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Geschmacksqualtität von Zucker heranreichen konnten. 1957 jedoch wurde von
Frederick Helgren entdeckt, dass die Mischung von Saccharin und Cyclamat im
Verhältnis 1:10 ein sehr viel besseres Geschmacksergebnis erzielen konnte, als
beide einzeln zu verwenden. Von da an konnten erstmalig kalorienreduzierte Pro-
dukte hergestellt werden, welche geschmacklich ähnlich den zuckergesüßten Pro-
dukten waren. (Mitchell, 2006 S. 103)
Das erste aspartamhaltige Produkt auf dem Markt, war Tafelsüße, die 1979 erst-
malig in französischen Apotheken verkauft wurde. 1981 erlaubte dann die FDA in
den USA die Verwendung von Aspartam in Trockenprodukten und zwei Jahre spä-
ter auch in kohlensäurehaltigen Getränken. (Ajinomoto, 2011 S. 7) Zusätzlich wur-
de Aspartam in den Supermärkten als „Nutra Sweet“ in Pulverform in 1g Päckchen
verkauft. (Varzakas, et al., 2012 S. 84) Für diese Zulassung wurden unabhängige
Studien von der FDA und den Universities Associated for Research and Education
in Pathology (UAREP) durchgeführt. Nachdem die FDA die Sicherheit des Süß-
stoffes 26mal bestätigt hatte, wurde dieser 1996 als Allzweck-Süßstoff in den USA
zugelassen. (Ajinomoto, 2011 S. 7)
In Deutschland erfolgte die Zulassung des Süßstoffes erst 14 Jahre später mit der
Einführung eines einheitlichen EU-Lebensmittelrechts durch die Richtlinie
94/355/EC. (Rosenplenter, et al., 2007) Heutzutage ist Aspartam in mehr als 90
Ländern ein zugelassener Lebensmittelzusatzstoff, wie z. B. in der EU, USA, Ka-
nada, Südamerika, Australien, Japan etc. (Varzakas, et al., 2012)
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Aktuelle Verbreitung
In den Jahren 2002/ 2003 betrug die weltweite Produktion an Süßungsmitteln
154,2 Millionen Tonnen Zuckeräquivalent
2
. Davon waren 83% Zucker (142,6 Milli-
onen Tonnen) und 7% Süßstoffe (11,6 Millionen Tonnen) (Abbildung 1).
Abbildung 1: Weltweite Süßungsmittelproduktion (2002/2003) in Zuckeräquivalenten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an (Bahndorf, et al., 2004 S. 6)
Zucker
Der Verbrauch von Zucker lag weltweit im Jahr 2000 bei 136 Millionen Tonnen
davon allein in Europa 33,8 Millionen Tonnen und in Nord- und Mittelamerika 18,6
Millionen Tonnen. (Bahndorf, et al., 2004 S. 6-8)
Allein in Deutschland wurden im Jahr 2010/ 11 nach statistischen Angaben des
Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
2.715.000 Tonnen an Weißzucker für die Nahrung verwendet. Das bedeutet einen
Verbrauch von 33,2 Kilogramm pro Kopf im Jahr. (Statistisches Bundesamt, 2013)
Durchschnittlich verbraucht ein Deutscher also ca. 100 g Zucker am Tag, was ei-
nem Kaloriengehalt von 200-400 cal entspricht.
2
Die Menge an Zucker, welche eingesetzt werden muss, um die gleiche Süßkraft zu erreichen, wie sie die
angegebene Süßstoffmenge erzeugt.
83%
10%
7%
Zucker (142.6 Millionen
Tonnnen)
Stärkezucker und
Zuckeralkohole (17.6
Millionen Tonnen)
Süßstoffe (11.6 Millionen
Tonnen)
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Süßstoffe
Von den 14,2 Millionen Tonnen Zuckeräquivalent in 2001 weltweit produzierten
Süßstoffen machen 70% Saccharin, 18,5% Aspartam und 6,2% Cyclamat aus.
2001 wurde weltweit am meisten Saccharin mit 32.700 Tonnen vom Menschen
konsumiert. Darauf folgt Cyclamat mit 29.300 Tonnen und Aspartam mit 13.200
Tonnen. (Abbildung 2)
Abbildung 2: Weltweiter Konsum an Süßstoffen (2001) in Tonnen
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an (Bahndorf, et al., 2004 S. 27)
In den 28 EU-Mitgliedsstaaten wurden 2002 19,5 Millionen Tonnen Zuckeräquiva-
lent an Süßungsmitteln verzehrt, davon sind 75% normaler Zucker und 10% Süß-
stoffe (Abbildung 3).
Saccharin
(32.700 t)
Stevioside
(1.000 t)
Sucralose
(300 t)
Andere (45 t)
Acesulfam K
(2.500 t)
Aspartam
(13.200 t)
Cyclamat
(29.300 t)
Glycyrrhizin
(1.000 t)
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Abbildung 3: Verzehr an Süßungsmitteln in der EU (2002) in Zuckeräquivalenten
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an (Bahndorf, et al., 2004 S. 6)
Im Jahr 2001 wurden somit in Europa 2.950 Tonnen Aspartam und 6.000 Tonnen
Saccharin sowie 5.700 Tonnen Cyclamat verzehrt.
Im Vergleich dazu liegt der Konsum in Amerika für Aspartam bei 8.500, Saccharin
bei 6.300 und Cyclamat bei 4.700 Tonnen. Es ist erkennbar, dass Aspartam ein-
deutig der führende Süßstoff in Amerika ist, während in Europa Saccharin am
meisten konsumiert wird. (Bahndorf, et al., 2004 S. 7,26-27,32,45)
Tabelle 2: Süßstoffverzehr in Tonnen und durchschnittlicher Verbrauch in mg (2001)
Süßstoff
Süßstoffverbrauch in
Tonnen
Täglicher
Durchschnittsverbrauch je
Einwohner in mg
Amerika
Europa
Amerika
Europa
Acesulfam K
1.175
850
3,7
3,2
Aspartam
8.500
2950
26,5
11,1
Cyclamat
4.700
5.700
14,6
21,5
Saccharin
6.300
6.000
19,6
22,6
Sucralose
300
0
0,9
0
Steviolglykoside
100
0
0,3
0
Total
21.075
15.500
65,7
58,5
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an (Bahndorf, et al., 2004 S. 45)
75%
15%
10%
Zucker (14.6 Millionen
Tonnen)
Stärkezucker und
Zuckeralkohole (3 Millionen
Tonnen)
Süßstoffe (1.9 Millionen
Tonnen)