Kirchengeschichte (Historia Ecclesiastica), Eusebius von Cesarea



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Drittes Buch



1. Kap. Die von den Aposteln missionierten Gebiete.


. So war die Lage der Juden. Die heiligen Apostel und Jünger unseres Erlösers aber hatten sich über die ganze Erde zerstreut. Nach der Überlieferung hatte Thomas Parthien (als Wirkungskreis) erhalten, Andreas Scythien, Johannes Asien, wo er nach längerem Aufenthalt in Ephesus starb. Petrus hatte offenbar im Pontus, in Galatien, Bithynien, Kappadozien und Asien den Diasporajuden gepredigt;252 schließlich kam er auch noch nach Rom und wurde seinem Wunsche entsprechend mit dem Kopfe nach unten gekreuzigt. Was soll ich von Paulus sagen, der „von Jerusalem bis Illyrien das Evangelium Christi verkündet hatte“253 und später in Rom unter Nero gemartert wurde? So berichtet wörtlich [[@Page:101]] Origenes im dritten Buche seiner Erklärungen zur Genesis.254

2. Kap. Der erste Bischof der Kirche in Rom.


. Nach dem Martertod des Paulus und Petrus erhielt zuerst Linus den bischöflichen Stuhl der römischen Kirche.255 Paulus gedenkt seiner bei Anführung der Namen am Ende des von Rom aus an Timotheus gerichteten Briefes.256

3. Kap. Die Briefe der Apostel.


. Von Petrus wird ein Brief, der sog. erste, allgemein benützt. Ihn haben schon die alten Kirchenlehrer als unwidersprochen echt in ihren Schriften verwertet. Bezüglich des sog. zweiten Petrusbriefes wurden wir zwar belehrt, daß er nicht zur Bibel gehöre; doch erschien er vielen als lehrreich, so daß sie ihn den anderen Schriften einreihten. Jedoch die Petrusakten, das Petrusevangelium, die Petruspredigt und die Petrusapokalypse sind, soviel wir wissen, nie zu den katholischen Schriften gezählt worden;257 kein Kirchenschriftsteller der älteren oder neueren Zeit verwertet sie als Zeugen. Im weiteren Verlaufe meiner KG werde ich mir daran gelegen sein lassen, nicht nur die Schriftsteller der Reihe nach aufzuzählen, sondern auch zu zeigen, welche von ihnen gelegentlich diese oder jene angefochtene Schrift benützt haben, und was sie von den Schriften sagen, die biblisch und echt sind, und was von denen, die es nicht [[@Page:102]] sind. Die Schriften, welche den Namen des Petrus tragen, habe ich somit aufgezählt; doch ist davon, wie ich gefunden habe, nur ein einziger Brief echt und von den alten Kirchenlehrern allgemein anerkannt. Von Paulus aber sind sicher und bestimmt die vierzehn Briefe verfaßt. Es wäre indes nicht recht, außer acht zu lassen, daß manche behaupteten, der Brief an die Hebräer sei von der römischen Kirche nicht als paulinisch anerkannt worden, und denselben deshalb verwarfen. Wie übrigens früher über den Hebräerbrief geurteilt wurde, werde ich noch bei Gelegenheit mitteilen. Nach meinen Erkundigungen gehören auf jeden Fall die sog. Paulusakten258 nicht zu den unzweifelhaft echten Schriften. Wenn man behauptet, Hermas, der nebst anderen vom gleichen Apostel am Schlusse des Römerbriefes bei Anführung der Namen erwähnt wird,259 sei der Verfasser des „Hirten“, so ist zu bemerken: diese Schrift ist zwar von einigen beanstandet worden, so daß sie nicht zu den allgemein anerkannten Schriften gezählt werden kann, wird aber von anderen als unentbehrlich vor allem für den Anfangsunterricht erklärt, so daß sie, soviel wir wissen, auch bereits in einigen Kirchen öffentlich verlesen und, wie ich erfahren habe, von einigen der ältesten Schriftsteller benützt worden ist. Soviel sei zur Belehrung über die unbestrittenen und über die nicht allgemein anerkannten Schriften gesagt.

4. Kap. Die ersten Nachfolger der Apostel.


. Daß Paulus durch seine Predigt an die Heiden den Grund zu den Kirchen „von Jerusalem und dessen Umgebung bis nach Illyrien“260 gelegt hat, dürfte sich aus seinen eigenen Worten sowie aus dem Berichte des Lukas in der Apostelgeschichte ergeben. In wievielen Provinzen Petrus denen aus der Beschneidung die frohe Botschaft von Christus gebracht und die Lehre des Neuen Bundes überliefert hat, dürfte sich deutlich aus [[@Page:103]] den Worten Petri, nämlich aus dem erwähnten, allgemein anerkannten Briefe desselben ergeben, in welchem er an die Hebräer der Diaspora im Pontus, in Galatien, Kappadozien, Asien und Bithynien schreibt.261 Wieviele und welche Personen zu den rechtmäßigen Nachfolgern von Paulus und Petrus gehörten, so daß sie würdig befunden wurden, die von diesen gegründeten Kirchen zu weiden, ist nicht leicht zu bestimmen, abgesehen von ausdrücklichen Angaben des Paulus. Zahlreich waren ja dessen Mitarbeiter und, wie er sie selber nannte,262 Mitstreiter. Die meisten derselben hat er eines Andenkens gewürdigt, das nicht vergessen werden wird; ein unverfängliches Zeugnis hat er über sie in seinen Briefen niedergelegt. Doch auch Lukas erwähnt in der Apostelgeschichte die Schüler des Paulus und nennt sie mit Namen. Wie berichtet wird, wurde Timotheus zum ersten Bischof der Kirche von Ephesus263 und Titus zum ersten Bischof der Kirchen von Kreta264 ernannt. Lukas, der aus Antiochien stammte und von Beruf Arzt war, lebte meist in der Gesellschaft des Paulus, verkehrte aber auch eifrig mit den übrigen Aposteln. Beweise der Seelenheilkunde, welche er von den Aposteln erlernt hatte, hinterließ er uns in zwei inspirierten Schriften. Die eine ist das Evangelium, welches er nach seiner Versicherung entsprechend den Überlieferungen ausgearbeitet hat, die ihm die ersten Augenzeugen und Diener des Wortes gegeben haben, denen er allen, wie er sagt, von Anfang an gefolgt ist.265 Die andere Schrift ist die Apostelgeschichte, in welcher er nicht mehr Gehörtes, sondern persönlich Erlebtes aufgezeichnet hat. Wenn Paulus den Ausdruck gebraucht „nach meinem Evangelium“266 und damit den Schein erweckt, als hätte er selbst ein Evangelium geschrieben, dann soll er auf das Evangelium nach Lukas verweisen wollen. Von den übrigen Schülern [[@Page:104]] des Paulus reiste Krescens, wie der Apostel erklärt,267 nach Gallien, Linus aber, von dem er im zweiten Briefe an Timotheus erzählt,268 daß er sich bei ihm in Rom befinde, erhielt zunächst nach Petrus den bischöflichen Stuhl der Kirche in Rom, wie ich schon oben269 gesagt habe. Klemens, der dritte Bischof der Kirche in Rom, wird von Paulus selbst als sein Mitarbeiter und Mitkämpfer erklärt.270 Ferner war der bekannte Areopagite, namens Dionysius, von welchem Lukas in der Apostelgeschichte271 schrieb, daß er nach der von Paulus auf dem Areopag an die Athener gehaltenen Rede zuerst den Glauben angenommen habe, der erste Bischof der Kirche von Athen, wie einer von den Alten, ein anderer Dionysius, der Hirte der Kirche von Korinth, berichtet. Die weiteren im Laufe der Jahre sich ablösenden Nachfolger der Apostel werden wir im Verlaufe unserer KG bei Gelegenheit erwähnen. Gehen wir nun auf das Folgende über!

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