfolgenden Berechnungen für das betrachtete Beispielunterneh-

men folgende Annahmen zugrunde legen, die eher zu einem synthetischen Run Off kor-

respondieren: 

-  Es fallen Kapitalmanagementkosten und Schadenregulierungskosten an. 

-  Weitere Fixkostenanteile fallen nicht an. 

-  Das Required Capital (inkl. der dazu korrespondierenden Kapitalkosten) deckt die 

für Neugeschäft benötigten erhöhten Ratinganforderungen ab. 

Unter Annahme dieser und weiterer Managementregeln wurde mit Hilfe eines EXCEL Be-

rechnungsprogramms im Einklang mit den CFO Prinzipien der MCEV für das im nachfol-

genden Kapitel beschriebene Beispielunternehmen konsequent auf Basis von HGB Bilanz-

projektionen wie folgt gerechnet: 

1.

  Zu Berechnungsbeginn wird (fiktiv) die Ausgangsbilanz noch einmal geöffnet und 



eine Sonderausschüttung (SA) eines Free Surplus  bzw. eine Sonderzuführung ei-

nes (bei einer ungünstigen Konstellation eventuell vorhandenen) Free Deficit vor-

genommen.  Die Realisierung des Free Surplus bzw. des Free Deficit erfolgt dabei, 

indem  


a.

  eine (GuV wirksame) Realisierung der aktivischen stillen Reserven / Lasten 

auf das HGB Eigenkapital sowie  

b.

  eine (nicht GuV wirksame) Entnahme / Zufuhr der Differenz zwischen HGB 



Eigenkapital und dem erforderlichem Eigenkapital  

vorgenommen wird. Die Kapitalentnahme oder – zufuhr im Hinblick auf das für die 

nächste Periode benötigte Kapital erfolgt somit steuerfrei; auf die realisierten stillen 

Reserven oder Lasten wird der  Unternehmenssteuersatz vollständig angewendet. 




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