Nazizeit und Kriegsende (1933-1945)


Ausbau der Stromversorgung



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Ausbau der Stromversorgung


Die ersten Stromanschlüsse79 wurden 1924/25 als Freileitungen verlegt. Kaufmann Dreyer konnte darauf hinwirken, daß eine Stichleitung nach Dohren geführt wurde. Damals wurden 12 Haushalte an das Stromnetz angeschlossen und zwar in Klein Dohren80 Dreyer und Vorwerk und in Groß Dohren Többen, Schulte, Starmann, Brämsmann (heute Decker), Rammler, Brokjans, Brokgerken, Kuhlmann (im Heuerhaus bei Brämsmann), Barlage und Hegger (heute Holtgers). Damit waren in Groß Dohren bis auf Loddeke und Wehlage alle alten Erbhöfe an die Stromversorgung angeschlossen, in Klein Dohren jedoch keiner der alten Höfe!81

Ein weiterer Ausbau erfolgte etwa 1938/39. Ernst Menke aus Herzlake verlegte im Ortskern von Dohren die Leitungen. Da der Anschluß mit Kosten für die Haushalte verbunden war, konnten sich die armen Leute eine Stromversorgung nicht leisten und wurden daher nicht an das Netz angeschlossen. Allerdings blieben wohl nur wenige von der Versorgung mit elektrischer Energie ausgeschlossen. Auch Heuerleute wie Gerhard Dulle, der damals an der Ecke Mittelstraße / Dorfstraße wohnte (heute Laake), bekam zu der Zeit Strom. Bei dieser Kampagne dürfe Klein Dohren weitgehend an das Leitungsnetz angeschlossen worden sein82.

Jetzt fehlte vor allem den aktiven und ehemaligen Heuerleuten in Groß Dohren noch der Strom. Etwa 1947/48 bemühte sich Gerhard Kuis (Wellenstraße 5, heute Hempen) um den Ausbau der Versorgung in seiner Gegend. Er wandte sich an Bauer Többen (genannt Jaspers, Mittelstraße 5), um von ihm Bäume zu kaufen, die als Leitungsmasten dienen sollten. Bald darauf, etwa um 1950, brannte das elektrische Licht in den Haushalten von Gebbeken (heute Spieker, Lieninghagen 6), Hülsmann (heute Remme, Brookstraße 13) und Kuis. Noch keinen Strom hatten Anfang der 1950er Jahre die Heuerleute Kenning (heute Pollmann), Stolte (am Kreuzdamm gegenüber von Mähs), Mähs (heute Varelmann), Schüring (Barlage´sche Heuerstelle westlich des Kreuzdamms) und Kramer (Heuerstelle in der Nähe der Lager Straße). Leider hielten die Leitungsmasten, die vermutlich aus Kiefernholz bestanden, nur wenige Jahre. Dann waren sie in der Erde verfault. Heute liegen hier Erdleitungen83.

Nachdem nun in allen Bereichen von Dohren Stromleitungen lagen, wurden die übrigen Haushalte vermutlich bis etwa 1960 an das Netz angeschlossen. Die neuen Siedlerstellen und die Haushalte in den Neubaugebieten, die ab den 1960er Jahren entstanden, erhielten sofort einen Stromanschluß. Im Jahre 1985 zählte der Energieversorger 252 Kunden, davon 165 Haushalte, 66 landwirtschaftliche Betriebe und 21 Gewerbebetriebe84.


Die Verfügbarkeit des elektrische Strom setzte speziell in den 1950er Jahren mehrere Entwicklungen in Gang: Zum einen bekamen alle die, die an die Stromversorgung angeschlossen wurden, wie schon erwähnt, elektrisches Licht, allerdings nur in einigen ganz wenigen zentralen Plätzen im Haus.

Zum zweiten wurden in der Landwirtschaft die Diesel- durch Elektromotoren ersetzt. Die Motoren wurden z.B. zum Dreschen des Korns eingesetzt. Die Vorgänger der Dreschmotoren waren die sogenannten Göpel. Dabei lief meist ein Pferd, das mit einer senkrechten Stange verbunden war, im Kreis. Diese Kreisbewegung wurde über eine waagerecht laufende Welle in die Diele des Bauern- oder Heuerhauses geführt, wo sie Dreschflegel antrieb, mit denen das Korn aus den Halmen ausgedroschen wurde. Bei einigen Heuerhäusern in Dohren, z.B. bei Burs am Lieninghagen, stieg man direkt vom Göpel auf den Elektromotor um. Die bisher meist verwendeten Dieselmotoren (oft solche der Fa. Deutz) waren ziemlich reparaturanfällig und daher oft defekt. Da sich der nächste Reparaturbetrieb in Haselünne befand, mußte bei einer anstehenden Reparatur ein Pferdewagen buchstäblich in die Erde eingegraben werden, um dadurch die schwere Maschine auf das Fuhrwerk bugsieren können. War das vollbracht, ging es mit dem Pferdefuhrwerk nach Haselünne. Dort wurde repariert. Und dann vollzog sich der ganze Vorgang noch einmal in umgekehrter Reihenfolge. Die Dieselmotoren mußten mit einem Glühstift versorgt und dann per Hand angeworfen werden. Ein weiteres Problem ergab sich gelegentlich im Winter infolge der Wasserkühlung der Motoren. Da diese nicht in der beheizten Stube, sondern im kalten Bereich der Diele oder eines Schuppens gelagert wurden, kam es nicht selten vor, daß das Kühlwasser einfror. Und dann war oft wieder eine Reparatur fällig. Wegen seiner geringeren Reparaturanfälligkeit und leichteren Handhabbarkeit setzte sich der Elektromotor in den 1950er Jahren schnell durch.

Ein dritter Effekt der Stromversorgung bestand darin, daß nun so gut wie jeder Haushalt, der nicht wie die wenigen, relativ wohlhabenden Bauern seit den 1930er oder 40er Jahren einen Volksempfänger besaß, ein Radio bekam. Von hier aus startete man dann ins Multi-Media-Zeitalter85 (s.u. "Die Entwicklung der technischen Möglichkeiten").

Erste Erschließungsmaßnahmen nach dem Krieg


Schon Ende der 1940er Jahre waren die Vorkriegspläne wieder aufgenommen worden, das Hahnenmoor zu kultivieren. Dazu sollten zuerst die Straßen in Dohren und ins Moor hinein gebaut oder ausgebaut werden. Am 12.3.1949 wurde der Gemeinderat von Groß Dohren darüber unterrichtet, daß "das Wasserwirtschaftsamt Meppen beabsichtigt, zur Aufschließung des Staatsgebietes Hahnenmoor den jetzigen Gemeindeweg zum Moor als Straße auszubauen." Die Gemeinde kaufte daraufhin den benötigten Grund und Boden an und stellte ihn für den Straßenbau kostenlos zur Verfügung. Ferner erklärte sie sich bereit, für den Transport von Baustoffen und Geräten zu sorgen, und übernahm die Unterhaltungskosten86.
Bis September 1952 wurden folgende Straßen mit der damals hier noch neuartigen Teerdecke fertiggestellt:


  • die Straße von Dohren nach Wettrup, ausgeführt von der Baugesellschaft Höhler, Meppen.

  • die Straße von Dohren nach Grafeld, ausgeführt von der Firma Protz, Ibbenbüren – Lingen.

  • die Straße von Wettrup nach dem Hahnenmoor, bzw. Grafeld, ebenfalls ausgeführt von der Firma Protz.

Üblich war zu dieser Zeit noch eine Art von Straßenbau, wie sie beim Ausbau der Straße Lieninghagen, die ebenfalls Anfang der 1950er Jahre durchgeführt wurde, zur Anwendung kam. Es ist die Methode, die ich schon am Beginn meiner Abhandlung beschrieben habe. Im Lienighagen kam hinzu, daß zwischen der Abzweigung von der Wellenstraße und Brüggemann eine Schmalspur-Kleinbahn aufgebaut wurde. Sie wurde mit einer Diesellokkomotive betrieben. So war es möglich, die Steine auf eine etwas einfachere Art näher an den jeweiligen Bauabschnitt heranzubringen.





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