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ERMLANDBRIEFE

11

Ostern 2010

Geschenk an die Pfarrei



Herbert - Der Glöckner von Krekollen

Von Lech Kryszalowicz

Seit dem 19. September 2009 läutet

die Glocke auf dem Kirchenturm in

Krekollen laut, würdevoll und gleich-

mäßig. Dies ist Herbert Skottki zu ver-

danken, der ein gutes Gehör hat, sich

in der Mechanik auskennt und guten

Menschen auf seinem Weg begegnet.

Herbert Skottki wude 1943 in Kre-

kollen geboren. Sein Vater hatte 60 ha

Land und einen kleinen Wald. Es ging

ihnen gut, bis zum Jahre 1945. Im Win-

ter dieses Jahres marschierte die Rote

Armee in Ostpreußen ein. Kurz da-

nach erkrankte Herberts Mutter und

verstarb. Zwei Jahre später musste er

mit seiner Familie aufgrund eines Be-

schlusses der polnischen Regierung

seine Heimat verlassen. Herbert

machte in Deutschland eine Ausbil-

dung zum Mechaniker, dann war er

als Lehrer für Mechanik tätig und ging

schnell in den Ruhestand. Anfang der

1960-er Jahre besuchte er mit seinem

Vater die alte Heimat. Es war ein gro-

ßes Erlebnis für ihn.

„Mein Vater zeigte mir die Kirche, in

der ich getauft wurde. Bei der Kirche

gab es noch Gräber von meinem Groß-

vater und Urgroßvater; und auf dem

Friedhof ruht mein Onkel. Bedauerli-

cherweise fanden wir das Grab meiner

Mutter nicht. Beim Anblick der Gräber

von meinen Vorfahren hatte ich ein

starkes Verbundenheitsgefühl. Danach

sah ich noch unseren alten Bauernhof,

den ich in der Folgezeit noch mehr-

mals besuchte“, erinnert sich Herbert.

Vor zwei Jahren war der frisch ge-

backene Ruheständler in Krekollen. Ei-

nes Tages, als er durch das Dorf spa-

zieren ging, hörte er die Glocken. Das

Glockengeläut gefiel ihm nicht. „Der

Klang war nicht gleichmäßig und un-

angenehm für die Ohren. Es hat sich

herausgestellt, dass die Glocken ver-

stimmt waren. In solch einem kleinen

Dorf, gibt es niemanden, der zur Mes-

se extra gerufen werden müsse, hieß

es. Das hat mir zu denken gegeben.“,

lacht er.

Als er wieder nach Hause kam, er-

fuhr er, dass der Pfarrer seiner Heimat-

pfarrei in Wewelsburg bei Padernborn,

wo Herbert bis vor kurzem im Pfarrge-

meinderat tätig war, den Antrieb der

dortigen Kirchenglocken ausgetauscht

hatte, weil dieser zu alt gewesen sei.

Der Antrieb und der Mechanismus

lagen bereits auf dem Schrottplatz.

„Ich ging zum Schrottplatz“, erzählt

er, „dort habe ich mir den Mechanis-

mus angeschaut und festgestellt, dass

alles relativ einfach zu reparieren sei.

Zusätzlich arbeitete dort ein Lands-

mann aus Masuren, Detlef Urbigkeit.

Ich habe ihm erklärt wozu ich diesen

Antrieb brauche. Er hat mich fast oh-

ne Worte verstanden und mir einen

guten Preis gemacht. Anschließend

hat er bei der Reparatur geholfen. Ich

bin ihm dafür sehr dankbar.“, schließt

Herber Skottki.

Zunächst investierte Herbert alleine

in die Glockenreparatur. Nachdem

aber Edith Bender, eine alte Einwohne-

rin von Krekollen, von Herberts Tätig-

keit erfuhr, verbreitete sie rasch die

Nachricht bei den ehemaligen Einwoh-

nern von Krekollen und sammelte

Geld, das einen Teil seiner persönli-

chen Kosten decken konnte.

Im September dieses Jahres packte

Herbert Skottki gemeinsam mit sei-

nem Bekannten Alois Neuwald den

restaurierten Antrieb samt der ganzen

Ausrüstung ins Auto und machte sich

auf den Weg nach Krekollen. Frau

Bender hat sie natürlich auf dieser

Reise begleitet. Die Montage des An-

triebs dauerte eine Woche. „Wir

mussten das Ganze auf den Turm

schleppen und wir sind nicht mehr

ganz die Jüngsten. Dabei störte mich

auch mein Bauch!“, schmunzelte

Alois, Mechaniker von Beruf. „Wir ha-

ben den Mechanismus präzise mon-

tiert. Mindestens 30 Jahre sollte er

funktionieren“, versichert er im Rah-

men der Gewährleistung.

Als die mit elektrischem Motor ange-

triebene Glocke zum ersten Mal zu läu-

ten begann, befand sich Pfarrer Stanis-

law Tokarz im siebten Himmel. „Die

Pfarrei ist klein und arm, die Men-

schen sind dennoch großzügig. Und

jetzt dieses Geschenk von einem alten

Einwohner“, freut sich Pfarrer Stanis-

law. Es kam ans Licht, dass Herbert

Skottki schon vor ein paar Jahren für

die Kirchenbänke Kissen besorgt hat-

te, damit es den Gemeindemitgliedern

im Winter nicht so kalt ist.

Herbert und Alois betrachten den

Turm der Kirche aus dem 14. Jahrhun-

dert. Etwas ist nicht richtig und stört

die Freude an den neuen Glocken.

„Klingen sie noch unsauber oder nicht

gleichmäßig?“, frage ich. „Ganz im Ge-

genteil“, entgegnen sie. „Aber das Zif-

fernblatt ist rostig... Ich kenn da jeman-

den, der auch aus Ostpreußen stammt,

ein ausgezeichneter Fachmann. Ich

muss mit dem reden“, sagt Herbert

versonnen und zwinkert Alois zu.

Ermländisches Landvolk e.V.



Perspektiven in einer

veränderten Welt

Seminar in der Landvolkshochschule Hardehausen vom 26. - 27. 6. 2010

Auch  2010 trifft sich die „Junge Ge-

neration“ des Emländischen Landvol-

kes, um wieder über aktuelle gesell-

schaftliche oder auch persönliche Fra-

gen ins Gespräch zu kommen und An-

regungen für das eigene Entschei-

dungsverhalten zu finden. Bei diesem

Seminar geht es um:

Globalisierung – Raubtierkapitalis-

mus – Wirtschaftskrise

Persönliche und berufliche Zu-

kunftsperspektiven in einer veränder-

ten Welt


Vor 10 Jahren noch fast unbekannt,

bestimmt  „Globalisierung“ heute na-

hezu das gesamte Zusammenleben. In

allen Lebensbereichen, in  Familie

oder Gemeinde, landwirtschaftlichem

Betrieb oder mittelständischen Unter-

nehmen wirkt sich die Globalisierung,

die weltweite Vernetzung von Informa-

tion, die Funktionsweise der Kapital-

und Warenmärkte aus - auch wenn das

auf den ersten Blick oft nicht sofort zu

erkennen ist.

In diesem Seminar geht es weder

um Verteufelung noch übertriebene

Erwartungshaltung.  Ganz unterschied-

liche Auswirkungen der Globalisie-

rung bis hin in den beruflichen und

privaten Alltag werden unter die Lupe

genommen. Denn nur sachliche Infor-

mationen helfen, sich selbst bewusst

in dieser rasant verändernden Welt an-

gemessen entscheiden zu können.

Zu diesem Seminar in der Land-

volkshochschule Hardehausen in War-

burg-Scherfede laden wir herzlich ein.

Wir starten am Samstag,  26. 6., um 10

Uhr und enden am Sonntag, 27. 6. 2010,

gegen 14 Uhr. Bitte merken Sie sich die-

sen Termin fest vor.

Schriftliche Anmeldungen unter An-

gabe von Name, Vorname, Alter und

Anschrift oder telefonische Anfragen

schon jetzt an:

Anton Nitsch, Pommernstr. 14, 40822

Mettmann; Tel.: 0 20 58 / 70 946; E-Mail:

anton-nitsch@freenet.de

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung

Schwerstes Element



Copernicium

Von Ulrich Teschner

Zu Ehren von Nikolaus Copernicus

wird laut Beschluss des Internationa-

len Chemikerverbandes IUPAC das bis-

her schwerste Element, das zu den

Transactinoiden gehört, im Perioden-

system der Elemente „Copernicium“,

Cn, genannt. Copernicium ist das 112.

Element und 277 Mal schwerer als

Wasserstoff. Das neue künstliche Ele-

ment wurde am Institut der Gesell-

schaft für Schwerionenforschung (GSI)

in Darmstadt zuerst 1996 erzeugt.

Nikolaus Copernicus, geb. 1473 in

Thorn, wirkte und arbeitete als Dom-

herr, Administrator, Mathematiker,

Astronom  ab 1504 in Frauenburg, wo

er 1543 verstarb. In seinem Hauptwerk

„De Revolutionibus Orbium Coelesti-

um“ beschrieb er das heute allgemein

akzeptierte Modell des Sonnensy-

stems, gemäß dem sich die Planeten

um die Sonne bewegen und die Erde

sich um die eigene Achse dreht.

(np)

Ermlandbuch 2010



Enthüllen

Von Dietrich Kretschmann

In diesem Jahr geht es nicht ohne

„Enthüllungen“; denn wie man an den

Inhalt schöner, leckerer Marzipan-Pak-

kungen nur dadurch kommt, dass man

das Zelophanpapier, die Hülle, ent-

fernt, also enthüllt, so kommt man

auch an den Inhalt des Ermlandbu-

ches für das Jahr 2010 nur, wenn man

die Hülle entfernt. 

Enthüllen wir je-

doch das Ermland-

buch, so können

wir vieles lesen.

Da spricht Ar-

thur Kather bei sei-

ner ersten Wall-

fahrt 1947 zu den

Ermländern als Ka-

pitularvikar über

unseren Bischof

Maximilian Kaller.

Paul Hoppe be-

richtet als Kapitu-

larvikar im Jahre

1968 von der Seel-

sorge an den Erm-

ländern.


Eine sehr persön-

liche Liebeserklä-

rung von Beate

Behrend-Weiß an den apostolischen Vi-

sitator Johannes Schwalke finden wir,

und gleich nahebei stehen die Ab-

schiedsworte, die Weihbischof Pieschel

als Beauftragter der Deutschen Bischofs-

konferenz für die Vertriebenen für den

Verstorbenen findet.

Eine Begegnung der besonderen Art

mit Bischof Maximilian Kaller schildert

Maria Püls, die ihm 1940 bei der Aus-

sendung als Seelsorgehelferin in Frau-

enburg und dann als Pilgerin in Vier-

zehnheiligen im Jahre 1946 begegnete.

Dazu ist ein Text von Jochen

Schmauch, den Walter Schimmelpfen-

nig uns vorstellt, neben einem Bericht

über den Wechsel der Ostertagung

der Ermlandfamilie von Helle nach

Uder von Dorothee Rehaag abge-

druckt. Auch  von der Gemeinschaft

Junges Ermland erfahren wir etwas,

Hanna-Lena Fork gibt uns einen Ein-

blick in den Tandem-Kurs für die

deutsche wie die polnische Sprache

in Allenstein/Olsztyn - und was einen

„Neuling“ so umtreibt, der sich zu ei-

nem Treffen auf der Marienburg auf

den Weg macht, das kann man mit ei-

nem leichten Schmunzeln bei  Philipp

Schierz nachlesen. 

Eine Würdigung

des verehrten DP

Josef Lettau finden

wir, und zudem

sind Erlebnisse aus

der schwereren

Zeit von Angelika

Kotthaus wie von

Ernst Kunigk eine

gute Lektüre auch

für die nachge-

wachsene Generati-

on.


Wo aber bleibt

die Seite für die

Kinder? Und für Ge-

dichte ist kein

Platz? Und Erzähl-

chen und Humori-

ges ist nicht zu fin-

den? – Nun, hier

soll nicht alles „enthüllt“ werden.

Die Hülle hilft übrigens beim Ver-

sand. Die Bücher kommen unbeschä-

digt bei den Empfängern an,  sie sind ja

auch zum Verschenken gut, ein gepol-

sterter Umschlag zu 70 Cent, ein einge-

hülltes Buch, ein kurzer Gruß und

nochmals 1,45 Euro Porto, schon ist

ein Geschenk auf dem Weg, von dem

man sagen kann: Es gibt sie noch, die

guten Dinge: Bestellungen an das Erm-

landhaus, Ermlandweg 22, 48159 Mün-

ster, Tel.: 02 51 - 21 14 77, Fax: 02 51 - 26

05 17, e-Mail: ermlandhaus@visitator-

ermland.de



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