3 In
der EU zugelassene Süßstoffe
23
Quelle: (Rosenplenter, et al., 2007 S. 473)
Löslichkeit
Aspartam ist unlöslich in Öl, Fett und Ethanol und auch nur wenig löslich in Was-
ser. Da Aspartam in der Lebensmittelindustrie meist in Lösung eingesetzt wird,
muss die Löslichkeit durch zwei Variable beeinflusst werden. Zum einen ist dies
die Temperatur. Wie in Abbildung 11 dargestellt, ist die Löslichkeit von Aspartam
höher, je höher die Temperatur ist. In Wasser liegt die Löslichkeit von Aspartam
bei 20°C bei ca. 1% und bei 50°C bei ca. 3%.
Abbildung 10: Abbau von Aspartam
3 In
der EU zugelassene Süßstoffe
24
Quelle: Rosenplenter, 2007, S.470
Zum anderen ist eine Veränderung der Löslichkeit mittels pH-Wert möglich. In Ab-
bildung 12 ist zu sehen, dass sich Aspartam umso besser in Wasser löst je saurer
das Milieu ist. Zum Beispiel kann bei einer Temperatur von 20°C ca. 4% des Süß-
stoffes in einer 5%igen Zitronensäurelösung oder 10% des Süßstoffes in einer
20%igen Zitronensäurelösung gelöst werden. (Rosenplenter, et al., 2007 S. 470)
Grund dafür ist der isoelektrische Punkt, also der pH-Wert der Lösung, in dem sich
die positive und die negative Ladung des Moleküls ausgleichen. Bei einem pH-
Wert unterhalb des isoelektrischen Punktes sinkt die Dissoziation der Säuregrup-
pe, indem die Aminogruppe ein Wasserstoffion aufnimmt. Folglich ist die Sum-
menladung des Moleküls positiv. Bei einem pH-Wert über dem isoelektrischen
Punkt steigt die Dissoziation der Säure, das Molekül hat eine positive Summenla-
dung, da die Aminogruppe das Wasserstoffion abgibt. (Baltes, et al., 2011 S. 178)
Bei Aspartam liegt dieser Punkt im leicht sauren Bereich, bei einem pH-Wert von
5,5. Hier ist also die Löslichkeit von Aspartam am geringsten. (Rosenplenter, et
al., 2007 S. 470) Bei einem pH-Wert über 5,5 steigt die Löslichkeit von Aspartam
auch, jedoch ist der Süßstoff dort nicht mehr stabil.
0
1
2
3
0
10
20
30
40
50
60
L
ö
sli
chkeit
in
%
Temperatur in
°
C
Abbildung 11: Löslichkeit von Aspartam in Wasser
3 In
der EU zugelassene Süßstoffe
25
Metabolismus
Im Gastrointestinaltrakt wird Aspartam mit Hilfe von intestinalen Esterasen und
mucosaen Dipeptidasen in seine Bestandteile aufgespalten, resorbiert und in den
Stoffwechsel aufgenommen. Dort werden die Aminosäuren genauso wie andere
Proteine, die mit der Nahrung aufgenommen werden, verstoffwechselt. Die Ami-
nosäuren werden verarbeitet, ohne dass diese einen Einfluss auf den Insulinspie-
gel haben. Aus dem o. g. Grund und weil Aspartam praktisch keinen kalorischen
Wert hat, kann es auch von Diabetikern ohne Probleme aufgenommen werden.
(Rosenplenter, et al., 2007 S. 471f, 477)
Wie Abbildung 13 zeigt, wird Methanol, wenn es vom Menschen aufgenommen
wird, in der Leber mit Hilfe des Enzyms Dehydrogenase in Formaldehyde (Metha-
nal) umgewandelt. Diese werden dann innerhalb weniger Sekunden direkt in Me-
thansäure (Ameisensäure) weiter umgewandelt. Methansäure wiederum wird so-
fort vom Körper verwendet, mit dem Urin ausgeschieden oder in Wasser und Koh-
lendioxid gespalten. Formaldehyde und Methansäure können in größeren Kon-
zentrationen lebensgefährlich sein. Trotzdem werden Formaldehyde für diverse
Reaktionen benötigt und dafür sogar endogen in höheren Mengen synthetisiert,
0
5
10
15
20
25
0
5
10
15
20
25
30
35
L
ö
sli
chkeint
in
%
Zitronensäure prozentual
Abbildung 12: Löslichkeit von Aspartam in Zitronensäurelösung bei 20°C
Quelle: Rosenplenter, 2007, S.471
3 In
der EU zugelassene Süßstoffe
26
als es jemals über Aspartam aufgenommen werden kann. Aus diesem Grund wür-
den sich niemals Formaldehyde im Körper ansammeln. Falls die Formaldehyde
nicht verbraucht werden, werden diese innerhalb weniger Minuten zu Methansäu-
re umgewandelt. (Magnuson, 2010)
Aspartam
(100%)
Proteolytische
Enzyme in Dünndarm
und
Schleimhautzellen
Asparaginsäure
(40%)
Oxaloacetat
Tricarbonsäure-
zyklus
Malat
Glucose/CO
2
Freisetzung von
Energie für
Wachstum und
Reparatur
Phenylalanin
(50%)
Tyrosin
4-Hydroxyphenyl-
pyruvat
Homogentisin-
säure
Fumarat (ein
Vorläufer von
Glucose)
Methanol
(10%)
Formaldehyde
Methansäure
Ausscheidung
aus dem
Körper
Transaminie-
rung
Oxidation
Abbildung 13: Metabolite von Aspartam
Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an (Mitchell, 2006 S. 92)